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Die Wallfahrtskirche zu Unserer Lieben Frau liegt am sudlichen Ortsrand von Bobingen im Landkreis Augsburg in Schwaben Das Gotteshaus gilt als eine der bedeutendsten Raumschopfungen des 18 Jahrhunderts im Augsburger Umland Gesamtansicht von NordenInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Innenraum 2 2 Ausstattung 2 3 Vor der Kirche 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Chor und Seitenaltare nbsp Blick ins Gewolbe nbsp Schragblick in den Kirchenraum nbsp Votivbilder an der Sudwand des LanghausesDer Neubau von 1749 1751 ersetzte eine altere Kapelle die 1472 erstmals erwahnt wurde Als ausfuhrender Architekt ist Franz Kleinhans uberliefert Einige Votivtafeln des fruhen 19 Jahrhunderts zeigen den einfachen Vorgangerbau mit seinem Satteldach einem Turm und halbrunden Anbau Diese Kapelle wurde 1726 als baufallig beschrieben 1748 entwarf Franz Kleinhans aus Unterpinswang in Tirol die Plane fur eine moderne Wallfahrtskirche Der alte Turm sollte jedoch ubernommen werden Der projektierte Bau erinnert stark an die Pfarrkirche in Kleinhans Heimatort Unterpinswang Diese Kirche entstand von 1725 bis 1727 nach Planen Johann Georg Fischers aus Fussen bei dem Kleinhans sein Handwerk erlernt hatte Der Entwurf wurde zunachst aus Kostengrunden vom bischoflichen Pflegamt zuruckgewiesen Die alte Kapelle sollte nur repariert und erweitert werden 1749 genehmigte man dann allerdings einen vollstandigen Neubau der jedoch nach veranderten nicht erhaltenen Planen ausgefuhrt wurde Dieser Kirchenbau wurde 1750 bis 1751 aufgerichtet Die Kosten beliefen sich auf etwa 10 000 Gulden Der alte Turm verschwand vollstandig und wurde durch den dachreiterartig uber der Ostfassade aufsteigenden Turm ersetzt Auch der abgeanderte Plan lasst die Abhangigkeit des Tirolers von seinem Lehrmeister und der Fussener Bauschule erkennen Die Ausmalung wurde dem Dillinger Meister Vitus Felix Rigl ubertragen Ursprunglich war jedoch Johann Georg Lederer aus Augsburg fur den Auftrag ausgewahlt worden Die Altare arbeitete der Gogginger Kistler Philipp Jakob Einsle Eine erste Sanierung der Frauenkirche fand 1860 statt 1934 entfernte man einige Ausstattungsstucke und Umgestaltungen des 19 Jahrhunderts und renovierte den Raum Im Folgejahr wurde auch das Aussere saniert 1939 entstand das kleine Vorzeichen Vorbau im Westen German Bestelmeyer durch das man seitdem in Kirchenbau gelangt Ein alteres Vorzeichen war bereits im 19 Jahrhundert abgebrochen worden Unter Pfarrer Konrad Lachenmayr begann 1974 eine umfassende Wiederherstellung des ursprunglichen Zustandes der Frauenkirche In diesem Jahr wurde das aus Steingaden stammende Gnadenbild restauriert und neu eingekleidet Im Zuge dieser Massnahmen wurde aus Sicherheitsgrunden im Norden ein zweiter Eingang mit einem Vorzeichen eingebaut Dieser Eingriff wurde durch die vorbeifuhrende Staatsstrasse notwendig Die Nahe der Strasse zum alten Eingang fuhrte besonders vor und nach den Gottesdiensten immer wieder zu gefahrlichen Situationen Ausserhalb der Gottesdienstzeiten betritt man das Gotteshaus weiterhin durch das westliche Vorzeichen Unter der Empore verwehrt allerdings ein Gitter den weiteren Eintritt Beschreibung BearbeitenDie ehemals freistehende Wallfahrtskirche wird heute von moderner Bebauung umgeben An das einachsige eingezogene Chorquadrat mit der Sakristei schliesst sich der rechteckige Saal des Langhauses an Die Langhausecken sind abgeschragt im Westen ist das schmale moderne Vorzeichen angefugt Der Innenraum wird von dreiteiligen geschweiften Fenstergruppen belichtet Zusatzlich durchbrechen kleine herzformige Fensteroffnungen das Mauerwerk unter den Mittelfenstern des Langhauses Am reichsten ist die Ostfassade gegliedert Drei hochovale Fenster sitzen in hohen Blenden zwischen kleineren Fensteroffnungen Die Mittelnische am Turm ist zu einer Flachnische mit geschwungenem Gesims verbreitert Der schlanke Turm mit seiner hohen geschweiften Haube springt nur etwa 20 Zentimeter aus der dreiachsigen Mauerflucht Das breite Gesimsband mit seinen Querblenden erinnert an die Kirchenbauten Johann Georg Fisches Auf die Fussener Bauschule weist auch das erniedrigte Satteldach uber dem Chor Das Langhaus wird von einem hohen Walmdach geschutzt Innenraum Bearbeiten Das zweiachsige Langhaus wird von einer ovalen Flachkuppel uberspannt und durch Pilaster gegliedert die an den Nischen der ausgerundeten Ecken uber Eck gestellt wurden Im Westen schwingt eine doppelgeschossige Empore auf korinthischen Saulen in den Raum Der Chorraum ist um zwei Stufen gegenuber dem Langhaus erhoht und um die ostlich angebaute Sakristei verkurzt Eine kreisrunde Laternenkuppel uberdeckt das Presbyterium Die Stuckaturen von 1750 1751 bestehen hauptsachlich aus weissgrau gefassten bemalten Rocaillen und Rocaillenkartuschen Die Untergrunde sind weiss und hellrosa gestrichen Das grosse Hauptfresko im Langhaus versinnbildlicht die Unbefleckte Empfangnis Im Zentrum erkennt man die Muttergottes uber der Weltkugel mit Adam und Eva Darunter sitzen die Propheten Altesten und Apostel auf Wolken Uber der Szenerie schwebt Gottvater mit der Heilig Geist Taube und dem Christuskind Den Ubergang zum Stuckrahmen vermittelt ein gemaltes Gelander uber dem eine geschwungene Architekturmalerei aufragt Om ostlichen Rand findet sich die Signatur des ausfuhrenden Meisters V Felix Rigl pinxit In den Ecken unter dem Hauptbild zeigen vier Bildfelder mit reichen Rocaillerahmungen die Kirchenvater die jeweils ein Buch mit einer Inschrift halten Die Felder uber den Wandnischen illustrieren allegorische Figuren die vier damals bekannten Erdteile Das Chorfresko behandelt die Wunderkraft Mariae Eine gemalte Schalendecke ermoglicht scheinbar vier grossere und vier kleinere Durchblicke In den grosseren Offnungen werden wunderbare Rettungen geschildert Ein Arbeiter sturzt von einem Baugerust ein Ertrinkender wird gerettet eine Feuersbrunst geloscht und ein Mann aus einem Brunnen gezogen Putten halten Spruchbander mit erklarenden lateinischen Inschriften Die Laternenoffnung wird von einem auf Holz gemalten Marienmonogramm in Wolken verdeckt Die Rocaillekartuschen der Zwickel beinhalten braun in braun gemalte symbolische Darstellungen Ausstattung Bearbeiten Der Hochaltar von Johann Einsle um 1750 ist in rot blau marmoriertem Holz ausgefuhrt Seitlich ermoglichen Durchgange den Zugang zur Sakristei Zwei gestaffelte korinthische Freisaulenpaare flankieren die Mittelnische mit einer bekleideten Muttergottesfigur die von der hl Anna und dem hl Joachim flankiert wird Im Auszug Oberteil thront Gottvater auf der Weltkugel in einem Strahlenkranz Die beiden Seitenaltare schuf 1781 Philipp Jakob Einsle in fruhklassizistischen Formen Die holzernen Aufbauten sind rot grau marmoriert Vier korinthische Saulen tragen jeweils ein reich gestuftes Gebalk mit Vasen Daruber werden Strahlenkranze von gestelzten Bogen getragen Zwischen den Saulen stehen hohe Podeste mit den weiss gefassten Holzfiguren der hl Johannes von Nepomuk rechts und des heiligen Joseph links Die Kanzel entstand 1751 aus den Handen eines unbekannten Meisters Der geschwungene Korb wird durch Rocaillen und Blattwerk belebt An der Sudwand hat sich ein reicher Bestand an Votivbildern des 17 bis 19 Jahrhunderts erhalten Das Kurzinventar von 1976 verzeichnet 72 historische Exemplare Im Chorraum und im Kirchenschiff hangen 12 schmiedeeiserne Apostelleuchter Die Kirche besitzt zwei Glocken Die Kirche besitzt eine aus dem Jahre 1934 stammende Orgel Vor der Kirche Bearbeiten Auf dem Kirchhof stehen eine aus Bronze gearbeitete Marienstatue und ein steinerner Brunnen welcher von einem Bobinger Steinmetz gefertigt wurde An der Ostwand der Kirche stehen zwei Lindenbaume welche so alt wie die jetzige Kirche sind Literatur BearbeitenBobingen und seine Geschichte Bobingen Strassberg Reinhartshausen Burgwalden Waldberg Kreuzanger Bobingen 1994 ISBN 3 930749 00 9 Frank Otten Wilhelm Neu Landkreis Schwabmunchen Bayerische Kunstdenkmale Kurzinventar XXVI Munchen 1967 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wallfahrtskirche zu Unserer Lieben Frau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 48 263703 10 825635 Koordinaten 48 15 49 3 N 10 49 32 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wallfahrtskirche zu Unserer Lieben Frau Bobingen amp oldid 228009724