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Ullersdorf ist eine ehemals eigenstandige Ortschaft im Landkreis Gorlitz und liegt in der Gemeinde Waldhufen 1 1938 wurde der Ort zusammen mit Wilhelminenthal und Schaferei nach Jankendorf eingemeindet und somit zu einem Ortsteil 2 1994 wurde aus Jankendorf und drei Nachbarorten die neue Gemeinde Waldhufen gebildet UllersdorfGemeinde WaldhufenKoordinaten 51 15 N 14 49 O 51 2438828 14 8203691 171 Koordinaten 51 14 38 N 14 49 13 OHohe 171 m u NNFlache 8 13 km Einwohner 371 2011 Bevolkerungsdichte 46 Einwohner km Eingemeindung 1 April 1938Eingemeindet nach JankendorfPostleitzahl 02906Vorwahl 03588Georgskirche Ullersdorf im historischen Ortskern Fruhjahr 2015Georgskirche Ullersdorf im historischen Ortskern Fruhjahr 2015Das Ullersdorfer Schloss in der zweiten Halfte des 19 Jh Inhaltsverzeichnis 1 Geografie und Bevolkerung 2 Geschichte 3 Dorfkirche 4 Weitere historische Statten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografie und Bevolkerung BearbeitenUllersdorf liegt etwa sechs Kilometer sudlich von Niesky nordlich der Konigshainer Berge und grenzt direkt an Jankendorf Sudlich befindet sich das Ullersdorfer Teichgebiet Von den 371 Einwohnern lebten 2011 305 in Familien und 66 allein In den 104 Wohngebauden des Ortes gab es insgesamt 197 eigenstandige Wohnungen Die Zahl der gemeldeten Haushalte betrug 174 das Durchschnittsalter der Bewohner 43 9 Jahre Geschichte Bearbeiten nbsp Ullersdorf und Jankendorf Karte von 1886Der alteste von Besiedlung zeugende Fund auf dem Gebiet des heutigen Ortes ist eine Steinaxt welche auf 5000 v Chr datiert wird Sie wurde 1997 98 bei Renovierungsarbeiten im Keller des Gotthelfshofes Forsterei eines der altesten Hauser des Ortes gefunden Unklar ist wie sie dorthin gelangte Weiterhin wurden mehrere Funde aus der Bronzezeit gemacht so unter anderem Gewichte von Webstuhlen und auch ein Urnengrab auf dem heutigen Gebiet des Nachbarortes Jankendorf Einige der Stucke wurden bereits in den 1870er und 1880er Jahren von einem Pfarrer namens Senf ausgegraben und detailliert beschrieben Heute finden sich einige wenige Stucke noch in einem Museum in Bautzen Eine erste Erwahnung des Ortes im Zusammenhang mit Besitztumsverhaltnissen ist auf das Jahr 1331 datiert Damals gehorte das Ullersdorfer Gut bereits dem Adelsgeschlecht Nostitz in dessen Besitz es uber 500 Jahre bis 1843 bleiben sollte Danach wurde es an die Grafen von Furstenstein verkauft Diese waren Eigentumer bis etwa 1930 Ab diesem Zeitpunkt erfolgte eine treuhandliche Verwaltung von Jankendorf aus Nach Kriegsende 1945 wurde das Land im Zuge der Bodenreform aufgeteilt Das Ullersdorfer Schloss welches den Krieg ohne grossere Schaden uberdauert hatte war in der unmittelbaren Nachkriegszeit Unterkunft fur Aussiedler aus Oberschlesien Danach folgte eine Nutzung der Raume zur Viehhaltung 1984 wurde das Schloss an dem auch Friedrich August Stuler mitgewirkt hatte zu Gunsten der Errichtung von Neubaublocken gesprengt In historischen Quellen als auch im alltaglichen Sprachgebrauch ist teilweise vom Rittergut die Rede wobei damit wahlweise sowohl die gesamte Schlossanlage als auch nur die wirtschaftlichen Anlagen bezeichnet werden 1758 verzeichnen die historischen Quellen eine Epidemie in Ullersdorf der uber 80 Menschen erlagen Die Position des damals angelegten Friedhofs im Forst zwischen Ullersdorf und Kodersdorf ist noch heute bekannt jedoch nicht ohne weiteres erkennbar und auch nicht weiter erforscht Als Folge wurde im Ort ein Waisenhaus fur rund 30 Kinder eingerichtet die die Krankheit im Gegensatz zu ihren Eltern uberlebten Dorfkirche Bearbeiten nbsp Die Kirche von der Sudwestseite aus nbsp Eingangsportal aus Granit von 1776 Zustand von 2015 nbsp Das Suhnekreuz vor der Kirche Zustand von 2014Historisch besonders interessant ist die Ullersdorfer Georgskirche Nachdem 1507 die Holzkapelle welche sich vorher am Platz der heutigen Kirche befand mitsamt dem Gasthaus abgebrannt war errichtete man bis 1515 eine neue Kirche aus Stein Der Kirchenbau war also ursprunglich katholisch geweiht Bereits 1530 kam jedoch die Reformation nach Ullersdorf und die Kirche wurde evangelisch In Jankendorf sollte diese Wende erst 22 Jahre spater stattfinden Das Kirchenschiff mass auch damals schon 14 30 Meter ohne die Sakristei war somit grosser als jenes in Jankendorf und blieb es auch bis zum Umbau der Jankendorfer Kirche im Jahr 1801 Noch heute erhalten sind die originalen Mauern des Kirchengebaudes inklusive der Bemalungen aus jener Zeit Der heutige Bauzustand des Gebaudes entspricht jenem von 1629 30 In diesen Jahren wurde die ehemals aus Holz geschaffene Decke des Kirchenschiffs durch eine steinerne Gewolbedecke ersetzt Der Steinturm befindet sich seit 1676 an seinem Platz der holzerne Aufbau wurde mehrfach beschadigt oder ersetzt Im Innenraum der Kirche existieren noch heute viele Wandmalereien und ein Taufstein aus dem 16 Jahrhundert Ein reich verzierter und bemalter Altar 1631 ist ebenso vorhanden wie die originale Furstenloge die heute als Winterkirche Verwendung findet Als weitere Besonderheit sind auf der Innenseite der eisernen Sakristeitur mit Farbe die Namen aller Pfarrer der Kirche vermerkt die dieses Amt seit 1619 bekleideten Die Aufzahlung wird auch heute noch fortgefuhrt Von 1720 bis 1740 erfolgte der letzte grossere Eingriff in den Grundriss in dieser Periode wurde der Sudanbau des Kirchenschiffs errichtet Die Mauer aus Bruchstein um das Kirchengelande entstand im Jahr 1776 aus diesem Jahr stammt auch das Granitportal mit dem original erhaltenen schmiedeeisernen Tor Den Abschluss nach oben bildet eine Steinvase mit vier Engeln Der heutige Haupteingang der Kirche durch den Turm existiert erst seit 1873 Zuvor wurde die Kirche ausschliesslich durch den noch vorhandenen Sudeingang betreten Im Turm befand sich in fruheren Zeiten eine Gruft die jedoch heute nicht mehr erhalten ist Die in den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkrieges im April 1945 stattfindenden Kampfhandlungen beschadigten auch die Kirche stark Artilleriebeschuss zerstorte den Turm das Dach des Kirchenschiffs wurde in Mitleidenschaft gezogen Eine Notreparatur konnte erst 1948 begonnen werden die Wiederherstellung des Turmes folgte in den 1950er Jahren 1956 erhielt die Kirche neue Glocken aus Stahl da die alten Glocken aus Bronze in den beiden Weltkriegen eingeschmolzen worden waren Die einzig noch erhaltene Bronzeglocke aus Ullersdorf hangt heute als Grosse Glocke in der Jankendorfer Kirche Ebenfalls 1956 wurde die Beseitigung der Kriegsschaden endgultig abgeschlossen Weitere historische Statten Bearbeiten nbsp Gedenkstein fur den 1753 vom Blitz erschlagenen Johann Carl SchmidtAusserhalb der Kirchmauer etwas sudlich vom Portal finden sich heute noch Reste eines Prangers sowie ein Suhnekreuz aus der Zeit von vor 1600 Auf dem Gebiet der Siedlung Wilhelminenthal historisch Ullersdorf Feldhauser befindet sich der Galgenberg Heute erinnert nichts mehr an die Hinrichtungsstatte auf der im 17 Jahrhundert einige wenige Todesurteile vollstreckt wurden welche im Zusammenhang mit Verbrechen in den umliegenden Dorfern standen An der Innenseite der Kirchenmauer findet sich ein reich verzierter Grabstein aus Sandstein fur einen der Gutsverwalter von Ullersdorf Martin Bohme Dieser starb 1707 im Alter von 64 Jahren und wurde offenbar auf dem damaligen Friedhof innerhalb der Kirchenmauer beigesetzt Im Waldgebiet zwischen Ullersdorf und Thiemendorf sind zwei alte Gedenksteine erhalten geblieben Zum einen ein kleines Denkmal fur den Wildhuter Kruhl welcher 1899 beim Futtern von Hirschen von diesen angegriffen und todlich verletzt wurde Zum anderen ein Stuck entfernt ein Stein zum Gedenken an Johann Carl Schmidt den im August 1753 an jener Stelle im Forst ein Blitz erschlug Literatur BearbeitenGunter Schmidt Eine Perle der Oberlausitz Ullersdorf mit seiner Dorfkirche Herausgeber Heimatverein Jankendorf Ullersdorf und Evangelische Kirchgemeinde Jankendorf Ullersdorf 2004 Historische Schriften 1630 bis 1950 Jankendorf Ullersdorf Herausgeber Gunter Schmidt Ullersdorf 2001 Die Dorfkirche Ullersdorf Informationsblatt herausgegeben von der Evangelischen Kirchgemeinde Jankendorf Ullersdorf Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ullersdorf Waldhufen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ullersdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Kleinraumiges Gemeindeblatt des statistischen Landesamtes zu genauen Angaben uber Bevolkerung und Bebauung PDF Dokument Einzelnachweise Bearbeiten Verwaltungsatlas Ortsteilverzeichnis 01 2014 In verwaltungsatlas sachsen de Abgerufen am 2 April 2015 Ullersdorf im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenOrtsteile der Gemeinde Waldhufen Attendorf Baarsdorf Diehsa Jankendorf Nieder Seifersdorf Schaferei Thiemendorf Ullersdorf Wilhelminenthal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ullersdorf Waldhufen amp oldid 216624898