Titan(III)-oxid ist eine anorganische chemische Verbindung des Titans aus der Gruppe der Oxide.
Kristallstruktur | ||||||||||
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_ Ti3+ _ O2− | ||||||||||
Allgemeines | ||||||||||
Name | Titan(III)-oxid | |||||||||
Andere Namen | Titansesquioxid | |||||||||
Verhältnisformel | Ti2O3 | |||||||||
Kurzbeschreibung | dunkelvioletter Feststoff | |||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||
Molare Masse | 143,73 g·mol−1 | |||||||||
Aggregatzustand | fest | |||||||||
Dichte | 4,49 g·cm−3 (25 °C) | |||||||||
Schmelzpunkt | 1839 °C | |||||||||
Siedepunkt | 3000 °C | |||||||||
Löslichkeit | nahezu unlöslich in Wasser, Salzsäure und Salpetersäure | |||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Vorkommen Bearbeiten
Das Mineral Tistarit ist eine sehr seltene und bisher einzige bekannte natürliche Bildung von Titan(III)-oxid.
Gewinnung und Darstellung Bearbeiten
Titan(III)-oxid kann durch Reaktion von Titan mit Titan(IV)-oxid bei 1600 °C gewonnen werden.
Es kann auch durch Reaktion von Kohlenmonoxid mit Titan(IV)-oxid bei 800 °C hergestellt werden.
Eigenschaften Bearbeiten
Titan(III)-oxid ist ein dunkelviolettes bis schwarzes Pulver, das unlöslich in Wasser ist. Es löst sich in Schwefelsäure unter Violettfärbung der Säure. Bei Erwärmung mit Flusssäure und Königswasser erfolgt eine Zersetzung. Seine Kristallstruktur ist trigonal, isotyp zu der von Korund mit Raumgruppe R3c (Raumgruppen-Nr. 167) (a = 514,8 pm, c = 1363,6 pm). Die Verbindung existiert im Bereich von TiO1,49 bis TiO1,51. Unterhalb von 200 °C ist es ein Halbleiter, darüber metallisch leitend.
Verwendung Bearbeiten
Titan(III)-oxid wird als Ausgangsmaterial für Interferenzschichten, Dünnschichtwiderstände und Kondensatoren verwendet.
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Datenblatt Titanium(III) oxide, −100 mesh, 99.9% trace metals basis bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 20. Mai 2013 (PDF).
- François Cardarelli: Materials Handbook: A Concise Desktop Reference. Springer, 2008, ISBN 978-1-84628-669-8, S. 619 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Roger Blachnik (Hrsg.): Taschenbuch für Chemiker und Physiker. Begründet von Jean d’Ans, Ellen Lax. 4., neubearbeitete und revidierte Auflage. Band 3: Elemente, anorganische Verbindungen und Materialien, Minerale. Springer, Berlin 1998, ISBN 3-540-60035-3, S. 770 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Chi Ma, George R. Rossman: Tistarite, Ti2O3, a new refractory mineral from the Allende meteorite. In: American Mineralogist. Band 94, S. 841–844 (englisch, rruff.info [PDF; 530 kB; abgerufen am 14. Februar 2022]).
- ↑ Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 1366.
- Ralf Alsfasser, Erwin Riedel, H. J. Meyer: Moderne Anorganische Chemie. Walter de Gruyter, 2007, ISBN 3-11-019060-5, S. 295 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Erwin Riedel, Christoph Janiak: Anorganische Chemie. Walter de Gruyter, 2011, ISBN 3-11-022566-2, S. 793 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Dale L. Perry: Handbook of Inorganic Compounds, Second Edition. Taylor & Francis US, 2011, ISBN 1-4398-1462-7, S. 479 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).