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Die Versorgungsflottille war ein Grossverband der Bundesmarine in dem die Tross oder Versorgungsschiffe zusammengefasst waren Sie wurde am 1 Oktober 1960 unter der Bezeichnung Kommando der Trossschiffe aufgestellt und am 22 September 1994 aufgelost 1 Versorgung einer Fregatte in See durch den Betriebsstofftransporter Spessart Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Einsatze 2 Organisation und unterstellte Verbande 2 1 1 Versorgungsgeschwader 2 1 1 Kommandeure 3 Aufgaben und Ausrustung 3 1 Erstausstattung 3 2 Neubauten und weitere Beschaffungen 3 3 Nicht realisierte Projekte 4 Kommandeure 5 Verweise 5 1 Weblinks 5 2 Literatur 5 3 EinzelnachweiseGeschichte und Einsatze BearbeitenDas Vorkommando fur das Kommando der Trossschiffe wurde am 1 Januar 1960 in Bremerhaven aufgestellt Nach dem Umzug nach Brake wurde dort am 1 Oktober 1960 das Kommando der Trossschiffe mit seinem Stab in Dienst gestellt und dem Kommando der Flottenbasis unterstellt Dem Kommando der Trossschiffe wurden verschiedene Versorgungs und Unterstutzungsschiffe die zuvor anderen Verbanden angehort hatten direkt unterstellt 1965 wurde das Kommando der Flottenbasis aufgelost und das Kommando der Trossschiffe wurde dem Marineabschnittskommando Nordsee unterstellt und damit Teil der Flotte Am 1 Januar 1967 wurde der Verband in Versorgungsflottille umbenannt und unterstand nunmehr der aus dem Marineabschnittskommando hervorgegangenen Marinedivision Nordsee Gleichzeitig wurde die Aufstellung zweier der Flottille unterstellter Versorgungsgeschwader befohlen die am 1 Oktober 1967 in Dienst gestellt wurden Zu diesem Zeitpunkt verlegte der Stab der Flottille von Brake nach Emden und im Juni 1968 von dort nach Cuxhaven Bei einer weiteren Reorganisation der Marine wurde die Versorgungsflottille am 1 Oktober 1972 als Typkommando direkt dem Flottenkommando unterstellt Diese Regelung blieb bis zur Auflosung der Flottille Ende September 1994 bestehen Einheiten der Versorgungsflottille haben alle Marineeinsatzen seit 1990 unterstutzt Dazu gehorten bis 1994 unter anderem Operation Sudflanke mit Munitionstransporter Westerwald und Versorger Freiburg Operation Sharp Guard mit den Betriebsstofftransportern Rhon und Spessart Operation Southern Cross mit dem Betriebsstofftransporter Spessart Organisation und unterstellte Verbande Bearbeiten nbsp Der Flottillenstander als Kommandozeichen des Kommandeurs der VersorgungsflottilleAn der Spitze der Flottille stand ein Kommandeur im Dienstgrad eines Kapitans zur See Ihm stand der Flottillenstab zur Seite Wahrend ursprunglich alle Einheiten direkt dem Kommando der Trossschiffe unterstanden wurden 1967 zwei Versorgungsgeschwader als Zwischenebene aufgestellt Dem 1 Versorgungsgeschwader in Kiel unterstanden die Einheiten in der Ostsee wahrend das 2 Versorgungsgeschwader in Wilhelmshaven fur die Einheiten in der Nordsee zustandig war Diese Geschwader blieben nach der Auflosung der Flottille zunachst bestehen und wurden der Zerstorerflottille unterstellt 1997 wurden sie zum Trossgeschwader in Wilhelmshaven zusammengefasst Anders als in anderen Geschwadern der Marine lagen die Einheiten der Geschwader nicht geschlossen in einem Stutzpunkt sondern waren auf mehrere Hafen verteilt um dort die ihnen zugeteilten Verbande zu unterstutzen 1 Versorgungsgeschwader Bearbeiten Im Juni 1967 wurde in Kiel mit der Aufstellung des 1 Versorgungsgeschwader begonnen und am 1 Oktober 1967 die Aufstellung abgeschlossen Dem Versorgungsgeschwader wurde dabei die in den Ostseehafen vorhandenen Versorger Munitions und Minentransporter Material und Betriebsstofftransporter Werkstattschiffe Seeschlepper und Frischwasserboote zugeteilt Mit der Auflosung der Versorgungsflottille im Oktober 1994 erfolgte der Unterstellungswechsel zur Zerstorerflottille Am 31 Marz 1997 wurde das Geschwader aufgelost und die Aufgaben durch das Trossgeschwader der Zerstorerflottille ubernommen 2 Kommandeure Bearbeiten Fregattenkapitan Klaus Hanert spater Kommandeur der Versorgungsflottille von der Aufstellung bis September 1971 Kapitan zur See Dietrich Teerling von Oktober 1971 bis September 1982 Kapitan zur See Immo von Schnurbein von Oktober 1982 bis Marz 1986 Kapitan zur See Nickels Peter Hinrichsen von April 1986 bis September 1989 Kapitan zur See Klaus Kinast von September 1989 bis September 1994 Kapitan zur See K G John von Oktober 1994 bis 1996 Kapitan zur See P Heinzmann 1996 97Aufgaben und Ausrustung Bearbeiten nbsp Versorger Offenburg der Luneburg Klasse in New YorkDie Einheiten der Versorgungsflottille waren fur Versorgungsleistungen auf der Stutzpunktversorgungsebene zustandig Dabei ging es der Marine darum ihre Logistik so zu organisieren dass die Einsatzbereitschaft auch im Falle der Zerstorung der Landstutzpunkte sichergestellt werden sollte Dazu gehorten neben Versorgungsschiffen auch Werkstattschiffe Schlepper und sonstige Hilfsschiffe 3 4 Anfangs verfugte die Flottille vor allem uber fur Marinezwecke umgebaute ehemalige Handelsschiffe Nachdem die Bundesmarine sich bei ihrem Aufbau zunachst auf Kampfeinheiten konzentriert hatte begann sie ab Mitte der 1960er Jahre mit der Beschaffung neuer Unterstutzungsfahrzeuge die ihren Bedurfnissen entsprechend ausgelegt waren Es wurde eine grosse Zahl von Neubauten beschafft von denen einige noch immer im Dienst sind Kern der Flottille waren die acht Kleinen Versorger der Luneburg Klasse Erstausstattung Bearbeiten Bis Mitte der 1960er Jahre erhielt das Kommando der Trossschiffe eine Anzahl von Schiffen verschiedener Herkunft die fur ihre Unterstutzungsaufgabe umgebaut worden waren Dazu gehorten Acht Betriebsstofftransporter unterschiedlicher Grosse darunter vier grossere mit einer Transportladung von 9000 bis 15 000 t Frankenland Munsterland Jeverland Emsland zwei mittlere mit einer Transportladung von 3500 bis 4700 t Harz Eifel zwei Kleinere mit einer Transportladung von etwa 1200 t Bodensee Wittensee funf Materialtransporter unterschiedlicher Grosse Angeln Dithmarschen Siegerland Sauerland Pfalzerland ein Munitionstransporter Schwarzwald zwei Werkstattschiffe Odin Wotan Die meisten dieser Fahrzeuge waren zwischen 1943 und 1958 gebaut worden Jeverland war 1937 von Stapel gelaufen und damit das alteste der Schiffe Neubauten und weitere Beschaffungen Bearbeiten nbsp Ex Seeschlepper Juist ab 1978 TaucherschulbootDas ab Mitte der 1960er Jahre einsetzende Programm sah den Bau oder die Beschaffung folgender Einheiten vor die zum grossten Teil aber nicht ausschliesslich der Versorgungsflottille unterstellt werden sollten Vier grosse und acht kleine Versorger sieben grosse und sechs kleine Betriebsstofftransporter Tanker zwei Materialtransporter drei Munitionstransporter zwei Minentransporter ein Torpedotransporter ein grosses und vier kleine Werkstattschiffe zwei Bergungsschlepper sechs Seeschlepper nbsp Tanker RhonVon diesem Programm wurde realisiert Vier kleine Betriebsstofftransporter der Walchensee Klasse Klasse 703 1966 1967 zwei Munitionstransporter der Westerwald Klasse Klasse 760 1966 1967 acht kleine Versorger der Luneburg Klasse Klasse 701 1966 1968 zwei Bergungsschlepper der Helgoland Klasse Klasse 720 1966 1967 sechs Seeschlepper der Wangerooge Klasse Klasse 722 1968 1971Hinzu kamen zwei Betriebsstofftransporter der Rhon Klasse Klasse 704 die 1974 1975 fur einen zivilen Reeder gebaut worden waren 1976 von der Marine erworben und mit einer Seeversorgungseinrichtung ausgestattet wurden Nach Zulauf dieser Einheiten wurde ein Teil der Erstausstattung abgegeben 5 Von den vier vorgesehenen Werkstattschiffen wurden zwei beschafft Odin und Wotan Die beiden Minentransporter der Sachsenwald Klasse gehorten nach der Indienststellung 1969 kurzzeitig zum 1 Versorgungsgeschwader und wurden der Flottille der Minenstreitkrafte unterstellt Nicht realisierte Projekte Bearbeiten Ein Teil des Bauprogramms konnte nicht umgesetzt werden so dass die angestrebte schwimmende Basis nur zum Teil realisiert wurde Die schwimmende Werkstattkomponente beschrankte sich auf die zwei aus den USA erworbenen Werkstattschiffe obwohl man weitere Plattformen in den USA fur den Umbau erworben hatte Amphibische Gruppe Sonstige Verwendung von Landungsschiffen in der Marine Stattdessen wurden die Tender der Bootsgeschwader mit einer auf das jeweilige Waffensystem spezialisierten Systemunterstutzungsgruppe SUG fur dringende Instandsetzungsarbeiten ausgestattet 6 Kommandeure BearbeitenMit der Aufstellung beauftragt Fregattenkapitan Franz Burkhardt von Juni 1959 bis Dezember 1960Kommandeure Kommando der Trossschiffe Fregattenkapitan Herbert Schultz von Januar 1961 bis Juli 1962 Fregattenkapitan Kapitan zur See Hans Walter Buch von August 1962 bis April 1965 Kapitan zur See Hans Heidtmann von April 1965 bis Dezember 1966Kommandeure Versorgungsflottille Kapitan zur See Hans Heidtmann von Januar 1966 bis Marz 1968 Kapitan zur See Albert Muller von April 1968 bis September 1971 Kapitan zur See Klaus Hanert von Oktober 1971 bis Marz 1977 Kapitan zur See Walter Flentge von April 1977 bis September 1983 Kapitan zur See Hanns Joachim Gambock von Oktober 1983 bis September 1992 Kapitan zur See Reinhold Siebert von Oktober 1992 bis Juni 1993 Kapitan zur See Horst Rehse von Juli 1993 bis September 1994Verweise BearbeitenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Deutsche Versorgungsschiffe Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bundesarchiv Militararchiv Bestand BM 16Literatur Bearbeiten Wolfgang Harnack Die Zerstorerflottille der Deutschen Marine von 1958 bis heute Hamburg Kohler 2001 ISBN 3 7822 0816 1Einzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Harnack Die Zerstorerflottille der Deutschen Marine von 1958 bis heute Hamburg Kohler 2001 ISBN 3 7822 0816 1 Versorgungsgeschwader Archivportal D abgerufen am 14 April 2022 Egbert Thomer Jurgen Rhades Jahrbuch der deutschen Marine 1967 Zweite Folge Bremen 1966 S 66 ff Egbert Thomer Jurgen Rhades Jahrbuch der deutschen Marine 1969 Vierte Folge Bremen o J S 71 ff Siegfried Breyer Gerhard Koop Die Schiffe und Fahrzeuge der deutschen Bundesmarine 1956 1976 Munchen 1978 ISBN 3 7637 5155 6 Axel Joachim Stephenson Logistisch technische Unterstutzung Von der Instandsetzungsgruppe zur SUG In Hans Frank Hrsg Die deutschen Schnellboote im Einsatz 1956 bis heute O O 2007 ISBN 978 3 8132 0880 1 S 76ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Versorgungsflottille amp oldid 223297196