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Ein tropischer Wirbelsturm ist ein Tiefdrucksystem mit organisierter Konvektion schweren Gewittern und einer geschlossenen Bodenwindzirkulation um das Zentrum Tropische Wirbelsturme entstehen wie der Name es sagt fur gewohnlich nur in den Tropen oder Subtropen Aufgrund der Corioliskraft rotieren sie dabei zyklonal Das heisst auf der Sudhalbkugel drehen tropische Wirbelsturme im Uhrzeigersinn und auf der Nordhalbkugel entgegen dem Uhrzeigersinn Diese Rotation ist zugleich Ursache der typischen spiralformig angeordneten Wolkenbander solcher Sturme Die Windgeschwindigkeit eines tropischen Wirbelsturms kann uber 300 km h erreichen Die Fortbewegungsgeschwindigkeit des Tiefdrucksystems betragt jedoch lediglich 15 30 km h Schematischer Querschnitt durch einen tropischen WirbelsturmDie Verlaufsbahnen der tropischen Wirbelsturme von 1985 bis 2005Tropische Wirbelsturme konnen sich im Durchmesser hunderte Kilometer ausdehnen Sie bestehen uber See meist einige Tage bis zwei Wochen Wenn sie auf Land treffen konnen sie auf tausenden von Quadratkilometern katastrophale Schaden anrichten Inhaltsverzeichnis 1 Benennung 1 1 Hurrikan 1 2 Taifun 1 3 Zyklon 2 Entstehung 2 1 Entwicklungsbedingungen 2 2 Entstehungsorte 2 2 1 Allgemein 2 2 2 Sudatlantik ostlicher Sudpazifik 2 2 3 Mittelmeer 2 3 Entwicklungsstadien 3 Gefahren 4 Globale Erwarmung 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBenennung nbsp Namen der tropischen Wirbelsturme in den verschiedenen Regionen 1 Hurrikan Orkan 2 Taifun 3 ZyklonTropische Wirbelsturme mit einer Windgeschwindigkeit die einem Orkan entspricht Windstarke 12 auf der Beaufortskala das entspricht mehr als 64 Knoten oder 118 km h tragen je nach ihrem Entstehungsgebiet unterschiedliche Bezeichnungen Hurrikan Hauptartikel Hurrikan Als Hurrikane werden tropische Wirbelsturme im Atlantik Nordpazifik ostlich von 180 Lange und im Sudpazifik ostlich von 160 Ost im Karibischen Meer und im Golf von Mexiko bezeichnet wenn sie eine maximale Mittelwindstarke von uber 64 Knoten erreichen Auf dem Mittelmeer werden gelegentlich Sturme beobachtet die tropischen Wirbelsturmen ahneln Ein solcher Sturm wird auch Medicane genannt eine Kombination aus den Ausdrucken Mediterranean Sea englisch fur Mittelmeer und Hurricane englisch fur Hurrikan Die Einstufung eines Hurrikans in verschiedene Starken erfolgt uber die Saffir Simpson Hurrikan Windskala die offiziell allerdings nur fur den Atlantik sowie den Nordpazifik ostlich der Datumsgrenze gilt Taifun Hauptartikel Taifun Als Taifune werden tropische Wirbelsturme in Ost und Sudostasien sowie im nordwestlichen Teil des Pazifischen Ozeans westlich der internationalen Datumsgrenze und nordlich des Aquators bezeichnet Zyklon Hauptartikel Zyklon Als Zyklone werden tropische Wirbelsturme im ganzen Indischen Ozean und im sudlichen Pazifischen Ozean bezeichnet Im Indischen Ozean ereignen sich als Zyklone bezeichnete tropische Wirbelsturme sowohl nordlich im Golf von Bengalen und im Arabischen Meer als auch sudlich des Aquators im Bereich von Mauritius La Reunion Madagaskar und der afrikanischen Ostkuste sowie in der Region der australischen Westkuste Im Pazifischen Ozean werden ausschliesslich die sudlich des Aquators und westlich von 160 Ost vorkommenden tropischen Wirbelsturme als Zyklone bezeichnet Im Gegensatz zum Nordpazifik verlaufen die Bahnen der tropischen Wirbelsturme die im Sudpazifik entstehen fast ausschliesslich westlich von 160 Ost durch Polynesien Melanesien die Korallensee den Golf von Carpentaria und die Arafurasee Entstehung nbsp Schematischer Aufbau eines tropischen WirbelsturmsVor allem im Spatsommer und Herbst verdunsten von der Meeresoberflache grosse Wassermengen die mit der warmen Luft aufsteigen Sie beginnen sich aufgrund der Corioliskraft zu drehen ein riesiger Wirbel entsteht In dessen Mitte befindet sich das Auge eine weitgehend windfreie niederschlagsfreie und wolkenarme Zone im Zentrum des Hurrikans Der Durchzug des Auges wurde fruher oft mit dem Ende des Sturms verwechselt Menschen die sich wahrenddessen ins Freie begaben wurden haufig vom erneut und schnell einsetzenden Sturm uberrascht Direkt um das Auge liegt die Eyewall dt Augenwand die aus hochreichenden Wolken besteht und in der im Allgemeinen die hochsten Windgeschwindigkeiten auftreten Die Windrichtung in der Eyewall wird durch die Zentrifugalkraft beeinflusst Gradientwind In starken Hurrikanen konnen sich mehrere Eyewalls ausbilden Unter Umstanden kann eine aussere Eyewall die innere Eyewall ersetzen Man spricht in diesem Zusammenhang von einer zyklischen Eyewall Neubildung englisch eyewall replacement cycle Erreicht ein tropischer Wirbelsturm die Kuste und gelangt uber Land wird der Wirbel schwacher weil der Nachschub an feuchtwarmer Luft fehlt Entwicklungsbedingungen Reibung und Luftfeuchtigkeit Tropische Wirbelsturme bilden sich nur uber grossen Wasseroberflachen da hier die Reibung wesentlich niedriger ist als an Land und die Luftfeuchtigkeit gross genug ist Die Luftfeuchtigkeit spielt eine wesentliche Rolle bei der Entstehung der Wirbelsturme da in ihr die Verdampfungsenthalpie des Wassers enthalten ist Diese wird dem Ozean beim Verdunsten langsam entzogen und bei der Kondensation schnell wieder abgegeben Die bei der Kondensation der Luftfeuchtigkeit freiwerdende Kondensationsenthalpie treibt einen tropischen Wirbelsturm hauptsachlich an Meeresoberflachentemperatur Die Oberflachentemperatur des Wassers muss nach bisheriger Lehrmeinung mindestens 26 C bis zu einer Tiefe von 50 m betragen Es kommt aber auf den Temperaturunterschied zwischen dem Wasser und der Luft in hoheren Schichten an Ist die Luft oben kalter konnen auch schon Wassertemperaturen von 20 bis 24 Grad fur die Sturmbildung ausreichen Geringe Windscherung Die Windscherung zwischen verschiedenen Luftschichten darf nicht zu gross sein da sich andernfalls kein Wirbel ausbilden kann 1 Entstehungsorte nbsp Entstehungsgebiete und Zugbahnen von tropischen WirbelsturmenDie meisten tropischen Wirbelsturme entstehen wegen der gunstigen Wassertemperaturen innerhalb einer Zone die um den Aquator zwischen dem sudlichen und dem nordlichen 30 Breitengrad liegt Da die Corioliskraft die ablenkende Kraft der Erdrotation erst ab 5 Grad nordlicher und sudlicher Breite stark genug ist um eine Drehbewegung der Zyklone einzuleiten ist das Aquatorgebiet selbst als Entstehungszone fur tropische Wirbelsturme nahezu ausgeschlossen was jedoch nicht heissen muss dass sie dort nicht vorkommen In diesen Zonen zwischen nordlichen und sudlichen 5 und 30 Breitengrad entstehen die meisten tropischen Wirbelsturme aus Wellenstorungen in der Passatstromung den Easterly Waves Ausserdem wird das Entstehen eines tropischen Wirbelsturms noch durch die innertropische Konvergenzzone ITC zusatzlich unterstutzt Die ITC sorgt fur aufsteigende Luftmassen und starke Konvektion weil hier oberflachennah die beiden Passatwinde aufeinanderstossen Konvergenz In ca 12 15 km Hohe streben die Luftmassen nach dem Aufsteigen wieder auseinander Hohendivergenz Allgemein Traditionell werden sieben Verbreitungsgebiete unterschieden Nordwestlicher Pazifischer Ozean Die tropischen Wirbelsturme in der Region westlich der Datumsgrenze und nordlich des Aquators nennt man Taifune Taifune haben oft Auswirkungen auf China Japan Sudkorea Hongkong die Philippinen und Taiwan Vietnam und Teile Indonesiens Hinzu kommen zahlreiche Inseln Ozeaniens Dieses Becken ist das aktivste ein Drittel der weltweit verzeichneten tropischen Wirbelsturme tritt hier auf An keiner anderen Kuste weltweit gelangen mehr tropische Wirbelsturme an Land als in der Volksrepublik China 2 an zweiter Stelle liegen die Philippinen mit 6 7 tropischen Sturmen jahrlich 3 Nordostlicher Pazifischer Ozean Dieses Becken nordlich des Aquators und ostlich der Datumsgrenze ist das zweitaktivste Die Sturme werden hier Hurrikane genannt und haben oft Auswirkungen auf den Westen Mexikos und seltener auf Kalifornien oder den nordwestlichen Teil Zentralamerikas In der Datenbank ist kein Hurrikan erfasst der im US Bundesstaat Kalifornien das Festland erreichte Historische Aufzeichnungen berichten jedoch davon dass 1858 ein Sturm in der Stadt San Diego Winde von mehr als 65 Knoten verursachte Der genaue Verlauf dieses minimalen Hurrikans ist jedoch unbekannt 4 1939 1976 und 1997 wurden in Kalifornien jedoch Winde in Orkanstarke gemessen 4 Nordlicher Atlantischer Ozean Diese Region besteht aus dem nordlichen Atlantischen Ozean dem Karibischen Meer und dem Golf von Mexiko Die Anzahl der Wirbelsturme in diesem Gebiet schwankt zwischen einem und mehr als zwanzig Sturmen jahrlich durchschnittlich bilden sich etwa zehn Sturme pro Jahr 5 Von diesen Sturmen sind hauptsachlich die Ostkuste der Vereinigten Staaten die Golfkuste der Vereinigten Staaten Mexiko Zentralamerika die Karibischen Inseln und Bermuda betroffen Venezuela die Atlantikprovinzen Kanadas und die Makaronesischen Inseln liegen gelegentlich in der Zugbahn der Sturme Nach derzeitigem Kenntnisstand ist dabei langfristig die Position des Azorenhochs entscheidend Bei der gegenwartigen Position die das Azorenhoch seit 1000 BP und zuvor zwischen den Jahren 5000 und 3400 innehatte erreichen Hurrikane sowohl die Atlantik als auch die Golfkuste Zwischen 3400 und 1000 moderner Zeitrechnung lag das Azorenhoch weiter sudwestlich etwa uber den Bermudas und lenkte daher deutlich mehr Hurrikane in den Golf von Mexiko Palaotempestologische Untersuchung zeigten dass wahrend dieser Zeit 3 bis 5 mal mehr Hurrikane die Golfkuste erreichten jedoch nur halb so viele die Atlantikkuste 6 7 Die meisten der intensiveren Hurrikane sind sogenannte Kapverdische Hurrikane die sich vor der westafrikanischen Kuste bei den Kapverden bilden Seltener entwickeln sich Hurrikane zu aussertropischen Systemen die den Westen Europas erreichen etwa Hurrikan Gordon der Auswirkungen auf die Iberische Halbinsel und Grossbritannien hatte 8 Ahnlich selten wie in Kalifornien sind tropische Wirbelsturme in Spanien Aus den letzten zweihundert Jahren sind nur zwei tropische Wirbelsturmsysteme bekannt die als solche die iberische Halbinsel erreichten Hurrikan Vince wahrend der Saison 2005 und ein Hurrikan aus dem Jahr 1842 Nordlicher Indischer Ozean In diesem Becken bilden sich die Sturme hier Zyklon genannt in zwei Gebieten dem Golf von Bengalen und dem Arabischen Meer wobei im Golf von Bengalen eine funf bis sechsfach hohere Aktivitat besteht In diesem Becken hat die Saison zwei Hohepunkte im April und Mai bevor der Monsun einsetzt und dann nochmals im Oktober und November direkt danach 9 Die Wirbelsturme mit den meisten Todesopfern haben hier gewutet etwa der Zyklon in Ostpakistan 1970 durch den mehr wohl 300 000 500 000 Menschen starben Zyklone betreffen in diesem Becken vor allem Indien Bangladesch Sri Lanka Thailand Myanmar und Pakistan Gelegentlich trifft ein Zyklon jedoch auch die Arabische Halbinsel Sudwestlicher Pazifischer Ozean Die tropische Aktivitat in diesem Gebiet betrifft vor allem Australien und Ozeanien Tropische Sturme erreichen Brisbane und Neuseeland eher selten normalerweise wahrend oder nach der Transition in ein aussertropisches System 10 Sudostlicher Indischer Ozean In dieser Region wirkt sich die tropische Wirbelsturmaktivitat hauptsachlich auf Australien und Indonesien aus Die Sturme die hier als Zyklon bezeichnet werden treffen meistens auf die australische Nordkuste zwischen Exmouth und Broome in Western Australia 11 Sudwestlicher Indischer Ozean Obwohl in diesem Gebiet Daten aus fast einem halben Jahrhundert vorliegen wurde die Zyklonforschung in diesem Bereich erst 1999 zur Prioritat als Meteo France in La Reunion zusatzliches Forschungspersonal stationierte Zyklone in diesem Gebiet wirken sich auf Madagaskar Mosambik Mauritius Reunion die Komoren Tansania und Kenia aus 12 Sudatlantik ostlicher Sudpazifik Im sudlichen Atlantik und im sudostlichen Pazifik gibt es sehr selten tropische Wirbelsturme da hier die kalten Meeresstromungen Benguela und Humboldtstrom die tropischen Ozeane deutlich abkuhlen sodass die erforderliche Wassertemperatur von mindestens 26 C selten erreicht wird Dazu kommen uber dem Sudatlantik oft starke und damit ungunstige Hohenwinde Am 26 Marz 2004 wurde vor Brasilien mit Zyklon Catarina der bislang einzige bekannte tropische Wirbelsturm des Sudatlantiks beobachtet dessen andauernde Windgeschwindigkeiten Hurrikanstarke erreichten Aus fruheren Jahren sind zwar einige weitere tropische Sturme bekannt diese erreichten jedoch nicht Windgeschwindigkeiten von mehr als 63 km h Mittelmeer Hauptartikel Medicane Schon mehrfach traten im Mittelmeerraum hurrikanahnliche Tiefs auf sogar die Ausbildung eines Auges wurde bei einzelnen Systemen beobachtet Im November 2011 stufte erstmals auch der amerikanische Wetterdienst NOAA ein Mittelmeertief als Tropischen Sturm ein Es bekam die Bezeichnung 01M Einen konventionellen Hurrikan Namen bekam es dagegen nicht da die Zustandigkeiten fur das Mittelmeer bisher nicht geklart sind Entwicklungsstadien nbsp Der tropische Wirbelsturm Epsilon uber dem Atlantik am 3 Dezember 2005 nbsp Das Auge von Taifun Odessa Pazifischer Ozean August 1985Stromung Wenn eine grossflachige konvektionsauslosende Stromung beispielsweise eine Easterly Wave oder ein aussertropisches Tiefdruckgebiet uber ausreichend warmem Wasser auf ausreichend feuchte Luftmassen und auf gunstige Scherungsbedingungen trifft kann ein selbsterhaltender Vorgang ausgelost werden Konvektion Die durch das Auskondensieren frei werdende Kondensationsenthalpie fuhrt dazu dass die aufsteigende Luft zusatzlich beschleunigt wird Dadurch entsteht an der Wasseroberflache ein Unterdruck also ein Tief Die von unten nachstromenden Luftmassen erfullen dieselben Kriterien und werden ebenfalls beschleunigt Dadurch wird der Kettenprozess aber alleine noch nicht ausgelost sonst wurden auch in unseren Breiten aus grossen Gewittern tropische Wirbelsturme entstehen Rotation Bedingt durch die Corioliskraft fangen die von allen Seiten auf das durch Tiefdruck gepragte Konvektionsgebiet zustromenden Luftmassen Low Level Inflow an auf der relativ reibungsfreien Wasseroberflache um ein Rotationszentrum herum zu zirkulieren Es entsteht ein LLCC Low Level Circulation Centre Diese Zirkulation organisiert und unterstutzt die Konvektion zusatzlich durch die Rotation kann noch mehr Luft aufsteigen Ausserdem verhindert sie dass die nachstromenden Luftmassen den Unterdruck im Zentrum ausgleichen Die Rotation unterstutzt so die Selbsterhaltung des Tiefdrucks im Rotationszentrum Je schneller sich der Wirbelsturm dreht desto mehr warme feuchte Luft wird zum Auskondensieren gebracht Wenn die Luft genug Feuchtigkeit abgegeben hat steigt sie nicht weiter auf und bewegt sich in der Hohe seitwarts vom Rotationszentrum weg High Level Outflow Intensivierung Das entstandene System intensiviert sich nun immer weiter solange die Bedingungen es zulassen Sind die Entwicklungsbedingungen optimal intensiviert sich dieses System bis zu einer bestimmten Obergrenze Unter anderem verhindert die Oberflachenreibung ihre Uberschreitung da sie eine bremsende Wirkung hat Den Rekord halt der Taifun Tip Nordwestpazifik 1979 mit 870 Hektopascal Kerndruck und 2200 km Durchmesser Durchschnittlich erreichen tropische Wirbelsturme einen Durchmesser von 500 bis 700 km Damit sind sie deutlich kleiner als aussertropische Tiefdrucksysteme Auge Dreht sich der tropische Wirbelsturm schnell genug kann sich ein Auge bilden Das Auge ist ein relativ wolkenfreier fast windstiller Bereich um das Rotationszentrum in dem kalte trockene Luft von oben absinkt Umgeben ist das Auge von hochreichenden Quellwolken dem Eyewall Die hochsten Windgeschwindigkeiten erreicht der tropische Wirbelsturm in diesem Bereich Da der Sturm noch eine zusatzliche Eigenbewegung aufweist die zur Rotationsgeschwindigkeit addiert wird liegt das Hauptwindfeld immer auf der Seite auf der die Rotation und die Eigenbewegung in dieselbe Richtung zeigen Beispiel Zieht ein Zyklon mit einer Rotationsgeschwindigkeit von 200 km h auf der nordlichen Hemisphare gegen den Uhrzeigersinn drehend mit einer Eigengeschwindigkeit von 30 km h nach Norden so ergibt sich eine totale Geschwindigkeit von 230 km h an der ostlichen Eyewall Auf der westlichen Seite wird hingegen nur 170 km h erreicht da hier die Eigenbewegung der Rotationsbewegung entgegenwirkt Abschwachung Tropische Wirbelsturme bewegen sich unterschiedlich schnell fort In niederen Breiten mit 8 bis 32 km h in hoheren Breiten mit bis zu 80 km h Auf beiden Erdhalbkugeln ziehen die Zyklonen zuerst meist in westliche Richtung und kehren dann parabelformig nach Osten um Auf der Nordhalbkugel in der Regel folgendermassen W NW N NO Dabei verlassen sie irgendwann den Bereich gunstiger Bedingungen und schwachen sich ab entweder durch Landkontakt zu kaltes Wasser trockene Luftmassen oder zu hoher Scherung Den Rekord an Langlebigkeit halt der tropische Wirbelsturm John der 1994 31 Tage lang uber den Pazifik fegte Wenn tropische Wirbelsturme die Frontalzone der mittleren Breiten erreichen konnen sie sich in ein aussertropisches Tiefdrucksystem umwandeln Extratropical Transition GefahrenTropische Wirbelsturme zahlen zu den Naturereignissen die sich zu Naturgefahren ausweiten konnen wenn Menschen Natur und Sachwerte bedroht werden Tritt ein Schadensereignis tatsachlich ein wird aus dem Naturereignis eine Naturkatastrophe Die Wirkungen von Wind und Regen konnen schwere Zerstorungen hervorrufen Zum ersten durch die mechanische Gewalt des Windes selbst zum zweiten durch die sehr starken anhaltenden Niederschlage und zum dritten durch Sturmfluten Dabei wutet ein tropischer Wirbelsturm aufgrund seiner grossen raumlichen Ausdehnung an einem Ort oft uber Stunden Im Folgenden werden die unterschiedlichen Bedrohungen die von tropischen Wirbelsturme ausgehen naher erlautert Wind Fortwahrende hohe Windgeschwindigkeiten bis uber 250 km h in Boen sogar uber 350 km h sind nahe dem Auge moglich Dieser starke Wind gefahrdet vor allem die Schifffahrt auf den Meeresgebieten und kann an Land durch die Windkraft direkt oder durch Hochschleudern und Verfrachten von Gegenstanden indirekt selbst massiv gebaute Gebaude und Fahrzeuge oder Baume beschadigen Der Wind schwacht sich rasch ab wenn der tropische Wirbelsturm auf Land ubertritt weil er von seiner Energiequelle Kondensationsenthalpie s o abgeschnitten wird und zudem die erhohte Reibung der Landoberflache den Sturm abschwacht Sturmflut Ein tropischer Wirbelsturm schiebt einen Flutberg vor sich her Dieser ist auf der Nordhalbkugel auf der sich Tiefdruckgebiete gegen den Uhrzeigersinn drehen besonders in jenen Quadranten ausgepragt die sich rechts seiner Zugbahn befinden Auf der Sudhalbkugel liegen aufgrund der Drehung im Uhrzeigersinn die besonders gefahrdeten Bereiche links der Zugbahn In diesen Bereichen addieren sich die Vektoren der Zugrichtung und der umlaufenden Winde des Sturmes Beim Erreichen des Festlandes ist daher in diesen Quadranten mit den schwersten Uberflutungen zu rechnen Durch die hohen Windgeschwindigkeiten kann es zu auflaufender Flut von bis uber 10 m uber dem normalen Hochwasser kommen Dies kann zu weitlaufigen Uberflutungen fuhren Niederschlag Durch die kontinuierliche Verdunstung von warmem Oberflachenwasser und Kondensation im Wolkensystem befinden sich grosse Wassermengen im Sturmsystem sodass die durch einen tropischen Wirbelsturm hervorgerufenen Niederschlagsmengen uber 500 mm das sind 500 Liter pro Quadratmeter erreichen konnen Diese enormen Niederschlagsmengen machen uber dem Ozean keine Probleme losen aber an Land haufig Uberschwemmungen aus und konnen auch zu Erdrutschen fuhren Wellen Uber 20 m hohe Wellen gefahrden die Schifffahrt sowie Kusten und Inseln und ihre Bewohner Sie fuhren oft zur Kustenerosion Tornados Diese kleinraumigen Luftwirbel sind eine haufige Begleiterscheinung von tropischen Wirbelsturmen Sie bilden sich in den Gewittern die den tropischen Wirbelsturm umkreisen Meist handelt es sich dabei um Wasserhosen es treten aber auch Tornados uber Land auf Auch am Rand des Auges eines starken tropischen Wirbelsturms konnen sich wegen von oben in das Zentrum einfallender kalter Luftmassen kurzzeitig Tornados bilden doch ist deren Lebensdauer meist nur auf Sekunden oder Minuten beschrankt ihr Zerstorungspotential ist dennoch sehr stark Die meisten Todesopfer forderte der Zyklon in Ostpakistan 1970 in Bangladesch damals starben rund 300 000 Menschen Hurrikan Katrina verursachte hingegen 2005 mit einer Schadenssumme von uber 100 Milliarden US Dollar den grossten finanziellen Schaden Der starkste Sturm bei Erreichen der Kuste war 1969 Hurrikan Camille der an der US Golfkuste eine Dauerwindgeschwindigkeit von 306 km h erreichte Der bisher langlebigste beobachtete tropische Wirbelsturm war Hurrikan John der 1994 rund 31 Tage uber den Pazifik zog Der in der Ausdehnung grosste verzeichnete tropische Wirbelsturm war 1979 Taifun Tip mit einem Durchmesser von 2 200 km 1 Globale Erwarmung Hauptartikel Auswirkungen auf tropische Wirbelsturme im Artikel Folgen der globalen Erwarmung Tropische Wirbelsturme beziehen ihre Energie aus warmem Oberflachenwasser der Meere Bei der in den letzten Jahrzehnten beobachteten leichten Erwarmung der Oberflachentemperatur steht deshalb im Prinzip mehr Energie zur Verdunstung von Wasser zur Verfugung die Wirbelsturme intensiver und gefahrlicher machen kann Der IPCC hielt in seinem 2021 erschienenen Sechsten Sachstandsbericht fest dass der globale Anteil schwerer tropischer Wirbelsturme der Kategorien 3 bis 5 mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 66 in den vergangenen 4 Jahrzehnten zugenommen hat und dass der Breitengrad in denen sie im westlichen Nordpazifik ihre maximale Starke erreichten nach Norden gewandert ist Diese Veranderungen sind demnach nicht alleine mit naturlicher Variabilitat erklarbar Allerdings gibt es nur geringes Vertrauen bezuglich der Haufigkeit mit der tropische Wirbelsturme aller Kategorien auftreten Attributionsstudien und Physik deuten darauf hin dass der menschengemachte Klimawandel Starkregenereignisse die mit tropischen Wirbelsturme einhergehen verstarkt Fur das Erkennen eines klaren Trendes in der Vergangenheit liegen allerdings noch nicht genugend Daten vor Bei fortschreitender Erwarmung ist gemass IPCC global ein hoherer Anteil von schweren tropischen Wirbelsturme der Kategorien 4 und 5 genauso zu erwarten wie eine Zunahme der maximalen Windgeschwindigkeiten bei den starksten Wirbelsturmen 13 Siehe auchHyperkanWeblinks nbsp Wikinews Tropische Sturme in den Nachrichten nbsp Commons Tropischer Wirbelsturm Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Weltweite Beobachtungsdienste National Hurricane Center Tropical Prediction Center Tropical Products SSD NOAA Tropical Storm Risk Tropical Cyclones CIMSS UW Madison NASA NOAAInteressante Links Hurrikan und Taifun Seite Thomas Savert Naturgewalten Eine aktuelle deutsche Seite mit vielen Infos zu allen Sturmen osterr Wetterdienst ZAMG Wirbelsturme Memento vom 26 Juli 2012 im Internet Archive Aktuelle Wirbelsturm Informationsseite der Zentralanstalt fur Meteorologie und Geodynamik Satellitenbild Animationen Einzelnachweise a b Warmere Meere starkere Hurrikane Kevin E Trenberth Spektrum der Wissenschaft 9 07 S 34 ff Weyman James C and Linda J Anderson Berry Societal Impact of Tropical Cyclones In Fifth International Workshop on Tropical Cyclones Atlantic Oceanographic and Meteorological Laboratory Dezember 2002 abgerufen am 4 Juni 2008 englisch Shoemaker Daniel N Characteristics of Tropical Cyclones Affecting the Philippine Islands PDF 660 kB Nicht mehr online verfugbar Joint Typhoon Warning Center 1991 archiviert vom Original am 5 Februar 2012 abgerufen am 4 Juni 2008 englisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www nrlmry navy mil a b Chenoweth Michael und Christopher Landsea The San Diego Hurricane of 2 October 1858 PDF 294 kB American Meteorological Society November 2004 abgerufen am 4 Juni 2008 englisch Atlantic Oceanographic and Meteorological Laboratory Hurricane Research Division Frequently Asked Questions What are the average most and least tropical cyclones occurring in each basin NOAA abgerufen am 4 Juni 2008 englisch Kam biu Liu amp Miriam L Fearn Reconstruction of Prehistoric Landfall Frequencies of Catastrophic Hurricanes in Northwestern Florida from Lake Sediment Records Quaternary Research 2000 54 2 238 245 doi 10 1006 qres 2000 2166 D B Scott et al Records of prehistoric hurricanes on the South Carolina coast based on micropaleontological and sedimentological evidence with comparison to other Atlantic Coast records Geological Society of America Bulletin 2003 115 9 1027 1039 doi 10 1130 B25011 1 Blake Eric S Tropical Cyclone Report Hurricane Gordon 10 20 September 2006 PDF 1 8 MB Nicht mehr online verfugbar National Hurricane Center 14 November 2006 archiviert vom Original am 10 Mai 2009 abgerufen am 4 Juni 2008 englisch Joint Typhoon Warning Center 1 2 North Indian Tropical Cyclones PDF Nicht mehr online verfugbar In 2003 Annual Tropical Cyclone Report 2004 archiviert vom Original am 21 Februar 2013 abgerufen am 4 Juni 2008 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www usno navy mil Sinclair Mark How often is New Zealand hit by tropical cyclones In Water amp Atmosphere Band 10 Nr 1 NIWA Science Marz 2002 englisch How often is New Zealand hit by tropical cyclones Memento vom 6 August 2008 im Internet Archive PDF abgerufen am 4 Juni 2008 Bureau of Meteorology Tropical Cyclones in Western Australia Climatology Nicht mehr online verfugbar Ehemals im Original abgerufen am 4 Juni 2008 englisch 1 2 Vorlage Toter Link www bom gov au Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis World Meteorological Organization Tropical Cyclone RSMC South West Indian Ocean DOC Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 8 September 2006 abgerufen am 4 Juni 2008 IPCC Summary for Policymakers In V Masson Delmotte P Zhai A Pirani S L Connors C Pean S Berger N Caud Y Chen L Goldfarb M I Gomis M Huang K Leitzell E Lonnoy J B R Matthews T K Maycock T Waterfield O Yelekci R Yu B Zhou Hrsg Climate Change 2021 The Physical Science Basis Contribution of Working Group I to the Sixth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change 6 Auflage Cambridge University Press Cambridge UK 2021 S 11 und 20 ipcc ch PDF Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tropischer Wirbelsturm amp oldid 235155973