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Die Waalse Kerk franzosisch Eglise Wallonne ist eine Kirche die sich im sudlichen Teil des Oudezijds Achterburgwal in Amsterdam befindet Die Kirche wurde fruher Franzosische Kirche Walenkerk Oude Walenkerk oder Oude Waalse Kerk genannt Jeden Sonntag um 11 Uhr findet hier ein Gottesdienst in franzosischer Sprache statt Hier finden auch Konzerte und Musikaufnahmen statt die Kirche ist fur ihre sehr gute Akustik und fur ihre bedeutende historische Orgel bekannt an der unter anderem Gustav Leonhardt und Jacques van Oortmerssen als Titularorganisten wirkten und Aufnahmen klassischer Orgelwerke einspielten Hauptfassade am WalenpleintjeInnenansicht der KirchePortal an der Oude Hoogstraat verziert mit Totenkopfen Historische Ansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Schusse in der Kirche 3 Orgel 4 Waisenhaus 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn der dreischiffigen Kirche sind unter anderem der Maler Bartholomeus van der Helst 1613 1670 und der Wissenschaftler Jan Swammerdam 1637 1680 begraben Elizabeth Timothy 1702 1757 die erste amerikanische Zeitungsredakteurin und verlegerin wurde wahrscheinlich hier getauft Ein bekannter Pfarrer der wallonischen Kirche war Marie Adrien Perk der hier von 1872 bis 1900 amtierte Die Waalse Kerk wurde 1970 zum nationalen Kulturdenkmal erklart 1 Die Waalse Kerk ist eine ehemalige romisch katholische Kapelle die Kapelle des Klosters der Paulusbruder Die erste Kapelle des Klosters wurde 1409 erbaut aber wahrscheinlich beim Stadtbrand von 1452 zerstort Im Jahr 1493 erhielt das Kloster die Genehmigung zum Bau einer neuen Kapelle die drei Jahre spater geweiht wurde Nach der Reformation in Amsterdam im Jahr 1578 wurde die Kapelle beschlagnahmt Sie diente unter anderem als Lagerhaus bis sie 1586 den wallonischen reformierten Fluchtlingen franzosischsprachigen Protestanten aus den sudlichen Niederlanden und Frankreich zur Verfugung gestellt wurde Sie war eine von 15 wallonischen Kirchen die von reformierten Fluchtlingen allein in den Niederlanden zwischen 1571 und 1590 gegrundet wurden Im Jahr 1616 erhielt die Kirche an der Nordseite einen zusatzlichen Eingang mit einem Portal an der Oude Hoogstraat das von Hendrick de Keyser entworfen wurde Das Portal ist mit Totenkopfen verziert ein Hinweis auf die Leichenzuge die durch dieses Portal zogen Das klassizistische Portal an der Fassade stammt aus dem Jahr 1647 Die Kirche die ursprunglich aus einem Mittelschiff und einem nordlichen Seitenschiff bestand wurde 1661 umgebaut und um ein sudliches Seitenschiff erweitert Nach der Aufhebung des Edikts von Nantes im Jahr 1685 floh ein neuer Strom von Hugenotten Die wallonische Gemeinde in Amsterdam wuchs enorm Deshalb wurden an drei Seiten der Kirche Emporen gebaut Die Kirche erwies sich jedoch als zu klein so dass 1719 eine zweite Kirche die Neue Waalse Kirche an der Prinsengracht eroffnet wurde Danach wurde die Waalse Kerk auch Oude Waalse Kerk oder Grande Eglise genannt um sie von der Nieuwe Waalse Kerk oder Petite Eglise zu unterscheiden In den Jahren 1816 und 1891 wurde die Kirche unter anderem umgebaut und die Emporen entfernt In den Jahren 1990 1992 wurde die Kirche restauriert und ihre Fundamente neu errichtet um die Setzung auszugleichen die durch die 1885 errichtete Fassade verursacht worden war Bei dieser Restaurierung wurden so viele Grabsteine gefunden dass man beschloss den Betonboden zu entfernen um Platz fur einen neuen selbsttragenden Boden mit eigenem Fundament zu schaffen Bei dieser Restaurierung wurde auch die Empore wieder in ihren ursprunglichen Zustand versetzt Der kleine Platz vor der Kirche wurde im Volksmund Walenplein genannt und heisst seit 1976 auch offiziell so Die Adresse der Kirche ist Walenpleintje 159 die Hausnummerierung folgt noch immer derjenigen des Oudezijds Achterburgwal Auf einer Tafel im nordlichen Seitenschiff der Kirche steht der franzosische Text Fondee en 1409 Restauree en 1647 Agrandie en 1661 Rebatie en 1816 Restauree en 1891 par le troupeau Wallon et par ceux qui s interessent a son culte Restauree amelioree et renovee en 1991 et 1992 1409 gegrundet 1647 restauriert 1661 vergrossert 1816 wiederaufgebaut 1891 von der wallonischen Gemeinde und denjenigen die sich fur ihren Gottesdienst einsetzen restauriert 1991 und 1992 restauriert verbessert und renoviert Schusse in der Kirche BearbeitenAm 12 Oktober 1755 betrat ein franzosischer Backerjunge wahrend des Gottesdienstes die wallonische Kirche und schoss mit einem Gewehr auf den Pfarrer Dieser Backerknecht hatte sich in die Tochter eines wohlhabenden Kaufmanns verliebt ein Madchen das weit uber seinem Stand situiert war und der Pfarrer hatte sich auf Bitten des Vaters eingemischt um die Liebesbeziehung zu beenden zum Arger des Backerknechts 2 Der Vikar wurde nur von einer Kugel gestreift fiel aber vor Schreck nach hinten Da die Tur zur Kanzel nicht richtig geschlossen war sturzte er die Treppe hinunter und zog sich eine schwere Kopfverletzung zu uberlebte aber und erholte sich von seinen Verletzungen 2 Der Tater versuchte zu fliehen wurde aber gefasst in Handschellen abgefuhrt und musste eine einjahrige Haftstrafe im Zuchthaus verbussen In der Kanzel und dem Pfeiler daneben sind einige Einschusslocher geblieben die jedoch bei der Restaurierung in den 1990er Jahren unsichtbar gemacht wurden Orgel Bearbeiten nbsp Die Orgel der KircheIm Jahr 1680 erhielt die Kirche ihre erste Orgel gebaut von dem Genter Orgelbauer Nicolaas Langlez der wahrscheinlich ein alteres Hauptwerkgehause ubernahm und um ein Ruckpositiv erganzte Die Orgel war jedoch unbefriedigend und es wurden mehrere Reparaturen vorgenommen bis Christian Muller 1733 mit dem Bau einer neuen Orgel beauftragt wurde die ein Jahr spater eingeweiht wurde Muller ubernahm das Orgelgehause von Langlez und einige Register Das Instrument gehort zu den am besten erhaltenen Orgeln von Muller 3 In spateren Jahren wurde die Orgel mehrfach repariert und verandert 1822 und 1891 kam es zum Austausch einzelner Register und 1898 zum Einbau neuer Balge Im Jahr 1960 wurde beschlossen die Orgel zu restaurieren und in den Zustand zu versetzen in dem sie von Muller ubergeben worden war Die Restaurierung wurde 1965 von der Orgelbaufirma Ahrend amp Brunzema abgeschlossen Verlorene Register wurden rekonstruiert das historische Pfeifenwerk restauriert die ursprungliche Tonhohe wiederhergestellt die Flugelturen rekonstruiert sowie zwei neue Spanbalge neue Klaviaturen und Abstrakten im Stil von Muller angefertigt Eine Veranderung der Stimmung folgte 1976 durch Ahrend 1992 verbesserten Ahrend und Henk van Eeken aus Herwijnen die Intonation Im Jahr 2000 wurden die Windladen durch Flentrop Orgelbouw restauriert und die vorderen Pfeifen des Rugwerks von Henk van Eeken ersetzt Die Disposition lautet 4 I Rugpositief C c3Prestant I II 8 MHolpijp 8 LOctaaf 4 LQuint I II 3 ABOctaaf 2 MTerts ab c1 1 3 5 ABMixtuur II IV ABScherp IV V AB ETremulant II Hoofdwerk C c3Prestant I II 16 MPrestant I II 8 MRoerfluit 8 MQuintadena 8 MPrestant 4 MQuint 3 MGemshoorn 2 MMixtuur IV VI MTrompet 16 M ABTrompet 8 MVox Humana 8 MTremulant Pedaal C d1Bourdon 16 LPrestant 8 L ABRoerquint 6 LOctaaf 4 MNachthoorn 2 MFagot 16 MTrompet 8 MKoppeln I II II P Spielhilfen Sperrventile I II PL Langlez 1680 M Muller 1734 AB Ahrend amp Brunzema 1965 E van Eeken 1992 nbsp Das Wallonische Waisenhaus an der VijzelgrachtWaisenhaus BearbeitenIm Jahr 1631 kaufte die Diakonie der Waalse Kerk drei Gebaude an der Laurierstraat im Stadtviertel Jordaan Hier wurde ein Waisenhaus eingerichtet das auch Witwen und alteren Menschen Unterkunft bot Im Jahr 1683 zog das wallonische Waisenhaus in ein Gebaude an der Vijzelgracht um das bis 1967 als Waisenhaus diente Das franzosische Konsulat und das franzosische Kulturzentrum Institut francais des Pays Bas fruher Maison Descartes wurden in diesem Gebaude eingerichtet Das franzosische Kulturzentrum zog spater in die Waalse Kerk um Literatur BearbeitenAmsterdam Bureau Monumenten en ArcheologieWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Waalse Kerk Amsterdam Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Waalse Kerk AmsterdamEinzelnachweise Bearbeiten Monumentnummer 50 Oude Walenkerk Walenpleintje 159 1012 JZ te Amsterdam Monumentenregister Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed a b Prentenkabinet Jaco van der Knijff Christian Muller meer dan het orgel in de Bavo Reformatorisch Dagblad 21 mei 2013 Amsterdam Waalse Kerk Organindex de abgerufen am 12 Februar 2022 Normdaten Geografikum GND 4797911 2 lobid OGND AKS VIAF 245432078 52 370833 4 897222 Koordinaten 52 22 15 N 4 53 50 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Waalse Kerk Amsterdam amp oldid 235000318