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Ulrich Friedrich Kopp 18 Marz 1762 in Kassel 25 Marz 1 1834 in Marburg war ein deutscher Rechtswissenschaftler und Palaograph Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKopp entstammte einer hessischen Juristenfamilie Sein Grossvater war der Marburger Kanzleidirektor Johann Adam Kopp 1698 1748 sein Vater der Gerichtsdirektor Carl Philipp Kopp 1728 1777 Auch Ulrich Friedrich Kopp studierte die Rechte an der Universitat Marburg und trat anschliessend in den hessen kasselschen Staatsdienst zunachst als Assessor bei der Regierung in Kassel 1788 wurde er zum Justizrat ernannt und in die Oberwegekommission berufen 1793 folgte die Ernennung zum Geheimen Regierungsrat 1797 zum Geheimen Referendar und Landsekretar Wegen seiner angegriffenen Gesundheit bemuhte sich Kopp ab 1799 um Entlassung aus dem Staatsdienst Zuvor wurde ihm 1802 die Direktion des Hofarchivs ubertragen 1803 wurde er zum Geheimen Kabinettsrat ernannt Im Januar 1804 schied Kopp schliesslich aus dem Staatsdienst aus und konzentrierte sich seitdem ganz auf seine wissenschaftliche Arbeit Noch im selben Jahr verlieh ihm die juristische Fakultat der Universitat Gottingen in Anerkennung seiner Verdienste die Ehrendoktorwurde Als Kurhessen die vormalige Landgrafschaft Hessen Kassel 1806 von Napoleon besetzt wurde ging Kopp ins Exil nach Baden Er gab Lehrveranstaltungen in Diplomatik an der Universitat Heidelberg die ihn 1808 zum Honorarprofessor ernannte Zu dieser Zeit beschaftigte sich Kopp intensiv mit der romischen Literatur und lernte ausserdem Griechisch Die Ergebnisse seiner Studien und Vorlesungen flossen in seine wissenschaftlichen Publikationen ein Kopp war verheiratet mit Christine Konradine Kopp geb Laers um 1768 9 April 1833 2 Seinen Lebensabend verbrachte Kopp als Privatgelehrter in Mannheim Er starb am 26 Marz 1834 in Marburg bei einem Besuch bei seinem Freund und Schuler Karl Friedrich Hermann Leistungen BearbeitenKopps wissenschaftliche Interessen gingen von der Diplomatik aus Sein erstes Buch beschaftigte sich mit der Geschichte des Salzwerkes in Bad Sooden Allendorf 1788 Eine reiche Sammlung von historischen Rechtstexten gab er 1799 1801 heraus Bruchstucke zur Erlauterung der Teutschen Geschichte und Rechte Dieses Werk ist von grundlegender Bedeutung weil die darin veroffentlichten Urkunden spater teilweise verloren gingen Kopp erkannte die Bedeutung der Palaographie als Grundlage fur die historisch kritische Beschaftigung mit Urkunden Seine verfeinerten Lateinkenntnisse und seine Beschaftigung mit antiken Rechtstexten brachten ihn in die Lage 1817 den ersten Teil seiner Palaeographia critica zu veroffentlichen Im ersten Band behandelte er die griechische und lateinische Stenographie im zweiten die Tironischen Noten Kopp erkannte als Erster die Herleitung dieser Schrift aus der scriptura literalis Als Erganzung zu diesem Werk veroffentlichte er 1819 1821 eine Sammlung von historischen Bild und Schriftbeispielen Zu inschriftlichen und sonstigen Urkunden verfasste Kopp ausserdem zahlreiche Spezialstudien Mit der Palaegraphia critica hatte Kopp ein Standardwerk geschaffen Neben der weitgehend positiven Rezeption des Werks gab es jedoch auch Forscher die seine Ansichten kritisch hinterfragten und teilweise zu anderen Ergebnissen kamen Der mittlerweile gealterte Kopp reagierte auf diese Kritik mit einer Polemik die sich auch durch den dritten und vierten Band seiner Palaegraphia critica 1827 zieht Kopps letzte umfangreiche Arbeit war eine kommentierte Ausgabe der Enzyklopadie des Martianus Capella die nach seinem Tod von Karl Friedrich Hermann abgeschlossen wurde und 1836 erschien Schriften Auswahl BearbeitenBeytrag zur Geschichte des Salzwerkes in den Soden bey Allendorf an der Werra Marburg 1788 Bruchstucke zur Erlauterung der Teutschen Geschichte und Rechte Zwei Bande Kassel 1799 1801 Palaeographia critica Vier Bande Mannheim 1817 1829 Bilder und Schriften der Vorzeit Zwei Bande Mannheim 1819 1821 Viris doctis literarumque cultoribus Mannheim 1823 Bemerkungen uber einige punische Steinschriften aus Karthago Heidelberg 1824 De varia ratione Inscriptiones Interpretandi obscuras Frankfurt am Main 1827 Explicatio Inscriptionis obscurae in amuleto insculptae Heidelberg 1832 Ueber die Aussprache des Lateinischen Sendschreiben an sammtliche Gymnasien Mannheim 1834 Martiani Minei Felicis Capellae Afri Carthaginiensis de nuptiis Philologiae et Mercurii et de septem artibus liberalibus libri novem Frankfurt am Main 1836 Theodor Sickel Hrsg Schrifttafeln aus dem Nachlasse von U Fr von Kopp Wien 1870Literatur BearbeitenTheodor Ilgen Kopp Ulrich Friedrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 16 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 690 692 Bernhard Bischoff Kopp Ulrich Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 568 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Ulrich Friedrich Kopp Quellen und Volltexte Literatur von Ulrich Friedrich Kopp im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von Kopp im Opac der Regesta Imperii Kopp Ulrich Friedrich Hessische Biografie Stand 15 April 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Vgl die Todesanzeige seiner Kinder in Frankurter Ober Postamts Zeitung Nr 92 2 April 1834 Web Ressource Vgl die Todesanzeige in Karlsruher Zeitung Nr 102 13 April 1833 S 866 Web Ressource Normdaten Person GND 100197035 lobid OGND AKS LCCN no2004018654 VIAF 54489229 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kopp Ulrich FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Rechtswissenschaftler und PalaographGEBURTSDATUM 18 Marz 1762GEBURTSORT KasselSTERBEDATUM 25 Marz 1834STERBEORT Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ulrich Friedrich Kopp amp oldid 236125786