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Das Walfang Mutterschiff Kosmos war das erste Schiff das als Walfangfabrikschiff konstruiert wurde Zuvor waren alle derartigen Schiffe aus dem Umbau vorhandener alterer Schiffe entstanden Bei Fertigstellung war sie nicht nur das grosste Walfangschiff sondern auch das grosste Schiff der norwegischen Handelsflotte und der grosste Tanker weltweit Fur das neue Schiff wurden zeitgleich auch sieben neue Fangboote erbaut Kosmos Die Kosmos Die KosmosSchiffsdatenFlagge Norwegen NorwegenSchiffstyp FabrikschiffRufzeichen LDKSHeimathafen SandefjordEigner Hvalfangerselskapet Kosmos A SBauwerft Workman Clark amp Co BelfastBaunummer 505Stapellauf 30 Mai 1929Indienststellung Juli 1929Verbleib 26 September 1940 versenktSchiffsmasse und BesatzungLange 168 9 m Lua Breite 23 5 mTiefgang max 10 3 mVermessung 17 801 BRT11 789 NRT Besatzung 310 einschliesslich der sieben FangbooteMaschinenanlageMaschine 4 Zyl VerbundmaschineMaschinen leistung 5 000 PS 3 677 kW Hochst geschwindigkeit 13 kn 24 km h Propeller 2TransportkapazitatenTragfahigkeit 24 700 tdwIm Zweiten Weltkrieg wurde die Kosmos im September 1940 durch den deutschen Hilfskreuzer Thor im Mittelatlantik versenkt Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Einsatzgeschichte 3 Das Ende der Kosmos 4 Literatur 5 Weblinks 6 FussnotenBaugeschichte BearbeitenDie Kosmos wurde vom norwegischen Reeder Anders Jahre 1891 1982 im Januar 1928 fur die erst im November 1928 neu gegrundete Walfanggesellschaft A S Kosmos bei der Werft Workman Clark amp Co in Belfast bestellt Im Juli 1929 wurde sie als erstes neugebautes Walfangfabrikschiff ausgeliefert Das Schiff verfugte uber ein Tankvolumen um das Walol einer gesamten Fangsaison aufzunehmen Durch eine Offnung im Heck konnten die durch die Fangboote gefangenen Wale an Deck gezogen und dann dort verarbeitet werden An Bord waren alle Maschinen vorhanden um die gefangenen Wale zu zerlegen und zu verarbeiten Das neue Schiff kostete mit sechs Millionen Kronen etwa 50 mehr als die Umbauten alter Passagierschiffe wie zum Beispiel der Athenic zur Pelagos oder Tanker wie der San Jeronimo zur Southern Empress war aber fur den Einsatz besser optimiert und bis 1936 das grosste Fabrikschiff weltweit Ihr 1932 fertiggestelltes Schwesterschiff Kosmos II war geringfugig kleiner 16 966 BRT Gleichzeitig erbaute die Werft Smith s Dock in Middlesbrough unter den Baunummern 861 bis 867 sieben Walfangboote fur die Kosmos mit den Namen Kos I bis Kos VII von 248 BRT Die 1936 von Unilever in Deutschland bestellte Terje Viken ubertraf mit 20 638 BRT die Kosmos und war bis zur Indienststellung der Unitas 1937 das grosste Walfabrikschiff der Welt Einsatzgeschichte BearbeitenIn ihrer ersten Saison 1929 30 jagte die Kosmos unter ihrem Kapitan Hans Andresen mit ihren sieben Fangbooten im Sudpolarmeer nordostlich der Balleny Inseln Die Jungfernfahrt aus Sandefjord fuhrte vom 10 August 1929 uber Curacao zum Auffullen der Treibolbunker und den Panamakanal bis zum 8 Oktober nach Wellington Neuseeland Am 19 Oktober erreichte die Kosmos erstmals ihre Einsatzgebiet Als Neuheit hatte die Expedition auch ein Flugzeug zur Suche nach Walen und zur Heranfuhrung der Fangboote an Bord Es war eine kleine Maschine vom Typ De Havilland DH 80 Puss Moth mit dem Kennzeichen N 42 Das Flugzeug verschwand spurlos wahrend eines Fluges am 26 Dezember 1929 mit dem Piloten Leif Lier 1895 und dem Schiffsarzt Ingvald Schreiner als Beobachter 1 Nach diesem Unfall wurden bis zum Weltkrieg derartige Versuche nicht wiederholt Von dem tragischen Unfall abgesehen endete die Saison am 2 Marz 1930 erfolgreich Die geschlachteten 1 822 Wale hatten die Produktion von 120 000 Barrel Walol ermoglicht 2 die zudem erheblich billiger produziert wurden als auf den anderen norwegischen Schiffen Am 1 Mai 1930 kehrte das Schiff nach Sandefjord zuruck Im folgenden Jahr wurde die Fangflotte noch um zwei weitere neue Fangboote Kos VIII und Kos IX verstarkt die hinter der bereits ins Sudmeer ausgelaufenen Kosmos her marschierten die wieder im Gebiet der Balleny Inseln die Jagd begann Diesmal erlegen die Jager der Kosmos Expedition 2 431 Wale vor allem vor Wilkesland nachdem im alten Jagdgebiet weniger Wale angetroffen wurden Diesmal brachte die Kosmos fast 200 000 Barrel Walol bester Qualitat zuruck Allerdings fiel nach diesen beiden sehr erfolgreichen Wintern die Saison 1931 32 auch fur die Kosmos aus die wie alle norwegischen Fabrikschiffe aufgelegt wurde da nach der Grossen Depression der Olpreis erheblich gefallen war und man mit den britischen Hauptabnehmern Streit wegen der garantierten Preise hatte Fur die Saison 1932 33 galten erstmals Quoten Da man sich Teile der Quote des alten Fabrikschiffes Pontos gesichert hatte konnte die Kosmos mit ihren acht Fangbooten Kos II Kos IX 180 000 Barrel Ol produzieren Neben ihr brachte die Jahre Gruppe auch noch die Mutterschiffe der Gesellschaften A S Antarctic A S Pelagos die der Gesellschafter Svend Foyn Bruun Sr 1883 1956 in die Gruppe eingebracht hatte und erstmals das im Vorjahr fertiggestellte Schwesterschiff Kosmos II in einer eigenen Gesellschaft mit acht Fangbooten u a Kos I zum Einsatz Das neue Schiff produzierte die Rekordmenge von uber 220 000 Barrel Walol In den beiden folgenden Wintern war die Kosmos mit sechs bzw acht ihrer Fangboote im Einsatz 1935 36 lief sie mit sechs der alten Fangboote Kos III Kos VIII und zwei Booten des Schwesterschiffes Kos XVII und Kos XVIII aus und nutzte zum Ende der Fangsaison mit Kos XIII und Kos XVI noch zwei weitere Boote der Kosmos II Fur ihre Walfangboote hatte die Jahre Gruppe inzwischen in Walvis Bay eine Station aufgebaut wo sie gewartet werden konnten und nicht mehr den langen Weg zuruck in die Heimat laufen mussten Neben den Ideen zum Schutz der Wale die sich noch nicht entscheidend durchsetzten veranderte sich Mitte der 1930er Jahre die Marktsituation fur Walol Fur die Margarineproduktion wurde Walol vornehmlich genutzt Das Deutsche Reich war ein Hauptabnehmer des norwegischen Walols und betrieb den Aufbau einer eigenen Walfangflotte wobei der deutsch britische Unilever Konzern dies zum Teil unterstutzte Von deutscher Seite bestand Interesse eines der Kosmos Schiffe zu erwerben was letztlich nicht gelang Ein weiterer Fangkonkurrent entstand in der japanischen Walfangflotte die bis zum Weltkrieg funf neue Fabrikschiffe von der Grosse der Kosmos Schiffe in Dienst stellte Das erste Schiff hatte allerdings die Jahre Gruppe 1934 mit dem Verkauf der alten Antarctic 9 593 BRT 1906 ex Opawa an Japan zur Verfugung gestellt Die Saison 1936 37 bestritt die Kosmos die ihren Titel als weltgrosstes Walfangschiff an die britische Terje Viken verloren hatte mit neun Fangbooten Neben den alteren Kos IV Kos VII Kos XI Kos XVII und Kos XVIII wurden mit Kos XIX 305 BRT und Kos XX 356 BRT zwei ganz neue Boote eingesetzt Dazu kamen noch die beiden in Norwegen gebauten Boote Tas II 250 BRT 1930 und die Gos IV 217 BRT 1928 Nach dieser Saison gingen beide Kosmos Fabrikschiffe uber den Sommer in den Dienst als normale Tanker auf der Strecke Curacao Aruba nach Europa Zur Fangsaison blieb die Kosmos Tanker und Versorger der von der Jahre Gruppe eingesetzten Fabrikschiffe Dies waren neben der Kosmos II mit ihren neun Fangbooten die Pelagos und die formal US amerikanische Ulysses Mit Versorgungsgutern Ersatzteilen und Treibstoff auf der Ausreise musste sie wegen eines Kesselschadens Rio de Janeiro zur Reparatur anlaufen und erreichte verspatet die Walfangflotte Am 19 Februar 1938 versorgte sie die Ulysses von der sie dann am 16 Marz 187 Mann ubernahm und nach Norwegen zuruckbrachte die nicht langer auf diesem Schiff arbeiten wollten auf dem die Tarifvertrage der norwegischen Walfang Gewerkschaft nicht angewandt wurden Die unter amerikanischer Flagge laufende Ulysses wurde von Anders Jahre genutzt um ohne Zolle Walol in die USA zu exportieren und Druck auf seine norwegischen Konkurrenten und die Gewerkschaften auszuuben In der folgenden Fangsaison 1938 39 wurde die Kosmos wieder als normales Fabrikschiff mit acht Fangbooten eingesetzt Auch die nachste Fangsaison 1939 40 begann fur die norwegischen Walfanger als Friedenssaison zumal im ausbrechenden Weltkrieg Norwegen mit Grossbritannien und dem Deutschen Reich noch uber die Verteilung der Fangergebnisse verhandelte und auch im Februar 1940 eine Einigung erzielte die die beiden kriegfuhrenden Parteien akzeptieren wollten und Deutschland einen Anteil von 12 360 t Walol aus dem Saisonergebnis garantierte 3 Der deutsche Angriff auf Norwegen am 9 April 1940 hob diese Vereinbarung auf da die Fabrikschiffe alle noch nicht in die Heimat zuruckgekehrt waren Die Kosmos war mit ihren neun Fangbooten zum Ende der Fangsaison nach Walvis Bay zuruckgekehrt hatte zur Zeit des deutschen Angriffs auf Norwegen Sao Vicente Kap Verde verlassen und befand sich auf dem Weg nach Trinidad Sie erhielt den Befehl Dakar anzulaufen wo sie bis Juni verblieb ehe sie nach Walvis Bay zuruckging Im August erganzte sie in Sudafrika ihre Treibstoffvorrate um das immer noch an Bord befindliche Walol nach Niederlandisch Westindien zu bringen und dann wieder zum Walfang in Einsatz zu kommen Das Ende der Kosmos BearbeitenAnders als alle anderen norwegischen Fabrikschiffe verblieb die Kosmos mit ihrer Ladung in der sudlichen Hemisphare Das Schwesterschiff Kosmos II lief nach dem deutschen Angriff auf Norwegen Teneriffa an um dann nach etwa einer Woche uber Gibraltar nach Grossbritannien zu laufen Die auch Dakar anlaufende Pelagos verlegte umgehend nach Halifax Die anfangs geplante Weiterreise nach Grossbritannien wurde allerdings abgebrochen und die Ladung dann in den USA geloscht Die Solglimt und die Ole Wegger gingen von Sudafrika uber Trinidad in die USA die Vestfold die Sir James Clark Ross die Thorshammer und die Suderoy hatten zum Ende der Saison Montevideo aufgesucht und gingen uber Brasilien in die USA ahnlich die N T Nielsen Alonso und die Lancing die nach der Fangsaison gleich nach Rio de Janeiro gegangen waren Die Kosmos verliess am 12 September 1940 mit einer Ladung von 106 000 Barrel Walol Walvis Bay Am 26 September 1940 wurde sie auf dem Weg nach Curacao in der Nahe des Aquators vom deutschen Hilfskreuzer Thor gestellt dessen Bordflugzeug das Fabrikschiff entdeckt hatte Trotz der wertvollen Ladung liess der Kommandant das Schiff auf der Position 0 26 0 S 32 1 0 W 0 43333333333333 32 016666666667 Koordinaten 0 26 0 S 32 1 0 W versenken da er keine Chance sah das auffallige Schiff in den deutschen Machtbereich zu verbringen Die Kosmos war durch lange Liegezeiten seit der Jagdsaison 1939 1940 stark bewachsen und konnte nur geringe Geschwindigkeiten erreichen und verfugte zudem nur uber einen geringen Treibolvorrat Die 79 kopfige Besatzung unter Hans Andresen der das Schiff wahrend seiner ganzen Dienstzeit kommandiert hatte wurde an Bord genommen und spater an die Rio Grande abgegeben die etwa 350 Gefangene nach Frankreich verbrachte 4 Literatur BearbeitenArnold Kludas Die Schiffe der Hamburg Sud 1871 bis 1951 Gerhard Stalling Verlag Oldenburg 1976 ISBN 3 7979 1875 5 Joh N Tonnessen Arne Odd Johnsen The History of Modern Whaling University of California Press 1982 ISBN 0 520 03973 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kosmos Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Kosmos auf lardex net Memento von archive org am 10 November 2010 abgerufen am 26 Dezember 2020 englisch norwegisch Informationen zur Versenkung der Kosmos durch Thor auf warsailors com englisch Quentin R Walsh U S Coast Guard The Whaling Expedition of the Ulysses 1937 1938 Memento von archive org am 2 Mai 2017 abgerufen am 26 Dezember 2020 englisch PDF 6 5 MB Fussnoten Bearbeiten Norsk Polarhistorie 1928 26 desember In polarhistorie no Abgerufen am 26 Dezember 2020 norwegisch Tonnessen S 378 Tonnessen S 472 MS Rio Grande Hamburg Sud 1939 Howaldtswerke Hamburg 6062 BRT 13kn 31 Oktober aus Rio Grande ausgelaufen Treffen mit Thor am 15 November mit deren Gefangenen am 13 Dezember 1940 in die Gironde eingelaufen Kludas S 128 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kosmos Schiff amp oldid 220633275