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Urs Frauchiger 17 September 1936 in Mungnau im Emmental Kanton Bern 27 September 2023 war ein Schweizer Cellist Musiktheoretiker und Autor Nach einer jahrzehntelangen musikpadagogischen Tatigkeit ausserte er teilweise sehr kritische gegen die herrschenden Verhaltnisse gerichtete Ansichten zu asthetischen und gesellschaftlichen Fragen und setzte sich fur eine Anderung der Musikerziehung ein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Theorien 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenVon Haus aus war Frauchiger Cellist ausgebildet an der Hochschule fur Musik Basel Cello spielte er 20 Jahre Er war Generalsekretar der europaischen Musikhochschulen Honorarprofessor der Universitat Bern Ab 1970 betreute er die Musikabteilung im Studio Bern des Deutschschweizer Radios 1977 wurde er zum Direktor von Konservatorium und Musikhochschule Bern gewahlt Von 1992 bis 1997 leitete er die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia mit Sitz in Zurich Urs Frauchiger wirkte zudem als wichtiger Vermittler von Musik in verschiedenen Medien und als Juror internationaler Musikwettbewerbe z B Concours international d execution musicale de Geneve und Credit Suisse Group Young Artists Award Frauchiger starb am 27 September 2023 im Alter von 87 Jahren 1 Theorien BearbeitenFrauchiger war der Meinung die menschliche Horfahigkeit habe sich allgemein verschlechtert Als Beispiel zitierte er eine Zeitungsmeldung wonach in Schweden ein U Boot in einem Einsatz nur metallischen Mull auf dem Meeresgrund beschossen habe weil die Besatzung die Wasserschallgerate nicht mehr horen konnte und es schwer sei heute noch Rekruten zu finden deren Gehor gut funktioniere Frauchiger hatte keine militarischen Anliegen sondern nahm diese Zeitungsmeldung nur als Beweis Er bemerkte erst wenn die Wehrfahigkeit darunter leide werde wegen des kaputten Gehors Alarm geschlagen Frauchiger unterschied in diesem Zusammenhang zwischen dem rein physischen Horen Konnen und dem Zu Horen Wissen Er behauptete es gebe Menschen die zwar beim Arzt jeden Hortest mit Glanz bestanden jedoch trotzdem nicht gut horten Weiter seien die Jugendlichen nicht wegen der Discomusik horgeschadigt sondern sie horten Discomusik weil sie das Horen nicht gelehrt wurde In ihren Ghettos der stickigen Discomusik grenzten sie sich nur gegen den Larm der anderen ab Wenn sie es schon nicht ruhig haben konnten wollten sie wenigstens ihren eigenen Larm horen um sich damit gegen den anderen Larm abzugrenzen Frauchiger zitierte eine Prophezeiung von Arthur Honegger dass die Menschen einmal nicht mehr fahig sein wurden halbe von ganzen Tonen zu unterscheiden Er sieht ganz allgemein einen Verlust des Horens und Empfangens stattdessen sendeten die Menschen immer mehr Er ging noch weiter und glaubt das Horenwollen hange damit zusammen ob man je Tone der Liebe gehort habe Wer solche gehort habe werde auch kunftig danach horen wollen Werke BearbeitenSchriften Mani Matter Sudelhefte Benziger Zurich 1974 Mani Matter Rumpelbuch Benziger Zurich 1976 Rajane Engel und Triangel Musikalische Legenden aus dem verlorenen Paradies 1986 Verheizte Menschen geben keine Warme Pladoyer fur eine selbstbewusste Kultur 1988 Aua de scho Zyt losi Taggschte Mundartlieder Texte aus der DRS Zytlupe und ein Schreckmumpfeli 1989 Mit Mozart reden 1990 Die Schweiz Aufbruch aus der Verspatung Weltwoche Zurich 1991 Was zum Teufel ist mit der Musik los Eine Art Musiksoziologie fur Kenner und Liebhaber 1981 1982 Die Ruckkehr der Musen Vorlesung Universitatsverlag Konstanz 1992 mit Hans A Luthy Jura Bruschweiler Oskar Batschmann Ferdinand Hodler Views and Visions 1994 Blickpunkt Schweiz NZZ Zurich 1995 Begegnungen mit Yehudi Menuhin Krebser Thun 1996 The New Switzerland The Society for the Promotion of Science and Scholarship Palo Alto 1996 Schallwellen Zur Geschichte des Radios Vorlesung Chronos Zurich 1996 Vom Landschaftsgarten zur Gartenlandschaft Hochschulverlag ETH Zurich 1996 Kultur als Verpflichtung NZZ Zurich 1996 am literarischen Webstuhl Ulrico Hoepli NZZ Zurich 1997 Personlichkeitsentfaltung durch Musikerziehung Vorlesung Chronos Zurich 1997 Swiss Made Die Schweiz im Austausch mit der Welt Scheidegger und Spiess Zurich 1998 Wilderness Light Switzerland Rediscovered Stemmle New York 1998 mit Max Schmid Wo die Berge geboren wurden Die Schweiz fotografiert 1998 Entwurf Schweiz Anstiftung zur kulturellen Rauflust Ammann 2000 mit Francois DeCapitani Roman Brotbeck Gerhard Anselm Schweizer Tone Die Schweiz im Spiegel der Musik 2000 Der eigene Ton Gesprache uber die Kunst des Geigespielens 2000 Schweizer Tone Die Schweiz im Spiegel der Musik Vorlesung Chronos Zurich 2000 Weltkunst auf dem Lande hier jetzt Baden 2000 mit Jutta Limbach Wolfgang Huber Ruth Dreifuss Ist der Rechtsstaat auch ein Gerechtigkeitsstaat Interdisziplinare Referatsreihe an der Universitat Basel im Wintersemester 1998 1999 In Zusammenarbeit mit der Stiftung Mensch 2000 Ich Buch zum Festival Stroemfeld 2003 Musik und Medizin Zwei Kunste im Dialog Chronos 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Willi Schmid In Laudatio zur Verleihung des Paul Haupt Preises 1997 Kulturtater und Fabulierer In Neue Zurcher Zeitung 16 September 2006 Urs Frauchiger wird 80 In Berner Zeitung 2016 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Urs Frauchiger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag uber Urs Frauchiger im Lexikon des Vereins Autorinnen und Autoren der Schweiz Website von Urs Frauchiger Daniel Weber Kein Geld keine Kultur Memento vom 24 November 2012 im Internet Archive In NZZ Folio Nr 6 1993 Urs Frauchiger Biografie und Bibliografie auf Viceversa Literatur Alexander Sury Auf ihn und seine provokanten Tone horte man In Der Bund 4 Oktober 2023 Nachruf Einzelnachweise Bearbeiten Musikwissenschaftler und Kulturkritiker Urs Frauchiger verstorben In swissinfo ch 4 Oktober 2023 abgerufen am 4 Oktober 2023 Normdaten Person GND 120942461 lobid OGND AKS LCCN n83039179 VIAF 18066171 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Frauchiger UrsKURZBESCHREIBUNG Schweizer Musiktheoretiker Autor und CellistGEBURTSDATUM 17 September 1936GEBURTSORT Mungnau Emmental Kanton BernSTERBEDATUM 27 September 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Urs Frauchiger amp oldid 238074424