www.wikidata.de-de.nina.az
Titus Tobler 25 Juli 1806 in Stein 21 Januar 1877 in Munchen heimatberechtigt in Wolfhalden war ein Schweizer Arzt Dialektforscher und Palastinaforscher Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Palastinaforschung 3 Schriften 3 1 Helvetica 3 2 Palastinastudien und Reiseberichte 4 Quellen und Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiografie Bearbeiten nbsp Titus Tobler Portrat von Carl Gonzenbach 1875Titus Tobler wurde 1806 in Stein Kanton Appenzell Ausserrhoden als Sohn von Johannes Tobler reformierter Pfarrer und Elisabeth Horler geboren Nach einer Grundausbildung an der Kantonsschule Trogen studierte er ab 1823 Medizin am chirurgischen Institut in Zurich 1825 in Wien und 1826 in Wurzburg Im Jahr 1827 erlangte er die Promotion und bildete sich in Paris weiter Ab 1827 war er als praktizierender Arzt in Teufen AR tatig Neben seiner Tatigkeit als Mediziner wirkte er in politischen Amtern und betatigte sich als Schriftsteller und Journalist Neben politisch journalistischen Schriften verfasste Tobler auch Beitrage zu medizinischen Themen Im Jahr 1830 erschien von ihm die Bildungsschrift Die Hausmutter Er arbeitete am Deutschen Worterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm mit Bis heute findet sein Werk Appenzeller Sprachschatz 1837 ein Beitrag zur fruhen alemannischen und deutschen Mundartforschung in der Dialektforschung Beachtung Es gilt als Grundlegung eines historischen Mundartworterbuchs Der radikaldemokratisch gesinnte Tobler regt mit seiner Streitschrift Der Rath am Falkenhorst erschienen 1830 die Revision der Kantonsverfassung von Appenzell Ausserrhoden an Ab 1831 sass er im Revisionsrat Im Jahr 1834 verliess er Teufen und war in Walzenhausen und Lutzenberg tatig Ab 1840 liess er sich in Horn TG am Bodensee nieder wo er bis 1871 als Badearzt tatig war 1868 gehorte er zu den Grundern des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung wo er sich fur die Bildung einer naturkundlichen Sektion einsetzte 1 In den 1850er Jahren wirkte er im Kanton Thurgau als Mitglied des Verfassungsrates Von 1853 bis 1857 gehorte er als Vertreter von Appenzell Ausserrhoden dem Nationalrat an Auf seine Anregung hin wurde der Karfreitag in allen reformierten Kantonen zum Feiertag erhoben 2 Als er 1871 in den Ruhestand trat wechselte er seinen Wohnsitz vom Bodensee nach Munchen Dort starb Titus Tobler am 17 Januar 1877 Testamentarisch hatte er angeordnet seine Leiche in seiner Heimatgemeinde Wolfhalden zu beerdigen 3 Palastinaforschung BearbeitenSeine eigentliche Bedeutung erlangte Tobler durch seine Forschungstatigkeit zu Palastina Er galt als einer der besten Kenner der Palastinaliteratur so dass er zuweilen als Nestor der mittelalterlichen Reisebeschreibungen bezeichnet wird 4 1835 besuchte Tobler zum ersten Mal Palastina Seine Reiseerlebnisse die er 1839 in zwei Banden unter dem Titel Lustreise ins Morgenland veroffentlichte fanden grosse Beachtung Weitere Palastinareisen die Tobler in den Jahren 1845 1857 und 1865 unternahm erfuhren ebenfalls literarischen Niederschlag Als sein grosstes Verdienst gilt die Zusammenstellung aller ihm bekannten gedruckten und ungedruckten Quellen zu Palastina die er 1876 in seiner Bibliographica geographica Palaestinae veroffentlichte Dieses Werk und viele weitere Veroffentlichungen zu Palastina brachten ihm den Ruf eines Pioniers der Palastinologie ein 5 Zur Zusammenstellung seiner Palastina Bibliographie suchte Tobler Bibliotheken in ganz Europa auf und nahm mit anderen Palastinaforschern Kontakt auf In zehn forschungsgeschichtlich bedeutenden Werken verband er alle Quellen die in Europas Bibliotheken zuganglich waren mit seinen wahrend der vier Palastinareisen erworbenen Beobachtungen Zudem edierte er wichtige Quellentexte aus der europaischen Pilgerliteratur 1865 unternahm Tobler seine vierte und letzte Reise nach Palastina Wegen Ausbruch einer Choleraepidemie konnte er allerdings nicht alle geplanten Ziele erreichen Nach seinem Umzug nach Munchen 1871 widmete er sich ganz seiner Forschungstatigkeit Schriften BearbeitenHelvetica Bearbeiten Die Hausmutter Ein Buch fur das Volk Buhler 1830 Appenzellischer Sprachschatz Zurich 1837 Volltext in der Google Buchsuche Alte Dialektproben der deutschen Schweiz St Gallen 1869Palastinastudien und Reiseberichte Bearbeiten Lustreise ins Morgenland Zurich 1839 Band 1 in der Google Buchsuche Bethlehem in Palastina Topographisch und historisch nach Anschau und Quellen geschildert St Gallen und Bern 1849 Volltext in der Google Buchsuche Golgatha Seine Kirchen und Kloster St Gallen und Bern 1851 Volltext in der Google Buchsuche Denkblatter aus Jerusalem St Gallen und Konstanz 1853 Volltext in der Google Buchsuche Zwei Bucher Topographie von Jerusalem und seinen Umgebungen Berlin 1853 1854 Band 1 in der Google Buchsuche Band 2 in der Google Buchsuche Beitrag zur medizinischen Topographie von Jerusalem Berlin 1855 Volltext in der Google Buchsuche Titus Toblers dritte Wanderung nach Palastina im Jahre 1857 Gotha 1859 Volltext in der Google Buchsuche Bibliographica geographica Palaestinae Leipzig 1867 Volltext in der Google Buchsuche Nazareth in Palastina Berlin 1868 Volltext in der Google Buchsuche Der grosse Streit der Lateiner mit den Griechen in Palaestina St Gallen 1870 Volltext in der Google Buchsuche Die jerusalemitanische Grabkapelle in Konstanz In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung Band 3 1872 S 124 127 DigitalisatQuellen und Literatur BearbeitenNachlass im Staatsarchiv Nurnberg Teilnachlass im Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden Heinrich Jakob Heim Dr Titus Tobler der Palastinafahrer Ein appenzellisches Lebensbild Nach handschriftlichen Quellen bearbeitet F Schulthess Zurich J Schlapfer Trogen 1879 Google Konrad Furrer Tobler Titus In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 38 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 395 402 Erich Gruner und Karl Frei Die Schweizerische Bundesversammlung 1848 1920 Band 1 Francke Bern 1966 S 524 f Robert Hinderling Und leider auch Philologie Der Appenzeller Arzt Palastinaforscher und Dialektologe Titus Tobler 1806 1877 in seiner wissenschaftlichen Korrespondenz Dem Landsmann von Tobler Stefan Sonderegger zum 60 Geburtstag Bayreuth 1987 Robert Hinderling Stefan Sonderegger Titus Tobler 1806 1877 Ein appenzellisches Universalgenie In Appenzellische Jahrbucher 121 1993 Digitalisat Max Kuchler Tobler Titus In Historisches Lexikon der Schweiz Thomas K Kuhn TOBLER Titus In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 12 Bautz Herzberg 1997 ISBN 3 88309 068 9 Sp 253 255 bautz de Memento vom 6 August 2007 im Internet Archive Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt Artikel Artikelanfang im Internet Archive Haim Goren Zieht hin und erforscht das Land Die deutsche Palastinaforschung im 19 Jahrhundert Gottingen 2003 ISBN 3 89244 673 3 Monira Djurdjevic Orientalismus im religiosen Kontext Schweizer Protestanten Masterarbeit Universitat Freiburg Schweiz Freiburg Schweiz 2017 Irina Bossart Titus Tobler Ein Steiner Kantonsschuler der ersten Stunde In Stein Zeit Mitteilungen Gemeinde Stein AR Februar 2021 Nr 132 Eigenverlag Stein 2021 S 25 29 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Titus Tobler Quellen und Volltexte Literatur von und uber Titus Tobler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Titus Tobler in der Deutschen Digitalen Bibliothek Museum Wolfhalden Titus Tobler auf der Website der Bundesversammlung wbr Eingereichte Vorstosse Einzelnachweise Bearbeiten Harald Derschka Der Verein fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung Ein Ruckblick auf einhundertfunfzig Jahre Vereinsgeschichte 1868 2018 Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung Band 136 Thorbecke Ostfildern 2018 ISBN 978 3 7995 1725 6 hier S 10 S 17 Hans Altherr Titus Tobler und der Karfreitag In Appenzeller Zeitung 17 April 2014 sowie Neue Zurcher Zeitung 18 April 1962 In der Literatur z B der Allgemeinen Deutschen Biographie wird unprazis gesagt der Charfreitag gelte dank Tobler in der ganzen Schweiz als hoher Feiertag Fur die katholischen Kantone galt und gilt dies jedoch nicht Vgl Liste der kantonalen Feiertage PDF 126 kB Furrer ADB S 401 Stefan Schroder Zwischen Christentum und Islam Berlin 2009 Vgl Goren 2003 S 221 Normdaten Person GND 117402656 lobid OGND AKS LCCN n85061030 VIAF 84808672 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tobler TitusKURZBESCHREIBUNG Schweizer Arzt und PalastinaforscherGEBURTSDATUM 25 Juli 1806GEBURTSORT Stein ARSTERBEDATUM 21 Januar 1877STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Titus Tobler amp oldid 233985774