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Dieser Artikel behandelt das spatmittelalterliche fruhneuzeitliche Trinkgefass Zum jungsteinzeitlichen Gefasstyp siehe Trichterbecherkultur Ein Trichterhalsbecher ist ein spatgotischer Gefasstyp aus Steinzeug der zwischen dem 14 und 17 Jahrhundert vor allem in den rheinischen Topfereizentren hergestellt wurde und in ganz Europa verbreitet war Stillleben von Georg Flegel 17 Jahrhundert mit einem Siegburger Trichterhalsbecher Fruher Trichterhalsbecher Ende 14 Jh Trichterhalsbecher sind Trinkgefasse mit einem eiformigen Bauch konischem Hals und einem trichterformigen weiten Rand Der Standring ist in Form eines Wellenfusses angesetzt Der Wellenfuss bleibt diesem Trinkbecher noch bis zur Mitte des 16 Jahrhunderts erhalten und wird dann durch einen barocken aufgedrehten Standfuss mit Profilierung abgelost Einige Siegburger Topferwerkstatten fuhren den Wellenfuss jedoch auch noch bei den Spatformen der Trichterhalsbecher weiter Aus dieser Grundform wurden auch Kruge Trichterhalskrug hergestellt die dann auf der Schulter einen ringformigen Bandhenkel angesetzt haben Eine Sonderform der Trichterhalsbecher sind in Siegburg produzierte Sturzbecher Bei diesem Gefasstyp fehlt der Standfuss Der Boden ist zugespitzt sodass dieser Becher nur vollstandig entleert mit der Offnung nach unten abgestellt werden konnte Die ersten Trichterhalsbecher wurden in Siegburg in der 2 Halfte des 14 Jahrhunderts entwickelt und wurden fur Siegburger Steinzeug charakteristisch Die fruhen in Siegburg produzierten Becher wiesen eine rotgeflammte Oberflache auf und sind mit drei kleinen Rundmedaillons auf der Schulter dekoriert Ab dem 15 Jahrhundert wechselt die geflammte Oberflache zu reinem weissgrau Die Auflagen werden grosser und zeigen meist biblische Szenen oder florale Ornamente In der Mitte des 16 Jahrhunderts wurden vor allem in der Werkstatt des Anno Knutgen kunsthandwerklich hochstehende Trichterhalsbecher und kruge geschaffen Teilweise entstanden Gefasse deren Wandung mit einem gotischen Masswerk durchbrochen war Um diese Gefasse nutzen zu konnen wurden sie mit einem Einsatz versehen Ab dem 16 Jahrhundert wurde diese Gefassform auch in anderen rheinischen Topferzentren wie Raeren Speicher Frechen oder Langerwehe ubernommen Nach der Abwanderung der Siegburger Topfer um 1600 nach Troisdorf Altenrath und ins Kannenbackerland wurde dort diese Gefassform noch bis ins ausgehende 17 Jahrhundert weiterproduziert Hier dominierte dann das fur das Westerwalder Steinzeug typische Kobaltblau Literatur BearbeitenGisela Reineking von Bock Steinzeug Kunstgewerbemuseum der Stadt Koln Koln 1986 S 100 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trichterhalsbecher amp oldid 235308209