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Eine Wahlordnung WO regelt das Abhalten einer Wahl In 126 BetrVG hat der deutsche Bundesgesetzgeber die deutsche Bundesregierung ermachtigt durch Rechtsverordnung des Bundesministeriums fur Arbeit und Soziales Einzelheiten des Wahlverfahrens fur die Wahlen zum Betriebsrat im Sinne von 14 BetrVG zu regeln Auf dieser Basis ist unter dem 11 Dezember 2001 die Erste Verordnung zur Durchfuhrung des Betriebsverfassungsgesetzes Wahlordnung WO erlassen worden BGBl I S 3494 BasisdatenTitel Erste Verordnung zurDurchfuhrung des BetriebsverfassungsgesetzesKurztitel WahlordnungFruherer Titel Erste Rechtsverordnung zur Durchfuhrung des BetriebsverfassungsgesetzesAbkurzung WOArt BundesrechtsverordnungGeltungsbereich Bundesrepublik DeutschlandErlassen aufgrund von 125 BetrVGRechtsmaterie Arbeitsrecht MitbestimmungsrechtFundstellennachweis 801 7 1 1Ursprungliche Fassung vom 18 Marz 1953 BGBl I S 58 Inkrafttreten am 21 Marz 1953Letzte Neufassung vom 11 Dezember 2001 BGBl I S 3494 Inkrafttreten derNeufassung am 15 Dezember 2001Letzte Anderung durch Art 2 VO vom 23 Juni 2004 BGBl I S 1393 1403 Inkrafttreten derletzten Anderung 1 Juli 2004 Art 3 VO vom 23 Juni 2004 Bitte den Hinweis zur geltenden Gesetzesfassung beachten Inhaltsverzeichnis 1 Der Aufbau der WO zur Betriebsratswahl 2 Die allgemeinen Regelungen fur alle Wahlarten 2 1 Grundregeln fur das Handeln des Wahlvorstandes 1 WO 2 2 Die Wahlerliste 2 WO 2 3 Das Wahlausschreiben 3 WO 2 4 Sitze fur das Geschlecht in der Minderheit 5 WO 3 Das Wahlsystem 3 1 Die Listenwahl 3 2 Die Personenwahl 4 Der Wahlvorgang 4 1 Die personliche Stimmabgabe 4 2 Briefwahl 5 Die Stimmauszahlung 6 Die Zuteilung der Sitze im Betriebsrat 6 1 Sitzzuteilung bei der Listenwahl 6 2 Sitzzuteilung bei der Personenwahl 7 Weitere Aufgaben des Wahlvorstandes nach dem Wahltag 8 Vergleichbare Regelungen aus anderen Rechtsgebieten 8 1 Andere Belegschaftsvertretungen in der Privatwirtschaft 8 2 Personalratswahl 8 3 Mitarbeitervertretungen im Bereich der katholischen oder evangelischen Kirchen 9 WeblinksDer Aufbau der WO zur Betriebsratswahl BearbeitenDie Wahlordnung gliedert sich in 4 Teile die teilweise Abschnitte und Unterabschnitte enthalten Erster Teil Wahl des Betriebsrats nach 14 BetrVG 1 27 WO Zweiter Teil Wahl des Betriebsrats im vereinfachten Wahlverfahren nach 14a BetrVG 28 37 WO Dritter Teil Wahl der Jugend und Auszubildendenvertretung JAV 38 40 WO Vierter Teil Ubergangs und Schlussvorschriften 41 43 WO Die WO beschreibt zunachst im ersten Teil vollstandig und umfassend das gesamte Wahlverfahren fur den Standardfall die Betriebsratswahl in einem grosseren Betrieb Das vereinfachte Wahlverfahren fur Betriebe bis 50 Arbeitnehmern nach 14a BetrVG ist im zweiten Teil geregelt hier verweist die WO vielfach auf den ersten Teil und regelt nur das was vom normalen Wahlverfahren abweicht Dieselbe Regelungstechnik wird auch bei den Vorschriften zur Wahl der Jugend und Auszubildendenvertretung angewendet Die allgemeinen Regelungen fur alle Wahlarten BearbeitenGrundregeln fur das Handeln des Wahlvorstandes 1 WO Bearbeiten Zustandig fur die Durchfuhrung der Betriebsratswahl ist der Wahlvorstand Er hat im Regelfall 3 Mitglieder in grosseren Betrieben kann die Anzahl soweit zur ordnungsgemassen Durchfuhrung der Wahl erforderlich erhoht werden es muss aber stets eine ungerade Anzahl von Mitgliedern sein 16 Absatz 1 BetrVG Nach 1 Absatz 2 WO fasst der Wahlvorstand seine Beschlusse mit der Mehrheit seiner Mitglieder absolute Mehrheit eine Mehrheit der abgegebenen Stimmen relative Mehrheit reicht also nicht aus Ausserdem ist in 1 Absatz 2 WO geregelt dass uber jede Sitzung des Wahlvorstandes eine Niederschrift herzustellen ist die mindestens vom Vorsitzenden und einem weiteren Mitglied des Wahlvorstandes zu unterzeichnen ist Die Wahlerliste 2 WO Bearbeiten Der Wahlvorstand hat eine Wahlerliste aufzustellen aus der sich ergibt welche Personen berechtigt sind an der Betriebsratswahl teilzunehmen In der betrieblichen Praxis wird diese Liste gleichbedeutend auch als Wahlerverzeichnis bezeichnet Am Wahltag kann nur wahlen wer in der Wahlerliste eingetragen ist Die Wahlerliste hat den Sinn einen moglichen Streit um die Wahlberechtigung einzelner Personen vor dem Wahltag zu klaren In die Wahlerliste mussen alle Arbeitnehmer des Betriebes aufgenommen werden die berechtigt sind an der Wahl teilzunehmen Fur die fehlerfreie Aufstellung der Wahlerliste ist der Wahlvorstand insbesondere in grosseren Betrieben auf die Zuarbeit des Arbeitgebers angewiesen 2 Absatz 2 WO verpflichtet daher den Arbeitgeber dazu dem Wahlvorstand die erforderlichen Auskunfte zu erteilen und die erforderlichen Unterlagen zur Verfugung zu stellen Die fertige Wahlerliste muss vom Wahlvorstand betriebsoffentlich ausgelegt werden damit alle Arbeitnehmer prufen konnen ob sie richtig erstellt ist Meint ein Arbeitnehmer die Wahlerliste sei falsch erstellt steht ihm das Recht des Einspruchs zu 4 WO Die Eintragung in der Wahlerliste ist auch zwingende Voraussetzung fur die Kandidatur zur Betriebsratswahl Ausubung des passiven Wahlrechts gehen Wahlvorschlage beim Wahlvorstand ein muss er also als erstes prufen ob die Kandidaten in der Wahlerliste aufgefuhrt sind 2 Absatz 3 WO Der Wahlvorstand muss die Wahlerliste bis zum Tag der Wahl auf dem jeweils aktuellen Stand halten Das bedeutet insbesondere dass er ausgeschiedene Mitarbeiter streichen und in der Wahlzeit neu eingetretene Mitarbeiter sofern sie alter als 18 Jahre alt sind 7 BetrVG neu in die Liste aufnehmen muss 4 Absatz 3 WO Das Wahlausschreiben 3 WO Bearbeiten Mit der Veroffentlichung des Wahlausschreibens wird die Betriebsratswahl offiziell eingeleitet Im Wahlausschreiben teilt der Wahlvorstand den Mitarbeitern des Betriebes unter anderem mit wann und wo die Wahl stattfindet wie gross der Betriebsrat sein wird welche Geschlechterquote fur die Zusammensetzung des Betriebsrats gilt und wie man sich durch die Einreichung von Wahlvorschlagen als Bewerber an der Wahl beteiligen kann Das Wahlausschreiben ist ein formliches Dokument das im normalen Wahlverfahren mindestens 13 verschiedene Informationen enthalten muss die alle in 3 WO aufgefuhrt sind Das Vergessen einer dieser Informationen kann die Wahl anfechtbar machen Im vereinfachten Wahlverfahren fur kleinere Betriebe enthalt das Wahlausschreiben nach 31 WO sogar insgesamt 15 Pflichtangaben die dort aber ebenfalls vollstandig und ubersichtlich aufgefuhrt sind 3 Absatz 2 WO und 31 Absatz 1 WO Sitze fur das Geschlecht in der Minderheit 5 WO Bearbeiten Nach 15 Absatz 2 BetrVG muss das Geschlecht das in der Belegschaft in der Minderheit ist im Betriebsrat mindestens so viel Sitze bekommen dass sich das Geschlechterverhaltnis in der Belegschaft im Betriebsrat abbildet Diese Regelung ist 2001 neu in das Betriebsverfassungsrecht aufgenommen worden Der geschlechtsspezifische Minderheitenschutz ist seitdem eines der Reizthemen des Betriebsverfassungsrechts Das BAG hat die Vorschrift als gultig angesehen BAG 16 Marz 2005 7 ABR 40 04 BAGE 114 119 AP Nr 3 zu 15 BetrVG 1972 Streit 2006 68 5 WO legt die Einzelheiten fest wie die Anzahl der Sitze fur das Geschlecht in der Minderheit im Betriebsrat festgestellt wird Die Umrechnung erfolgt nach dem d Hondtschen Auszahlverfahren das in 5 WO beschrieben ist Ausgangspunkt der Berechnung ist die Ermittlung der Anzahl der Frauen und der Anzahl der Manner in der Belegschaft Stichtag fur diese Berechnung ist der Tag der Veroffentlichung des Wahlausschreibens 5 Absatz 1 Satz 3 WO Beispiel Im Betrieb sind 48 Frauen und 128 Manner tatig Das macht insgesamt 176 Arbeitnehmer also besteht der Betriebsrat nach 9 BetrVG aus 7 Mitgliedern Als erstes teilt man nun fur die Frauen 48 durch 1 dann durch 2 dann durch 3 usw Die weibliche Zahlenreihe lautet also 48 24 16 12 9 6 8 Dasselbe macht man mit der Anzahl der mannlichen Arbeitnehmer Die mannliche Zahlenreihe lautet dann 128 64 42 66 32 25 6 21 33 Da der Betriebsrat aus 7 Mitgliedern besteht muss man nun die 7 hochsten Zahlen aus den beiden Zahlenreihen und ihre Herkunft aus der mannlichen oder der weiblichen Zahlenreihe ermitteln Das Ergebnis lautet 128 mannlich 64 mannlich 48 weiblich 42 66 mannlich 32 mannlich 25 6 mannlich 24 weiblich Also stehen den Frauen die im Beispielsfall das Geschlecht in der Minderheit bilden mindestens 2 Sitze im Betriebsrat zu da nur 2 der 7 hochsten Hochstzahlen aus der weiblichen Zahlenreihe stammen Das Wahlsystem BearbeitenUnter Wahlsystem wird hier die Art und Weise verstanden in der der Wahler durch seine Wahlentscheidung auf die Zusammensetzung des Betriebsrats Einfluss nehmen kann Insoweit handelt es sich allerdings nicht um einen einheitlich gebrauchten Fachbegriff Das Betriebsverfassungsgesetz kennt das Wahlsystem der Verhaltniswahl Listenwahl und das Wahlsystem der Mehrheitswahl Personenwahl Die Listenwahl Bearbeiten 14 Absatz 2 Satz 1 BetrVG schreibt fur die Betriebsratswahl im Regelfall die Verhaltniswahl vor die in der betrieblichen Praxis haufig auch als Listenwahl bezeichnet wird Zu den Ausnahmen vgl unten bei Personenwahl Bei der Verhaltniswahl werden von den im Betrieb vertretenen Interessengruppen Listen mit Kandidaten in erkennbarer Reihenfolge 6 Absatz 3 WO aufgestellt und zur Wahl eingereicht Die Wahler haben in diesem Falle jeweils nur eine Stimme die sie der Liste ihrer Wahl geben konnen Die Wahler konnen also keine einzelnen Personen wahlen Die Sitze im Betriebsrat werden auf die Listen nach dem Anteil der erreichten Stimmen verteilt Hat eine Liste zum Beispiel 3 Sitze errungen sind die drei ersten Personen aus der Liste gewahlt ohne Berucksichtigung der Besonderheiten der Forderung fur das Geschlecht in der Minderheit Die Personenwahl Bearbeiten Nach 14 Absatz 2 Satz 2 BetrVG findet ausnahmsweise Personenwahl Mehrheitswahl statt wenn nur 1 Liste zur Wahl angetreten ist oder wenn im vereinfachten Wahlverfahren nach 14a BetrVG fur Betriebe mit bis zu 50 Arbeitnehmern gewahlt wird Bei der Personenwahl stehen einzelne Personen und keine Listen zur Wahl Jeder Wahler hat so viele Stimmen wie es Sitze im Betriebsrat zu verteilen gibt 20 Absatz 3 WO Diese kann er auf die Personen seines Vertrauens verteilen eine Stimmenhaufung ist im Wahlrecht fur den Betriebsrat nicht vorgesehen Gewahlt sind die Personen die die meisten Stimmen erhalten haben die relative Mehrheit reicht aus Der Wahlvorgang BearbeitenDie Wahl erfolgt in der Regel so dass der Wahlberechtigte seine Stimme personlich und geheim im Wahllokal abgibt Briefwahl in der Terminologie der Wahlordnung schriftliche Stimmabgabe ist auf Verlangen der Wahlberechtigten moglich die wegen Abwesenheit vom Betrieb an der direkten Stimmabgabe verhindert sind 24 Absatz 1 Eine nahere Begrundung dafur ist nicht notig Weitere Regelungen gibt es fur Wahlberechtigte von denen dem Wahlvorstand bekannt ist dass sie zum Zeitpunkt der Wahl voraussichtlich nicht im Betrieb sein werden 24 Absatz 2 sowie fur raumlich weit entfernt liegende Betriebsteile und Kleinstbetriebe Das gilt sowohl fur das normale als auch das vereinfachte Wahlverfahren Die generelle Anordnung einer Briefwahl unter Missachtung der Wahlordnung fuhrt zur Anfechtbarkeit der Betriebsratswahl Die personliche Stimmabgabe Bearbeiten In Ubereinstimmung mit den Grundwerten des deutschen Grundgesetzes und in Ubereinstimmung mit demokratischer Wahltradition wird der Betriebsrat in freier und geheimer 14 BetrVG Wahl gewahlt Die freie und geheime Wahl ist dann am besten gewahrleistet wenn der Wahler seine Stimme unter Kontrolle des Wahlvorstandes abgibt Der Wahlvorstand hat dafur zu sorgen dass jeder seine Stimme frei und unbeobachtet abgeben kann 12 Absatz 1 WO Er ist verpflichtet einzugreifen wenn er den Eindruck hat andere Personen wollen den Wahler bei der Wahlentscheidung beobachten oder gar beeinflussen Die Stimmabgabe erfolgt durch Ausfullen des Stimmzettels Sind die Arbeitnehmer auf mehrere Standorte verteilt konnen auch mehrere Wahllokale gebildet werden Denkbar ist auch der Einsatz eines mobilen Wahllokals das alle Einsatzorte der Arbeitnehmer nach und nach bereist In beiden Fallen muss allerdings beachtet werden dass die Wahlurne entweder unter standiger Beobachtung stehen muss oder dass sie zum Beispiel beim Transport oder in den Nachtstunden formlich versiegelt sein muss Briefwahl Bearbeiten Wahlberechtigte die im Zeitpunkt der Wahl wegen Abwesenheit vom Betrieb verhindert sind ihre Stimme personlich abzugeben hat der Wahlvorstand auf deren Verlangen die fur eine Briefwahl schriftliche Stimmabgabe notigen Unterlagen 24 Absatz 1 35 Abs 1 Satz 3 WO auszuhandigen Bei der Briefwahl muss der Wahlberechtigte bestatigen dass er den Stimmzettel personlich gekennzeichnet hat Wird im normalen Wahlverfahren gewahlt gibt es keine Frist fur die Beantragung der Briefwahl Der Briefumschlag mit dem Stimmzettel muss jedoch noch vor Schliessung des Wahllokals beim Wahlvorstand eingehen Verspatet eingehende Briefumschlage werden nicht mitgezahlt der Wahlvorstand hat sie mit einem Vermerk uber den Zeitpunkt des Eingangs ungeoffnet zu den Wahlunterlagen zu nehmen und einen Monat nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses ungeoffnet zu vernichten wenn die Wahl nicht angefochten worden ist 26 WO Bei dem vereinfachten Wahlverfahren muss der Antrag auf Briefwahl spatestens drei Tage vor dem Tag der Wahlversammlung zur Wahl des Betriebsrats beim Wahlvorstand eingehen 35 Abs 1 Satz 2 WO Dieser setzt dem Briefwahler eine angemessene Frist innerhalb derer die Briefwahlstimme eingegangen sein muss Dies wird wegen der Beachtung der ublichen Postlaufzeiten in der Regel ein Zeitpunkt erst nach der Wahlversammlung sein konnen Man spricht deshalb von nachtraglicher schriftlicher Stimmabgabe Ist dem Wahlvorstand bekannt dass einzelne Wahlberechtigte im Zeitpunkt der Wahl nach der Eigenart ihres Beschaftigungsverhaltnisses voraussichtlich nicht im Betrieb anwesend sein werden insbesondere im Aussendienst oder mit Telearbeit Beschaftigte und in Heimarbeit Beschaftigte so hat er diesen nach 24 Abs 2 WO unaufgefordert die Briefwahlunterlagen zu ubermitteln Briefwahl ist ferner nach 24 Abs 3 WO zulassig wenn der Wahlvorstand die Briefwahl fur Betriebsteile und Kleinstbetriebe die raumlich weit vom Hauptbetrieb entfernt sind anordnet In anderen als den genannten Fallkonstellationen ist Briefwahl unzulassig Die Stimmauszahlung BearbeitenIm Regelfall findet die Stimmauszahlung unmittelbar nach Schliessung des Wahllokals statt 13 WO Nur dann wenn im vereinfachten Wahlverfahren vom Recht der Briefwahl Gebrauch gemacht wurde und noch nicht alle ausgegebenen Briefwahlunterlagen am Tag der Stimmabgabe eingegangen sind kommt es hier nach 35 WO zu einer nachtraglichen Stimmauszahlung Ein gesonderter Termin zur Auszahlung ist auch dann unumganglich wenn es mehrere Wahllokale gibt und die mit den Stimmzetteln gefullten Wahlurnen erst zu dem Ort der Auszahlung gebracht werden mussen Die Auszahlung muss in jedem Falle stets unter den Augen der Betriebsoffentlichkeit stattfinden Daher mussen Datum Ort und Uhrzeit der Stimmenauszahlung bereits im Wahlausschreiben offentlich bekannt gemacht sein Zudem muss der Raum der Auszahlung ohne Hindernisse zuganglich sein Die Zuteilung der Sitze im Betriebsrat BearbeitenAus dem Ergebnis der Stimmauszahlung mussen die gewahlten Mitglieder des Betriebsrats ermittelt werden Dabei sind die Besonderheiten die durch die Forderung fur das Geschlecht in der Minderheit bedingt sind zu beachten Sitzzuteilung bei der Listenwahl Bearbeiten Nach 15 Absatz 1 WO erfolgt bei der Listenwahl die Zuteilung der Sitze auf die Listen nach dem d Hondtschen Auszahlverfahren Ergibt sich nach der Verteilung der Sitze dass die Mindestanzahl der Sitze fur das Geschlecht in der Minderheit verfehlt worden ist kommt es zu einem Austauschverfahren das in 15 Absatz 5 WO beschrieben ist Im Prinzip droselt man die Zuteilung der Sitze von hinten her wieder auf Man sucht sich also den oder die Gewahlte aus die es zuletzt noch aufgrund der niedrigsten verwerteten Hochstzahl in den Betriebsrat geschafft hat gehort sie dem Geschlecht in der Minderheit an wird sie ubersprungen und man sucht den oder diejenige die mit der zweitniedrigsten Hochstzahl noch den Sprung in den Betriebsrat geschafft hat usw Findet man auf diese Weise einen oder eine Gewahlte mit dem falschen Geschlecht verliert diese Person ihren schon sicher geglaubten Sitz im Betriebsrat Den Sitz bekommt stattdessen die Person auf der betroffenen Liste die am weitesten oben steht noch keinen Platz im Betriebsrat hat und dem Geschlecht in der Minderheit angehort Gibt es auf der betroffenen Liste keine solche Person fallt der Platz an eine andere Liste die noch uber Bewerber mit dem geeigneten Geschlecht verfugt Listensprung Dieses Austauschverfahren wird durchgefuhrt bis die Quote stimmt oder bis feststeht dass die Quote nie erreicht werden kann da es keine weiteren Bewerber mehr mit dem geeigneten Geschlecht gibt Sitzzuteilung bei der Personenwahl Bearbeiten Nach 22 Absatz 1 WO werden bei der Personenwahl die dem Geschlecht in der Minderheit zustehenden Sitze vorab zugeteilt Dazu werden nur die Personen ins Auge gefasst die diesem Geschlecht angehoren Nach der Anzahl der auf sie entfallenen Stimmen werden ihnen diese Sitze zugeteilt Anschliessend werden die ubrigen Sitze ohne Rucksicht auf das Geschlecht allein nach der Anzahl der erreichten Stimmen unter Ausserachtlassung der Personen die bereits einen Sitz nach der Geschlechterquote erreicht haben zugeteilt 22 Absatz 2 WO Weitere Aufgaben des Wahlvorstandes nach dem Wahltag BearbeitenNachdem feststeht wer in den Betriebsrat gewahlt ist mussen die Gewahlten noch die Wahl annehmen 17 WO Haben alle die Wahl angenommen ist das Wahlergebnis betriebsoffentlich uberall dort bekannt zu machen wo auch das Wahlausschreiben ausgehangt war 18 WO Ausserdem erhalten nach 18 WO der Arbeitgeber und die im Betrieb vertretenen Gewerkschaften eine Abschrift der Wahlniederschrift Protokoll uber die Stimmenauszahlung Letztlich hat der Wahlvorstand noch die Wahlakten zu schliessen und sie dem Betriebsrat zu ubergeben 19 WO Uberdies muss er nach 29 Absatz 1 BetrVG noch zur ersten Sitzung des neu gewahlten Betriebsrats einladen und diese Sitzung so lange leiten bis aus der Mitte des Betriebsrats heraus ein Versammlungsleiter gewahlt wurde Vergleichbare Regelungen aus anderen Rechtsgebieten BearbeitenAndere Belegschaftsvertretungen in der Privatwirtschaft Bearbeiten Soweit die Belegschaft in der Privatwirtschaft Mitglieder des Aufsichtsrats nach dem Drittelbeteiligungsgesetz oder nach dem Mitbestimmungsgesetz wahlen kann geschieht auch dies jeweils auf Basis einer Wahlordnung die Ahnlichkeiten mit der Wahlordnung zum Betriebsrat aufweist Auch fur die Wahlen zum Sprecherausschuss der leitenden Angestellten nach dem Sprecherausschussgesetz gibt es eine Wahlordnung deren Grundgedanken der Wahlordnung zum Betriebsverfassungsgesetz entlehnt sind Personalratswahl Bearbeiten Der Personalrat ist in Deutschland die dem Betriebsrat entsprechende Interessenvertretung der Bediensteten Arbeitnehmer und Beamte des offentlichen Dienstes Personalrate werden in den Bundesbehorden auf Basis des Bundespersonalvertretungsgesetzes BPersVG gewahlt und in den Landern und Kommunen auf Basis der Personalvertretungsgesetze der Bundeslander Sowohl zum BPersVG als auch zu den vielen Landespersonalvertretungsgesetzen sind Wahlordnungen fur die Wahl der Personalrate erlassen worden Die grossen Linien sind in allen Wahlordnungen gleich Dennoch gibt es fur die Personalratswahlen einige Besonderheiten zu beachten Mitarbeitervertretungen im Bereich der katholischen oder evangelischen Kirchen Bearbeiten Die betriebliche Interessenvertretung fur die Mitarbeiter in den Kirchen und Religionsgemeinschaften ist die Mitarbeitervertretung Weblinks BearbeitenText des Betriebsverfassungsgesetzes Text der Wahlordnung zum BetriebsverfassungsgesetzBitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wahlordnung Betriebsratswahl amp oldid 236205593