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Turritopsis dohrnii ist eine Hydrozoen Art aus der Gattung Turritopsis in der Familie der Oceaniidae Durch Besonderheiten in ihrem Lebenszyklus sind die Individuen dieser Art potentiell biologisch unsterblich Die Art der unsterblichen Qualle wurde zuvor als Turritopsis nutricula klassifiziert Turritopsis dohrniiTurritopsis dohrniiSystematikKlasse HydrozoaOrdnung AnthomedusaeUnterordnung FiliferaFamilie OceaniidaeGattung TurritopsisArt Turritopsis dohrniiWissenschaftlicher NameTurritopsis dohrnii Weismann 1883 1 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung 3 Lebenszyklus 4 Unsterblichkeit 5 Taxonomie 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung BearbeitenDie lebend farblosen oder rosa Polypenkopfchen Hydranthen haben 12 bis 20 Tentakel Die Medusen von Turritopsis dohrnii sind 2 7 Millimeter hoch und haben einen Durchmesser von 3 2 Millimetern Die 14 bis 32 Tentakel sind manchmal am terminalen Ende verdickt Die Ocelli Lichtsinnesorgane sind rostfarben 2 Nach einer Untersuchung von Martell et al haben gerade entlassene Medusen 8 Tentakel deren Spitzen etwas verdickt sind Andere Medusen hatten 11 oder 12 Tentakel An alteren Tieren wurden 16 Tentakel jeweils mit verdickten Spitzen gezahlt Die geringe Anzahl von Tentakeln ist typisch fur die Art im Mittelmeer die Anzahl der Tentakel aller anderer Turritopsis Arten ist hoher Der Fund eines adulten Tieres mit 32 Tentakeln konnte spater nie mehr bestatigt werden Alle weiteren Funde hatten weniger als 24 Tentakel und auch 24 ist zu hoch um gewohnlich fur Turritopsis dohrnii zu sein Bei Untersuchungen von Piraino et al an 4000 im Labor gezuchteten Tieren wurden nie mehr als 16 Tentakel gezahlt 3 Verbreitung BearbeitenTurritopsis dohrnii ist um Italien und Mallorca beheimatet Turritopsis sp eine getrennte Art ist jedoch unwahrscheinlich im sudlichen Spanien Alboran Meer Mittelmeer 2 Lebenszyklus BearbeitenDie befruchteten Eier entwickeln sich innerhalb weniger Tage zur Planula Aus diesen entstehen am Meeresboden koloniebildende Polypen die durch Knospung neue Medusen ausbilden Nach einigen Wochen die genaue Dauer hangt ab von der Meerestemperatur bei 20 C betragt sie 25 bis 30 Tage bei 22 C 18 bis 22 Tage werden diese geschlechtsreif und konnen bei Befruchtung neue Planulae bilden Bei zwei verwandten Arten Turritopsis polycirrha und T rubra entwickeln sich die Eier bis zur fertigen Planula an der ausseren Magenwand dem Manubrium der Muttermeduse befestigt T polycirrha hat zudem die Besonderheit dass sie zwittrig hermaphroditisch ist 4 Unsterblichkeit BearbeitenDem ublichen Lebenszyklus der Cnidaria zufolge sterben die Medusen nach erfolgter Vermehrung ab Bei Turritopsis dohrnii konnen allerdings Zellen des Aussenschirms Exumbrella durch Transdifferenzierung zum Keim eines neuen Polypen werden Dadurch wird eine neue Polypengeneration erzeugt die direkt aus der Meduse hervorgeht und mit dieser genetisch identisch ist Die Art ist damit der erste bekannte Fall eines Vielzellers Metazoa bei dem sich das geschlechtsreife Individuum wieder zu einer sexuell unreifen koloniebildenden Lebensform zuruckentwickelt Auf diese Weise kann ein Individuum den gesamten Lebenszyklus immer wieder durchlaufen und so theoretisch Unsterblichkeit praktizieren 5 6 Neuere taxonomische Untersuchungen haben gezeigt dass die mediterranen Exemplare an denen viele der Untersuchungen durchgefuhrt wurden sehr wahrscheinlich zur Art Turritopsis dohrnii zu zahlen sind welche z B durch eine geringere Anzahl von Tentakeln gekennzeichnet ist 4 Auch die japanischen Formen von Turritopsis nutricula bzw dohrnii besitzen dieselbe Fahigkeit zur Rejuvenation Wiederverjungung 7 Taxonomie BearbeitenTurritopsis dohrnii wurde von Weismann 1883 unter dem Namen Dendroclava dohrnii erstbeschrieben Die Endung des Artzusatzes dohrnii mit ii ist korrekt er ist Anton Dohrn gewidmet latinisiert als Dohrnius das im Genitiv dohrnii ergibt Die Erstbeschreibung basierte nur auf der Hydroiden Form Neppi 1917 synonymisierte die Art mit Turritopsis nutricula eine Ansicht die von fast allen nachfolgenden Autoren geteilt wurde Die einzigen Studien des Lebenszyklus von Piraino et al 1996 und Carla et al wurden ebenfalls unter Turritopsis nutricula veroffentlicht Schuchert 2004 betrachtet Turritopsis dohrnii als von Turritopsis nutricula unterschiedliche eigene Art eine Ansicht die durch Untersuchungen von Migotto 1996 und M P Miglietta gestutzt wird 4 Literatur BearbeitenJean Bouillon Ferdinando Boero Synopsis of the families and genera of the Hydromedusae of the world with a list of the worldwide species in Thalassia Salentina Vol 24 2000 S 65 66 PDFEinzelnachweise Bearbeiten WoRMS World Register of Marine Species Turritopsis dohrnii Weissmann 1883 In marinespecies org Abgerufen am 29 Juli 2015 a b M P Miglietta S Piraino S Kubota P Schucher Species in the genus Turritopsis Cnidaria Hydrozoa a molecular evaluation 2006 in Journal of Zoological Systematics and Evolutionary Research 45 1 S 11 19 doi 10 1111 j 1439 0469 2006 00379 x Online L Martell S Piraino C Gravili F Boero Life cycle morphology and medusa ontogenesis of Turritopsis dohrnii Cnidaria Hydrozoa In Italian Journal of Zoology Vol 83 Iss 3 2016 Online a b c Peter Schuchert Revision of the European athecate hydroids and their medusae Hydrozoa Cnidaria Families Oceanidae and Pachycordylidae In Rev Suisse Zool Vol 111 2 2004 S 315 369 PDF Giorgio Bavestrello Christian Sommer amp Michele Sara Bi directional conversion in Turritopsis nutricula Hydrozoa in Bouillon J et al Hrsg Aspects of Hydrozoan Biology Scientia Marina Vol 56 2 3 1992 S 137 140 PDF Memento des Originals vom 26 Juni 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot evolucionuader yolasite com Stefano Piraino Ferdinando Boero Brigitte Aeschbach amp Volker Schmid Reversing the Life Cycle Medusae Transforming into Polyps and Cell Transdifferentiation inTurritopsis nutricula Cnidaria Hydrozoa in The Biological Bulletin Vol 190 1996 S 302 312 PDF Shin Kubota Distinction of Two Morphotypes of Turritopsis nutricula Medusae Cnidaria Hydrozoa Anthomedusae in Japan with Reference to their Different Abilities to Revert to the Hydroid Stage and their Distinct Geographical Distributions Biogeography Vol 7 2005 S 41 50 PDFWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Turritopsis dohrnii Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Turritopsis dohrnii bei WoRMS World Register of Marine Species Turritopsis nutricula bei WoRMS World Register of Marine Species Scott F Gilbert Cheating Death The Immortal Life Cycle Of Turritopsis Online abgerufen am 25 Dezember 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Turritopsis dohrnii amp oldid 232844805