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Der Urmia Molch Neurergus crocatus ist eine Salamander Art aus der Gattung Neurergus die im Iran im Irak und in der Turkei vorkommt Im Iran galt er 150 Jahre als verschollen 1 Urmia MolchSystematikOrdnung Schwanzlurche Caudata Uberfamilie Salamanderverwandte Salamandroidea Familie Echte Salamander Salamandridae Unterfamilie PleurodelinaeGattung NeurergusArt Urmia MolchWissenschaftlicher NameNeurergus crocatusCope 1862 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Paarungs und Fortpflanzungsverhalten 4 Status 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenMit einer Gesamtlange von 15 bis 17 cm ist der Urmia Molch ein mittelgrosser bis grosser schlanker Salamander Die Weibchen sind etwas langer als die Mannchen Der abgeflachte Kopf ist langer als breit Die Schnauze ist gerundet Die Ohrdrusen sind nicht vorstehend Kiemenfalten sind vorhanden Der Rumpf ist fast rund eher schlank ohne Ruckenkamm aber mit leichter Wirbelsaulenvertiefung Die Lungen sind reduziert Die Schwanzlange entspricht in etwa der Kopf Rumpf Lange Der Schwanz ist an der Basis gerundet und seitlich zur Spitze hin abgeflacht Die Schwanzspitze ist stumpf Die dorsalen und ventralen Schwanzflossen sind massig entwickelt wobei die dorsalen Schwanzflossen besonders in der Brutzeit etwas hoher sind Die gut entwickelten Gliedmassen uberlappen weitgehend beim anliegen Die Ruckenhaut ist kornig und faltig mit kleinen vereinzelten Warzen Die Hintergliedmassen sind bei beiden Geschlechtern dicker als die Vordergliedmassen Die Zehen und Finger sind dick und flach 2 Die Haut der Oberseite ist granuliert und faltig mit verstreuten kleinen Warzen In der terrestrischen Phase ist die Haut trocken und rau nicht glanzend wie bei der Gattung Salamandra Die Unterseite ist glatt Die Farbung der Oberseite ist dunkelbraun bis schwarz mit gelben runden unregelmassigen Flecken Ahnliche Flecken befinden sich an Schwanzseiten Die Unterseite ist beim Mannchen orange rot beim Weibchen gelblich Die Kloake ist beim Mannchen halbrund wahrend der Fortpflanzungszeit geschwollen mit einem Langsschlitz Die Kloake beim Weibchen ist kegelformig mit abgerundeter Offnung und hervorstehend 3 Die Flecken entlang des Schwanzes entwickeln beim Mannchen keine silber blaue Farbung wie bei Neurergus strauchii Allerdings weist der Urmia Molch wahrend der Brutsaison einen eigenen Sexualdimorphismus hinsichtlich der Farbmusterung auf Mannchen konnen einige grosse intensiv weisse und glanzende Punkte am Schwanz haben die in einer einzigen Linie angeordnet sind 4 Derzeit sind keine Unterarten anerkannt aber es gibt drei deutlich unterscheidbare Farbmorphen deren taxonomischer Status noch zu klaren ist 5 Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDer Urmia Molch kommt in den Bergen westlich des Urmia Sees im Nordwesten des Iran in Sudostanatolien in der Turkei und in der kurdischen Region des Nordirak vor Diese Art bewohnt aus Quellen gespeiste Tumpel und Gebirgsbache in Talern mit oder ohne Schattenwurf der Vegetation zwischen 500 und 1500 m Hohe Paarungs und Fortpflanzungsverhalten BearbeitenDas Paarungs und Fortpflanzungsverhalten wurde an in Gefangenschaft gehaltenen Exemplaren untersucht die aus Akre im Nordirak stammen Das Mannchen nimmt eine Position vor dem Weibchen ein von wo aus es seinen Schwanz in Richtung der Schnauze fachert Das Weibchen signalisiert dass es empfangnisbereit ist indem es sich auf das Mannchen zubewegt Das Mannchen macht einige Schritte ruckwarts wendet sich dann vom Weibchen ab und kriecht vor ihm her wobei sein Schwanz wellenformige Bewegungen macht Das Weibchen folgt ihm wobei es seinen Schwanz beruhrt Das Mannchen deponiert eine Spermatophore bewegt sich vorwarts und macht eine 90º Drehung wodurch es in eine Position zuruckkehrt die senkrecht zum Korper des Weibchens steht Es bremst das Weibchen an einem Punkt an dem sich ihre Kloake uber der Stelle befindet an der die Spermatophore deponiert wurde Dieses Balzverhalten ist ahnlich wie bei den Arten Neurergus strauchii und Neurergus kaiseri sowie bei den kleinen europaischen Teichmolchen und bei den asiatischen Gattungen Cynops Pachytriton und Paramesotriton Die Laichzeit erfolgt von Marz bis April Die Gelege umfassen durchschnittlich 150 bis 200 Eier die auf der Unterseite von Flusssteinen in Gebirgsbachen abgelegt werden 6 Der Herpetologe Jurgen Fleck berichtete 2012 uber einen Fall von 350 Eiern 7 Die Geleekapsel hat einen Durchmesser von ca 6 bis 9 mm und der Embryo hat einen Durchmesser von 1 5 bis 2 0 mm Die Eier sind zu einer Geleeschnur verbunden Bei Wassertemperaturen von durchschnittlich 16 C schlupfen die Larven nach 25 bis 27 Tagen bei einer Lange von 11 mm oder 13 bis 14 mm Die Larven haben eine schlanke Korperform Die dorsale Schwanzfinne reicht gut bis zur Korpermitte Die Schwanzspitze ist gerundet Die Kiemen sind kurz Jungere Larven sind hellgrau mit unregelmassigen schwarzen Flecken altere Larven haben unregelmassige grosse helle Flecken Die Bauchfarbe ist gleichmassig hell Der Schwanz der alteren Larven ist mehr oder weniger deutlich pigmentiert Die Metamorphose findet nach je nach Literaturangabe nach 4 beziehungsweise 5 bis 6 Monaten bei einer Lange von 60 bis 70 mm statt Das Wachstum ist langsam und die Geschlechtsreife wird bei Tieren in Gefangenschaft nach 4 bis 5 Jahren erreicht In einer Studie uber die Altersstruktur einer Zuchtpopulation in der Turkei wurden Lebensspannen von 5 bis 14 Jahren bei den Mannchen und von 8 bis 17 Jahren bei den Weibchen dokumentiert 8 Status BearbeitenDie IUCN klassifiziert den Urmia Molch als gefahrdet vulnerable Uber diese Art ist sehr wenig bekannt Es ist wahrscheinlich dass sie relativ anfallig fur Habitatveranderungen Verschmutzung und Durre ist In der Turkei ist der Bau mehrerer Damme innerhalb des Verbreitungsgebiets der Art geplant Es wird erwartet dass sich das Verbreitungsgebiet in der Turkei in den nachsten 10 Jahren erheblich verandert und es ist davon auszugehen dass die Art von diesen Veranderungen betroffen sein wird Literatur BearbeitenJ J Schmidtler J F Schmidtler Untersuchungen an westpersischen Bergbachmolchen der Gattung Neurergus Caudata Salamandridae Salamandra 11 1975 S 84 98 Max Sparreboom Salamanders of the Old World The Salamanders of Europe Asia and Northern Africa NNV Publishing 2014 S 256 258 ISBN 978 9 0042 856 2 0Weblinks BearbeitenNeurergus kaiseri in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2020 2 Eingestellt von T Papenfuss M Sparreboom I H Ugurtas N Rastegar Pouyani S Kuzmin S Anderson G Eken T Kilic E Gem amp U Kaya 2009 Abgerufen am 24 September 2020 AmphibiaWeb Information on amphibian biology and conservation Neurergus crocatus 2015 Berkeley California Einzelnachweise Bearbeiten Elnaz Najafi Majd Ugur Kaya Rediscovery of the Lake Urmia newt Neurergus crocatus Cope 1862 Caudata Salamandridae in northwestern Iran after 150 years In Amphibian amp Reptile Conservation 6 Jahrgang Nr 4 2013 S 36 41 amphibian reptile conservation org PDF G E Freytag 1957 Bemerkungen uber den salamanderartigen Bergmolch Neurergus crocatus Abh Ber Naturk Vorgesch 10 39 58 J J Schmidtler J F Schmidtler Untersuchungen an westpersischen Bergbachmolchen der Gattung Neurergus Caudata Salamandridae Salamandra 11 1975 S 84 98 Ch Schneider amp W Schneider 2010 Fieldnotes on the Ecology and Distribution of Neurergus crocatus Cope 1862 and Neurergus strauchii strauchii Steindachner 1887 in Turkey Amphibia Caudata Salamandridae Herpetozoa 23 59 69 Ch Schneider amp W Schneider 2011 Die Bergbachmolche der Gattung Neurergus im Irak Herpetozoa 23 3 20 Timofeev B I 1997 Notes on the Reproduction of Neurergus crocatus in Captivity Advances in Amphibian Research in the Former Soviet Union 2 173 176 Fleck J 2012 Weitere Beobachtungen zum Geschlechtsdimorphismus bei der Bergbachmolchart Neurergus crocatus elaphe 2012 89 92 Uzum N Avci A Ozdemir N Ilgaz C amp Olgun K 2011 Body Size and Age Structure of a Breeding Population Portion of the Urmia Salamander Neurergus crocatus Cope 1862 Caudata Salamandridae Italian Journal of Zoology 78 209221 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Urmia Molch amp oldid 241478677