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Tscherenkow Blitze entstehen durch von kosmischer Strahlung ausgeloste Teilchenschauer wenn die Teilchen mit nahezu Lichtgeschwindigkeit die Hochatmosphare durchqueren bis sie ihrerseits kollidieren Sie erzeugen dabei Tscherenkow Strahlung Mit dem Auge sind die Blitze nicht wahrnehmbar In der Erdatmosphare werden in circa zehn Kilometern Hohe durch einzelne extrem energiereiche Gammastrahlungs Quanten von Galaxien und Supernova Uberresten Hunderte von energiereichen Sekundarteilchen ausgelost Diese wiederum sind ebenso wie die Gammaquanten selbst zunachst nicht direkt sichtbar sondern erzeugen beim Abbremsvorgang einen Schauer von weiteren Sekundarteilchen hoher Energie die in der Hochatmosphare gerichtete Lichtblitze hervorrufen Die Untersuchung dieser Leuchterscheinungen spielt in der Gammaastronomie eine wichtige Rolle Die Tscherenkow Strahlung ist nur schwierig zu beobachten obwohl die auslosenden Gammaquanten enorme Energien von einigen Teraelektronenvolt haben billionenmal mehr als Quanten sichtbaren Lichtes Sie konnen nur vom Weltraum aus oder mit Tscherenkow Teleskopen von der Erdoberflache aus beobachtet werden die am Boden auftreffenden Photonen liegen im blauen Spektralbereich daher werden die Erscheinungen gelegentlich auch als Blaue Blitze bezeichnet Interessant ist die Beobachtung der Tscherenkow Blitze fur Astrophysiker weil damit Energie und Richtung eintreffender energiereicher Gammaquanten bestimmt werden kann Die Herkunft solch energiereicher Gammaquanten ist teilweise noch nicht geklart Die Forschungen begannen 1989 am Whipple Tscherenkow Teleskop einem Metallspiegel von etwa 10 Metern mit dem das erste Mal von der Erde aus eine extragalaktische Gammaquelle beobachtet werden konnte Mit Instrumenten der zweiten Generation unter anderem den HEGRA Teleskopen auf der kanarischen Insel La Palma wurde ein weiteres Dutzend Objekte entdeckt Das erste grosse Tscherenkow Teleskop das High Energy Stereoscopic System H E S S ging 2002 in Namibia in Betrieb und registriert die Tscherenkow Blitze mit einer Anordnung von vier grossen Spiegeln Das Projekt wird von 70 Wissenschaftlern aus Europa und Afrika betreut Aus Deutschland sind das Max Planck Institut fur Kernphysik und vier weitere Institute beteiligt Die MAGIC Teleskope auf La Palma Inbetriebnahme ab 2004 MAGIC II ab 2009 registrieren die Tscherenkow Blitze und deren Zeitverlauf Damit konnen sie Art und Energie der eintreffenden Kosmischen Strahlung im Bereich von 30 GeV bis 30 TeV indirekt detektieren Sie liefern ein stereoskopisches Bild der blauen Strahlungskegel mit einer Zeitauflosung von 1 ns Literatur BearbeitenWerner Hofmann Max Planck Institut fur Kernphysik Blaue Blitze aus dem All In Universitat Heidelberg Hrsg Ruperto Carola Nr 1 2003 Volltext uni heidelberg de Weblinks BearbeitenMichael Stein Das H E S S Projekt Wie Astronomen in der namibischen Savanne auf die Suche nach kosmischer Gammastrahlung gehen In raumfahrer net 7 September 2002 abgerufen am 2 August 2009 Abschnitt Das Tscherenkow Licht Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tscherenkow Blitz amp oldid 222190557