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Die Unitas war ein deutsches Walfangfabrikschiff Das 1937 bei der AG Weser in Bremen gebaute Schiff fuhr unter deutscher Flagge und war das damals weltgrosste Walfangfabrikschiff Es fuhrte bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges zwei Fangreisen durch Unitas Abraham Larsen und Balaena im Hafen Abraham Larsen und Balaena im HafenSchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichVereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichJapan Japanandere Schiffsnamen Empire VictoryAbraham LarsenNisshin Maru IISchiffstyp Walfang FabrikschiffHeimathafen HamburgLondonTokioEigner Unitas Deutsche Walfang GesellschaftUnion Waling Co Taiyo GyogyoBauwerft AG Weser BremenBaunummer 933Stapellauf 5 Juli 1937 1 Indienststellung 22 September 1937 2 Verbleib 1987 verschrottetSchiffsmasse und BesatzungLange 193 5 m Lua 183 6 m Lpp Breite 24 5 mTiefgang max bis 15 mVermessung 21 846 BRT11 841 NRT Besatzung 293 120 Fangbootbesatzung 1 MaschinenanlageMaschine Dreifach ExpansionsmaschineMaschinen leistung 6 000 PS 4 413 kW Hochst geschwindigkeit 11 kn 20 km h TransportkapazitatenTragfahigkeit ca 28 000 tdw Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Deutscher Walfang 3 Kriegsjahre 4 Nachkriegsverwendung 4 1 Nisshin Maru 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Schiff uberstand den Zweiten Weltkrieg und wurde von 1945 bis 1950 unter britischer Flagge als Empire Victory eingesetzt 1950 wurde es in Abraham Larsen umbenannt und mit Heimathafen London von der Union Whaling Company in Durban eingesetzt 1957 wurde das Schiff dann nach Japan verkauft und bis 1965 als Nisshin Maru II weiterhin als Walfangfabrik eingesetzt Erst 1987 erfolgte der Abbruch des zuletzt als Fischverarbeitungsfabrik eingesetzten Schiffes Bis zur Indienststellung der niederlandischen Willem Barendsz 26 830 BRT 1955 blieb das Schiff das grosste Walfangfabrikschiff Deutscher Walfang BearbeitenAb 1935 begann der Aufbau einer deutschen Walfangflotte Erstes deutsches Walfangfabrikschiff wurde die durch Umbau eines nicht mehr benotigten Kombischiffs entstandene Jan Wellem Der erste Neubau eines deutschen Walfangfabrikschiffes wurde von der Firma Walter Rau Lebensmittelwerke in Auftrag gegeben nbsp Die ahnliche Terje VikenGrosster Verarbeiter von Walol im Deutschland war der Unilever Konzern insbesondere mit seiner Margarineherstellung Allerdings konnte der britisch niederlandische Konzern seine Gewinne wegen der Devisenbewirtschaftung nur schwer aus dem Deutschen Reich abziehen Als einen Weg hatte der Konzern den Bau neuer Schiffe fur eigene Rechnung oder Dritte gefunden Gleichzeitig suchte der Konzern einen Weg sich von der Abhangigkeit der norwegischen Walfanggesellschaften zu befreien So kam es zum Bau des weltgrossten Walfangfabrikschiffes Terje Viken 20638 BRT bei der AG Weser fur die in Grossbritannien registrierte Walfanggesellschaft von Niels Bugge und Harald Krogh Hansen die im Auftrag des Unilever Konzerns handelte Der Druck der deutschen Regierung auf Schaffung einer eigenen Walfangflotte im Rahmen ihrer Autarkie Bestrebungen fuhrte zur Bestellung eines Schwesterschiffes durch die zum Unilever Konzern gehorige Firma Van den Bergh Margarine Verkaufs Union GmbH bei der DESCHIMAG der von deren Betrieb AG Weser in Bremen abgewickelt wurde Das bestellte Walfangmutterschiff Unitas kam im September 1937 in Dienst und wurde von der neugegrundeten Unitas Deutsche Walfanggesellschaft mbH in Hamburg eingesetzt Die Tonnage von 21 845 Bruttoregistertonnen machte die Unitas zum weltgrossten Fabrikschiff vor dem Zweiten Weltkrieg Sie war das Mutterschiff der firmeneigenen Flotte Der Bremer Vulkan lieferte unter den Baunummern 740 bis 746 die Fangboote Unitas 2 8 von 341 BRT die etwas grosser und schneller waren als die 1936 bei der Seebeck Werft gebauten Fangboote der Terje Viken Um die Fangboote fur Reparaturen an Propeller und Ruder mit dem Heck aus dem Wasser heben zu konnen stand auf dem Mutterschiff ein 120 Tonnen Hebegeschirr zur Verfugung 1 1938 erhielt die Fangflotte mit der 591 BRT grossen Unitas 1 noch ein Aufklarungsboot wie es die norwegische Kosmos Flotte 1935 mit der etwa gleich grossen H J Bull erstmals erhalten hatte Daruber hinaus verfugte die Fangflotte mit der Brake 9925 BRT 14 550 tdw 12 kn auch noch uber einen modernen Tanker und Versorger Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es zwei Fangreisen in die Antarktis In der ersten Fangsaison 1937 38 bestand die Mannschaft der Expedition aus 420 Mannern von denen 197 Norweger waren 1715 Wale wurden getotet und daraus 120 000 Barrel Walol und fast 3000 t Fleischmehl produziert In der Antarktis hatte die Unitas mit ihrem Schwesterschiff Terje Viken zusammengearbeitet und einen Berater der britischen Southern Whaling und Sealing Co Unilevers eigene Walfanggesellschaft an Bord Das Schiff lief von seiner zweiten Fangreise aus der Antarktis kommend am 2 Mai 1939 in Hamburg ein Zu einem dritten Einsatz unter deutscher Flagge kam es nicht Siehe auch Liste der deutschen WalfangerKriegsjahre BearbeitenWahrend der letzten Kriegsjahre war die Unitas als Sperrwachschiff Teil der dortigen Sicherungsflottille und zuletzt in der Ostsee eingesetzt Sie lag in Gdingen als in der Nacht vom 18 auf den 19 Dezember 1944 die No 5 Bomber Group des RAF Bomber Command einen Luftangriff auf den Hafen flog 236 Flugzeuge warfen 824 t Bomben ab Um 20 50 Uhr wurde Flak Alarm und um 20 55 Uhr Fliegeralarm fur ganz Gdingen damals Gotenhafen gegeben Viele Schiffe wurden versenkt Docks und Hebepontons wurden stark beschadigt Die Unitas selbst erhielt sechs Bombentreffer wurde aber repariert und konnte weiter eingesetzt werden Im Januar 1945 wurde das Schiff auch zum Fluchtlingstransport nach Westen eingesetzt Am 5 April 1945 erhielt die Unitas einen Artillerietreffer von Gotenhafen aus wohin bereits die Rote Armee vorgedrungen war Nachkriegsverwendung Bearbeiten nbsp Empire Victory im 19471945 wurde die Unitas an Grossbritannien ausgeliefert und auf den Namen Empire Victory umgetauft 1948 bis 1956 war sie im Besitz der Union Whaling Company Ltd in Durban Sudafrika und 1950 erhielt sie den Namen Abraham Larsen nach dem Grunder der Gesellschaft Abraham Emil Larsen 1880 1960 einem nach Sudafrika ausgewanderten Norweger Nisshin Maru Bearbeiten nbsp Die erste Walfabrik Nisshin Maru 19361957 wurde das Schiff nach Japan weiterverkauft wo es bis 1965 von der Firma Taiyo Gyogyo KK als Nisshin Maru II weiter als Walfangfabrikschiff eingesetzt wurde Diese japanische Gesellschaft ist eine der grossten Hochseefischereigesellschaften weltweit und hatte sich seit 1936 mit den Fabrikschiffen Nisshin Maru 16 764 BRT 1936 und Nisshin Maru II 17 553 BRT 1937 am japanischen Walfang beteiligt Beide Schiffe gingen im Zweiten Weltkrieg verloren Schon 1946 wurde mit einem Neubau Nisshin Maru I 11 803 BRT der japanische Walfang wieder aufgenommen Das erste Schiff wurde 1946 aus einem Tanker umgebaut und 1951 durch einen Neubau mit einer Vermessung von 16 811 BRT ersetzt 1961 erwarb die Gesellschaft auch noch den norwegischen Nachkriegsbau Kosmos III 18 047 BRT 1947 und brachte ihn als Nisshin Maru III in Fahrt Auch das einzige heute noch Wale verarbeitende Fabrikschiff heisst Nisshin Maru Die ehemalige Unitas wurde 1967 in eine schwimmende Fischverarbeitungsfabrik umgebaut 1987 wurde das Schiff auf Taiwan abgewrackt Literatur BearbeitenReinhart Schmelzkopf Die deutsche Handelsschiffahrt 1919 1939 Verlag Gerhard Stalling Oldenburg ISBN 3 7979 1847 X Joh N Tonnessen Arne Odd Johnsen The History of Modern Whaling University of California Press 1982 ISBN 0 520 03973 4 Kurt Eisermann Sie jagten den Wal in der Antarktis Deutschlands Beteiligung am Walfang im 20 Jahrhundert In Manner vom Morgenstern Heimatbund an Elb und Wesermundung e V Hrsg Niederdeutsches Heimatblatt Nr 799 Nordsee Zeitung GmbH Bremerhaven Juli 2016 S 2 3 Digitalisat PDF 2 4 MB abgerufen am 27 Juli 2019 Weblinks BearbeitenWebsite mit Fotos unter dem Namen Abraham Larsen Website zur ehemaligen Unitas I Website zur ehemaligen Unitas IV Website zur ehemaligen Unitas V Website zur ehemaligen Unitas VIII Liste der Walkochereien im norwegischen WIKIEinzelnachweise Bearbeiten a b c Alfred Dudszus Alfred Kopcke Das grosse Buch der Schiffstypen Dampfschiffe Motorschiffe Meerestechnik von den Anfangen der maschinengetriebenen Schiffe bis zur Gegenwart transpress Pietsch Berlin Stuttgart 1990 ISBN 3 344 00374 7 S 291 Schmelzkopf S 208 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Unitas Schiff 1937 amp oldid 239379547