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Via Mala ist ein Filmdrama aus dem Jahr 1985 Der dreiteilige Fernsehfilm entstand unter der Regie von Tom Toelle FilmTitel Via MalaProduktionsland Osterreich Bundesrepublik Deutschland FrankreichOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1985Lange 285 MinutenAltersfreigabe FSK 12StabRegie Tom ToelleDrehbuch Jorg GraserProduktion Kurt J MrkwickaThomas SchuhlyMusik Ennio MorriconeKamera Igor LutherSchnitt Marie HomolkovaBesetzungMario Adorf Jonas Lauretz Maruschka Detmers Silvie Lauretz Milena Vukotic Sophie Lauretz Dominique Pinon Niklaus Lauretz Sissy Hofferer Hanna Lauretz Juraj Kukura Andreas von Richenau Fritz Eckhardt Gemeindeprasident Bonatsch Jean Paul Comart Georg Gumpers Ingrid Burkhard Frau Gumpers Beppe Chierici Jory Wagner Hans Christian Blech Maler Lauters Eva Zilcher Baronin von Richenau Robert Dietl Baron von Richenau Georg Marischka Dr Gutknecht Jutta Maria Luser Klara Hanno Poschl Wirt Bert Fortell Lehmann Dieter Schidor Dr Arenberg Bruno Dallansky Schmid Siegfried Meisner Wohl Alexander Strobele Soldat Balthasar Burkhard Zirreder Marius Cella Gendarm Magda Hausschulz Verkauferin Willi Scheidegger Pfarrer Sylvie Granotier Luise Holde Naumann Fraulein Lauters Paola Loew Tante Susi Jaromir Borek Wachtmeister Jedele Herta Bohm Wildner Sekretarin Norbert Gastell Dr Gutknecht ungenannt Herbert Pendl Standesbeamter Fritz Holzer Hotelportier Dirk Salomon Arbeiter Heinrich Strobele Oberkellner Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion 3 Trivia 4 Rezeption 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDer Film beruht auf dem gleichnamigen Roman von John Knittel aus dem Jahre 1934 Die Familientragodie spielt in den Bundner Alpen in der Via Mala in der Schweiz Ende der 1920er Jahre Die Familie leidet unter dem tyrannischen und trunksuchtigen Vater Jonas Lauretz der die Kinder schlagt seine Frau misshandelt und sich an der altesten Tochter vergreift Seinen Sohn Niklaus hat er zum Kruppel geschlagen Die Kinder beschliessen sich am Vater zu rachen Nach dem Mord an dem die jungste Tochter Silvie nicht beteiligt war gerat die Familie durch die Nachforschungen des Untersuchungsrichters und Liebhabers von Silvie in immer grossere Konflikte an denen nicht nur die Familie sondern auch die Beziehung von Silvie zugrunde geht Produktion BearbeitenGedreht wurde unter anderem von Juli bis Oktober 1983 im Gasterntal im Berner Oberland Das Wohnhaus und die Muhle wurden im unteren Teil des Tales in unmittelbarer Nahe zum Balmhornbach Wasserfall aufgebaut die Szenen in der Via Mala wurden bei der Brucke in der engen Klus zwischen Tal und der Gemeinde Kandersteg gedreht nbsp Die Chlusenbrucke uber die Kander am Eingang des Gasterntals ist wiederholt Schauplatz der Handlung nbsp In der Eingangssequenz zu jeder Folge fahrt Jonas Lauretz mit einem Pferdewagen durch den Tunnel vor der Chlusenbrucke nbsp Unterhalb der Schuttkegel neben dem Balmhornbach Wasserfall standen Wohnhaus und Muhle der Familie Lauretz Die Einstellungen in der Gaststube in der Jonas Lauretz den Wirt attackiert und in der sich spater der Jurist und Liebhaber der Tochter Andreas von Richenau nach dessen Verbleib erkundigt wurden 1983 in der Walliser Gemeinde Turtmann im sogenannten Wabihaus 1 aufgenommen Die Kirche in welcher der Vater randaliert und in der spater auch der Trauerzug fur den verstorbenen Maler stattfindet ist eine kleine Wallfahrtskapelle in der Lotschentaler Gemeinde Kuhmad Blatten Beide Ortlichkeiten wurden nach den Dreharbeiten umfassend renoviert und befinden sich daher nicht mehr in dem im Film gezeigten Zustand Wahrend den Dreharbeiten in der Schweiz kam es zu Unstimmigkeiten zwischen der Produktionsfirma Iduna Film einer Firma von Leo Kirch und dem Regisseur Tom Toelle Nachdem im Oktober 1983 erst etwa ein Drittel des gesamten Films fertiggestellt war wurde die Produktionsfirma MR Film von Leo Kirch beauftragt die restliche Produktion zu betreuen Der Chef von MR Film Kurt J Mrkwicka entschloss sich daraufhin die jahreszeitbedingt pausierte Dreharbeit in der Schweiz abzubrechen und im darauffolgenden April in Sportgastein weiterzufuhren 2 Die Szenen mit dem Hospiz und dem Wohnhaus und Atelier des Malers Lauters wurden in den damals bereits leerstehenden Knappenhausern oberhalb des Nassfeldes gedreht Die Einstellung in der Silvie Lauretz nackt badet und dabei von Maler Lauters entdeckt wird wurde in der Nassfelder Ache aufgenommen Bei der Bahn die im ersten und zweiten Teil zu sehen ist handelt es sich um die Murtalbahn und die 1993 abgerissene Bahnstation Predlitz Ladin Die tragische Schlussszene handelt auf der sogenannten Russenbrucke uber die Nassfelder Ache Weitere Szenen wurden in den Walliser Gemeinden Leuk und Susten VS sowie in Bad Gastein gedreht Die Produktion besticht insgesamt durch eine sehr aufwendige Detailtreue z B voll funktionsfahige Sagemuhle Innenausstattungen der Raumlichkeiten Kostume der Schauspieler und Uniformen der Soldaten die bis auf die fehlenden Schulterstucke der Zeit um 1929 entsprechen Auch die verwendeten Veteranenfahrzeuge entsprechen ihrer Epoche und haben Schweizer Zulassungskennzeichen wenn auch unterschiedlicher Kantone Dies deutet darauf hin dass diese Fahrzeuge von Privatpersonen ausgeliehen waren Die Originaldialoge wurden wegen der internationalen Besetzung wahrend den Dreharbeiten auf Englisch aufgenommen ubrigens hatte John Knittel den Roman auch auf Englisch geschrieben jedoch anschliessend fur das ZDF deutsch synchronisiert und nachvertont wobei die deutschsprachigen Darsteller sich selbst synchronisierten Eine Version mit englischem Originalton existiert nicht da wegen der teilweise sehr lauten Nebengerausche die Kander ist an der Stelle in der Chlus wo wahrend den Dreharbeiten die Hutte des Tagelohners Jori Wagner stand so laut dass man sein eigenes Wort kaum versteht alles nachvertont werden musste Die Produktionskosten beliefen sich fur eine Fernsehproduktion auf damals enorme 16 Millionen DM Die Erstausstrahlung im ZDF erfolgte am 1 bis 3 September 1985 und erreichte die bis dato hochste Einschaltquote 50 einer Produktion fur das ZDF 3 Der Film wurde im Januar 2010 von Kinowelt auf zwei DVDs veroffentlicht 273 Minuten Bildformat 1 33 1 Tonformat Dolby Digital 2 0 Mono Deutsch Zudem gibt es eine Neuveroffentlichung 2017 auf zwei DVDs von Fernsehjuwelen mit zusatzlichen Erinnerungen an die Produktion von Jorg Graser Mario Adorf und Sissy Hofferer jeweils rund 30 Minuten Trivia BearbeitenNach dem Tod des Malers Lauters erbt Silvie Lauretz dessen Haus die Gemalde und ein Sparbuch von 5000 Schweizer Franken Nachdem der Testamentsvollstrecker Dr Arenberg der Familie das Erbe eroffnet hat fragt er den Vater wie alt denn die Tochter Silvie sei Er entgegnet noch nicht 21 Jahre alt der Bruder erganzt aber in 5 Wochen Damit konnte Silvie das Erbe noch nicht antreten was wohl der Dramaturgie geschuldet war Denn tatsachlich trat die Volljahrigkeit in der Schweiz seit dem 1 Januar 1912 Inkrafttreten des ZGB mit dem vollendeten 20 Lebensjahr ein Der Zufall wollte es dass die Darstellerin von Silvie Maruschka Detmers zum Drehzeitpunkt dieser Szene tatsachlich so alt war wie ihre Filmfigur Rezeption Bearbeiten Sorgfaltig ausgestatteter und gut gespielter Heimatfilm von epischem Ausmass der von Beginn an auf das tragische Ende zusteuert Lexikon des internationalen Films 4 Dank Luthers manirierter Bilder seines Loden Frey Chics ist nun das Trivialstuck zu einem zahen Fernsehdreiteiler ohne spannende Dramaturgie geschweige denn Dramatik verkommen Ein Kompromiss aus Knittels naturalistisch verbramter Schauerromantik und den pruden Produktionsgewohnheiten europaischer Fernsehsender Der Spiegel 5 Karge Dialoge und eindrucksvolle Bilder TV Spielfilm 6 Literatur BearbeitenJohn Knittel Via Mala Roman Ungekurzte Taschenbuchausgabe 12 Auflage Heyne Munchen 1993 697 S ISBN 3 453 02280 7Weblinks BearbeitenVia Mala in der Internet Movie Database englisch Via Mala in der Online Filmdatenbank Via Mala bei filmportal de Via Mala In Zelluloid de Archiviert vom Original am 10 Juli 2017 abgerufen am 26 August 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Historie des Wabihauses in Turtmann abgerufen am 29 September 2018 Interview mit Kurt J Mrkwicka abgerufen am 29 September 2018 Interview mit Mario Adorf in Erinnerungen an Via Mala auf der DVD von Fernsehjuwelen Via Mala 1983 1985 In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 9 August 2011 Nichts zu sagen In Der Spiegel 35 1985 26 August 1985 abgerufen am 9 August 2011 Via Mala 1 In TV Spielfilm Abgerufen am 9 August 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Via Mala 1985 amp oldid 237454506