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Unternehmen Schamil war der Deckname einer deutschen Militaroperation im Zweiten Weltkrieg die von der Abteilung II des Amtes Ausland Abwehr des Oberkommandos der Wehrmacht geplant wurde Die Durchfuhrung erfolgte durch Angehorige der Spezialeinheit Brandenburg sowie tschetschenische Freiwillige zwischen dem 25 August und 10 Dezember 1942 in Verbindung mit dem deutschen Vorstoss in Richtung der kaukasischen Olfelder Unternehmen Edelweiss Ziel des Unternehmens war es weit hinter der Frontlinie die zumeist muslimischen Kaukasus Stamme wie etwa die tschetschenischen Gruppen um Hassan Israilow zu offenen Angriffen gegen die sowjetische Zentralmacht aufzuwiegeln Diese Gruppen sollten dann gegen die Rote Armee eingesetzt werden strategisch wichtige Punkte besetzen und sowjetische Truppen binden Benannt war das Unternehmen nach dem Imam Schamil der im 19 Jahrhundert den Widerstand gegen die russische Eroberung des Kaukasus organisiert hatte Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Folgen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVerlauf BearbeitenAbgesetzt in Duba Jurt einem in der Argun Schlucht sudlich von Grosny gelegenen tschetschenischen Ort marschierte das Kommando Richtung Nordwesten auf die vorruckenden regularen deutschen Truppen zu Bereits kurze Zeit nach dem Absetzen wurde die Gruppe in erste Gefechte mit sowjetischen Kraften verwickelt und zog sich vor Einheiten der sowjetischen Miliz und des NKWD bis zum 12 September nach Suden in Richtung der Ortschaft Barsoi zuruck wo sich tschetschenische Widerstandler befanden Nach einem Abstecher zur Ortschaft Oschnoi tief im Kaukasus trat die Gruppe am 25 September den Ruckmarsch zu den deutschen Linien an wobei sie dreimal sowjetischen Einkesselungsversuchen entkommen konnte 1 Das deutsche Kommando hatte Kontakt zu insgesamt zwei tschetschenischen Widerstandsgruppen deren Mitglieder laut dem im April 1943 verfassten Erfahrungsbericht des Einheitsfuhrers ohne weitere Schwierigkeiten mit den deutschen Soldaten kampfen wollten Das Hauptziel des Unternehmens scheiterte nicht am Willen der tschetschenischen Widerstandler sondern an der mangelhaften Organisation des notwendigen Waffennachschubs durch die zustandigen Dienststellen der Wehrmacht die uber den Einsatz nicht informiert waren 1 Aufgrund des Mangels an Waffen kam die Schaffung der geplanten zweiten Front im Kaukasus nicht zustande Der Ruckmarsch der deutschen Krafte verlief langsam und wurde durch einen erneuten sowjetischen Angriff Anfang November unterbrochen nachdem das Kommando einen Uberfall auf eine Kraftwagenkolonne durchgefuhrt hatte Am 10 Dezember 1942 trafen die Deutschen schliesslich in der Ortschaft Werchni Kurp Werchnij Kurp auf weitere Einheiten der Wehrmacht 1 Folgen BearbeitenDas Unternehmen war als Testfall fur die Einbindung des lokalen antisowjetischen Widerstands in den Eroberungsfeldzug der deutschen Wehrmacht gedacht Aufgrund der Niederlage bei Stalingrad und des darauf folgenden Ruckzugs aus dem Kaukasus sah die Wehrmacht zunachst von weiteren Aktionen im Umfeld des tschetschenischen Widerstands ab Erst 1944 wurden erneute Versuche unternommen in Kalmuckien einen lokalen Aufstand zu provozieren Kampfgeschwader 200 Der sowjetische Staatssicherheitsdienst NKWD erhielt Kenntnis von der Zusammenarbeit zwischen Tschetschenen und Deutschen Diese Informationen wurden vom Politburo der KPdSU 2 als Vorwand fur die Deportation der gesamten tschetschenischen und inguschischen Bevolkerung nach Zentralasien und die Auflosung der Tschetscheno Inguschetischen ASSR am 7 Marz 1944 genutzt 3 Literatur BearbeitenDaniel Bohse Ahndung einer zweiten Front im Kaukasus Die Deportation der Tschetschenen und Inguschen in den Jahren 1942 1945 und die Mar von der kollektiven Kollaboration mit dem deutschen Aggressor in Hallische Beitrage zur Zeitgeschichte Heft 9 2001 ISSN 1433 7886 online PDF 544 kB Theodore Shabad The Geography of the USSR Oxford University Press 1951 Michael Heinz Brandenburger im Kaukasus Das OKW Unternehmen Schamil 1942 M Heinz Verlag Berlin 2017 ISBN 978 3 00 057557 0Weblinks BearbeitenKarte und Bericht zum Unternehmen Schamil vom 27 April 1943 auf der Webseite des deutschen BundesarchivsEinzelnachweise Bearbeiten a b c Die Brandenburger Kommandotruppe und Frontverband Memento vom 30 Marz 2016 im Internet Archive abgerufen auf bundesarchiv de am 10 Juli 2014 Bohse Ahndung einer zweiten Front im Kaukasus S 45 Shabad The Geography of the USSR S 229 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Unternehmen Schamil amp oldid 232908384