www.wikidata.de-de.nina.az
Voppstedt auch Vepstedt oder Veppstedt war eine Siedlung auf dem Gebiet der heutigen Stadt Salzgitter Bad Die Ruine der Dorfkirche und der umgebende Friedhof sind noch heute erhalten Ruine der Jacobus Kirche von Voppstedt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Voppstedter Kirche 3 Voppstedter Friedhof 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie erste Erwahnung Voppstedts stammt aus einer Urkunde Ottos I vom 17 Januar 941 In dieser stellte der Konig das neu gegrundete Kloster Ringelheim unter seinen Schutz und bestatigte dessen Besitztumer Diese waren dem Kloster aus einer Schenkung des Grafen Immad Ymmat aus dem Geschlecht der Immedinger zugeflossen der seine Besitztumer in Ringelheim und Umgebung dem Kloster ubertragen hatte darunter waren auch Landereien in Vepstete 1 Eine weitere zweifelsfreie Nennung von Voppstedt datiert vom Oktober 1174 als der Ort unter dem Namen Vepstide im Urkundenbuch des Hochstifts Hildesheim genannt wird Zu dieser Zeit gab es sieben Hofe in der Urkunde wird bestatigt dass eine dieser Hausstatten und sieben Hufen Land dem Kloster Woltingerode gehorten Im 13 Jahrhundert ging der Salzzehnte in Voppstedt an das Stift Georgenberg in Goslar uber 2 3 Das Bestimmungswort des Ortsnamens vep lasst sich aus dem germanischen Wort uep fur Sumpf herleiten hiermit wurde die Lage des Ortes am Sumpfgebiet der Salzquellen von Salzgitter beschrieben Das Grundwort stedt steht fur Statte und war in Ostfalen uber lange Zeitraume fur die Benennung von Ortschaften in Gebrauch 4 Ein Grund fur die Besiedlung von Voppstedt waren wahrscheinlich die Salzquellen im Bereich der heutigen Altstadt von Salzgitter Bad Dort wurden bei Ausgrabungen in den 1970er Jahren Siederuckstande gefunden nach denen eine Salzgewinnung schon um 600 stattgefunden hat Da das Gelande um die Salzquellen aber stark versumpft und schwer zuganglich war wohnten die Salzsieder in den umliegenden Orten neben Voppstedt im Osten der Salzquellen in Gitter im Westen und Kniestedt im Nordosten 5 In den folgenden Jahrhunderten wurde der Bereich um die Salzquellen durch bis zu sieben Meter hohe Aufschuttungen trockengelegt der Zugangsweg durch Bohlen gangbar gemacht und der Ort durch Wall Graben und Tore gesichert Die Voppstedter zogen darauf in den befestigten Bereich um 1350 war die ehemalige Siedlung wust gefallen 6 Voppstedter Kirche Bearbeiten Hauptartikel Voppstedter Ruine Die Kirche von Voppstedt war dem Heiligen Jakobus gewidmet Wann diese erbaut wurde ist nicht bekannt urkundlich erwahnt wurde sie erstmals im 12 Jahrhundert Nachdem die Voppstedter in das nahe Salzgitter umgezogen waren wurde die Kirche weiter als Totenkirche genutzt Die Kirche wurde entweder wahrend der Hildesheimer Bierfehde 1481 1486 oder der Hildesheimer Stiftsfehde 1519 1523 sowie im Dreissigjahrigen Krieg zerstort und jedes Mal wieder aufgebaut Bis 1806 wurde sie als Totenkapelle genutzt heute ist die Ruine eine Gedenkstatte fur die Opfer von Kriegen und Gewalt Voppstedter Friedhof Bearbeiten nbsp Gercke Jacobi MausoleumDer rund um die Voppstedter Kirche angelegte Friedhof war bis ins 19 Jahrhundert die einzige Begrabnisstatte der Salzstadt Als der Platz nicht mehr ausreichte wurde 1886 ein neuer evangelischer Friedhof angelegt Seitdem fanden auf dem alten Friedhof nur noch wenige Beisetzungen statt die letzte vermutlich um 1920 in einer alten Familiengrabstatte Der Friedhof steht heute unter Denkmalschutz auf ihm sind noch etwa 30 der alten Grabsteine erhalten die altesten aus dem Beginn des 19 Jahrhunderts Zu diesen zahlen die Grabsteine der Familie Unger die hier als Inspektoren der Saline Liebenhalle tatig waren Auch Emil Langen 1824 1870 Grunder des Eisenwerks Salzgitter wurde hier beigesetzt Ebenso Heinrich Ahrens 1808 1874 Rechtsphilosoph und Mitglied des Verfassungsausschusses der Frankfurter Nationalversammlung Am nordostlichen Rand des Friedhofs wurde 1872 ein Mausoleum errichtet in dem die Mazene Ludwig Gercke 1795 1876 und seine Schwester Minna Jacobi 1799 1872 beigesetzt wurden Das Geschwisterpaar hatte u a den Bau der Altstadtschule und den eines Pflegeheimes spater Gildehaus finanziert sowie zur Erneuerung der St Mariae Jakobi Kirche beigetragen Bis 1967 wurden der Friedhof und die Ruine der Kirche zu einer Gedenkstatte fur die Opfer der beiden Weltkriege sowie des Dritten Reiches umgestaltet Das Ehrenmal zur Erinnerung an die Opfer des Deutsch Franzosischen Krieges 1870 71 war bereits 1958 vom Marienplatz in Salzgitter Bad hierhin versetzt worden Literatur BearbeitenUrsula Wolff Der Voppstedter Friedhof in Salzgitter Bad In Geschichtsverein Salzgitter e V Hrsg Salzgitter Jahrbuch 1995 1996 Band 17 18 1996 ISSN 0723 757X S 102 132 O Kiecker C Borchers Hrsg Kunstdenkmaler der Provinz Hannover Heft 7 Landkreis Goslar Selbstverlag der Provinzialverwaltung Hannover 1937 S 219 223 Heinz Kolbe Wolfram Forche und Max Humburg Die Geschichte der Saline Salzliebenhalle und der alten Salzstadt In Stadtarchiv Salzgitter Hrsg Beitrage zur Stadtgeschichte Band 1 Salzgitter 1988 Einzelnachweise Bearbeiten Jorg Leuschner Reinhard Forsterling Renate Vanis Christine Kellner Depner Walter Wimmer Dirk Schaper Ringelheim Hrsg Archiv der Stadt Salzgitter Redaktion Jorg Leuschner Reinhard Forsterling Gabriele Sagroske Bettina Walter und Sigrid Lux Beitrage zur Stadtgeschichte Band 29 Salzgitter 2015 S 52 56 Kolbe Saline Salzliebenhalle S 58 Kunstdenkmaler der Provinz Hannover S 219 Kirstin Casemir Die Ortsnamen des Landkreises Wolfenbuttel und der Stadt Salzgitter Niedersachsisches Ortsnamenbuch Band 3 Verlag fur Regionalgeschichte 2003 ISBN 3 89534 483 4 S 335 336 Zugleich Diss Universitat Gottingen 2002 Kolbe Saline Salzliebenhalle S 20 35 Kolbe Saline Salzliebenhalle S 55 58 17752 046476 10 379028 Koordinaten 52 2 47 3 N 10 22 44 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Voppstedt amp oldid 191344640