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Unter der Unterabtastung englisch undersampling wird in der Signalverarbeitung die Abtastung eines Signalverlaufes mit weniger als der doppelten Bandbreite verstanden Unter bestimmten Voraussetzungen werden dabei nicht die Bedingungen des Nyquist Shannon Abtasttheorems verletzt Die Unterabtastung kann in diesem Fall dazu dienen ein hochfrequentes Signal wie bei der Funktion eines Mischers in einen Zwischenfrequenzbereich mit geringerer Frequenz zu versetzen Sind die Voraussetzungen des Abtasttheorems nicht erfullt so tritt zufolge der Unterabtastung Aliasing und damit einhergehend Informationsverlust auf Die Unterabtastung stellt das Gegenstuck zur Uberabtastung oversampling dar Inhaltsverzeichnis 1 Funktionsweise 1 1 Unterabtastung bei symmetrischem Bandspektrum 1 2 Unterabtastung bei asymmetrischem Bandspektrum 2 Nicht bandlimitierte Signale 3 Literatur 4 EinzelnachweiseFunktionsweise Bearbeiten nbsp Die oberen 2 Diagramme zeigen Fourier Transformationen von 2 verschiedenen Funktionen die die gleichen Ergebnisse liefern wenn sie mit einer bestimmten Rate abgetastet werden Die Basisbandfunktion wird schneller abgetastet als ihre Nyquist Frequenz und die Bandpassfunktion wird unterabgetastet wodurch sie effektiv in das Basisband umgewandelt wird Die unteren Grafiken zeigen wie identische Ergebnisse durch die Aliase des Abtastprozesses erzeugt werden Die Fourier Transformationen reellwertiger Funktionen sind symmetrisch um die 0 Hz Achse Nach der Abtastung steht nur noch eine periodische Summation der Fourier Transformation zeitdiskrete Fourier Transformation zur Verfugung Die einzelnen frequenzverschobenen Kopien der ursprunglichen Transformation werden Aliase genannt Das Frequenzoffset zwischen benachbarten Aliasen ist die Abtastrate die mit f s displaystyle f s nbsp bezeichnet wird Wenn sich die Aliase gegenseitig spektral ausschliessen konnen die ursprungliche Transformation und die ursprungliche kontinuierliche Funktion oder eine frequenzverschobene Version davon aus den Abtastwerten wiederhergestellt werden Der erste und dritte Graph siehe Abbildung rechts stellen ein Basisbandspektrum dar bevor und nachdem es mit einer Rate abgetastet wurde die die Aliase vollstandig trennt Der zweite Graph zeigt das Frequenzprofil einer Bandpassfunktion die das Band A A B displaystyle A A B nbsp blau schattiert und sein Spiegelbild beige schattiert belegt Die Bedingung fur eine verlustfreie Abtastrate ist dass sich die Aliase beider Bander nicht uberlappen wenn sie um alle ganzzahligen Vielfachen von f s displaystyle f s nbsp verschoben werden Der vierte Graph zeigt das spektrale Ergebnis der Abtastung mit der gleichen Rate wie die Basisbandfunktion Die Rate wurde ausgewahlt indem die niedrigste Rate gefunden wurde die ein ganzzahliger Teiler von A ist und auch das Basisband Nyquist Kriterium erfullt f s gt 2 B displaystyle f s gt 2 cdot B nbsp Folglich wurde die Bandpassfunktion effektiv in das Basisband umgewandelt Alle anderen Raten die eine Uberlappung vermeiden werden durch diese allgemeineren Kriterien gegeben wobei A displaystyle A nbsp und A B displaystyle A B nbsp durch f L displaystyle f L nbsp bzw f H displaystyle f H nbsp ersetzt werden 2 f H n f s 2 f L n 1 displaystyle frac 2 cdot f H n leq f s leq frac 2 cdot f L n 1 nbsp fur alle ganzen Zahlen mit 1 n f H f H f L displaystyle 1 leq n leq left lfloor frac f H f H f L right rfloor nbsp Das hochste n displaystyle n nbsp fur das die Bedingung erfullt ist fuhrt zu den niedrigsten moglichen Abtastraten Wichtige Signale dieser Art sind das Zwischenfrequenzsignal das Hochfrequenzsignal und die einzelnen Kanale einer Filterbank Wenn n gt 1 displaystyle n gt 1 nbsp ist fuhren die Bedingungen zu dem was manchmal als Unterabtastung Bandpassabtastung oder Verwendung einer Abtastrate von weniger als der Nyquist Frequenz 2 f H displaystyle 2 cdot f H nbsp bezeichnet wird Die normale Basisbandbedingung fur die reversible Abtastung dass X f 0 displaystyle X f 0 nbsp ausserhalb des Intervalls f s 2 f s 2 displaystyle left tfrac f s 2 tfrac f s 2 right nbsp ist und die rekonstruktive Interpolationsfunktion oder Tiefpass Impulsantwort ist sinc t T displaystyle operatorname sinc t T nbsp Um eine Unterabtastung auszugleichen lautet die Bandpassbedingung dass X f 0 displaystyle X f 0 nbsp ausserhalb der Vereinigung offener positiver und negativer Frequenzbander n 2 f s n 1 2 f s n 1 2 f s n 2 f s displaystyle left frac n 2 cdot f mathrm s frac n 1 2 cdot f mathrm s right cup left frac n 1 2 cdot f mathrm s frac n 2 cdot f mathrm s right nbsp die die normale Basisbandbedingung im Fall n 1 displaystyle n 1 nbsp einschliesst ausser dass wo die Intervalle bei der Frequenz 0 zusammenkommen sie geschlossen werden konnen Die entsprechende Interpolationsfunktion ist der Bandpass der sich aus dieser Differenz der Tiefpass Impulsantworten ergibt Bei abgetasteten Zwischenfrequenzsignalen oder Hochfrequenzsignalen hingegen ist die Rekonstruktion meist nicht das Ziel Vielmehr kann die Abtastfolge als gewohnliche Abtastungen des Signals behandelt werden das in die Nahe des Basisbands frequenzverschoben ist und auf dieser Grundlage kann die digitale Demodulation fortschreiten wobei die Spektrumsspiegelung erkannt wird wenn n displaystyle n nbsp gerade ist 1 2 Ein Signal in Bandpasslage weist allgemein eine Bandbreite B displaystyle B nbsp von Signalanteilen auf die symmetrisch um die Mittenfrequenz f 0 displaystyle f 0 nbsp angeordnet sind Um die Bedingungen des Nyquist Shannon Abtasttheorems nicht zu verletzen darf das Signal ausserhalb der Bandbreite keine Frequenzanteile aufweisen Dies kann unter anderem durch Bandpassfilter vor der Unterabtastung gewahrleistet werden Mit der Abtastfrequenz f A displaystyle f A nbsp verschieben alle Abtastfrequenzen f A f 0 f 0 r r Z displaystyle f A frac f 0 f 0 r qquad r in mathbb Z nbsp die Mittenfrequenz f 0 displaystyle f 0 nbsp des Bandpasssignals auf die wahlbare Bildfrequenz f 0 displaystyle f 0 nbsp im Basisband Der Wert r displaystyle r nbsp stellt den Faktor der Unterabtastung dar mit grosser werdendem r displaystyle r nbsp werden die Abtastfrequenzen und somit nutzbaren Basisbandbreiten immer kleiner Die Bildfrequenz f 0 displaystyle f 0 nbsp im Basisband wird ublicherweise bei symmetrischem Bandspektrum auf den Wert f 0 0 displaystyle f 0 0 nbsp festgelegt Bei unsymmetrischen Bandspektren wird f 0 f A 4 displaystyle f 0 frac f A 4 nbsp gewahlt Unterabtastung bei symmetrischem Bandspektrum Bearbeiten Bei symmetrischen Bandspektrum wie zum Beispiel der Amplitudenmodulation steht die Information im Signal doppelt und symmetrisch um f 0 displaystyle f 0 nbsp zur Verfugung Typisch wird in diesem Fall f 0 0 displaystyle f 0 0 nbsp gewahlt womit die Frequenzen im abgetasteten Signal durch f A f 0 r r Z 0 displaystyle f A frac f 0 r qquad r in mathbb Z setminus 0 nbsp gegeben sind Die redundante Bandhalfte wird dabei auf negative Frequenzen abgebildet wodurch die Demodulation besonders einfach wird Die minimale Abtastfrequenz muss grosser als die Bandbreite B displaystyle B nbsp sein womit sich mit dieser Nebenbedingung dann der Faktor r displaystyle r nbsp bestimmten lasst zu r f 0 B displaystyle r frac f 0 B nbsp Damit entspricht die Unterabtastung bei dem symmetrischen Bandspektrum der Demodulation einer Amplitudenmodulation Unterabtastung bei asymmetrischem Bandspektrum Bearbeiten Hauptartikel Bandpassunterabtastung Im Allgemeinen wird das Signal jedoch nur in eine niedrigere Zwischenfrequenzlage zur weiteren Verarbeitung verschoben Funktion eines Mischers Zur Erfullung der Bedingungen des Nyquist Shannon Abtasttheorems wird f 0 f A 4 displaystyle f 0 f A 4 nbsp gewahlt die Frequenzen im abgetasteten Signal sind dann f A 4 f 0 4 r 1 r Z displaystyle f A frac 4f 0 4r 1 qquad r in mathbb Z nbsp Die minimale Abtastfrequenz muss grosser als die doppelte Bandbreite B displaystyle B nbsp sein womit sich mit dieser Nebenbedingung dann der Faktor r displaystyle r nbsp bestimmten lasst zu r f 0 2 B 1 4 displaystyle r frac f 0 2B frac 1 4 nbsp Nicht bandlimitierte Signale Bearbeiten nbsp Auswirkung der Samplingfrequenz im Verhaltnis zur SignalfrequenzBei Unterabtastung nicht entsprechend bandlimitierter Signale sind die im Nyquist Shannon Abtasttheorem genannten Voraussetzungen zur verlustfreien Informationsgewinnung nicht erfullt Aliasing fuhrt zum Auftreten von Spiegelfrequenzanteilen die Teile des Nutzsignals uberlagern Die graue Schwingung sei das analoge Signal das diskretisiert z B digitalisiert werden soll Die blauen Zahlen rechts geben den Wertebereich an Ein Sample das in diesen Bereich fallt erhalt diese digitale Zahl zugeordnet Quantisierung Die senkrechten Linien S1 bis S25 geben die Zeitpunkte an zu denen abgetastet wird Die roten verdeutlichen in welchen Wertebereich das jeweilige Sample fallt Die rechteckige blaue Signalform reprasentiert das aus den digitalen Daten gewonnene Signal Ehe es einem Rekonstruktionsfilter zugefuhrt wird In der Abbildung ist zu erkennen dass ab Sample 20 S20 die digitalisierten Werte die abgetastete Frequenz nicht mehr reprasentieren Das Signal wird daher mit einer deutlich geringeren Frequenz und damit fehlerhaft rekonstruiert Literatur BearbeitenFernando Puente Leon Uwe Kiencke Holger Jakel Signale und Systeme 5 Auflage Oldenbourg 2011 ISBN 978 3 486 59748 6 Einzelnachweise Bearbeiten Walt Kester Mixed signal and DSP design techniques Hiroshi Harada Ramjee Prasad Simulation and Software Radio for Mobile Communications Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Unterabtastung amp oldid 216196259