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Der Rostocker Universitatsplatz der geschichtliche Hopfenmarkt ist neben dem Alten Markt und dem Neuen Markt einer der drei historischen Marktplatze der Hansestadt Heute Fussgangerzone ist er der Mittelpunkt der Kropeliner Strasse und es munden in ihn die Breite Strasse die Schwaansche Strasse und die Padagogienstrasse Im historischen Sinn wird er von der Ecke Padagogienstrasse im Westen und der Faulen Grube bzw der Buchbinderstrasse im Osten der Grenze zur Mittelstadt begrenzt Er ist Teil der historischen Rostocker Neustadt BlucherdenkmalBrunnen der LebensfreudeGeschichte BearbeitenVom Ende des 12 Jahrhunderts bis zum 13 Jahrhundert entstanden am sudlichen Ufer der Unterwarnow nacheinander drei zunachst eigenstandige Kaufmannsiedlungen die Alt Mittel und Neustadt welche sich 1265 offiziell zur Stadt Rostock zusammenschlossen In jeder Teilstadt wurde ein Marktplatz angelegt und mindestens eine Kirche errichtet in der Mittelstadt die Marienkirche in der Altstadt mit der Petrikirche und der jungeren Nikolaikirche sogar zwei Kirchen Pfarrkirche der Neustadt war die Jakobikirche Der Markt der Altstadt ist der Alte Markt der Markt der Mittelstadt tragt nach zahlreichen Umbenennungen wieder den Namen Neuer Markt Der ursprungliche Name des Marktes der Neustadt war Hopfenmarkt Uber die Breite Strasse und die Schnickmannstrasse war er direkt mit dem Stadthafen an der Unterwarnow verbunden Seine fur norddeutsche Stadte ungewohnliche Dreiecksform verdankt er der Tatsache dass sich an dieser Stelle im Mittelalter zwei Handelswege gabelten Nach der Grundung der Universitat Rostock im Jahr 1419 wurde das frei auf dem Marktplatz befindliche Neustadtische Rathaus zum Auditorium Magnum umfunktioniert dessen Abriss 1817 erfolgte Gleichfalls in der Zeit der Universitatsgrundung wurde im ehemaligen Wohnsitz des Bischofs von Schwerin auf der Westseite des Marktes das Collegium Philosophicum eingerichtet Dieses Gebaude brannte im Jahr 1565 vollstandig ab Ein Jahr spater wurde an seiner Stelle das so genannte Weisse Kolleg fertiggestellt ein weiss verputztes recht schlichtes dreistockiges Gebaude mit funf gotischen Giebeln auf dem Dach Das Weisse Kolleg wurde 1864 wegen Baufalligkeit und da es den Anforderungen eines modernen Lehrbetriebs langst nicht mehr genugen konnte abgerissen An seinem Standort wurde von 1864 bis 1870 das heute noch vorhandene Universitatshauptgebaude im Stil der Neorenaissance errichtet Die Sudseite des heutigen Universitatsplatzes wurde einst von gotischen Giebelhausern dominiert die sich ursprunglich im Besitz des Klosters zum Heiligen Kreuz befanden und seit der Grundung der Universitat die Regentienen eine Art von Studentenwohnheimen beherbergten und Namen wie Roter Lowe Einhorn Wilder Mann oder Adlersburg trugen An ihrem Standort wurden ab dem 18 Jahrhundert barocke spater klassizistische Reprasentationsgebaude der mecklenburgischen Landesherrschaft errichtet die alle heute noch vorhanden sind Es handelt sich um das barocke Palais mit angeschlossenem Barocksaal die einstige Neue Wache mit breiten dorischen Saulen und das ehemalige Oberappellationsgericht Diese Bauten werden heute alle von der Universitat genutzt 1821 errichtete man auf dem Platz eine uberlebensgrosse Kupferplastik des in Rostock geborenen Marschalls der Befreiungskriege Gebhard Leberecht von Blucher und verlieh ihm zu Ehren dem Abschnitt zwischen Padagogien und Breiter Strasse den Namen Blucherplatz In den Bombennachten Ende April 1942 bei denen mehr als die Halfte des historischen Stadtkerns Rostocks vernichtet wurde blieben die Westseite mit dem Universitatshauptgebaude und die Sudseite mit den ehemaligen herzoglichen Bauten unbeschadigt die Nordseite zwischen Padagogien und Breiter Strasse wurde hingegen vollstandig zerstort Eine an dieser Stelle noch zu Kriegszeiten errichtete Baracke wurde erst 1986 durch das Funfgiebelhaus nach Entwurfen von Peter Baumbach ersetzt Nach dem Zweiten Weltkrieg benannte man den Platz und die Kropeliner Strasse nach dem sowjetischen Staatschef Josef Stalin ehe der einstige Hopfenmarkt 1961 seinen endgultigen Namen Universitatsplatz erhielt In der Platzmitte steht der Brunnen der Lebensfreude im Volksmund meist Pornobrunnen genannt was sogar zur Folge hat dass viele Neuzugezogene den ursprunglichen Namen nicht kennen der 1985 von den Bildhauern Jo Jastram und Reinhard Dietrich geschaffen wurde Literatur BearbeitenErnst Munch Ralf Mulsow Das alte Rostock und seine Strassen Redieck amp Schade Rostock 2006 ISBN 3 934116 57 4 Heinrich Trost Hrsg Gerd Baier u a Bearb Die Bau und Kunstdenkmale in der mecklenburgischen Kustenregion Henschel Berlin 1990 ISBN 3 362 00523 3 S 346ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Universitatsplatz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Universitatsplatz Stadt Panorama Interaktives 360 Panorama54 088333333333 12 135 Koordinaten 54 5 18 N 12 8 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Universitatsplatz Rostock amp oldid 236458132