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Tom Roden war eine Propstei des Klosters Corvey auf dem Gebiet der heutigen Stadt Hoxter Sie bestand seit dem 13 Jahrhundert bis ins 16 Jahrhundert hinein Heute sind die Ruinen ein Bodendenkmal Das Bodendenkmal tom Roden vor dem Hintergrund der etwa 800 m entfernten Abtei Corvey Hoxter Nienkerken Siedlung und Kloster Corvey und Propstei tom Roden um 1250 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Archaologischer Befund 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenEine der heiligen Magdalena geweihte Kapelle wurde an dieser Stelle bereits 1184 erwahnt Abt Hermann I von Holte hat dort um die Kapelle eine Propstei Corveys gegrundet Ein erster Propst wurde 1244 erwahnt Der Propst gebot uber ein kleines Kapitel war aber Corvey unterstellt Es sind fur das dreizehnte Jahrhundert ein Konvent und Dignitare uberliefert Seit 1284 gab es eine Prozession der Kanoniker von Nienkerken zu besonderen Festtagen nach tom Roden Die Kapelle und wohl auch ein Grossteil der ubrigen Gebaude wurden 1324 1327 durch Brand zerstort Moglicherweise spielten dabei Ubergriffe von Herzog Otto von Braunschweig auf Corveyer Territorium eine Rolle Spater wurden sie wieder aufgebaut Dass die Kapelle wieder hergestellt wurde bezeugt eine Altarstiftung aus dem Jahr 1422 zur Verehrung der Heiligen Jungfrau Maria Solitaria Die Errichtung eines zweiten Altars macht die Bedeutung des Gotteshauses deutlich Im Jahr 1431 wurden zwei Prabenden von Corvey nach tom Roden verlegt Der ehemalige Propst Hermann von Stockhausen uberfiel 1455 56 tom Roden und Corvey Das Amt des Propstes von tom Roden war nicht selten mit dem des Propstes von Corvey verbunden Dieser lebte teilweise auch in Corvey Vor allem seit der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts durfte das Amt eine reine Sinekure gewesen sein Ein Konvent durfte nicht mehr bestanden haben Um etwa 1482 wurde der Bach Schelpe der bis dato die Propstei mit Wasser versorgte durch den Schelpekanal Richtung Suden umgeleitet um das Wasser dem Kloster Corvey zuzufuhren Somit gab es kein fliessendes Wasser mehr in der Propstei Corvey hatte sich mit der Stadt Hoxter darauf geeinigt dass die Stadt das Wasser der Grube und Corvey das Wasser der Schelpe nutzen durften 1 2 Johann von der Lippe war der letzte Propst und zog 1501 nach Hoxter Das Ende kann auch mit dessen Weigerung der Bursfelder Kongregation beizutreten zu tun gehabt haben Er lebte mit seinen Sohnen von den Einkunften der ehemaligen Propstei 3 Nach dessen Tod 1538 wurde das Amt aus finanziellen Grunden nicht mehr besetzt Wie lange in der Kapelle noch Messen gelesen wurden ist unbekannt Die Anlage wurde als Steinbruch genutzt Archaologischer Befund Bearbeiten nbsp Mauern der KapelleDie Anlage wurde von 1975 bis 1980 unter der Leitung von Gabriele Isenberg archaologisch untersucht 4 Die Ruinen wurden ausgegraben und sind heute frei zuganglich zu sehen Die teilweise 1990 91 wieder aufgemauerten Reste sind etwa 1 bis 2 Meter hoch Es zeigte sich dass die Kapelle im Suden der ubrigen Gebaude lag Sie war eine dreischiffige Basilika mit einer Chorapsis Die Kirche war 37 m lang und 15 m breit Sie verfugte uber einen Westturm mit den Massen von 11 10 m In der Mitte der Kirche gab es eine Chorschranke die das Gotteshaus in eine Monchs und eine Leutekirche teilte Nordlich der Kirche lagen die Klostergebaude um einen Kreuzgang angeordnet Es sind in diesem Bereich auch zwei Brunnen gefunden worden Eines der Klostergebaude war mit 36 9 50 m langgestreckt und war in verschiedene Raume unterteilt Kapelle und Klostergebaude waren in Massivbauweise errichtet Das Propsteigebaude war wahrscheinlich zweistockig Mindestens drei Gebaude verfugten uber eine Feuerstelle Gefunden hat man auch einen gedeckten Kanal Zu Tage kamen ein ausgeklugeltes System der Wasserversorgung sowie verschiedene Typen von Heizungsanlagen 4 Die meisten Kleinfunde lassen sich auf die Zeit des 13 und fruhen 14 Jahrhunderts datieren was darauf hinweist dass in dieser Zeit die Blute der Anlage lag Ausgegraben wurde auch der Friedhof Dabei fand man Reste von 52 Skeletten Begraben wurden dort neben den Angehorigen der Propstei auch Bewohner einer zugehorigen Siedlung 5 Einzelnachweise Bearbeiten Westfalischer Stadteatlas Lieferung 9 Hoxter mit Corvey GSV Stadteatlas Verlag Altenbeken 2006 Hrsg Wilfried Ehbrecht Wachstumsphasenkarte Hoxter und Corvey Tafel 2 ISBN 978 3 89115 180 8 Paul Robitzsch Die Wasserleitungen von Hoxter 1883 veroffentlicht vom Heimatverein Hoxter PDF Datei 212 kB Klaus Schreiner Defectus natalium Geburt aus einem unrechtmassigen Schoss als Problem klosterlicher Gemeinschaftsbildung In Ludwig Schmude Hrsg Illegitimitat im Spatmittelalter Munchen 1994 S 111 a b LWL Chefarchaologin geht in den Ruhestand Pressemitteilung des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe vom 30 Juli 2088 abgerufen am 13 Marz 2013 Memento des Originals vom 23 September 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www archaeologie online de Anne Schulz Essen und Trinken Im Mittelalter 1000 1300 Berlin 2011 S 696Literatur BearbeitenFritz Sagebiel Die Ausgrabungen auf dem Grundstuck der ehemaligen Corveyer Propstei tom Roden am Rohrweg fur 1976 abgeschlossen In Hoxter Corvey Monatsschrift Jg 1976 Nr 10 S 5 9 online abgerufen am 12 September 2020 PDF Datei 242 kB Gabriele Isenberg Bedeutende Grabungsergebnisse In Hoxter Corvey Monatsschrift Jg 1978 Nr 4 S 5 9 online abgerufen am 12 September 2020 PDF Datei 124 kB Gabriele Isenberg Art Hoxter tom Roden In Handbuch der historischen Statten Deutschlands Bd 3 Nordrhein Westfalen herausgegeben von Manfred Groten Peter Johanek Wilfried Reininghaus und Margret Wensky Kroner Stuttgart 3 vollig neu bearbeitete Auflage 2006 ISBN 3 520 27303 9 S 483 484 Wolfgang Braun Klosterruinen unter einer Viehweide Nur durch Zufall wurde tom Roden bei Corvey entdeckt In ders Geheime Orte in Ostwestfalen Nicolai Berlin 2015 ISBN 978 3 89479 928 1 S 62 68 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons tom Roden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Geografikum GND 4106526 8 lobid OGND AKS 51 786453 9 399619 Koordinaten 51 47 11 2 N 9 23 58 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tom Roden amp oldid 213911089