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Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap All Coordinates Tumulus A von NordenTumulus A Zugang Die beiden Tumuli von Sofraz sind zwei romerzeitliche Hugelgraber aus dem 2 Jahrhundert im Bereich des antiken Konigreiches von Kommagene in der Sudostturkei Im Unterschied zu anderen kommagenischen Kammergrabern sind bei einem davon die Grabraume nicht in den anstehenden Felsen gehauen sondern aus sorgfaltig bearbeitetem Mauerwerk erstellt Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Erforschung 2 Tumulus A 3 Tumulus B 4 Literatur 5 WeblinksLage und Erforschung BearbeitenDie beiden Tumuli liegen etwa drei Kilometer sudostlich des Dorfes Ucgoz fruherer Name Sofraz oder Sofrazkoy im Landkreis Besni der turkischen Provinz Adiyaman Auf der von Besni kommenden Strasse zweigt einen Kilometer hinter Ucgoz ein mit Sofraz Anit Mezari beschilderter Weg nach Sudosten ab der nach weiteren 1 5 Kilometern durch Felder und Ackerland zum Tumulus A fuhrt Von dort kommt man uber einen etwa einen Kilometer langen Feldweg nach Suden zum Tumulus B am Ufer des Flusses Sofraz Cayi Aufgrund von Funden aus hellenistischer und romischer Zeit kann angenommen werden dass in dieser Zeit eine grossere Ansiedlung im Suden des heutigen Ortes Ucgoz vorhanden war der die Graber zugerechnet werden konnen Das Gebiet gehorte zum Reich von Kommagene das allerdings zur vermuteten Entstehungszeit der Grabhugel schon seine Unabhangigkeit verloren hatte und zur romischen Provinz Syria gehorte Die beiden Grabhugel wurden 1993 Tumulus A und 2001 B bei Rettungsgrabungen durch das Archaologische Museum Adiyaman unter Leitung von dessen Direktor Fehmi Erarslan erforscht Dabei mussten die Ausgraber feststellen dass beide bereits von Grabraubern geplundert waren Am Fusse des Siedlungshugels wurde 1973 in einem Brunnen eine Stele gefunden die Antiochos I den Erbauer des Hierothesions auf dem Nemrut Dagi mit Apollon in Dexiosishaltung zeigt Tumulus A Bearbeiten nbsp Plan von Tumulus A Archaologisches Museum Adiyaman Der nordliche der beiden Grabhugel Lage 37 626305555556 37 983333333333 ist nahezu vollstandig erhalten mit einer Hohe von 15 und einem Durchmesser von 50 Metern An der Sudseite fuhrt ein aus Kalksteinblocken sauber gemauerter Schacht mehrere Meter senkrecht hinab Er ist heute aussen und innen uber holzerne Treppen begehbar Von dem Vorraum auf der Sohle des Schachts aus fuhrt eine Tur in einen Korridor Die Tur war mit einem machtigen Steinblock verschlossen der heute daneben aufgestellt ist Durch den tonnengewolbten Gang gelangt man in die etwa 3 4 Meter grosse Grabkammer Sie verfugt ebenfalls uber ein quer zum Korridor liegendes Tonnengewolbe Samtliche Wande sind aus Quadermauerwerk von hoher Qualitat gearbeitet ebenso die aus keilformigen Blocken bestehenden Gewolbe In der Grabkammer steht an beiden Seiten ein unverzierter Sarkophag aus Kalkstein Uber dem rechten Sarkophag ist in der Decke ein Loch erkennbar uber das Grabrauber eingedrungen sind Sie erbrachen beide Sargdeckel und plunderten den Inhalt sodass bei den Ausgrabungen keinerlei Grabbeigaben mehr gefunden werden konnten Eine Datierung kann daher nur aufgrund der fortgeschrittenen Bautechnik erfolgen die auf einen adligen Erbauer aus der romischen Zeit von Kommagene also ins spate 1 oder das 2 Jahrhundert n Chr hinweist nbsp Turblock neben dem inneren Abstieg nbsp Korridor nbsp rechter Sarkophag mit Deckenloch nbsp linker SarkophagTumulus B Bearbeiten nbsp Tumulus B mit Uberdachung des Eingangs im Hintergrund Tumulus ADer zweite Grabhugel Lage 37 617166666667 37 986555555556 liegt einen Kilometer sudlich davon nahe dem Sofraz Cayi und ist nach Baggerarbeiten kaum noch als Tumulus erkennbar Hier erfolgt der Zugang zu den Grabkammern uber eine in den Fels gehauene Treppe Sie fuhrt zunachst in einen zentralen Vorraum von dem nach drei Seiten in den Fels geschlagene Raume abgehen In den seitlichen niedrigen Raumen stehen links zwei und rechts drei ungeschmuckte Sarkophage Im Vorraum sind weitere Fragmente zu sehen In der mittleren Hauptgrabkammer steht ein einzelner Sarg auf einem Podest an der hinteren Wand In dieser Kammer sind an den Felswanden Quadermauerwerk und ein Tonnengewolbe an der Decke nachgeahmt sodass der Raum an den von Tumulus A erinnert Obwohl das Grab ebenfalls schon im Altertum von Grabraubern heimgesucht wurde weist es Spuren von spaterer Wiederverwendung auf Durch die Treppe war es immer zuganglich sodass einige Beerdigungen wohl in der Spatantike erfolgten In den Wanden des Dromos sind Begrabnisnischen Loculi zu sehen bei den Grabungen wurden Funde aus spaterer Zeit gemacht die heute im Museum in Adiyaman ausgestellt sind Fur die Entstehung des Grabes wird das 2 Jahrhundert angenommen nbsp Treppe mit Grablegen nbsp Vorraum Blick nach aussen nbsp Linker Grabraum linker Sarkophag nbsp Rechter Grabraum mit drei Sarkophagen nbsp Sarkophag auf Sockel im Hauptraum nbsp Imitiertes Mauerwerk und Tonnengewolbe im HauptraumLiteratur BearbeitenMichael Blomer Engelbert Winter Commagene The Land of Gods Between the Taurus and the Euphrates Homer Kitabevi Istanbul 2011 ISBN 978 9944 483 35 3 S 168 172 Herman A G Brijder Nemrud Dagi Recent Archaeological Research and Preservation and Restoration Activities in the Tomb Sanctuary on Mount Nemrud Walter de Gruyter Berlin New York 2014 ISBN 978 1 61451 622 4 S 219 222 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sofraz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien The lost Kingdom of Commagene Part II Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tumuli von Sofraz amp oldid 231170183