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Der Tschiru Pantholops hodgsonii auch als Orongo oder Tibetantilope bekannt ist ein rehgrosser Vertreter der Ziegenartigen Caprini innerhalb der Unterfamilie der Antilopinae der im Hochland von Tibet lebt TschiruTschiru MannchenSystematikohne Rang Stirnwaffentrager Pecora Familie Horntrager Bovidae Unterfamilie AntilopinaeTribus Ziegenartige Caprini Gattung PantholopsArt TschiruWissenschaftlicher Name der GattungPantholopsHodgson 1834Wissenschaftlicher Name der ArtPantholops hodgsonii Abel 1826 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Tschirus und Menschen 5 Systematik 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenTschirus erreichen eine Kopf Rumpf Lange von 130 bis 140 Zentimetern der Schwanz wird rund 10 Zentimeter lang die Schulterhohe betragt 75 bis 95 Zentimeter Das Gewicht betragt bei den Mannchen rund 36 bis 55 Kilogramm die Weibchen sind mit 25 bis 30 Kilogramm deutlich leichter Das Fell ist sehr dicht und wollig es ist vorwiegend gelbbraun gefarbt Das Kinn und der Bauch sind weisslich die Vorderseite der Beine ist ebenso wie das Gesicht dunkelbraun bis schwarz gefarbt Die Beine sind relativ schlank Einzigartig sind die walnussgrossen aufblasbaren Nasensacke die aus den Nustern herausragen Nur die Mannchen tragen Horner diese sind dunne annahernd senkrecht nach oben ragende Spiesse und werden rund 50 bis 70 Zentimeter lang Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp VerbreitungsgebietTschirus bewohnen das Hochland von Tibet Sie kommen in den chinesischen Provinzen Autonomes Gebiet Tibet dem Suden Xinjiangs dem Westen Sichuans und dem Suden Qinghais vor Daneben leben sie auch in der nordindischen Region Ladakh Ihr Lebensraum sind Hochlandsteppen wie die Changthang Region in Hohen von 3700 bis 5500 Metern Lebensweise BearbeitenTschirus begeben sich vorwiegend am Morgen und am Abend auf Nahrungssuche Sie sind Pflanzenfresser die sich von Grasern und Krautern ernahren Zur Ruhe ziehen sie sich in bis zu 30 Zentimeter tiefe Mulden zuruck die sie selbst anlegen und in denen sie vor dem strengen Wind geschutzt sind Zusatzlich bieten diese Mulden einen gewissen Sichtschutz vor Raubern Die Weibchen bilden mit den Jungtieren Gruppen von 10 bis 15 Tieren die Mannchen leben ausserhalb der Paarungszeit einzelgangerisch Zur Brunft versuchen die Mannchen die Kontrolle uber eine Weibchengruppe zu erlangen Dabei kampfen sie aggressiv mit den Hornern gegen Nebenbuhler Diese Kampfe sind brutal und enden manchmal auch mit dem Tod eines oder sogar beider Kontrahenten Die Mannchen bewachen zu dieser Zeit auch die Weibchen eifersuchtig und treiben sie zuruck sollten sie die Gruppe verlassen wollen Nach einer rund sieben bis achtmonatigen Tragzeit wird im Juni oder Juli ein Jungtier zur Welt gebracht Zwillinge sind selten Seit wenigen Jahren werden einige Tschirus zur Vermehrung in Gehegen gehalten um parallel zu den Tierschutzmassnahmen vor Ort die Erholung des Bestands zu beschleunigen 1 Tschirus und Menschen BearbeitenEinst gehorten Tschirus zu den haufigsten Tieren Tibets Sie bevolkerten die alpinen Steppen zu Hunderttausenden Die IUCN fuhrt die Art seit 2000 als stark gefahrdet endangered Gejagt wird der Tschiru traditionell um aus dem Fell Shahtoosh Wolle zu gewinnen Die als besonders warm geltende Wolle wird oft zur Herstellung von luxuriosen Schals verwendet Drei bis funf Tibet Antilopen werden fur die Wolle eines einzigen Schals getotet Besonders verhangnisvoll ist fur den Tschiru aber dass den Hornern des Mannchens in der Traditionellen Chinesischen Medizin eine heilsame Wirkung zugesprochen wird Sowohl in China als auch in Indien ist der Tschiru heute streng geschutzt 1998 wurde die Gesamtpopulation auf 75 000 geschatzt ein Ruckgang von etwa einer Million in den 1950ern In China wurde den Wilderern nach offiziellen Angaben Einhalt geboten Im Jahr 2004 war die Bekampfung von Wilderern die Jagd auf Tschirus machen Thema eines erfolgreichen chinesischen Films Kekexilǐ 可可西里 englisch Mountain Patrol Der chinesische Titel ist die Bezeichnung der Region Hoh Xil auf dem Hochland an der Grenze zwischen Tibet Qinghai und Xinjiang wo die grossten Herden vorkommen Eines der funf Maskottchen fur die Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking Yingying 迎迎 war ein Tschiru Systematik BearbeitenDer Tschiru wird innerhalb der Paarhufer in die Familie der Horntrager Bovidae eingeordnet Die systematische Stellung innerhalb der Horntrager war allerdings lange ungeklart Er wurde abwechselnd zu den Gazellenartigen den Ziegenartigen als ein naher Verwandter der Saiga oder sogar in eine eigene Unterfamilie Pantholopinae gestellt Neue molekulargenetische Untersuchungen zeigen dass wahrscheinlich die Einordnung bei den Ziegenartigen korrekt ist Hier gilt er phylogenetisch als Schwestergruppe der ubrigen Ziegenartigen Literatur BearbeitenRonald M Nowak Walker s Mammals of the World Johns Hopkins University Press 1999 ISBN 0 8018 5789 9Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tschiru Pantholops hodgsonii Sammlung von Bildern Informationen auf ultimateungulate com Fotos und Informationen auf arkive org Memento vom 11 April 2016 im Internet Archive Kekexili Mountain Patrol in der Internet Movie Database Pantholops hodgsonii in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von Mallon 2003 Abgerufen am 11 Mai 2006 Einzelnachweise Bearbeiten P Sun H H Yu X Q Zhao D H Wang Adaptation of vigilance behavior in ex situ conservation of Tibetan antelope In Dongwuxue Yanjiu 2011 Band 32 5 S 561 5 doi 10 3724 SP J 1141 2011 05561 zurzeit nicht erreichbar PMID 22006811 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tschiru amp oldid 236085477