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Die Universitatsbuchhandlung Friedrich Cohen war im 19 Jahrhundert ein bedeutendes Geschaft in Bonn Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Auf und Ausbau 3 Arisierung und Niedergang 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenAm 24 November 1828 schlossen Aime Constant Fidele Henry 23 Februar 1873 in Bonn und Maximilian Cohen 4 Juli 1806 in Bonn 10 November 1865 in Bonn in Bonn einen Vertrag zur Errichtung einer Lithographischen Anstalt Aime Henry brachte seine kunstlerische Fertigkeit seine botanischen Kenntnisse und seine Beziehungen zur Bonner Gelehrtenwelt ein Maximilian Cohen stellte das Grundungskapital von 2 000 Silbertalern Zwar gab es seit der Grundung der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn 1818 bereits zwei wissenschaftliche Verlagsbuchhandlungen Diese produzierten allerdings vor allem geisteswissenschaftliche Werke Die Universitat war aber mit dem Schwerpunkt auf Medizin und Naturwissenschaft gegrundet worden Das angemietete Ladenlokal befand sich in der Sternenstrasse 308 heute Sternstrasse 28 1833 erhielt die Firma das Pradikat einer Lithographischen Anstalt der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Am 6 Mai 1835 wurde die Buchhandlerkonzession erteilt Um 1840 bezog die Firma neue Raume am Markt 453 heute Nr 24 1 Am 31 Dezember 1861 wurde die Firma geteilt Henry betrieb Buch Kunsthandlung und Lithographisches Institut in der Remigiusstrasse 45 Sein zweitaltester Sohn Carl Johann Hubert Henry fuhrte dieses Institut bis 1894 fort Maximilian Cohen behielt Buchhandel und Verlag und nahm seinen Sohn Friedrich Cohen 1862 als Teilhaber auf Bis 1891 erschienen die Werke mit dem Impressum Verlag von Max Cohen amp Sohn Fr Cohen danach unter Friedrich Cohen Eine Besonderheit war die Herausgabe des von Joseph von Keller besorgten Stichs der Sixtinischen Madonna Das Blatt war Jahrzehnte ein populares Blatt im Kunsthandel Der zweitalteste Sohn Gustav der bereits die Musikabteilung geleitet hatte machte sich 1871 mit einer Papier und Musikalienhandlung Markt 11 unter eigenem Namen selbstandig Er ubernahm die Vertretung des Kladderadatsch und expedierte die Kolnische Zeitung Auf und Ausbau BearbeitenFriedrich Moritz Cohen 5 Juli 1836 in Bonn 30 Juli 1912 in Bonn erweiterte das Sortiment 1861 durch ein Antiquariat 1875 zog das Geschaft in ein eigenes Haus am Kaiserplatz 18 um 1891 wurde der alte Zeitungsverlag von Neusser gekauft 1892 wurde eine Filiale Am Hof 22 eroffnet das Antiquariat verblieb am Kaiserplatz 1898 erwarb Friedrich Cohen das Haus der Lese Bonn 2 Am Hof 30 und verlegte alle Aktivitaten dorthin Der Sohn Heinrich Cohen 5 Oktober 1877 in Bonn ubernahm 1912 die Kunsthandlung und betrieb sie Am Hof 14 Heinrich Cohen fiel am 12 Marz 1915 in der Champagne Der Sohn Fritz Cohen 6 Juli 1872 in Bonn 1 April 1927 in Bonn fuhrte seit dem 1 Juli 1912 Sortiment Antiquariat und Verlag Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs erschienen im Verlag vor allem natur und medizinwissenschaftliche Bucher 3 1920 holte Fritz Cohen den Freund Eckard Klostermann in das Unternehmen um den philosophisch geisteswissenschaftlichen Zweig des Verlages auszubauen Ab 1924 war auch Vittorio Klostermann in Antiquariat und Verlag tatig 4 Im Herbst 1933 wurde der geisteswissenschaftliche Zweig des Verlags an Gerhard Schulte Bulmke in Frankfurt veraussert Das Antiquariat verschickte seine Kataloge im gesamten Gebiet des Deutschen Reichs Bedeutend war der Erwerb und Verkauf des Handschriftenarchivs von Alexander Posonyi Wien ab 1899 5 Bedeutsam wurde die Abteilung Kunsthandlung durch Ausstellungen zeitgenossischer deutscher Kunstler im Kunstsalon des Hauses U a 1907 Ausstellung der Dresdener Gruppe Brucke Kunstlergruppe 1913 Ausstellung Rheinischer Expressionisten Diese waren vermittelt durch den Bruder Walter Cohen der als Kunsthistoriker hierzu wesentlichen Anstoss gab Nach dem fruhen Tod von Fritz Cohen am 1927 steuerte seine Witwe Hedwig Cohen geborene Bouvier das Geschaft durch die Wirtschaftskrise am Ende der 20er Anfang der 30er Jahre Die Tochter Dora Strucken arbeitete im Geschaft der Sohn Klaus Cohen befand sich in der Ausbildung zum Buchhandler Arisierung und Niedergang BearbeitenIn der Zeit der Konsolidierung trafen die nationalsozialistischen Boykottmassnahmen die Firma hart die Anfang der 30er Jahre begannen Zwar waren Friedrich Cohen und seine Ehefrau Helena 9 Oktober 1839 in Koln 2 April 1914 in Bonn 1881 in Hamburg evangelisch getauft deren Kinder sowie die Enkel Friedrich Frederic Cohen 23 Juni 1904 in Bonn 9 Marz 1967 in New York City Dora 1967 in London und Klaus Cohen Bouvier 1910 in Bonn 15 Juni 1994 in Greenwich Connecticut bereits im ersten Lebensjahr die Firma galt aber als judisch Darum firmierte sie seit 1937 unter dem Namen H Bouvier amp Co Hedwig Cohen Bouvier sah sich unter dem Druck der Verfolgung daruber hinaus genotigt den am 7 Marz 1938 eingestellten Geschaftsfuhrer Herbert Grundmann als Teilhaber aufzunehmen Dieser wusste die gunstige Gelegenheit fur sich zu nutzen wie auch bei dem Erwerb und der Verwertung der Bibliothek des verfolgten Musikwissenschaftlers Georg Kinsky Die Kinder von Fritz und Hedwig Bouvier waren nach Grossbritannien und in die USA emigriert und kehrten nach dem Krieg nicht mehr nach Deutschland zuruck Daher verkaufte Hedwig Bouvier 1953 ihren Anteil an der Firma wie auch die Immobilie Am Hof 30 an Herbert Grundmann der Buchhandlung und Verlag ubernahm Laut Handelsregistereintrag beim Amtsgericht Bonn HR A 402 6 ist die Firma am 15 September 1972 erloschen Der Versuch seines Sohnes Thomas Grundmann aus der Wiedervereinigung nach dem Untergang der DDR Kapital zu schlagen schlug fehl und fuhrte 2003 zum Konkurs 7 Das Geschaft fiel an die Thalia Holding die das Ladengeschaft Am Hof 30 2013 schloss 8 Im Jahr 2019 befindet sich die Filiale der Thalia Buchhandlung Am Markt 24 dort wo ab 1840 schon fur viele Jahre Buchhandlung und Verlag ihren Sitz hatten Literatur BearbeitenCohen Klaus In Ernst Fischer Verleger Buchhandler amp Antiquare aus Deutschland und Osterreich in der Emigration nach 1933 Ein biographisches Handbuch Elbingen Verband Deutscher Antiquare 2011 S 48 Hundert Jahre Friedrich Cohen Bonn Den Freunden der Firma Friedrich Cohen uberreicht im Jahre ihres hundertjahrigen Bestehens Bonn am Rhein 1929 Theodor A Henseler Universitat Buchhandlung und Verlag H Bouvier u Co in Bonner Geschichtsblatter Bd 7 1953 Klaus H S Schulte Bonner Juden und ihre Nachkommen bis um 1930 Verlag Ludwig Rohrscheid Bonn 1976 ISBN 3 7928 0383 6 Herbert Grundmann Herausgeber Bouvier 1828 1978 Bouvier Verlag Herbert Grundmann Bonn 1978 ISBN 3 416 01454 5 Helga Fremerey Dohnau und Renate Schoene Bearbeitung Judisches Geistesleben in Bonn 1786 1945 Verlag Ludwig Rohrscheid Bonn 1985 ISBN 3 7928 0489 1 Erich Cohen Aufbewahrtes Leben unter schutzenden Handen Seite 491 502 Dusseldorf 1998 ISBN 3 930250 30 6Einzelnachweise Bearbeiten An dieser Adresse befindet sich seit 2010 eine Filiale der Buchhandelskette Thalia Nachfolgerin der Firma Cohen Bouvier Siehe Metropol Bonn Maximilian war seit 1838 Mitglied der Lese und Erholungsgesellschaft zu Bonn Friedrich seit 1862 Eine Ubersicht der Verlagsproduktion findet sich fur die Ara Maximilian S 29 die Ara Friedrich S 21f die Ara Fritz S 24ff in Judisches Geistesleben in Bonn 1786 1945 Er grundete 1930 in Frankfurt den Verlag Vittorio Klostermann https www klostermann de Nachdem die verlegerische Tatigkeit von Cohen faktisch zum Erliegen gekommen war fanden zahlreiche Autoren bei ihm Aufnahme eine in ihrer Art einzig dastehende weltbekannte Autographensammlung von 66 000 Stucken wie das Borsenblatt fur den Deutschen Buchhandel 1912 Nr 78 S 4272 schrieb Handelsregister online 1 eingesehen am 26 April 2019 Registrierung notwendig kostenpflichtig Siehe BIFFF 2003 2 Ebba Hagenberg Miliu Universitatsbuchhandlung Bouvier Trauriges Ende einer Bucher Ara In General Anzeiger 29 Juli 2013 Normdaten Korperschaft GND 25331 5 lobid OGND AKS LCCN n83227370 VIAF 311351508 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Universitatsbuchhandlung und Verlag Friedrich Cohen amp oldid 222976197