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Thymops birsteini ist eine Art der Zehnfusskrebse aus der Familie der Hummerartigen Die 1972 beschriebene Hummerart ist in der Tiefsee des Sudatlantiks bei Argentinien und Chile verbreitet Thymops birsteiniThymops birsteiniSystematikOrdnung Zehnfusskrebse Decapoda Unterordnung PleocyemataTeilordnung Grosskrebse Astacidea Familie Hummerartige Nephropidae Gattung ThymopsArt Thymops birsteiniWissenschaftlicher NameThymops birsteini Zarenkov amp Semenov 1972 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Systematik und Taxonomie 4 Literatur 4 1 Einzelnachweise 5 WeblinksBeschreibung BearbeitenDas Rostrum von Thymops birsteini ist schmal und reicht weit uber die Antennenbasen antennal peduncles hinaus Es besitzt seitliche aber keine bauch bzw ruckenseitige Dorne Die Oberflache des Rostrums hat mittig eine Vertiefung die sich in Langsrichtung uber den kompletten Carapax als flache Linie fortsetzt Wie bei der Art Thymopsis nilenta befinden sich etwa ab der Mitte auf dem Rostrum zwei parallel zu der Vertiefung verlaufende Grate die mit sieben oder acht scharfen Spitzen versehen sind 1 Der leicht behaarte Carapax ist insgesamt unregelmassig fein granuliert Die einzelnen Segmente Somite des Pleons besitzen eine quer verlaufende Vertiefung Das Telson ist deutlich langer als breit und langer als das sechste Somit Die ruckenseitige Oberflache des Telsons ist granuliert und besitzt zwei stumpfe und eher unscheinbare Grate Die Augen sind eher klein reduziert und nicht pigmentiert jedoch beweglich Der Exopodit der Antenne Scaphocerite fehlt Der Exopodit des zweiten Maxillipeden ist reduziert und ohne Flagellum der des dritten ist sehr klein 1 Die grossen Scheren am ersten Schreitbeinpaar sind gleich relativ gross und ubersat mit vielen Dornen bzw Knotchen Die Scherenfinger sind etwa so lang wie die Scherenhand Die Scherenfinger spitzen sich zum Ende hin zu sind nach innen gebogen und uberkreuzen sich beim Schliessen der Schere Am zweiten und dritten Schreitbeinpaar befinden sich sehr kleine Scheren das vierte und funfte ist scherenlos Sehr vereinzelt sind das zweite und dritte Paar mit Haaren versehen 1 Bei Mannchen sind die Segmente des ersten Schwimmbeinpaares unbeweglich verschmolzen die Endo und Exopoditen der zweiten bis funften Schwimmbeinpaare sind relativ schlank Am Endopoditen des zweiten Paares ist das Appendix masculina einen Art klammerartiger Anhang relativ kurz Bei Weibchen besteht das erste Paar aus zwei beweglichen Segmenten wobei das am Korper gelegene basale kurzer ist Die restlichen Schwimmbeine der Weibchen gleichen denen des dritten bis funften Paares der Mannchen 1 Die Uropoden sind relativ breit und haben einen langs in der Mitte verlaufenden Grat Der aussere Rand der Endopoditen endet in einer einzelnen Spitze Der Exopodit hat eine deutliche Diaeresis eine querverlaufende Vertiefung welche nach vorne hin etwa 20 kleine Spitzen tragt 1 Mannchen und Weibchen haben etwa gleiche Korpergrossen Maximal ist wohl eine Carapax Lange von etwa 13 cm und ein dabei erreichtes Gewicht von 300 g Die kleinsten geschlechtsreifen Weibchen hatten eine Carapax Lange von 3 cm Weibchen mit frisch gelaichten Eiern wurden sowohl im Fruhjahr als auch im Herbst gefangen Die grosste Zahl Eier eines Weibchens betrug 378 die Zahl der Eier korreliert mit der Korpergrosse Eier sind zunachst gelblich orange und haben Grossen von bis zu 2 mm Kurz vor Schlupf sind die Eier etwa 3 mm gross und gelblich braun Bei Schlupf habe die Larven eine Carapax Lange von etwa 2 mm Im Gegensatz zu anderen Hummern deren Larven direkt in eine planktonische Lebensweise ubergehen sind frisch geschlupfte Larven zunachst auch weiterhin an den Schwimmbeinen der Weibchen angeheftet 2 Verbreitung und Lebensraum BearbeitenThymops birsteini ist im Kontinentalschelf und der Tiefsee an den Kusten von Argentinien Uruguay und Chile sowie nordlich ostlich und sudostlich der Falklandinseln und ostlich von Sudgeorgien heimisch Das Verbreitungsgebiet liegt im Pazifik sudlich von 51 S und im Atlantik sudlich von 37 S bis maximal 57 S 3 Die Meerestiefen reichen hierbei von 175 m bis maximal 1662 m wobei die grosse Mehrheit der Fange aus Tiefen zwischen 1000 m und 1400 m stammen 2 Aufgrund seines grossen Verbreitungsgebietes ist Thymops birsteini als nicht gefahrdet Least concern eingestuft Ausserdem wird diese Art bisher nur als Beifang gefischt obwohl sie von kommerziellem Interesse sein konnte 3 4 Der Lebensraum ist gepragt von weichem Schlamm wo sich Thymops birsteini tagsuber in selbstgegrabenen Hohlen aufhalt Feinde dieser Hummerart sind u a der Schwarze Seehecht Dissostichus eleginoides Grenadierfische der Gattung Macrourus sowie der Kalmar Onykia ingens 2 Systematik und Taxonomie BearbeitenDie Erstbeschreibung von Thymops birsteini erfolgte durch die russischen Forscher N A Zarenkov und V N Semenov als Nephropides birsteini Lipke Holthuis stellte mit dieser einen Art die Gattung Thymops auf und gliederte sie zusammen mit der ebenfalls neu beschriebenen Gattung Thymopsis Holthuis 1974 in eine eigene Unterfamilie innerhalb der Hummerartigen die Thymopinae Holthuis 1974 1 Jedoch stutzen Ergebnisse einer phylogenetischen Untersuchung keine Unterteilung der Familie der Hummerartigen in Unterfamilien weshalb diese nicht mehr in Gebrauch sind 5 Shane Ahyong und Koautoren beschrieben im Jahr 2012 die Art Thymops takedai die Gattung ist somit nicht mehr monotypisch Thymops birsteini hat im Gegensatz zu Thymops takedai ein bauchseitig glattes Rostrum die Exopoditen des dritten Maxillipeden besitzen Flagella und der Carapax hat eine unterschiedliche Ornamentation 6 Von der nahe verwandten Gattung Thymopsis unterscheidet sich Thymops vor allem durch das Vorhandensein von Exopoditen an den zweiten und dritten Maxillipeden 1 Gemeinsam mit dem Kaphummer Homarinus capensis und der Gattung Thymopides bildet Thymops eine Klade innerhalb der Hummerartigen 5 Literatur BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Lipke B Holthuis The lobsters of the Superfamily Nephropidea of the Atlantic Ocean Crustacea Decapoda In Bulletin of Marine Science Band 24 Nr 4 1974 S 723 884 nhm org PDF 16 0 MB abgerufen am 1 Juli 2012 a b c Vladimir Laptikhovsky Pablo Reyes Distribution and reproductive biology of a subantarctic deep sea lobster the Patagonian lobsterette Thymops birsteini Zarenkov and Semenov 1972 Decapoda Astacidea Nephropidae In Journal of Natural History Band 43 Nr 1 2 2009 S 35 46 doi 10 1080 00222930802567099 a b Lipke B Holthuis Marine Lobsters of the World An Annotated and Illustrated Catalogue of Species of Interest to Fisheries Known to Date Hrsg Food and Agriculture Organization FAO Fisheries Synopsis Band 125 Rom 1991 ISBN 978 92 5103027 1 fao org Thymops birsteini in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2012 Eingestellt von Wahle R 2011 Abgerufen am 1 Juli 2012 a b Dale Tshudy Rafael Robles Tin Yam Chan Ka Chai Ho Ka Hou Chu Shane T Ahyong Darryl L Felder Phylogeny of marine clawed lobster families Nephropidae Dana 1852 and Thaumastochelidae Bate 1888 based on mitochondrial genes In Joel W Martin Keith A Crandall Darryl L Felder Hrsg Decapod Crustacean Phylogenetics CRC Press 2009 ISBN 1 4200 9258 8 S 357 368 nhm org PDF 1 2 MB abgerufen am 1 Juli 2012 S T Ahyong W R Webber T Y Chan Thymops takedai a new species of deepwater lobster from the Southwest Atlantic Ocean with additional records of thymopine lobsters Decapoda Nephropidae In H Komatsu J Okuno K Fukuoka Hrsg Studies on Eumalacostraca a homage to Masatsune Takeda Brill 2012 S 49 61 doi 10 1163 9789004202894 004 Volltext in der Google Buchsuche Weblinks BearbeitenArianna Masello Langosta oceanica Direccion nacional de Recursos acuatico Uruguay abgerufen am 1 Juli 2012 spanisch Bild und Beschreibung der Art Thymops birsteini Zarenkov amp Semenov 1972 In Antarctic Invertebrates Smithsonian National Museum of Natural History abgerufen am 1 Juli 2012 englisch Bild und Beschreibung der Art Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thymops birsteini amp oldid 226032771