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Vera Leisner 4 Februar 1885 in New York als Amanda Vera de la Camp 31 Mai 1972 in Hamburg war eine deutsche Prahistorikerin mit dem Spezialgebiet Megalithanlagen auf der Iberischen Halbinsel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Jugend 1 2 Akademische Ausbildung 1 3 Die Megalithanlagen der Iberischen Halbinsel 1 4 Wissenschaftlicher Nachlass 2 Veroffentlichungen von Vera Leisner 2 1 Monographien 2 2 Aufsatze 3 Literatur uber Vera Leisner 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit und Jugend Bearbeiten Das Leben von Vera Leisner war von grosser Mobilitat gekennzeichnet Ihr Vater Hugo Otto de la Camp 1846 1919 arbeitete als Kaufmann im Import Export Geschaft nach Jahren in China 1868 und Japan 1873 seit 1876 in New York und spater abwechselnd in Japan und New York Er verstarb in seiner Geburtsstadt Hamburg Ihre Mutter Estella Magdalena Lange de la Camp 1862 1887 stammte aus Cap Haitien auf Haiti starb aber bereits im Alter von 25 Jahren bei der Geburt ihres dritten Kindes einem Sohn am 30 April 1887 in New York als Vera zwei Jahre alt war Danach lebte sie mit ihrem Bruder etwa acht Jahre im Hause ihrer Grossmutter in Hamburg von 1887 bis 1895 bis ihr Vater dort am 31 Januar 1895 Clara Maria Nissle heiratete Vera ging dann mit ihren Eltern ein Jahr nach New York zuruck Ab 1898 wohnte die Familie wieder in Hamburg wo Vera ein Lyzeum besuchte danach ein Pensionat in Eisenach Wie damals fur die Erziehung einer Hoheren Tochter ublich lag ein Schwerpunkt ihrer Ausbildung in der Forderung von Musik und Malerei Mit 24 Jahren heiratete sie am 2 September 1909 Georg Leisner der damals im 1 Bayerischen Infanterie Regiment als Hauptmann diente und wohnte mit ihm in Munchen Wahrend des Ersten Weltkriegs arbeitete sie etwa von 1914 bis 1917 als Krankenschwester in Munchen Nach Kriegsende wurde Georg pensioniert und die beiden erwarben 1918 in dem Dorf Hohenberg in Bayern einen kleinen Bauernhof obwohl sie keinerlei Erfahrungen in der Landwirtschaft besassen 1926 verkauften sie den Bauernhof und unternahmen eine Italienreise Danach begab sich Georg Leisner mit Leo Frobenius auf eine Forschungsreise nach Afrika 1 Akademische Ausbildung Bearbeiten Wieder in Bayern machten sie Bekanntschaft mit Hugo Obermaier der Georg Leisner ein Studium der Ur und Fruhgeschichte vorschlug Dieser immatrikulierte sich am Lehrstuhl fur Ur und Fruhgeschichte an der Universitat Marburg Auch Vera plante ein solches Studium musste dazu aber das Abitur nachholen das sie inzwischen 42 Jahre alt 1927 bestand Danach begann sie wie ihr Mann mit dem Studium der Ur und Fruhgeschichte In dieser Zeit beschaftigte sich Georg Leisner schon mit Megalithgrabern und es entstand der Plan einen Meglithgraber Corpus der Iberischen Halbinsel zu erstellen Vera setzte ihre zeichnerischen Fahigkeiten fur die Aufnahme solcher Graber ein und lernte auch zu fotografieren 1928 gingen beide nach Marburg wo Georg Leisner uber Megalithgraber in der spanischen Region Galicien bei Gero von Merhart promovierte Da Vera ihr Studium noch nicht abgeschlossen hatte bedeutete das fur den Megalithgraber Corpus Plan entweder zuerst einen Hochschulabschluss zu erwerben oder mit ihrem Mann zusammen sofort in Spanien mit Feldarbeiten zu beginnen Sie entschied sich fur die zweite Losung Von Edward Sangmeister wird uberliefert dass Gero von Merhart dazu trostend gesagt habe Ein Doktorhut reiche fur das Leisnerianum 2 Die Megalithanlagen der Iberischen Halbinsel Bearbeiten Zu dem grossen Unternehmen einen Corpus der Megalithgraber der Iberischen Halbinsel zu verfassen schrieb Hermanfrid Schubart Georg und Vera Leisner hatten die Untersuchung der Megalithgraber der Iberischen Halbinsel zunachst als eine ganz private Unternehmung in Angriff genommen ohne jede finanzielle Unterstutzung von offizieller Seite Sicher erfuhren sie wissenschaftliche Anregung und moralische Unterstutzung durch Hugo Obermaier damals in Madrid und Gero von Merhart in Marburg doch wurden erst die spateren Reisen durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft ermoglicht 3 Sie brachen zuerst nach Sudspanien auf wo sie mit der systematischen Aufnahme der Megalithgraber Andalusiens begannen in Feldarbeit sowie in den Museen Dabei lernten sie den belgischen Bergbauingenieur und Archaologen Louis Siret kennen In der Gegend von Sevilla besuchten sie den schwerkranken George Bonsor dessen Witwe ihnen spater Zugang zu seinen Arbeiten verschaffte und in Portugal machten sie Bekanntschaft mit Jose Leite de Vasconcellos und Manuel Heleno Durch den Ausbruch des spanischen Burgerkriegs waren sie gezwungen wieder nach Deutschland zuruckzukehren wo sie den ersten Band Der Suden des geplanten Corpus Die Megalithgraber der Iberischen Halbinsel ausarbeiteten und mitten im Zweiten Weltkrieg veroffentlichten Durch den Krieg war es schwierig ein Ausreisevisum zu bekommen das gelang erst 1943 Damit setzten sie ihre Arbeiten in Portugal fort Vielleicht bestand ein Zusammenhang mit der Grundung der Abteilung Madrid des Deutschen Archaologischen Instituts im selben Jahr Kurz vor ihrer Ausreise wurde ihre Munchner Wohnung Opfer eines Bombenangriffes so dass sie sich entschieden auf Dauer in Lissabon zu bleiben Doch das baldige Kriegsende brachte neue vor allem okonomische Schwierigkeiten mit sich Durch die Unterstutzung von portugiesischen Kollegen vor allem G Cordeiro Ramos der ihnen als Prasident des Instituto de Alta Cultura Ministerio de Educacao Nacional Arbeitsauftrage vermittelte konnten sie sich notdurftig uber Wasser halten Zeitweilig hatten sie auch ein Stipendium der Firma Siemens 4 Die Madrider Abteilung des Deutschen Archaologischen Instituts DAI die mit Kriegsende vorubergehend von den Alliierten ubernommen wurde konnte am 3 Marz 1954 wieder eroffnet werden Damit ergab sich fur Georg und Vera Leisner eine Forderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG So konnte die Abteilung Madrid des DAI bereits 1956 ihre neu gegrundete Reihe Madrider Forschungen als Band 1 die Publikation des Megalithgraber Corpus fortsetzten Bereits 1959 folgte die zweite Lieferung Nach dem Tode Georg Leisners 1958 hat Dona Vera wie sie auf der Iberischen Halbinsel und im Freundeskreis genannt wurde die Arbeiten alleine bis in hohes Alter sehr stringent weitergefuhrt und konnte 1965 die dritte Lieferung von Band 1 der Madrider Reihe veroffentlichen Ihrer ausserordentlichen Leistungen wegen neben dem Corpus wurden auch zahlreiche andere Aufsatze und Monographien verfasst erhielt Vera Leisner 1960 eine Ehrenpromotion an der Albert Ludwigs Universitat Freiburg Die Urkunde verlieh ihr Edward Sangmeister im selben Jahr mit einem Festakt im Madrider Institut des DAI 5 Uber die Vorbereitungen des vierten Teilbandes der Serie Der Westen des Megalitgraber Corpus verstarb sie 1972 in Hamburg Bis zu diesem Jahr wohnte sie in Lissabon 6 Wissenschaftlicher Nachlass Bearbeiten Ihr wissenschaftlicher Nachlass wurde von der Madrider Abteilung des DAI ubernommen und bildete spater den Grundstock fur die Grundung einer Aussenstelle in Lissabon wo Philine Kalb ihr unvollendetes Werk weiter bearbeitete und es im Jahr 1998 als vierte Lieferung des Bandes Der Westen in den Madrider Forschungen veroffentlichte Heute wird das Leisner Archiv bei der ehemaligen Bibliothek der Aussenstelle des Deutschen Archaologischen Instituts in Lissabon aufbewahrt die heute in der Delegacao Geral do Patrimonio Cultural DGPC im Palacio Nacional da Ajuda in Lissabon untergebracht ist Veroffentlichungen von Vera Leisner BearbeitenMonographien Bearbeiten Georg Leisner Vera Leisner Die Megalithgraber der Iberischen Halbinsel Der Suden Romisch Germanische Forschungen Band 17 Verlag von Walter de Gruyter amp Co Berlin 1943 Carlos Cerdan Marquez Georg Leisner Vera Leisner Los sepulcros megaliticos de Huelva Excavaciones arqueologicas del plan nacional 1946 Informes y Memorias Ministerio de Educacion Nacional Comisaria General de Excavaciones Arqueologicas Madrid 1952 Georg Leisner Vera Leisner Die Megalithgraber der Iberischen Halbinsel Der Westen Madrider Forschungen Band 1 1 Lieferung Walter de Gruyter amp Co Berlin 1956 Georg Leisner Vera Leisner Die Megalithgraber der Iberischen Halbinsel Der Westen Madrider Forschungen Band 1 2 Lieferung Walter de Gruyter amp Co Berlin 1959 Vera Leisner George Zbyszewski Octavio da Veiga Ferreira Les Grottes Artificielles de Casal do Pardo Palmela et la Culture du Vase Campaniforme Memoria Nova Serie Band 8 Servicos Geologicos de Portugal Lisboa 1961 Vera Leisner Die Megalithgraber der Iberischen Halbinsel Der Westen Madrider Forschungen Band 1 3 Lieferung Walter de Gruyter amp Co Berlin 1965 Vera Leisner George Zbyszewski Octavio da Veiga Ferreira Les monuments prehistoriques de Praia das Macas et de Casainhos Memoria Nova Serie Band 16 Servicos Geologicos de Portugal Lisboa 1969 Vera Leisner aus dem Nachlass zusammengestellt von Philine Kalb Die Megalithgraber der Iberischen Halbinsel Der Westen Madrider Forschungen Band 1 4 Lieferung Walter de Gruyter Berlin New York 1998 ISBN 3 11 014907 9 Aufsatze Bearbeiten Vera Leisner Octavio da Veiga Ferreira Os monumentos megaliticos de Trigache e A da Beja In Actas e Memorias do I Congresso Nacional de Arqueologia realizado em Lisboa de 15 a 20 de Dezembro de 1958 homenagem ao Doutor Jose Leite de Vasconcellos Lisboa 1959 S 187 195 Vera Leisner Octavio da Veiga Ferreira Primeiras datas de radiocarbono 14 para a cultura megalitica portuguesa In Revista de Guimaraes Band 73 1963 S 358 366 Fig 1 8 Literatur uber Vera Leisner BearbeitenEdward Sangmeister In memoriam Vera Leisner In Madrider Mitteilungen Band 14 1973 S 247 250 Hermanfrid Schubart Begrussung bei der Eroffnung der Vortragsreihe zu Problemen der Megalithgraberforschung In Probleme der Megalithgraberforschung Vortrage zum 100 Geburtstag von Vera Leisner Madrider Forschungen Band 16 Walter de Gruyter Berlin und New York 1990 ISBN 3 11 011966 8 S 1 7 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Vera Leisner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrage zu Vera Leisner in der archaologischen Datenbank ArachneEinzelnachweise Bearbeiten Edward Sangmeister In memoriam Vera Leisner In Madrider Mitteilungen Band 14 1973 S 247 250 Die Angaben zu den familiaren Verhaltnissen stammen von Teresa de la Camp Vera Leisners Schwester Edward Sangmeister In memoriam Vera Leisner In Madrider Mitteilungen Band 14 1973 S 247 Hermanfrid Schubart In Probleme der Megalithgraberforschung Madrider Forschungen Band 16 Berlin und New York 1990 S 2 Hermanfrid Schubart In Probleme der Megalithgraberforschung Madrider Forschungen Band 16 Berlin und New York 1990 S 1 2 und Informationen die Vera Leisners Schwester Terese de la Camp notiert hat Edward Sangmeister In memoriam Vera Leisner In Madrider Mitteilungen Band 14 1973 S 248 249 Hermanfrid Schubart In Probleme der Megalithgraberforschung Madrider Forschungen Band 16 Berlin und New York 1990 S 2Normdaten Person GND 118963449 lobid OGND AKS LCCN n91030861 VIAF 100383928 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leisner VeraALTERNATIVNAMEN Camp Amanda Vera de la Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Prahistorikerin und ArchaologinGEBURTSDATUM 4 Februar 1885GEBURTSORT New YorkSTERBEDATUM 31 Mai 1972STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vera Leisner amp oldid 226107545