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Als Alias Effekte ˈeɪlies auch Aliasing Effekte oder kurz Aliasing werden im Bereich der Signalanalyse Fehler bezeichnet die auftreten wenn im abzutastenden Signal Frequenzanteile vorkommen die hoher sind als die halbe Abtastfrequenz Nyquist Frequenz Aliasing kann einerseits durch die Nichtbeachtung des Abtasttheorems zu geringe Abtastfrequenz beim Abtasten kontinuierlicher Signale auftreten oder in analoger Weise beim Downsampling eines bereits abgetasteten Signales In der Bildverarbeitung und Computergrafik treten Alias Effekte bei der Abtastung von Bildern auf und fuhren zu Mustern die im Originalbild nicht enthalten sind In der Audiotechnik aussern sich Alias Effekte als Storgerausche Um Aliasing zu verhindern konnen Tiefpassfilter eingesetzt werden die unerwunschte Frequenzanteile herausfiltern Inhaltsverzeichnis 1 Signalverarbeitung 2 Bilderfassung 2 1 Alias Entstehung 2 2 Demonstration des Alias Effekts 2 3 Moire Effekt 3 Zeitliches Aliasing 3 1 Beispiel Tone 4 Siehe auchSignalverarbeitung Bearbeiten nbsp Veranschaulichung des Alias Effekts Ein kontinuierliches Ausgangssignal schwarze Linie wird mit einer ungeeigneten Abtastfrequenz die kleiner als vom Abtasttheorem gefordert ist diskretisiert Aus den erhaltenen Messwerten Kreise entsteht durch Interpolation ein verfalschtes Signal mit deutlich zu grosser Periode rote Linie In der Signalverarbeitung treten Alias Effekte beim Digitalisieren analoger Signale auf Damit das Ursprungssignal korrekt wiederhergestellt werden kann durfen im abzutastenden Signal nur Frequenzanteile vorkommen die kleiner als die Nyquist Frequenz sind Kommen allerdings Frequenzanteile vor die hoher als die Nyquist Frequenz sind so werden diese als niedrigere Frequenzen interpretiert Die hoheren Frequenzen geben sich sozusagen als eine andere niedrigere aus siehe Grafik daher die Bezeichnung Alias Storende Frequenzanteile die zu Aliasing fuhren konnen treten bei einer Unterabtastung auf d h das Abtasttheorem wurde nicht eingehalten Zur Vermeidung solcher Aliasing Effekte wird das Eingangssignal vor der Abtastung durch einen Tiefpass gefiltert Anti Aliasing Filter Alternativ wird mit hinreichend hoher Abtastrate abgetastet und dann das abgetastete Signal gefiltert typischerweise nach der Digitalisierung per Digitalfilter Diese Filterung muss vor der Abtastung oder dem Downsampling in niedrigen Frequenzen geschehen eine nachtragliche Korrektur von Alias Effekten ist nicht mehr moglich Bilderfassung BearbeitenAlias Entstehung Bearbeiten In der Bildverarbeitung und Computergrafik treten Alias Effekte bei der Abtastung von Bildern auf ein Beispiel ist das Auftreten von Moire Mustern Der Treppeneffekt der bei der Rasterung geometrischer Figuren auftritt wird oft als Aliasing bezeichnet obwohl es sich bei ihm nicht um echtes Aliasing im Sinne der Signalanalyse handelt Bei Kameras ab 3 Megapixeln werden Alias Effekte meistens zuverlassig durch geschicktes Auslegen der Optik unterdruckt Die optische Auflosung bleibt hier absichtlich unter der Pixelauflosung Die Optik bildet also ein wenig unscharf ab und dient somit als Tiefpassfilter Demonstration des Alias Effekts Bearbeiten nbsp Originalbild Kosinusformiges Ringmuster einer Fresnel Zonenplatte nbsp 30 Abtastpunkte je Kante nbsp Rekonstruktion des quantisierten OriginalbildesAls Beispiel eines Originalbildes das in seiner sogenannten Ortsfrequenz Signalanteile oberhalb der Nyquist Frequenz hat soll die Fresnel Zonenplatte in der Abbildung dienen Wird sie mit 30 30 Punkten abgetastet so kann nur die Struktur in der Mitte wiedergegeben werden In den Randbereichen ubersteigt die Ortsfrequenz des Objekts die Nyquist Frequenz so dass hier das Objekt nicht wiedergegeben werden kann Stattdessen entstehen Alias Objekte in Form der Kreise in den Randbereichen Zu einer ahnlichen Demonstration allerdings in einer Dimension siehe Frequenzbesen Moire Effekt Bearbeiten Hauptartikel Moire Effekt Alias Signale treten auch beim Scannen von Bildvorlagen mit wechselnden Ortsfrequenzen auf man spricht dann von einem Moire Effekt zum Beispiel bei Kleidungsstucken wie Wollpullovern oder Jackets mit dunnen Streifen oder bei Abbildungen von Ziegeldachern Oft sind Moire Effekte auch im Fernsehbild zu sehen wenn entsprechende Texturen abgebildet sind Die Ursache liegt in einer Uberlagerung der Spektren der Abtast Funktion deren Ausgangssignale mit fabtast periodisch sind Zeitliches Aliasing Bearbeiten Hauptartikel Stroboskopeffekt In Filmen konnen Alias Effekte auftreten welche auf die Zusammensetzung des Films aus Einzelbildern zuruckzufuhren sind Als weithin bekanntes Beispiel sei das scheinbare Ruckwartslaufen der Wagenrader in Western genannt Es tritt auf sobald das Rad sich von Bild zu Bild mehr als um den halben Winkel zwischen zwei Speichen weiterdreht Beobachtet man die Beschleunigung eines Wagens im Film dreht sich das Rad zunachst in die richtige Richtung Von einer bestimmten Geschwindigkeit an aber scheint sich das Rad ruckwarts zu drehen um mit weiter zunehmender Geschwindigkeit der Kutsche scheinbar wieder langsamer zu werden Dann scheint es stehenzubleiben um sich gleich danach mit unnaturlich niedriger Geschwindigkeit wieder in die richtige Richtung zu bewegen Das scheinbare Vor und Ruckwartslaufen wiederholt sich bei weiterer Beschleunigung Signaltheoretisch betrachtet stellt das Aufnehmen der Einzelbilder einen Abtastvorgang dar Die Abtastfrequenz entspricht der Bildwiederholfrequenz Die Signalfrequenz entspricht der Frequenz mit der die Speichen einen Winkel durchlaufen der dem Abstand der Speichen entspricht Bei einer Bildwiederholfrequenz von 24 Bildern pro Sekunde ist ab einer Drehgeschwindigkeit des Rades von 12 Speichenabstanden pro Sekunde das Nyquistkriterium verletzt so dass dann Aliasing auftritt Dreht sich das Rad zwischen zwei aufeinanderfolgenden Bildern um eine halbe Speiche weiter kann nicht mehr unterschieden werden ob es sich vorwarts oder ruckwarts dreht Signalfrequenz Nyquist Frequenz Von dieser Geschwindigkeit an beginnt der Alias Effekt Liegt die Signalfrequenz zwischen der Nyquist Frequenz und der Abtastfrequenz so scheint das Wagenrad ruckwarts zu laufen Bewegt sich das Rad pro Bild um genau eine Speiche oder ein ganzzahliges Vielfaches weiter scheint es stillzustehen Signalfrequenz n Abtastfrequenz Beispiel Tone Bearbeiten source source Linear ansteigender Ton 16 kHz Abtastung Das erste Klangbeispiel lasst einen Ton erklingen dessen Frequenz von ca 100 Hz bis uber 8000 Hz linear zunimmt die Original Abtastfrequenz von 16 kHz wurde bei der Transformation in das Ogg Vorbis Format auf 42 kHz heraufgesetzt source source Linear ansteigender Ton 8 kHz Abtastung Das zweite Beispiel gibt fast das gleiche Signal wieder dieses Mal mit 8000 Hz abgetastet Durch Unterabtastung werden Tone oberhalb von 4000 Hz falsch ausgewahlt mit dem Ergebnis dass eine Tonhohe aufgezeichnet wird die abfallt anstatt zu steigen Siehe auch BearbeitenMoire Effekt Liste von Audio Fachbegriffen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alias Effekt amp oldid 231724473