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Das Verwaltungsfahrzeug 2 auch als Teigknetwagen bekannt diente bei den Feldbackereien des Deutschen Kaiserreiches bei der Reichswehr und bei der Wehrmacht fur die Truppenverpflegung als Unterstutzungswagen zur Herstellung von Brotteig 1 TeigknetwagenDie linke Seite des Vwf 2 aus der H Dv 489 3 BasisinformationNachfolgemodell Sonderanhanger 35Technische DatenEigengewicht 420 kg Vorderwagen 1 1 t Hinterwagen Nutzlast 130 kg Vorderwagen Gesamtgewicht 1 65 tLange 4 95 mBreite 1 85 mHohe 1 80 mSpurweite 1 53 mBodenfreiheit 35 cmBereifung Holzspeichenrader 13x70 mm Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Technische Beschreibung 3 Einsatz 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseEntwicklung Bearbeiten nbsp Der Innenraum des Vorderwagen aus der H Dv 489 3 Der Teigknetwagen auch als Verwaltungsfahrzeug 2 kurz Vwf 2 bei der Wehrmacht bekannt wurde 1890 in der deutschen Armee eingefuhrt Er war als Fuhrwerk ein militarisches Radfahrzeug und war wie der Backofenwagen 90 ein Unterstutzungsfahrzeug fur die im Feld eingerichtete Backerei auf Radern Er wurde bei neupreussische Trainbataillonen und anderen Verpflegungstruppen genutzt Er diente in den Feldbackereien zum Kneten von Teig Der Vwf 2 war ein vierradriges und durch ein zweispanniges Pferdegespann gezogenes Fahrzeug Es war nach dem Protzsystem gebaut und bestand aus einem Vorder und Hinterwagen Im Vorderwagen wurden Ausrustungsgegenstande wie Beleuchtungsgerat Zubehor und Ersatzteile fur das Fahrzeug untergebracht Im Hinterwagen war die Knetvorrichtung in einem vollstandig geschlossenen Gehause untergebracht 1 Technische Beschreibung Bearbeiten nbsp Der Innenraum des Hinterwagen aus der H Dv 489 3 Die Hauptteile des Vorderwagens waren das Fahrgestell ein Wagenkasten eine Achse mit Radern eine Anspannvorrichtung mit Deichsel und eine Federprotzverbindung Das Fahrgestell bestand aus zwei inneren und zwei ausseren aus Stahl bestehenden U Schienen zwei vorderen und einer hinteren Querschiene Diese waren durch Nieten zu einem Rahmenartigen Gestell verbunden und wurden durch zwei weitere Verstrebungen aus flachen Stahlschienen versteift Das Fahrgestell ruhte mit der gesamten Last hangend in zwei sechsteiligen Wagenfedern Diese waren durch Federbugel an den ausseren Tragschienen drehbar gelagert 2 Hauptartikel Kutsche Der holzerne Wagenkasten diente zur Aufnahme von Zubehor und Vorratsteilen einschliesslich Beleuchtungsgerat Das Innere des Kastens war in funf Facher eingeteilt Die Wagenkastendecke war in der Mitte durch ein holzernes Lehnbrett und zwei holzerne Querleisten geteilt Die vordere Halfte diente als Sitz fur den Fahrer und hatte rechts und links je eine belederte Armlehne Auf Hohe des Untergestells gab es ein Fussbrett 2 Der Ruckwartige Teil der Decke hatte ein Gepackgitter in dem rechts und links je ein Dreikant Kanister fur 20 l Kraftstoff festgeschnallt war Der Freiraum zwischen den Kanistern war fur das Gepack des Fahrers und des Begleitmannes gedacht Man konnte das Gepackgitter durch eine Plane gegen Witterungseinflusse schutzen 3 Die Deichsel entsprach in ihrer Gesamtlange und den restlichen Abmessungen der des leichten und schweren Feldwagens Hf 1 und Hf 2 allerdings hatte sie eine gerade Form Eine Nutzung der Deichsel vom Hf 1 oder Hf 2 war aufgrund ihrer gebogenen Form nur bedingt und nur behelfsmassig moglich Die Federprotzverbindung war die gleiche wie bei der grossen und kleinen Feldkuche Hf 11 Hf 12 Hf 13 und Hf 14 Weiterhin befand sich im Vorderwagen Schanzzeug welches in Beschlagen an der Aussenseite des Fahrzeuges untergebracht war 3 Der Hinterwagen bestand aus dem Fahrgestell und dem Aufbau Das Fahrgestell hatte stahlerne Langstrager die durch Querschienen miteinander verbunden waren Die Langstrager verliefen nach vorn in einen spitzen Winkel zusammen An dessen Ende befand sich die Protzose Die Hinterachse hatte zwei paar sechsteilige Wagenfedern welche mit dem Fahrgestell verbunden waren An den Rader waren zwei Bremstrommeln fur die Innenbackenbremse Die Bremse konnte durch eine aus Leder gefertigten Brems und Loseleine vom Fahrersitz des Vorderwagens bedient werden Die Rader des Vorderwagen waren identisch zu denen des Hinterwagen 4 Der Aufbau bestand aus einem Gehause aus Leichtmetall in ovaler Form Dieses wurde durch sechs Flansche mit den Langstragern des Fahrgestells verbunden Das Innere war durch eine Zwischenwand geteilt Im vorderen Teil befand sich der Elektromotor mit Zahnradvorgelege Dieser ubertrug den Antrieb auf die Welle der Knetschnecke Im zweiten Teil des Gehauses befand sich ein Stahlzylinder mit einem Knetbottich und einer Knetschnecke Verschlossen werden konnte das Gehause durch zwei aufwarts klappbare Deckel Bei spateren Teigknetwagen war der Deckel einteilig und nach der Seite aufklappbar An der Ruckseite befand sich eine drehbare kreisrunde Tur Aus dieser konnte der fertige Teig entnommen werden 4 Einsatz Bearbeiten nbsp Die rechte Seite des Vwf 2 aus der H Dv 489 3 Wie beim preussischen Militar ublich wurden auch zum Gerateeinsatz viele Details beschrieben die auch handwerkliche Belange wie hier den Bereich des Backerhandwerkes betreffen Back und Brotzelte zahlten in Feldbackereien zur Grundausstattung wie das Sanitatszelt fur die medizinische Versorgung Je nach Witterung und Jahreszeit wurde der Teigknetwagen im Backzelt oder ausserhalb in der Nahe des Backzeltes aufgestellt Dabei wurde der Vorderwagen abgeprotzt und abseits aufgestellt Der Hinterwagen wurde mittels zweier Wagenstutzen in eine waagerechte Lage gebracht und die Bremse wurde fest angezogen Danach wurde das Zuleitungskabel fur den Kraftstrom an den Schaltkasten des Teigknetwagens angeschlossen Der Strom kam vom Kraftquellenwagen Vwf 3 5 Bevor der Teigknetwagen in Betrieb genommen werden konnte musste das Innere des Knetbottichs einschliesslich der Knetschnecke mit heissem Wasser von anhaftenden Fett und Staub vollstandig gereinigt werden Die Schmierung des Getriebes musste ebenfalls uberpruft und gegebenenfalls korrigiert werden Bei einem Dauerbetrieb musste mehrmals am Tag das Getriebe uberpruft werden Am Elektromotor musste der Olstand in Olkammern der Ringschmierlager gepruft werden Eine einmalige Fullung des Ols reichte bei einem Dauerbetrieb etwa zwei Monate Die Angriffsflachen der Zahnrader mussten einmal wochentlich mit Maschinenol oder Fett behandelt werden 6 Der Teig sollte vorschriftsmassig hergestellt werden Dabei wurden 75 kg Mehl 30 kg Sauerteig 1 kg Salz welches in 40 l Wasser aufgelost wurde zusammen in den Knetbottich geschuttet Ein nachtragliches Hinzufugen von Wasser war strikt untersagt und musste vermieden werden da die Teigmasse im bereits vorgekneteten Zustand kein Wasser mehr aufnimmt Danach musste die Stromversorgung eingeschaltet werden wodurch der Motor in Gang gesetzt wurde 6 Man musste allerdings auch hier darauf achten den Motor langsam anzulassen und nicht gleich auf volle Stromstarke zu stellen da sonst schwere Schaden am Motor hatten entstehen konnen In der Elektrotechnik ist dazu die Stern Dreieck Anlaufschaltung bekannt Nachdem der Teig durch die Maschine geknetet wurde war eine Menge von 145 150 kg innerhalb von 5 8 Minuten fertig Somit konnten in einer Stunde 1100 1800 kg Teig zubereitet werden 7 Im Sinne von Unfallverhutungsvorschriften war es strengstens verboten bei laufender Maschine den Teig durch Holzspatel oder ahnliche Gerate herunterzustossen da hierbei das Einquetschen des Holzspatels zwischen Knetschnecke und Wand des Knetzylinders schwere Schaden am Getriebe hatten hervorrufen konnen Die Entnahme des Teiges erfolgte bei eingeschaltetem Strom durch das Offnen der hinteren Tur 7 Siehe auch BearbeitenFeldbackerei Liste von bespannten Fahrzeugen der WehrmachtLiteratur BearbeitenSabine Klatt Einsatzverpflegung gestern heute morgen Geschichte Gegenwart und Zukunft der Feldverpflegung und des Feldkuchenbetriebs In Bundeswehr Hrsg Wehrmedizinische Monatsschrift 62 Jahrgang Heft 4 3 April 2018 S 97 107 bundeswehr de PDF 3 5 MB Oberbefehlshaber des Heeres im Auftrag H Dv 489 3 Das Verwaltungsgerat Der Teigknetanhanger Sd Ah 35 und der der Teigknetwagen Vwf 2 Reichsdruckerei Berlin 1939 Einzelnachweise Bearbeiten a b H Dv 489 3 1939 S 15 a b H Dv 489 3 1939 S 16 a b H Dv 489 3 1939 S 17 a b H Dv 489 3 1939 S 18 H Dv 489 3 1939 S 19 a b H Dv 489 3 1939 S 20 a b H Dv 489 3 1939 S 21 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Verwaltungsfahrzeug 2 amp oldid 240490516