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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Totenkirchl Begriffsklarung aufgefuhrt Das Totenkirchl ist ein 2190 m u A hoher Berg im Wilden Kaiser in den Nordlichen Kalkalpen ostlich von Kufstein in Tirol Das Totenkirchl weist nordlich einen steilen Sockel mit breitem Schrofenband auf nach Nordwesten bildet es dagegen eine Felswand aus die durch drei grosse Terrassen unterbrochen ist Nach Osten fallt der Berg mit einer rund 400 m hohen Wand gegen das Winkelkar Schneeloch ab auf der Westseite liegt eine 600 m hohe Steilwand oberhalb des Hohen Winkels TotenkirchlTotenkirchl von Norden mit Normalweg ab StripsenjochHohe 2190 m u A Lage Tirol OsterreichGebirge KaisergebirgeDominanz 0 27 km Hintere KarlspitzeSchartenhohe 129 m Scharte zu den KarlspitzenKoordinaten 47 34 12 N 12 18 43 O 47 57 12 311944444444 2190 Koordinaten 47 34 12 N 12 18 43 OTotenkirchl Tirol Erstbesteigung 16 Juni 1881 durch Karl Babenstuber Gottfried Merzbacher Michael SoyerNormalweg Ab Stripsenjoch mit Kombination aus Fuhrerweg Untere Schmidrinne Leuchsvariante und Oberem Merzbacherweg III Gipfel des Totenkirchl gesehen von der Hinteren Karlspitzepd2Vorlage Infobox Berg Wartung BILD1 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Routen 3 Varia 4 Literatur und Karte 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Berg gehort zum Zentralkaiser und liegt unmittelbar sudlich des Stripsenjochs und ist uber die Winklerscharte mit dem Massiv der Karlspitzen Grat zur Hinteren Karlspitze verbunden Ostlich gegenuber sind Fleischbank und Christaturm dazwischen befindet sich das Winkelkar mit dem Schneeloch Westlich befindet sich das Hochkar Hoher Winkel dahinter gegenuber der Haltstock mit der Kleinen Halt Der Berg gehort zur Gemeinde Kirchdorf in Tirol Routen BearbeitenDer Berg zahlt zu den beruhmtesten Kletterbergen der nordlichen Kalkalpen mit uber funfzig Kletterrouten ab dem Schwierigkeitsgrad III nach UIAA Skala Erstbegeher waren nach zwei abgebrochenen Versuchen Karl Babenstuber Gottfried Merzbacher und der Bergfuhrer Michael Soyer genannt Steinackerer am 16 Juni 1881 Im Jahr 1893 erfolgte die 25 Besteigung 1 Die Westwand wurde erstmals von Dulfer und von Redwitz im Jahr 1913 durchstiegen 2 Er ist besonders wegen seiner zahlreichen Kamine etwa dem nach Hans Dulfer benannten Dulfer Kamin als Kletterberg bekannt und beliebt 3 Uber den Christ Fick Kamin stiegen erstmals Heinrich Fick und Fritz Christ auf 4 Ausgangspunkt fur Touren auf das Totenkirchl ist das Stripsenjochhaus des Osterreichischen Alpenvereins OAV Der heutige Normalweg Kombination aus Fuhrerweg untere Schmidtrinne Leuchsvariante und Oberem Merzbacherweg daher teils schwierige Routenfindung beginnt am Stripsenjoch und fuhrt zunachst auf einer Pfadspur uber mehrere Erhebungen und Scharten teils durch Latschen und uber Felsen zum Wandfuss eine langere Abkletterstelle II Von dort fuhrt die Route an den Fuhrernadeln vorbei zur ersten Terrasse wo die Route nach rechts abschwenkt und uber das Fuhrerwandl nach oben fuhrt Weiter geht es uber den Fuhrerkamin und die Schmidtrinne hinauf und dann durch die Leuchsrinne und uber eine kleine Scharte hinauf auf die zweite Terrasse Dort Gehgelande bis zum oberen Ende und sodann aufwarts uber eine Wand Rinnen an der Erich Konig Hohle vorbei und durch eine kleine Scharte links uber den Grat zur dritten Terrasse Oberer Merzbacherweg Von dort den Vorgipfel westseitig umgehend in die Scharte vor dem Gipfel und uber Rinnen und Bander sowie Geroll hinauf zum Gipfelkreuz mit Buch Die Kletterroute ist teils markiert und mit Bohrhaken abgesichert Zeitaufwand ab Stripsenjoch etwa 4 Stunden Schwierigkeit II vielfach und mehrere langere Passagen bis III Durch die vielen Begehungen teils speckiger Fels und steinschlaggefahrdet Varia BearbeitenDas erste namentlich bekannte Opfer des Totenkirchl war der Munchner Josef Ehret der sich im Oktober 1892 trotz aller Warnungen nicht hatte davon abbringen lassen den schon bei guten Wetterverhaltnissen schwierigen Berg bei nasskaltem und nebeligem Wetter im Alleingang zu bezwingen 5 Am 1 August 1925 sturzte der Bergfuhrer Hans Fiechtl bei einer Kletterpartie beim Schneeloch zwischen Fleischbank und Totenkirchl in den Tod Es war dies der sechste todliche Absturz der sich in diesem Jahr im Gebiet des Wilden Kaiser ereignet hatte Eine Woche vorher hatte Fiechtl noch Resi Stoger die elfjahrige Tochter des Huttenwirtes des Stripsenjoch Hauses und deren 13 jahrige Freundin Toni Steiner zum Gipfel begleitet Die beiden Madchen galten als die jungsten Bezwinger des Berges 6 Nur einen Tag nach dem Todessturz Fiechtls starben vier Munchner Touristen infolge eines plotzlich aufgetretenen Schneesturms an Entkraftung 7 Der alteste Mensch der auf den Gipfel des Totenkirchl stand war der Rosenheimer Arno Loth Er war zum Zeitpunkt der Besteigung 86 Jahre alt 8 1918 wurde das Totenkirchl zum ersten Mal von einem Touristen mit nur einem Bein bestiegen 9 1930 forderte der Berg sieben Todesopfer Innerhalb nur eines Tages starben vier junge Munchner Kletterer 10 Einer Notiz zufolge die 1931 im Salzburger Volksblatt erschien haben bis zum Berichtszeitpunkt 130 Bergsteiger bei der Ausubung des Klettersports im Gebiet des Wilden Kaiser ihr Leben verloren 25 Tote entfielen auf das Totenkirchl 11 Im August des Jahres 1938 sturzten drei Bergsteiger und eine Bergsteigerin alle vier aus Munchen in den Tod 12 1942 drehte ein Team der Kulturfilmabteilung der Wien Film einen Beitrag uber das Totenkirchl Wahrend einer Drehpause wurden die Mitwirkenden an diesem Projekt Zeugen eines alpinen Notfalls der zwei Kletterer das Leben kostete 13 In Hinterbarenbad Gemeinde Ebbs wurde unweit des Anton Karg Hauses eine Gedenkstatte fur die im Gebiet des Wilden Kaisers verungluckten Bergsteiger errichtet 14 Im Juni 1942 wurde das Totenkirchl zum Schauplatz einer alpin militarischen Aktion einer Gebirgsartillerie Abteilung die den Auftrag hatte auf einer Scharte knapp unterhalb der zweiten Terrasse ein Geschutz in Stellung zu bringen 15 Im Janner 2006 uberlebte der osterreichische Bergfuhrer und Hohenbergsteiger Markus Kronthaler bei einer Wintertour auf das Tochtenkirchl einen Absturz aus grosser Hohe ohne nennenswerte Verletzungen 16 Nur vier Monate spater verstarb Kronthaler auf tragische Weise bei einer Expedition auf den Broad Peak Der letzte Alpinunfall mit todlichem Ausgang ereignete sich im Juli 2023 17 Literatur und Karte BearbeitenHorst Hofler Jan Piepenstock Kaisergebirge alpin Alpenvereinsfuhrer alpin fur Wanderer und Bergsteiger Alpenvereinsfuhrer 12 Auflage Bergverlag Rother Munchen 2006 ISBN 3 7633 1257 9 Pit Schubert Kaisergebirge extrem Alpenvereinsfuhrer fur Kletterer Alpenvereinsfuhrer Bergverlag Rother Munchen 2000 ISBN 3 7633 1272 2 Alpenvereinskarte 1 25 000 Kaisergebirge Blatt 8 Emil Gretschmann Munchen Das Totenkirchl Gedanken zur Ersteigungsgeschichte In Osterreichische Touristen Zeitung 42 Jahrgang 1922 S 125 ff Digitalisat abrufbar bei ANNO anno onb ac at Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Totenkirchl Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Festivaltour de Die Geschichte des Kletterns in alten Fotografien insbesondere Teil 5 festivaltour deEinzelnachweise Bearbeiten Fritz Schmitt Das Buch vom Wilden Kaiser Bergverlag Rudolf Rother Munchen 1982 S 160f Richard Goedeke Kletterfuhrer Bayerische Alpen Nordtirol Genusstouren III VII Bergverlag Rother 2 Aufl Munchen 2009 S 132 Fritz Schmitt Das Buch vom Wilden Kaiser Bergverlag Rudolf Rother Munchen 1982 S 75 Heinrich Fick ein tauber Erstersteiger In Fritz Schmitt Bergsteiger Anekdoten Bruckmann Munchen 1985 S 71 Das interessante Blatt 20 Oktober 1892 S 5 anno onb ac at Tagblatt 22 Juli 1925 S 6 anno onb ac at Innsbrucker Nachrichten 4 August 1925 S 5 anno onb ac at Neue Warte am Inn 13 September 1944 S 2 Neuigkeits Weltblatt 21 September 1918 S 6 anno onb ac at Innsbrucker Nachrichten 10 September 1930 S 6 anno onb ac at Salzburger Volksblatt 3 November 1931 S 8 anno onb ac at Bregenzer Vorarlberger Tagblatt 24 August 1938 S 3 anno onb ac at Salzburger Volksblatt 2 Juni 1942 S 3 anno onb ac at Bilder der Gedenkstatte waymarking com Innsbrucker Nachrichten 13 Juni 1942 S 4 anno onb ac at ORF Tirol 9 Januar 2006 tirv1 orf at Allgauer Zeitung allgaeuer zeitung de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Totenkirchl amp oldid 237431133