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Der Panzerkampfwagen VI Porsche oder auch VK 45 01 P war zur Zeit des Zweiten Weltkrieges ein vom Buro des Ferdinand Porsche in Eigeninitiative und in Kooperation mit einigen Unternehmen der Rustungsindustrie entwickelter schwerer Panzer der jedoch von der Wehrmacht nicht eingefuhrt wurde Das Heereswaffenamt beteiligte sich jedoch an dieser Initiative durch teilweise Kostenubernahme 1 VK 45 01 P Allgemeine EigenschaftenBesatzung 5 Kommandant Richtschutze Ladeschutze Fahrer Funker Lange 9 54 mBreite 3 40 mHohe 2 90 mMasse 60 tPanzerung und BewaffnungPanzerung 20 100 mmHauptbewaffnung 8 8 cm KwK 36 L 56Sekundarbewaffnung 2 7 92 mm MG 34BeweglichkeitAntrieb 10 Zylinder Porsche 101 1 Motoren11 23 10 85 PS TonneGeschwindigkeit Strasse 35 km hLeistung Gewicht 11 23 10 85 PS TonneEs wurden einige Prototypen gebaut erprobt und von der Wehrmacht spater verwendet Inhaltsverzeichnis 1 Namensgebung 2 Hintergrund 3 Projektverlauf 3 1 Porsche Typ 100 VK 30 01 3 2 Porsche Typ 101 VK 45 01 3 3 Verwendung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseNamensgebung Bearbeiten nbsp Bei den Entwicklungsprojekten der deutschen Rustungsindustrie und des Heereswaffenamtes war es im Zweiten Weltkrieg ublich sprechende Projektbezeichnungen zu verwenden Diese setzten sich aus verschiedenen Konstruktionsmerkmalen zusammen Das VK fur Versuchskonstruktion die 45 fur das angestrebte Gewicht und die 01 fur die erste von verschiedenen Varianten Haufig findet man auch die vereinfachte Bezeichnung VK 4501 Weitere Projekte dieser Art sind in der Ubersicht zum Vs Kfz Nummernkreis einsehbar Hintergrund BearbeitenAm 3 September 1939 wurde der technische Ingenieur Ferdinand Porsche zum Vorsitzenden der deutschen Panzerkommission berufen Dieses Gremium aus technischen Experten und Vertretern der Rustungsindustrie sollte die Entwicklungsarbeit der verantwortlichen Abteilung WaPruf 6 des Heereswaffenamtes unterstutzen und neue Vorschlage fur die Entwicklung von Panzern unterbreiten 2 In dieser Funktion erfuhr Porsche im Herbst 1941 von den Auftragen des Heereswaffenamtes an die Unternehmen Henschel und Daimler Benz einen schweren Panzer in der 30 beziehungsweise 20 Tonnen Klasse zu entwickeln Es gelang Porsche ebenfalls einen unabhangigen Entwicklungsauftrag fur einen Panzer in der Klasse 25 bis 30 Tonnen zu erhalten und sein Buro die Dr Porsche K G vereinbarte fur die Entwicklung des Gefechtsturmes eine Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Krupp 2 Projektverlauf BearbeitenDas an Porsche vergebene Projekt war nicht an Vorgaben des Heereswaffenamtes gebunden Sein Ingenieursburo hatte die Freiheit neue technische Losungen auszuprobieren und es durfte entsprechend den Vorlieben von Porsche gearbeitet werden Infolgedessen wurde es moglich die von Porsche bevorzugten luftgekuhlten Motoren einen innovativen benzin elektrischen Antrieb und ein hydraulisches Getriebe zu nutzen 2 Porsche Typ 100 VK 30 01 Bearbeiten Das Projekt Typ 100 begann am 5 Dezember 1939 mit einer groben Berechnung von Oberingenieur Karl Rabe Aus diesen Vorgaben erstellte ein weiterer Mitarbeiter Herr Reimspiess am 9 September eine Entwurfszeichnung In einer darauf folgenden Besprechung 1940 mit der Abteilung WaPruf 6 wurde erstmals auf die grundsatzlichen Beschrankungen bei Panzerfahrzeugen hingewiesen die sich zum Beispiel aus erforderlichen Eisenbahntransporten durch vorhandene Bergungsmittel und den Platzbedarf der Besatzung ergaben 2 Die Firma Krupp erfuhr im Februar 1941 durch das Heereswaffenamt von dem Porsche Projekt und bot die Fertigung eines Turmes mit einer 8 8 cm KwK L 56 an Mit einer von Krupp gelieferten Dokumentation wurde eine Entwurfszeichnung am 5 Marz 1941 vorgelegt Das Buro von Porsche vergab in der Folge Auftrage an weitere Firmen An Krupp in Essen fur die Fahrzeugwanne an Steyr in Osterreich fur die luftgekuhlten Motoren an Siemens Schueckert fur die elektrischen Bauteile an die ASAP zuvor Skoda fur Fahrwerksteile und Ketten und an die Nibelungenwerke fur die Endmontage der Fahrzeugwanne Das Entwicklungsteam entschied sich fur zwei 210 PS Zehnzylinder Motoren die nebeneinander im Heck des Fahrzeugs montiert wurden Die Steuerung des Fahrzeugs war elektrisch Um innerhalb des Fahrzeugs Platz zu sparen wurde die Torsionsfederung mit Kniehebelgelenken fur jeweils ein Laufrollenpaar gewahlt Die jeweils 6 Laufrollen pro Fahrzeugseite hatten einen Durchmesser von 700 mm inklusive der Gummierung Das Triebrad fur die 50 cm breite Kette sass wie bei deutschen Kampfwagen ublich vorne Die Fahrzeugwanne hatte eine Lange von 6 3 m und die Kanone ragte 3 06 m uber die Wanne nach hinaus Das Fahrzeug war 1 96 m breit und mit Turm 2 87 m hoch Am 22 April 1941 galt der Grundentwurf als abgeschlossen Schon im Marz 1941 hatte Krupp das Entwicklungsburo uber die Leistungsparameter der 8 8 cm KwK und zum Vergleich uber eine alternativ einbaubare 10 cm Kanone L 52 informiert Bis April 1941 wurde von Krupp ein Holzmodell des Turms gefertigt und weitere Vorschlage fur die Bewaffnung gemacht So kam eine 8 8 cm KwK mit grosserer Patronenkammer und damit mit hoherer V ins Gesprach Am 24 April stand fest dass die 8 8 cm KwK L 56 eingebaut wird Zu diesem Zeitpunkt war vorgesehen dass Funker und Fahrer keine eigenen Luken erhalten sondern uber die Turmluken Ein und Aussteigen sollten Nach einer Besprechung Anfang Mai sollte das Modell des Turms am 20 Mai fertig sein und von Steyr abgeholt werden schon am 19 Mai mahnte das Buro von Porsche an dass wichtige Detailzeichnungen von Krupp zum Einbau der Inneneinrichtung des Turms fehlten was das Projekt verzogere Am 24 Mai 1941 wurde das Modell des Turms von Krupp an die Nibelungenwerke in St Valentin verschickt Doch die Bestellung dreier Panzerwanne durch die Nibelungenwerke bei Krupp die von November 1941 hatten ausgeliefert werden sollen wurde danach gestrichen Stattdessen ging im Mai ein Auftrag fur Probewannen in Weichstahlausfuhrung an das neue Eisenwerk Oberdonau in Linz Im Juli 1941 wurde eine Wanne VK 30 01 P vom Waffenamt abgenommen Die neuen Steyr Motoren trafen am 14 und 30 Juli in Stuttgart bei Porsche ein und wurden nach Probelaufen fur den Einbau an das Nibelungenwerk geschickt Im Sommer 1941 erfolgte dann mit einer aufgesetzten Turmattrappe eine Fahrerprobung des VK 30 01 P Defacto war das Gewicht langst im Bereich des VK 45 01 P angekommen So dass man seitens des Heeresamtes auf dieses bereits gestartete Projekt wechselte Porsche Typ 101 VK 45 01 Bearbeiten Die Entwicklungsgeschichte des VK 45 01 P beginnt mit einer Besprechung der Projekte fur schwere Panzer am 26 Mai 1941 bei der Adolf Hitler einige Vorgaben macht welche fur die Entwicklungsgruppe von Porsche bedeutete dass ein neues Projekt der Typ 101 begonnen wurde Dabei wurde eine Frontpanzerung von 100 mm Starke verlangt die 8 8 cm Kanone sollte beibehalten aber ihre Durchschlagleistung auf 100 mm bei einer Entfernung von 1500 m zum Ziel gesteigert werden und sowohl das Henschel als auch das Porsche Projekt sollten so weitergefuhrt werden dass im Sommer 1942 jeweils sechs Prototypen verfugbar waren 3 Ein genaues Datum zu dem Porsche das Projekt Typ 101 begann kann heute nicht mehr festgestellt werden doch es ist bekannt dass seitens Porsche der eigentliche Unterschied zum Typ 100 die Motorisierung war Am 21 Juni 1941 kam eine Anfrage vom Heereswaffenamt ob die 8 8 cm Flak 41 eingebaut werden konne Dies wurde jedoch im September 1941 von Porsche verneint Das erste bekannte Porsche Dokument welches den Typ VK 45 01 erwahnt stammt vom 4 Oktober 1941 Nachdem jedoch wohl bereits im Juli mit der Anderung der Entwurfe des VK 30 01 P begonnen wurde machte Krupp bereits am 1 Juli einen Vermerk bezuglich eines neuen Typen VK 4501 P in den eigenen Unterlagen welcher auf die Dringlichkeit hinwies Es gab einen neuen Stempel fur alle Unterlagen Fuhrerauftrag 4501P Termine mussen unbedingt eingehalten werden 4 Faktisch uberarbeitet die Entwicklungsgruppe des Porsche Buros den Entwurf des VK 30 01 P nur in geringem Umfang abgesehen von des Antriebsstrangs ins Fahrzeugheck und die hierdurch bedingte weitere Positionierung des Turmes nach vorne Anpassungen an die neue Motorisierung die geforderte starkere Panzerung Wegfall der seitlichen Notausstiege und Verbesserungen bei der Luftung erganzten die Anderungen Erganzt wurden diese Anderungen letztlich durch Anderungen im Fahrwerk Es wurden gummisparende 700 mm Laufrollen eingefuhrt die Kette wurde ausgetauscht und die Stutzlaufrollen entfielen Der Turm des Typ 101 war der fur den Typ 100 von Krupp entwickelte Die Hufeisenform mit einer starken Frontblende hatte auf der einen Seite eine grossere Ausbuchtung als auf der anderen Der Turm war vorne niedriger als die spatere Ausfuhrung des Tiger I und hatte um den gleichen Hohenrichtbereich zu erreichen in der Mitte eine von vorne nach hinten laufende gewinkelte Kuppe bei der das vordere Blech bis zur Kommandantenkuppel anstieg dann horizontal verlief und hinter der Kommandantenkuppel wieder abfiel Dies war erforderlich um in Hinterhangstellungen mit negativen Winkelgruppen schiessen zu konnen Der Richtschutze arbeitete mit dem binokularen Turmzielfernrohr 9b und hatte links einen Sichtblock fur die seitliche Beobachtung Genauso hatte der Ladeschutze einen Sichtblock nach rechts Aufgrund von Zweifeln an der Zuverlassigkeit von mechanischen Getrieben bei schweren Panzern wollte das Entwicklungsteam von Porsche noch einen weiteren Typen mit hydraulischem Getriebe produzieren den Typ 102 Am 23 Marz 1942 wurde bei einem Treffen in Stuttgart Zuffenhausen eine Produktionsplanung an Krupp gegeben welche 50 Fahrzeuge vom Typ 101 und weitere 50 vom Typ 102 vorsah Angesichts der Dringlichkeit des Projekts war schon am 22 Juli 1941 ein Auftrag uber die Fertigung von 100 Panzerwannen des VK 45 01 P an Krupp gegangen Einen Tag spater waren die entsprechenden 100 Turme bei Krupp bestellt worden Die Nibelungenwerke hatten den Auftrag fur die Endmontage erhalten die Firma Wolf Buckau einen Vertrag zur Lieferung von 100 KwK 8 8 cm Simmering Graz Pauker eine Bestellung der Motoren fur den Typ 101 und Siemens Schuckert fur die elektrischen Antriebsbaugruppen Mit grossten Anstrengungen der Industrie konnte am 20 April 1942 Hitler zu seinem Geburtstag ein Prototyp vorgefuhrt werden Doch in den folgenden Wochen zeigten sich die Folgen der eiligen Entwicklung und in fast allen Antriebsbereichen musste nachgebessert werden Im Juni 1942 wurde der Prototyp 2 fur eine Fahrerprobung nach Kummersdorf uberfuhrt und versagte dort Der Vertreter des Heereswaffenamtes Oberbaurat Kniepkamp vermerkte im Bericht von 03 Juli die Motoren haben nur 100 km gehalten und einer verbrauchte dabei 85 Liter Ol und der andere 55 Liter Nachdem der Bericht der deutschen politischen Fuhrung vorgelegt worden war stimmten Hitler und Reichsminister Speer sich ab was zu der Stellungnahme fuhrte dass die schweren Panzer im Herbst 1942 funktionsfahig sein sollten und dass solch extrem schweren Fahrzeuge behutsame und gut ausgebildete Fahrer benotigten Am 27 August machte sich Minister Speer bei einem Vergleichsfahren im Nibelungenwerk selber ein Bild Im August 1942 wurde nach der Montage eines Prototyps und 5 weiterer Fahrzeuge die Fertigung kurz unterbrochen um Anderungen an Motor und Fahrwerk zu implementieren Wahrend funf VK 45 01 P auf dem Truppenubungsplatz Dollersheim zur Schulung verwendet wurden fehlten Teile zur Komplettierung weiterer Fahrzeuge Diese trafen erst im Lauf des September ein und ermoglichten die Fertigstellung von 3 weiteren Fahrzeugen Ein Treffen am 30 September bei dem Vertreter der Abteilung WaPruf 6 der Nibelungenwerke des Buro Porsche und der Panzer Abteilung 503 teilnahmen ergab dass die Fahrzeuge in Dollersheim nur als Versuchsfahrzeuge gelten sollten und eine offizielle Abnahme durch das Waffenamt erst bei Beginn der Serienfertigung erfolgen sollte Am 14 Oktober wurde Krupp mitgeteilt dass die Fertigung der 100 Porsche Panzer bis auf weiteres ausgesetzt sei Noch ein Fahrzeug war im Oktober fertig geworden Ende des Monats wurde eine Vergleicherprobung auf dem Truppenubungsplatz Berka bei Eisenach erfolgen und danach am 2 November eine Vorfuhrung bei der Panzerkommission und am 3 November beim Reichsminister Speer Die eigentlichen Versuchsfahrten erfolgten erst zwischen dem 8 und 12 November Die Berichte zu diesen Versuchen sind bisher nicht gefunden worden fest steht jedoch dass sowohl der Porsche als auch der Henschel Typ mit Problemen kampften Als Endpunkt fur das Panzerkampfwagen Projekt von Porsche gilt allgemein eine Konferenz mit Hitler am 22 November 1942 Hier wurde bestimmt dass die verbliebenen 90 Fahrgestelle VK 45 01 P fur den Bau von schweren Sturmgeschutzen mit einer 8 8 cm Kanone L 71 verwendet werden wurden Die komplettierten Fahrgestelle wurden dann ab November bei der Firma Alkett zu Panzerjagern Tiger P Ferdinand umgebaut Verwendung Bearbeiten Als Einzelstuck wurde der VK 45 01 P mit der Fahrgestellnummer 150013 als Befehlspanzer bei der schweren Panzerjager Abteilung 653 eingesetzt weil die Einheit gleichzeitig den Ferdinand Elefant einsetzte und so eine entsprechende Wartung und Ersatzteilversorgung gewahrleisten konnte Weitere funf der komplett fertig gestellten Fahrzeuge wurden auf dem Truppenubungsplatz Dollersheim zu Test und Ausbildungszwecken verwendet Von August bis September 1943 wurden wiederum drei dieser Fahrzeuge zu Bergepanzern Tiger P umgerustet Literatur BearbeitenThomas L Jentz amp Hilary Louis Doyle Panzerkampfwagen VI P Sd Kfz 181 Porsche Typ 100 and 101 1 Auflage Darlington Productions Inc Darlington 1997 Fritz Hahn Waffen und Geheimwaffen des deutschen Heeres 1933 1945 Dorfler Verlag 1998 ISBN 3 7637 5915 8 Weblinks BearbeitenVK 45 01 P auf www achtungpanzer com VK 45 01 P auf henk fox3000 comEinzelnachweise Bearbeiten Jentz Doyle Panzerkampfwagen IV P Sd Kfz 181 1997 S 2 a b c d Jentz Doyle Panzerkampfwagen IV P Sd Kfz 181 1997 S 1 Jentz Doyle Panzerkampfwagen IV P Sd Kfz 181 1997 S 10 Jentz Doyle Panzerkampfwagen IV P Sd Kfz 181 1997 S 10 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title VK 45 01 P amp oldid 238900112