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Walter Lothar Eduard Eilender 12 August 1880 in Koln 8 September 1959 in Bad Mergentheim war ein deutscher Metallurg und langjahriger Institutsleiter fur Eisenhuttenkunde und Giesserei an der RWTH Aachen Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen 3 Werke Auswahl 4 Literatur und Quellen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenNach seinem Abitur im Jahr 1899 studierte Eilender bis 1905 an der RWTH Aachen und schloss sein Studium mit der Prufung zum Diplom Ingenieur ab Anschliessend wurde er als Assistent unter Fritz Wust an das Institut fur Eisenhuttenkunde ubernommen bevor er ab 1907 in die Industrie wechselte Hier blieb er nur unterbrochen durch einen Kriegseinsatz wahrend des Ersten Weltkriegs bis 1928 Vor allem war er dort mit Forschungsarbeiten an kriegsrelevanten Materialien beteiligt die die Auswirkungen der Blockade verschiedener Rohstoffe durch die Alliierten kompensieren sollten Anschliessend folgte er einem Ruf zuruck zur TH Aachen wo er am 1 Oktober 1928 zum ordentlichen Professor fur das Lehrgebiet Eisenhuttenkunde ernannt und zum Direktor der Fakultat fur Stoffwirtschaft Fachabteilung Huttenkunde befordert wurde Diese Fachabteilung zahlte zu jener Zeit zu der grossten und renommiertesten Hochschulabteilung fur Huttenkunde Deutschlands und mehr als die Halfte aller Huttenleute absolvierten hier ihr Studium Seine Arbeitsschwerpunkte waren unter anderem Forschungen zur Weiterentwicklung des Stahlgewinnungsverfahren der Legierungstechnik und der Oberflachenbehandlung von Stahlteilen Einfluss des Mangan und Aluminiumgehaltes von Stahl Durchhartungs und Durchvergutungsvermogen von Baustahlen sowie Einfluss des Gefuges auf das Verhalten von kohlenstoffarmem Stahl bei der Widerstandsschweissung Im Jahr 1931 konnte Eilender bewirken dass an seinem Institut ein Laboratorium fur Materialprufung mit Hilfe von Rontgenstrahlen aufgebaut werden konnte Im Jahr 1933 musste er sich jedoch vehement dagegen zur Wehr setzten dass das Reichserziehungsministerium fur die TH Aachen einen Numerus clausus im Bereich des Eisenhuttenwesens einfuhren wollte um die schlechtere Auslastung an den Universitaten in Berlin und Breslau auszugleichen und er andernfalls mit massiven Nachteilen zu rechnen hatte Um seinen Einwanden Nachdruck zu geben und die ortlichen Politiker sowie verschiedene Verbande und die Verantwortlichen der Schwerindustrie auf seine Seite zu ziehen trat er schliesslich noch im gleichen Jahr in die NSDAP ein Eilender hielt sich allerdings aus der aktiven Parteipolitik heraus und beschrankte sich ausschliesslich auf seine Forschungs und Lehrtatigkeit und brachte sich und sein Institut damit auch in Hinblick auf die Bedeutung fur die Entwicklung und Produktion kriegsrelevanter Technik in eine starke Position Denn trotz seiner politischen Zuruckhaltung seiner Ablehnung der ihm auferlegten Scheidung von seiner vierteljudischen Frau sowie dem Verdacht fur die Sowjetunion Betriebsspionage betrieben zu haben wobei hierzu das Verfahren eingestellt wurde ernannte ihn 1943 das Reichserziehungsministerium zum Vertrauensmann der TH beim Reichsforschungsrat und 1944 noch zum Aussenstellenleiter der Wehrforschungsgemeinschaft Nach dem Zweiten Weltkrieg war Eilender massgeblich am Wiederaufbau der TH und seines Instituts beteiligt sowie am Aufbau des Aachener Studentenwerkes Daruber hinaus ubernahm er kommissarisch bis zur Wiederbesetzung noch die Betreuung des verwaisten Lehrstuhls fur Bildsame Formgebung und ab 1947 bis zu seinem Tode den Vorsitz des Staatlichen Materialprufungsamtes Auch nach seiner Emeritierung im Jahre 1949 war Eilender weiterhin fur die Hochschule tatig So forderte er unter anderem den Bau der neuen Mensa Academica und verfasste weiterhin zahlreiche Publikationen Ehrungen BearbeitenAm 26 Juni 1922 wurde Walter Eilender in Anerkennung seiner grossen Verdienste um die deutsche Spezialstahlindustrie speziell fur seine kriegswichtigen Forschungen und Arbeiten in einer Zeit als die deutsche Rustungsindustrie auf Grund der alliierten Blockade von Rohstoffen nach dem Ersten Weltkrieg abgeschnitten war zum Ehrendoktor der RWTH Aachen ernannt 1 Weiterhin wurde er im Jahre 1950 in Wurdigung seiner Verdienste um die Rheinisch Westfalische Technische Hochschule Aachen und den Wiederaufbau des Hauses der Studentenschaft zum Ehrenburger der RWTH Aachen erklart Schliesslich ernannte man ihn am 14 Mai 1959 in Wurdigung seiner Erfolge als Forscher und akademischer Lehrer fur Eisenhuttenkunde und in Anerkennung seines selbstlosen Einsatzes als Betreuer des Lehrstuhles fur bildsame Formgebung sowie fur seine hervorragenden Verdienste um den Aufbau der studentischen Fursorge und Wohlfahrtseinrichtungen der Technischen Hochschule Aachen zu ihrem Ehrensenator Ehrenmitgliedschaft im Studentenwerk Aachen Posthum wurde 1968 ihm zu Ehren und zur Erinnerung eines der Aachener Studententurme als Walter Eilender Haus benannt Werke Auswahl BearbeitenHerbert Jurich Walter Eilender Beeinflussung des Stickstoffgehaltes von Kleinkonverterstahl durch verschiedenartiges Blasen Verlag Stahleisen Max Hauck Walter Eilender Einfluss der Erschmelzungsbedingungen auf die Einhartung von unlegierten Siemens Martin Stahlen mit 0 4 bis 1 0 C Verlag Stahleisen 1950 Walter Eilender Heinrich Arend Werner Neuhaus Die Fleckenbildung in Schweissverbindungen Verlag Stahleisen 1951 Walter Eilender Heinrich Arend Werner Neuhaus Verbesserung der mechanischen Eigenschaften niedriglegierter Vergutungsstahle durch Abstimmung der Warmebehandlungs Temperaturen und Zeiten Verlag Stahleisen 1952 Walter Eilender Robert Mintrop Willy Lutz Untersuchungen uber die Zwischenstufenvergutung von Warmarbeitsstahlen Verlag Stahleisen 1952 Walter Eilender Josef Schoop Die Beeinflussung der Haltbarkeit basischer Konverterauskleidungen Verlag Stahleisen 1952 Walter Eilender Heinrich Arend Verfahren zur Erzielung von Zwischenstufengefuge in zylindrischen Teilen mittleren Durchmessers aus Chrom Molybdan Vergutungsstahl Verlag Stahleisen 1954Literatur und Quellen BearbeitenLiteratur von und uber Walter Eilender im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ulrich Kalkmann Die Technische Hochschule Aachen im Dritten Reich 1933 1945 Verlag Mainz Aachen 2003 ISBN 3 86130 181 4 S 508 ff Aachener Studien zu Technik und Gesellschaft 4 zugleich Aachen Techn Hochsch Dissertation 2003 books google com Kurschners Deutscher Gelehrtenkalender 1931 Sp 574 Weblinks BearbeitenInstitut fur Huttenkunde Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Personengruppen Ehrensenatoren Historisches Institut der RWTH Einzelnachweise Bearbeiten Vermischtes In Zentralblatt der Bauverwaltung Nr 57 1922 S 335 zlb de Normdaten Person GND 116418915 lobid OGND AKS VIAF 37666652 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eilender WalterALTERNATIVNAMEN Eilender Walter Lothar EduardKURZBESCHREIBUNG deutscher Metallurg und Institutsleiter der RWTH AachenGEBURTSDATUM 12 August 1880GEBURTSORT KolnSTERBEDATUM 8 September 1959STERBEORT Bad Mergentheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Eilender amp oldid 231462952