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Das Tscheljabinski Traktorny Sawod russisch Chelyabinskij traktornyj zavod deutsche Ubersetzung Tscheljabinsker Traktorenwerk Abkurzung ChTZ deutsche Transkription TschTS abweichend auch TschTZ ist eine russische Baumaschinen und Panzerfabrik in Tscheljabinsk Chelyabinskij traktornyj zavod URALTRAKTscheljabinski Traktorny Sawod URALTRAK 1 Rechtsform OOOGrundung 1933Sitz Russland Russland TscheljabinskLeitung Wjatscheslaw Gennadijewitsch Jumatow russisch Vyacheslav Gennadevich Yumatov Mitarbeiterzahl 7502 Januar 2015 2 Branche Maschinenbau RustungsindustrieWebsite www chtz ru Seit Mitte der 1990er Jahre firmiert das Werk als Tscheljabinski Traktorny Sawod URALTRAK 2011 ubernahm das Uralwagonsawod die Unternehmensmehrheit Inhaltsverzeichnis 1 Unternehmensgeschichte 1 1 Vor dem Zweiten Weltkrieg 1 2 Rustungsproduktion im Zweiten Weltkrieg 1 3 Vom Kriegsende bis heute 2 Produktpalette 2 1 Zivile Produkte 2 2 Rustungsguter 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseUnternehmensgeschichte Bearbeiten nbsp Traktorenwerk Tscheljabinsk in den 1930er Jahren nbsp Panzer vom Typ KW 1 aus dem Zweiten Weltkrieg nbsp Stalinez 80 mit Wurzelroder beim Bau des Kombinats Schwarze Pumpe 1955 nbsp Kettentraktor T 100MGP mit Planierschild nbsp T 130 in einem russischen Museum 2008 nbsp Planierraupe vom Typ T 170 2010 nbsp Dieselelektrische Planierraupe vom Typ DET 250 in Tadschikistan 1998 nbsp Planierraupe B10M von 2004Vor dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Der Ministerrat der UdSSR verabschiedete im Mai 1929 einen Beschluss zum Bau eines Traktorenwerks im sudlichen Ural Die Stadt Tscheljabinsk wurde dabei ausgewahlt da sie bereits damals eine gute Energieversorgung hatte und auch die dafur benotigten Kohle und Stahlindustrie vorhanden waren Zudem existierte mit der Transsibirischen Eisenbahn ein leistungsfahiger Transportweg um die gefertigten Maschinen auch in andere Teile der Sowjetunion liefern zu konnen Gegen Ende des Jahres 1929 prazisierte der Ministerrat seinen Beschluss und gab vor dass die Kapazitat der Anlage bei 40 000 Maschinen pro Jahr liegen sollte 3 Zunachst war eine Kooperation mit der US amerikanischen Firma Caterpillar geplant die allerdings nicht zu Stande kam Die Plane fur das Werk wurden trotzdem mit Hilfe amerikanischer Experten entworfen unter ihnen insbesondere der Architekt Albert Kahn der bereits zuvor grosse Industrieanlagen in der Sowjetunion gebaut hatte 4 Die Planungsphase erstreckte sich bis in den Juni 1930 im August begann der Bauprozess Anlagen und Maschinen kamen nicht nur aus der UdSSR auch hunderte deutsche englische US amerikanische und franzosische Firmen lieferten entsprechende Technik 3 Der erste Kettenschlepper vom Typ Stalinez 60 verliess das Werk am 31 Mai 1933 Dieser Schlepper wies hohe Ahnlichkeit mit dem amerikanischen Vorbild Caterpillar 60 auf Einen Tag spater begann im Tscheljabinski Traktorny Sawod imeni Stalina dt Tscheljabinskter Traktorenwerk namens Stalin russisch Chelyabinskij traktornyj zavod imeni Stalina feierlich die Produktion 1937 wurde die Fertigung auf den Nachfolger Stalinez 65 umgestellt am 30 Marz 1940 der hunderttausendste Kettentraktor gebaut 3 Rustungsproduktion im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Ebenfalls 1940 erging an das Werk der Befehl die Produktion von Panzern vorzubereiten Bis zum Eintritt der Sowjetunion in den Zweiten Weltkrieg wurde bereits eine geringe Anzahl Fahrzeuge vom Typ KW 1 gebaut Bis Ende 1941 wurde das Werk fast vollig auf Kriegsproduktion umgestellt Hatte es zu Beginn des Jahres noch etwa 87 zivile Guter gefertigt waren es Ende 1941 nur noch 7 Neben Panzern selbst wurden auch Panzermotoren im Tscheljabinski Traktorny Sawod imeni Stalina gefertigt 3 Im Zuge von Umstrukturierungen erhielt die Fabrik zum 6 Oktober 1941 einen neuen Namen Fortan hiess die Anlage Kirowski Sawod Narkomtankproma w Gorode Tscheljabinske dt Kirower Werk fur Panzerproduktion in der Stadt Tscheljabinsk russisch Kirovskij zavod narkomtankoproma v g Chelyabinske wobei dieser Name auch uber das Ende des Zweiten Weltkriegs hinaus beibehalten wurde Im selben Jahr wurden mehrere grosse Fabriken aus dem europaischen Teil Russlands und anderer Sowjetrepubliken nach Tscheljabinsk evakuiert weil ihre Standorte von der deutschen Wehrmacht eingenommen oder massiv bombardiert wurden Darunter war auch ein Motorenwerk aus Charkiw mit 15 000 Mitarbeitern das innerhalb weniger Tage komplett per Eisenbahn in den Ural verlagert wurde 3 Im November 1941 wurde die Produktion ziviler Kettentraktoren komplett zugunsten der Rustungsproduktion eingestellt Auch Waffen und Munition wurden nun gefertigt 1942 arbeiteten in dem Werk mehr als 27 000 Menschen trotzdem gab es noch immer einen erheblichen Personalmangel Auch Frauen und Jugendliche wurden beschaftigt Im Juni 1942 begannen die Arbeiten zur Umrustung der Anlagen um nebenbei auch Panzer des Typs T 34 fertigen zu konnen 3 Aufgrund der grossen Menge gefertigter Panzer und sonstiger Rustungsguter erhielt die Stadt Tscheljabinsk im allgemeinen Sprachgebrauch der Bevolkerung bald den Namen Tankograd dt Panzerstadt Insgesamt wurden wahrend des Kriegs 18 000 Panzer gebaut dazu noch 48 500 Panzermotoren und 17 7 Millionen Stuck Munition aller Art 5 Fur die im Krieg erbrachten Leistungen wurde dem Werk 1944 der Orden des Roten Sterns verliehen ausserdem zweimal der Leninorden einmal 1944 und einmal 1945 Im selben Jahr kam noch die Verleihung des Kutusowordens I Klasse hinzu 5 Vom Kriegsende bis heute Bearbeiten Bereits im Oktober 1945 erging vom Ministerrat der UdSSR die Order wieder Planungen fur einen zivilen Kettentraktor aufzunehmen Ab 1946 wurde der Stalinez 80 gebaut der auf der Vorkriegskonstruktion des Stalinez 65 aufbaute Auch der Export wurde nach dem Krieg aufgenommen Ab 1949 wurde zunachst der Ostblock beliefert ab Mitte der 1950er Jahre gelangten Maschinen auch nach Schweden Osterreich Indien den Nahen Osten und nach Sudamerika 1956 wurde die schwere Planierraupe DET 250 entworfen die als eine der ersten der Welt einen dieselelektrischen Antrieb hatte 3 Im selben Jahr begann auch die Fertigung des Stalinez 100 Am 20 Juni 1958 wurde das Werk wieder in Tscheljabinski Traktorny Sawod zuruckbenannt 1961 begann die Serienfertigung der DET 250 1963 1964 erfolgte die Umstellung der Kettentraktorfertigung auf das Modell T 100 das in unterschiedlichsten Versionen uber bis 1983 gefertigt wurde 1969 begann die Serienfertigung des Nachfolgers T 130 1971 wurde dem Werk ein drittes Mal der Leninorden verliehen 1983 der Orden des Roten Banners der Arbeit 1988 wurde die uberschwere Planierraupe T 800 mit 800 PS 588 kW Leistung vorgestellt die im selben Jahr als grosste Planierraupe der Welt einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde erhielt 5 Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde das Werk 1992 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt Aufgrund der sich anschliessenden wirtschaftlichen Krise Mitte der 1990er Jahre wurde das Unternehmen fur bankrott erklart bevor sich die OOO Tscheljabinski Traktorny Sawod URALTRAK grundete Diese Gesellschaft nun mit beschrankter Haftung fuhrte das Werk weiter Kernkompetenz blieb der Bau von Kettenfahrzeugen aller Art und die Fertigung von Panzermotoren wie dem W 92 S2 mit 1000 PS 2011 ubernahm der Rustungshersteller Uralwagonsawod die Mehrheit der Unternehmensanteile 6 2010 setzte die Firma insgesamt 205 4 Millionen US Dollar um das Werksgelande hat eine Flache von 1500 Hektar 7 Im Zuge der Krise des neuen Mutterkonzerns seit 2015 kundigte das Werk an im Februar und Marz 2015 etwa 6100 seiner 7500 Mitarbeiter entlassen zu wollen 2 Ob und in welcher Grossenordnung dieser Schritt tatsachlich umgesetzt wurde ist unklar Produktpalette BearbeitenHistorisch gesehen stellte das Werk vor allem Kettentraktoren und Planierraupen her zudem Panzer und andere Rustungsguter Die nachfolgende Liste ist nicht vollstandig und soll lediglich einen Uberblick uber die bekanntesten Fahrzeuge liefern die in Tscheljabinsk gebaut wurden und teilweise noch werden Zivile Produkte Bearbeiten Stalinez 60 Ziviler Kettentraktor gebaut 1933 bis 1937 Stalinez 65 Zivil und militarisch genutzter Kettentraktor gebaut 1937 bis 1941 Stalinez 80 Ziviler Kettentraktor gebaut von 1946 bis 1958 Stalinez 100 Ziviler Kettentraktor gebaut von 1956 bis 1964 T 100 Ziviler Kettentraktor bzw Planierraupe 1963 bis 1983 gebaut T 130 Ziviler Kettentraktor bzw Planierraupe gebaut 1969 bis 1988 T 170 zivile Planierraupe ziviler Kettentraktor ab 1988 gefertigt DET 250 Zivile dieselelektrische Planierraupe bzw Kettentraktor ab 1961 gebaut spater zur DET 320 weiterentwickelt und noch heute im Angebot T 800 heute T 75 01 genannt Mit 820 PS und 106 Tonnen Gesamtgewicht die grosste Planierraupe aus aktueller Produktion Rustungsguter Bearbeiten KW 1 schwerer Panzer aus der Zeit vor und wahrend des Zweiten Weltkriegs T 34 mittlerer Panzer bei TschTS ab 1942 gebaut T 55 Panzer W 2 Panzermotor verschiedene Versionen auch in anderen Werken gefertigt Dieselmotor 12N360 Panzermotor fur den T 14Hinzu kommen auch aus der heutigen Produktion verschiedene Baumaschinen wie Radlader Rohrleger Kettentraktoren Spezialfahrzeuge und Anbaugerate Ausserdem werden Schmiede und Gusserzeugnisse gefertigt ebenso wie Motoren mit Leistungen von etwa 10 bis 1000 PS darunter auch der Motor fur den russischen Kampfpanzer T 90 8 Nach eigenen Angaben ist der Hersteller Marktfuhrer auf dem Gebiet der Baumaschinenproduktion in Russland und in den GUS Staaten 7 Siehe auch BearbeitenListe von Baumaschinenherstellern Liste von LandmaschinenherstellernWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Fahrzeuge des TschTS Sammlung von Bildern nbsp Wikibooks Traktorenlexikon TschTS Lern und Lehrmaterialien Offizielle Seite russisch und englisch Einzelnachweise Bearbeiten Kontaktinformationen auf der Unternehmenswebseite russisch a b Meldung zum moglichen Stellenabbau im Tscheljabinski Traktorny Sawod im Februar und Marz 2015 russisch a b c d e f g Allgemeine Werksgeschichte auf der Webseite des Herstellers russisch Zum Wirken Kahns in der Sowjetunion russisch Memento vom 30 Januar 2010 im Internet Archive a b c Werksgeschichte nach Jahreszahlen auf der Webseite des Herstellers russisch Meldung zur Ubernahme durch das Uralwagonsawod Memento vom 10 Marz 2016 im Internet Archive russisch a b Firmenprofil auf der eigenen Webseite englisch Aktuelle Produktpalette des Werks englisch Sowjetische Traktorenwerke Altaiski Traktorny Sawod ATZ Charkowski Traktorny Sawod HTZ Juschny Maschinostroitelny Sawod YuZhMASh Kirowski Sawod K Kischinjowski Traktorny Sawod KTZ Lipezki Traktorny Sawod LTZ Minski Traktorny Sawod MTZ Oneschski Traktorny Sawod OTZ Pawlodarski Traktorny Sawod PTZ Taschkentski Traktorny Sawod TTZ Tscheboksarski Sawod Promyschlennych Traktorow ChZPT Tscheljabinski Traktorny Sawod ChTZ Wladimirski Traktorny Sawod VTZ Wolgogradski Traktorny Sawod VgTZ 55 15 61 466666666667 Koordinaten 55 9 N 61 28 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tscheljabinski Traktorny Sawod amp oldid 229848937