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Der Waldmistkafer Anoplotrupes stercorosus ist ein Kafer aus der Familie der Mistkafer Geotrupidae Er ist eine im Wald haufig vorkommende Art und ist in ganz Europa zumeist in Buchenwaldern heimisch WaldmistkaferWaldmistkafer Anoplotrupes stercorosus SystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Kafer Coleoptera Unterordnung PolyphagaFamilie Mistkafer Geotrupidae Gattung AnoplotrupesArt WaldmistkaferWissenschaftlicher NameAnoplotrupes stercorosus Scriba 1791 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Vorkommen 3 Lebensweise 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksMerkmale BearbeitenWaldmistkafer werden 12 bis 19 mm lang und erreichen somit nicht die Lange des sehr ahnlichen Gemeinen Mistkafers Die Kafer sind schwarzblau die Deckflugel sind seitlich blau violett oder grun der Halsschild ist bei manchen Tieren blauviolett Die Unterseite des Korpers ist metallblau violett oder grun die Fuhler sind rotbraun Die Basis des Halsschildes ist vollstandig gerandet und unregelmassig gepunktet Der Endzahn der Vorderschienen ist leicht zugespitzt und die Schenkel der Vorderbeine besitzen keinen Tomentfleck auf ihrer Vorderseite Die Hinterschienen sind zudem nur mit zwei Querleisten versehen Die Deckflugel besitzen keine Naht und haben je sieben leicht gepunktete Langsrillen Vorkommen BearbeitenDie Tiere kommen in Europa ostlich bis in den Westen Sibiriens nordlich bis etwa zum 67 Breitengrad vor Er ist vom Flachland bis in etwa 2000 Meter Hohe verbreitet vor allem in Waldern Lebensweise Bearbeiten nbsp Waldmistkafer transportiert Schneckenleiche nbsp Waldmistkafer seitlich Linksaspekt source source source source source source source source source source Waldmistkafer im Habitat nbsp Ansammlung auf PferdemistWaldmistkafer ernahren sich von Kot manchmal auch von Pilzen und Baumsaften Mannchen und Weibchen bauen im Fruhjahr einen 70 bis 80 mm tiefen Stollen in den Erdboden 1 von dem mehrere Nebengange abzweigen die in Kammern enden Die Weibchen besorgen die unterirdischen Arbeiten die Mannchen die oberirdischen z B den Abtransport der ausgeworfenen Erde In die Kammern wird je ein Ei gelegt und Kot eingebracht von dem sich die Larven ernahren Diese benotigen fur ihre Entwicklung ein Jahr sie uberwintern noch als Larven und verpuppen sich erst im Fruhjahr Die Kafer schlupfen im Sommer sind aber erst im nachsten Fruhjahr geschlechtsreif Waldmistkafer sind einzeln unterwegs auf der Suche nach Nahrung z B sind sie auf Waldwegen haufig zu sehen Treffen paarungsbereite Mannchen und Weibchen aufeinander betrillert das Mannchen das Weibchen mit den Maxillarpalpen deren Spitzen mit Sinnesorganen besetzt sind gleichzeitig erzeugt es kurze Werbelaute Das Weibchen lauft weiter das Mannchen folgt und halt Korperkontakt Geht dieser unter Umstanden verloren erzeugen beide Tiere Suchlaute die bis 1 5 Sekunden dauern Schliesslich beginnt das Weibchen sich einzugraben Wahrend des Eingrabens gibt das Weibchen Laute ab die Fuhrungslaute genannt werden Die Begattung erfolgt wahrscheinlich in den unterirdischen Gangen 2 Die Lauterzeugung der Mistkafer ist leicht nachzuweisen Halt man einen Kafer an das Ohr sind die Protestlaute deutlich zu horen Bei der Bildung der Laute werden spezialisierte Teile des Skeletts gegeneinander gerieben Stridulation Dabei streicht die Schrillleiste Pars stridens uber die Schrillkante Plectrum Sowohl die Mannchen als auch die Weibchen besitzen Lautmechanismen Ungewohnlich ist dass jeder Waldmistkafer uber zwei unterschiedlich gebaute und an unterschiedlichen Stellen des Korpers angeordnete Lautapparate verfugt Gemass den an der Lautbildung beteiligten Strukturen sind das Das Coxo metasternale Instrument das bereits 1867 entdeckt wurde 3 Die Schrillleiste befindet sich auf der hinteren Coxa als Schrillkante wirkt der verdickte Rand des III abdominalen Sterniten Bei den Mannchen ist die Schrillleiste 1 38 mm lang 0 39 mm breit und enthalt 87 44 Rippen Mittelwerte aus mindestens 10 Einzelwerten bei den Weibchen betragt die Lange 1 48 mm die Breite 0 37 mm die Anzahl der Rippen 91 92 2 Das Abdomino elytrale Instrument das erst 1902 nachgewiesen wurde 4 An den seitlichen Randern des III abdominalen Sterniten befindet sich die Pars stridens die als 1 8 mm langes und 0 45 mm breites Haarfeld ausgebildet ist das gegen das Plectrum gerieben wird das auf der Unterseite der Deckflugel angeordnet ist und aus kraftigen Schuppen besteht 2 Bei der Schallbildung konnen die Kafer beide Stridulationsorgane gleichzeitig oder zeitlich versetzt oder nur eines von beiden einsetzen Einzelnachweise Bearbeiten Zahradnik Jiri Kafer Mittel und Nordeuropas Hrsg Paul Parey Paul Parey Berlin Hamburg S 144 a b c Adelheid Winking Nikolay Untersuchungen zur Bio Akustik des Waldmistkafers Geotrupes stercorosus Scriba In Zeitschrift fur Tierpsychologie 37 Jg Nr 5 1975 S 515 541 Hermann Landois Die Ton und Stimmapparate der Insekten in anatomisch physiologischer und akustischer Beziehung In Zeitschrift fur wissenschaftliche Zoologie 17 Jg 1867 S 105 186 K W Verhoeff Die zusammengesetzte Zirpvorrichtung von Geotrupes Sitzungsberichte der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin 1902 S 149 155 Literatur BearbeitenKarl Wilhelm Harde Frantisek Severa Edwin Mohn Der Kosmos Kaferfuhrer Die mitteleuropaischen Kafer Franckh Kosmos Verlags GmbH amp Co Stuttgart 2000 ISBN 3 440 06959 1 Jiri Zahradnik Irmgard Jung Dieter Jung et al Kafer Mittel und Nordwesteuropas Parey Berlin 1985 ISBN 3 490 27118 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Waldmistkafer Album mit Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Waldmistkafer amp oldid 219486512