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Der Vertrag von Konstantinopel wurde am 24 Juni 1724 zwischen dem Osmanischen Reich und Russland geschlossen und legte fest wie sich die beiden Machte den Nordwesten des im Niedergang befindlichen Safawiden Reiches aufteilen Sowohl Russland unter Peter dem Grossen als auch das Osmanische Reich hatten ein Interesse ihren Einflussbereich auf den Kaukasus der damals bereits seit vielen hundert Jahren unter persischer Herrschaft gestanden war auszuweiten Im Russisch Persischen Krieg von 1722 und 1723 war es Russland gelungen Persien grosse Gebiete im Nordkaukasus der heutigen Republik Aserbaidschan und Nordiran entlang des Kaspischen Meeres abzunehmen Schah Tahmasp II musste im Vertrag von Sankt Petersburg akzeptieren Russland die Stadte Derbent und Baku und die dazugehorigen Regionen heutige Republik Aserbaidschan des Weiteren die Provinzen Gilan Schirwan Mazandaran und Astarabad heutiger Nordiran abzutreten Der Vertrag sah vor dass Russland dem Schah im Gegenzug fortan freundschaftlich verbunden sein ihm bei Bekampfung von Rebellen behilflich sein und dem Schah den ruhevollen Thronbesitz zugestehen wurde 1 Fur das Osmanische Reich das im Vierten Russischen Turkenkrieg gesiegt und im Frieden vom Pruth die Festung Asow von Russland erworben hatte war es nicht akzeptabel dass sich Russland sowohl am Schwarzen Meer als auch am Kaspischen Meer festsetzte Die umstrittenen persischen Provinzen hatten Russland als Ausgangspunkt fur Feldzuge nach Anatolien dienen konnen Aus diesem Grund informierten die Turken Russland dass sich Daud Khan und Mir Mahmud Hotaki zu Gefolgsmannern des Osmanischen Reiches erklart hatten Daud Khan hatte die Stadt Samaxi im heutigen Aserbaidschan geplundert und eingenommen Mahmud hatte sich nach der erfolgreichen Belagerung Isfahans zum Schah ausgerufen 2 Der russische Botschafter in Konstantinopel erfuhr dass die Briten das Osmanische Reich vor einer grossen russischen Armee in Dagestan gewarnt hatten Der franzosische Botschafter Jean Louis d Usson warnte ihn dass das Osmanische Reich Persien nun als seinen Besitz betrachte und weitere Einmischung Krieg bedeuten wurde Fur Peter den Grossen war es aber wichtig zu verhindern dass das Osmanische Reich einen Zugang zum Kaspischen Meer bekam Nach dem Vertragsschluss von 1723 gab sich der Reis Efendi uberrascht da in seinen Augen Tahmasp II kein Schah mehr sei und somit keinen Vertrag unterzeichnen konne Um einen Krieg zu vermeiden vermittelte Jean Louis d Usson eine Vereinbarung wonach die annektierten persischen Gebiete ostlich des Zusammenflusses von Kura und Aras fortan russische Einflusszone seien Dazu gehorten die Provinzen am Kaspischen Meer Gilan Mazandaran und Astarabad die nordkaukasische Region Dagestan mit Derbent sowie Baku und die Provinz Schirwan Die Gebiete westlich davon wurden turkisch wozu ein Grossteil des Sudkaukasus heutige Staaten Georgien und Armenien das iranische Aserbaidschan Hamadan und Kermanschah gehorten Peter der Grosse verpflichtete sich weiterhin sicherzustellen dass Tahmasp II die den Turken zugestandenen Provinzen an diese freiwillig oder unter Druck abtritt 3 4 Die Besetzung der persischen Gebiete war fur Russland jedoch teuer die afghanische Herrschaft uber Persien brach unter Aschraf Khan innerhalb kurzer Zeit in sich zusammen Die Thronfolger von Peter dem Grossen entschieden deshalb mit Persien Frieden zu schliessen wenn ein Herrscher erscheint der sich auf dem Thron halten kann Russland gab in der Folge mit dem Vertrag von Rascht 1732 und dem Vertrag von Gandscha 1735 alle erworbenen Gebiete an Persien unter Nadir Schah zuruck Im Osmanisch Persischen Krieg 1730 1735 eroberte Nadir Schah die an die Turken verlorenen Gebiete weitgehend zuruck 5 Einzelnachweise Bearbeiten Firuz Kazemzadeh S 318 Firuz Kazemzadeh S 319 Firuz Kazemzadeh S 320 Alexander Mikaberidze Hrsg Conflict and conquest in the Islamic world A historical encyclopedia Band 2 ABC Clio Santa Barbara CA u a 2011 ISBN 978 1 59884 336 1 S 726 Firuz Kazemzadeh S 322Literatur BearbeitenFiruz Kazemzadeh Iranian relations with Russia and the Soviet Union to 1921 In Peter Avery Gavin Hambly Charles Melville Hrsg The Cambridge History of Iran Band 7 From Nadir Shah to the Islamic Republic Cambridge University Press Cambridge u a 1991 ISBN 0 521 20095 4 S 314 349 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vertrag von Konstantinopel 1724 amp oldid 235472983