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Die Forstreform in Bayern 2004 geht zuruck auf die Regierungserklarung des Bayerischen Ministerprasidenten Edmund Stoiber am 6 November 2003 nach seinem Wahlsieg in Bayern in der er fur das Jahr 2006 einen ausgeglichenen Haushalt in Bayern ankundigte Der Wald in Bayern bedeckt rund ein Drittel der Landesflache und gehort zu einem Drittel 800 000 Hektar dem Staat Der Forstetat betrug im Jahr 2003 140 Millionen das sind 0 4 des Staatshaushaltes Die Forstreform soll ca 500 000 pro Jahr einsparen Inhaltsverzeichnis 1 Reforminhalt 2 Volksbegehren gegen die Reform 2 1 Befurworter 2 2 Gegner 2 3 Ergebnis 3 Siehe auch 4 WeblinksReforminhalt BearbeitenZu den massgeblichen treibenden Kraften der Forstreform gehorte unter anderem Sebastian Freiherr von Rotenhan Seit 1998 hatte er die Auflosung der Einheitsforstamter und die Schaffung privatrechtlicher Strukturen fur die Staatsforsten gefordert Die geplante Privatisierung des bayerischen Staatswaldes wurde allerdings nach heftigen Protesten sowohl aus der Offentlichkeit als auch aus der CSU Fraktion des Bayerischen Landtags nicht durchgefuhrt Stattdessen wurde im Marz 2004 ein Konzept zur Forstverwaltungsreform beschlossen das folgende Massnahmen vorsah In den nachsten Jahren sollen alle 128 bayerischen Forstamter aufgelost und in die Landwirtschaftsamter eingegliedert werden Zusammen mit der Auflosung der vier Forstdirektionen und der Verschlankung des Forstministeriums sollen rund 1 000 der derzeit etwa 5 000 Forstbeschaftigten eingespart werden Die bisherigen hoheitlichen Aufgaben der Forstamter also Vollzug der Rechtsvorschriften die den Wald betreffen wurden in die Landwirtschaftsamter die zuerst Amter fur Landwirtschaft und Forsten ALF und heute Amter fur Ernahrung Landwirtschaft und Forsten AELF heissen eingegliedert Einige Aufgaben der Landratsamter z B Erteilung von Erstaufforstungs oder Rodungserlaubnissen nehmen nun die Amter fur Ernahrung Landwirtschaft und Forsten wahr Die Bewirtschaftung des Staatswaldes ist Aufgabe einer Anstalt des offentlichen Rechts der Bayerischen Staatsforsten mit Sitz in Regensburg Die kostenlose Beratung von Privatwaldbesitzern ist weniger umfassend Die kostenlose Bewirtschaftung von Kommunalwald bis 50 Hektar durch Staatsforster wird ebenfalls eingestellt Volksbegehren gegen die Reform BearbeitenGegen diese Forstreform wandten sich Natur und Umweltschutzverbande in einem Aktionsbundnis mit dem Volksbegehren Aus Liebe zum Wald Befurworter Bearbeiten Nach Ansicht der Initiatoren sei die Reform ein Versuch die Privatisierung der Walder vorzubereiten Die Anstalt werde nach ausschliesslich gewinnorientierten kommerziellen Gesichtspunkten betrieben Der Druck Mischwalder in Fichtenplantagen umzuwandeln und diese mit intensivem Maschineneinsatz zu bewirtschaften sei gross Die Betreuung und Beratung von privaten Waldbesitzern und Korperschaften werde weitgehend eingestellt Unterstutzt wurde das Volksbegehren vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club der Arbeitsgemeinschaft bauerliche Landwirtschaft Bund fur Umwelt und Naturschutz Deutschen Alpenverein Attac zahlreichen weiteren Umwelt und Naturschutzverbanden sowie prominenten Einzelpersonen Gegner Bearbeiten Die Gegner des Volksbegehrens sind als Bundnis Wir sind der Wald an die Offentlichkeit getreten insbesondere der Bayerische Waldbesitzerverband der Deutsche Bauernverband der Bund der Steuerzahler und die CSU Landtagsfraktion Es handle sich lediglich um eine Verwaltungsreform mit dem Ziel Burokratie und uberzahliges Personal abzubauen Das neue betriebswirtschaftlich ausgerichtete Unternehmen entlaste die Steuerzahler Der Wald werde jedoch auch kunftig nachhaltig und standortgerecht gemass der Agenda 21 bewirtschaftet Privatisierung oder Einsparungen am Naturschutz seien nicht geplant Auch werde es weiterhin Beratung fur private Waldbauern geben allerdings nur noch auf der Ebene der Forstgemeinschaften Ergebnis Bearbeiten Vom 16 bis 29 November 2004 konnten die Burger in Bayern das Volksbegehren mit Unterschrift unterstutzen um in einem Volksentscheid uber die Forstreform abzustimmen Dieses Volksbegehren verfehlte jedoch die vorgeschriebene Marke von einem Zehntel der wahlberechtigten Burger mit 9 3 854 000 Unterschriften knapp Mit dem Bayerischen Bauernverband und dem Bayerischen Waldbesitzerverband hat die Bayerische Staatsregierung am 28 September 2004 einen sogenannten Waldpakt unterzeichnet der eine Aufstockung der Mittel fur die Waldbesitzervereinigungen vorsieht Damit soll die Einstellung der kostenlosen Beratung von Privatwaldbesitzern kompensiert werden Aus Sicht der Initiatoren des Volksbegehrens konnte mit diesen und anderen Zugestandnissen der Waldbesitzerverband von der Unterstutzung des Volksbegehrens abgebracht werden Siehe auch BearbeitenVolksgesetzgebung in BayernWeblinks BearbeitenInformationen der Staatsregierung zur Forstreform Memento vom 22 Februar 2008 im Internet Archive volksbegehren wald de Initiatoren und Befurworter des Volksbegehrens Volksbegehren im Freistaat Bayern Uberblick Christliche Gemeinschaftsschule CSU Christliche Volksschule Demokratische Gebietsreform Rundfunkfreiheit Lernmittelfreiheit Sport Behinderten Naturschutz Organisationen in den Senat Das bessere Mullkonzept Mehr Demokratie in Bayern Burgerentscheide in Gemeinden und Kreisen Schlanker Staat ohne Senat Gentechnikfrei aus Bayern Die bessere Schulreform Macht braucht Kontrolle Fur ein unabhangiges Verfassungsgericht in Bayern Menschenwurde ja Menschenklonen niemals Aus Liebe zum Wald G 9 Fur Gesundheitsvorsorge beim Mobilfunk Fur echten Nichtraucherschutz Nein zu Studiengebuhren in Bayern Ja zur Wahlfreiheit zwischen G9 und G8 in Bayern Artenvielfalt amp Naturschonheit in Bayern Abberufung des Landtags Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Forstreform in Bayern amp oldid 230432535