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Uummannaq ˈuːˌmːanːɑq nach alter Rechtschreibung Ũmanaĸ Inuktun Uummannaq uːmːanːɑ q danisch Thule englisch Dundas ist eine wust gefallene gronlandische Siedlung im Distrikt Qaanaaq in der Avannaata Kommunia Uummannaq der Robbenherzformige Dundas Thule ŨmanaĸUummannaq um 1910 Uummannaq um 1910 Kommune Avannaata KommuniaDistrikt QaanaaqEinwohner 0 seit 1996 Grundung 1910Zeitzone UTC 2Besonderheiten aus militarischen Grunden geraumtGeographische Lage 76 33 45 N 68 46 59 W 76 5625 68 783055555556 Koordinaten 76 33 45 N 68 46 59 WUummannaq Gronland Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Die Vorzeit und der erste Kontakt mit den Weissen 2 2 Die Etablierung von Uummannaq als Handelsstation 2 3 Die USA und die Thulesagen 3 Sohne und Tochter des Ortes 4 Bevolkerungsentwicklung 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenUummannaq liegt auf einer kleinen Landzunge an deren Ende sich der markante gleichnamige Tafelberg erhebt Sudlich liegt die North Star Bugt englisch North Star Bay Nordlich verlauft der grosse Uummannap Kangerlua Wolstenholme Fjord Die nachste heute bewohnte Siedlung ist das 101 km nordlich liegende Qaanaaq 1 Geschichte BearbeitenDie Vorzeit und der erste Kontakt mit den Weissen Bearbeiten Uummannaq war bereits lange Zeit das Zentrum der Inughuit im Norden Gronlands 2 Der Ort lag innerhalb der Wohnplatzgruppe Akunnarmiut 3 Erstmals erreichte der britische Polarforscher John Ross im Jahr 1818 Nordwestgronland Er nahm als erster Weisser Kontakt mit den Inughuit auf In den folgenden Jahrzehnten erreichten regelmassig europaische Walfanger die Gegend und fuhrten ein freundschaftliches Verhaltnis zu den Einheimischen das jedoch auch von Respekt bis Furcht vor den Europaern gepragt war Teilweise kam es zu diesem Zeitpunkt erstmals zur genetischen Vermischung von Europaern und Inughuit Letztere wussten von den Problemen die ihre mit jahrhundertelanger Isoliertheit einhergehende Inzucht mit sich brachte 1848 musste die North Star in Uummannaq uberwintern weil das Eis sie eingeschlossen hatte Dabei wurde die Bucht in der das Schiff vor Anker lag nach diesem benannt Durch den intensiven Kontakt mit den Europaern starben zahlreiche Inughuit an ihnen zuvor unbekannten Krankheiten 2 Die Etablierung von Uummannaq als Handelsstation Bearbeiten nbsp Die Station um 1910Auch gen Ende des 19 Jahrhunderts war Nordgronland immer noch Niemandsland Knud Rasmussen errichtete 1909 eine Missionsstation im Ort Kangerluarsuk in der unter anderem Gustav Olsen missionierte 4 Anderen Quellen zufolge befand sich diese Missionsstation die Knud Rasmussen Nordstjernen nannte ebenfalls in der North Star Bay 5 Er plante schliesslich auch die Errichtung einer Handelsstation in der Gegend Der danische Staat verweigerte aber die Finanzierung Knud Rasmussen konnte schliesslich dank verschiedener Geldgeber vor allem Marius Ib Nyeboe erneut in den hohen Norden aufbrechen Begleitet wurde er von seinem Freund Peter Freuchen Ein Sturm zwang sie schliesslich zur Ankerung in der Bucht bei Uummannaq und ohne dies geplant zu haben waren sie schliesslich dazu gezwungen hier ihre Station zu errichten die von Knud Rasmussen Thule getauft wurde Freuchen leitete die Station in den Folgejahren und bald gab es durch den Handel finanziert ein Krankenhaus eine Schule und eine Kirche wodurch die Inughuit langsam dem Lebensstandard der Kitaamiut angenahert wurden Die Station finanzierte zusatzlich aber auch Knud Rasmussens Thule Expeditionen die er von 1912 bis 1933 ausfuhrte Knud Rasmussen starb 1933 an einer Fleischvergiftung die er sich im Zuge der Dreharbeiten seines Films Palos Brautfahrt zugezogen hatte 4 Die USA und die Thulesagen Bearbeiten 1937 kaufte Den Kongelige Gronlandske Handel die Handelsstation von Knud Rasmussens Witwe Dagmar womit der Ort danische Kolonie wurde 5 Im Zweiten Weltkrieg errichteten die Vereinigten Staaten 1942 ihre Wetterstation Bluie West Six nahe Uummannaq 6 1951 lebten 142 Personen in Uummannaq 3 Im selben Jahr genehmigte der danische Staat den USA im Zuge des Kalten Kriegs die Errichtung einer Luftwaffenbasis Thule Air Base bei ihrer Wetterstation von der aus Langstreckenraketen in Richtung Sowjetunion geschickt werden konnen sollten 6 Das militarische Gebiet wurde fur die hier lebenden Inuitfamilien abgesperrt und schliesslich plante der danische Staat wegen der verringerten Jagdmoglichkeiten die Umsiedlung der 29 Familien Diese waren jedoch gar nicht damit einverstanden ihre seit Jahrhunderten bewohnte Heimatsiedlung zu verlassen Am 25 Mai 1953 wurden die Bewohner uber ihre anstehende Zwangsumsiedlung informiert und innerhalb von vier Tagen mussten alle Familien Uummannaq verlassen 7 Die meisten entschieden sich fur das 101 Kilometer nordlich gelegene Qaanaaq als neuen Wohnort das sie auf dem zugefrorenen Meer mit vollgepackten Hundeschlitten erreichten 8 Der Ortsname Thule ging dabei als danische Bezeichnung auf Qaanaaq uber 5 Insgesamt zogen dreizehn Familien nach Qaanaaq sieben nach Qeqertarsuaq funf nach Qeqertat zwei nach Kangerluarsuk und bei zweien ist der Zielort nicht bekannt 3 Der Zwangsumsiedlung folgte ein als Thulesagen 9 danisch sag Rechts Fall Angelegenheit Sache bekannter Jahrzehnte dauernder Streit um Ruckkehrrecht und Wiedergutmachung angefuhrt von Ussarĸak K ujaukitsoĸ der erst nach dem Ende des Kalten Krieges beigelegt wurde als das Ostre Landsret im Jahr 1999 Danemark zur Zahlung von insgesamt 1 765 Mio Kronen ca 237 Tsd Euro an die Inughuit verpflichtete 7 2002 wurde die Halbinsel mit dem Tafelberg an die Gemeinde Qaanaaq zuruckgegeben 6 Die 1946 ausser Betrieb genommene alte Handelsstation wurde schliesslich 1986 in ihre Einzelteile zerlegt und in Qaanaaq neu aufgebaut Seitdem dient das Gebaude als Heimatmuseum der Kommune 10 Siehe auch Liste der Baudenkmaler in Uummannaq Dundas Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenInuutersuaq Ulloriaq 1906 1986 Schriftsteller Erzahler Expeditionsteilnehmer und Kommunalpolitiker Knud Olsen 1911 Landesrat Ussarĸak K ujaukitsoĸ 1948 2018 Politiker Siumut Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten nbsp Das verlassene Uummannaq Dundas im Sommer 2017 Trotz der Zwangsraumung 1953 werden in der Statistik noch 1977 33 Bewohner gezahlt Letztmals finden sich fur das Jahr 1995 Einwohner in der Statistik 11 Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert Einzelnachweise Bearbeiten Nunat Aqqi Karte uber die vom Gronlandischen Ortsnamenausschuss offiziell anerkannten Ortsnamen Oqaasileriffik a b Jean Malaurie Mythos Nordpol 200 Jahre Expeditionsgeschichte National Geographic Deutschland Hamburg 2003 ISBN 978 3 936559 20 0 S 60 68 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c Jens Christian Madsen Udsteder og bopladser i Gronland 1901 2000 Atuagkat 2009 ISBN 978 87 90133 76 4 S 204 ff a b Jean Malaurie Mythos Nordpol 200 Jahre Expeditionsgeschichte National Geographic Deutschland Hamburg 2003 ISBN 978 3 936559 20 0 S 254 261 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c Helge Schultz Lorentzen 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Moriusaq 2011 Neqi 1960er Qeqertarsuaq 2005 Fur vor 1963 aufgegebene Siedlungen siehe Kategorie Ort im Distrikt Qaanaaq Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Uummannaq Dundas amp oldid 238434704