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Thorkild Hansen 9 Januar 1927 in Kopenhagen 4 Februar 1989 in der Karibik war ein danischer Schriftsteller Fur eine Trilogie dokumentarischer Romane uber den danischen Sklavenhandel erhielt er 1971 den Literaturpreis des Nordischen Rates Aufsehen erregte er mit einem 1978 erschienenen dreibandigen Werk Processen mod Hamsun uber die Nachkriegsprozesse gegen den norwegischen Schriftsteller Knut Hamsun 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Weitere Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Schulbesuch begann Hansen 1945 ein Studium der allgemeinen Literaturwissenschaft an der Universitat Kopenhagen Mit Unterstutzung seines Lehrers Ejnar Thomsen veroffentlichte er 1947 einen Essay uber die Naturauffassung des danischen Schriftstellers Jacob Paludan Mit einem Stipendium ging Hansen im selben Jahr nach Paris wo er als freier Mitarbeiter fur die Boulevardzeitung Ekstra Bladet tatig war Nach seiner Ruckkehr 1952 arbeitete er fur die Zeitung Information als Literatur und Filmkritiker Eine Sammlung von Essays die Hansen in Paris verfasst hatte erschien 1953 Einen bereits in Paris begonnenen Reisebericht veroffentlichte er 1959 gefolgt von zwei Reisetagebuchern in denen er seine Eindrucke auf zwei archaologischen Expeditionen nach Kuwait und in den Sudan verarbeitete Sein Durchbruch gelang ihm 1962 mit dem dokumentarischen Roman Det lykkelige Arabien deutscher Titel Reise nach Arabien 1965 uber die danische Arabien Expedition Carsten Niebuhrs im 18 Jahrhundert fur den er 1963 mit dem Soren Gyldendal Preis ausgezeichnet wurde Mit seinem Freund dem Schriftsteller Peter Seeberg reiste Hansen 1964 zur Hudson Bay um die Stelle ausfindig zu machen an welcher der danisch norwegische Entdecker Jens Munk im Winter 1620 ankerte Uber Munks Expedition veroffentlichte Hansen 1965 den Dokumentarroman Jens Munk und gemeinsam mit Seeberg im selben Jahr auch einen kurzen Reisebericht Der Roman erschien 1974 erstmals in deutscher Ubersetzung beim VEB Hinstorff Verlag Rostock Anschliessend beschaftigte sich Hansen mit dem danischen Sklavenhandel Danische Schiffe hatten Rum und Waffen an der afrikanischen Goldkuste gegen Menschen eingetauscht die sie dann als Sklaven an die danischen Zuckerrohr Plantagen auf den karibischen Inseln verkauften Hansen besuchte 1965 Ghana und 1967 die ehemals danischen Inseln Saint Thomas Saint Croix und Saint John Er verarbeitete seinen Stoff in einem dreibandigen Roman mit den Titeln Slavernes kyst 1967 Slavernes skibe 1968 und Slavernes oer 1970 Die Teile beschaftigten sich mit dem Einkauf und der Uberfahrt der Sklaven sowie dem Leben in Sklaverei Fur sei Werk wurde ihm 1971 der Literaturpreis des Nordischen Rates verliehen 1972 reiste Hansen fur das Danische Rote Kreuz unter anderem nach Vietnam Bangladesch in die West Sahara und nach Rhodesien 1973 war er in Ostgronland Grosses Aufsehen erregte Hansens dreibandiger Dokumentarroman Processen mod Hamsun der 1978 zeitgleich in Schweden Norwegen und Danemark erschien Darin beschaftigte er sich mit dem Verhalten des norwegischen Schriftstellers Knut Hamsun wahrend des Nationalsozialismus mit den Prozessen gegen Hamsun nach dem Zweiten Weltkrieg wegen dessen Kollaboration mit der deutschen Besatzungsmacht sowie mit Hamsuns letztem Buch Auf uberwachsenen Pfaden Hansens Versuch um Verstandnis fur Hamsun zu werben fuhrte zu einer kontroversen Debatte Der Inhalt wurde 1996 nach einem Drehbuch von Per Olov Enquist unter dem Titel Hamsun mit Max von Sydow in der Titelrolle verfilmt wobei das Werk in Danemark aber auch in anderen Landern bei Lesern und Literaturkritikern unterschiedlich bewertet zum Teil auch kritisiert wurde 2 3 Als Autor wurde Hansen trotz seines Publikumserfolgs von Literaturkritik und Literaturwissenschaft weitgehend ignoriert Gepragt wurde er vom franzosischen Existentialismus insbesondere von Albert Camus Werk Der Mythos des Sisyphos Als Ideal verstand er die Darlegung von Fakten ohne Deutung und Erklarung Sein Objektivitatsbegriff wurde von verschiedenen Literaturkritikern als naiv kritisiert 4 Hansen starb 1989 auf einer langeren Seereise in der Karibik Weitere Veroffentlichungen BearbeitenWeitere von Thorkild Hansen verfasste Bucher waren Resten er Stilhed 1953 Pausesignaler 1959 Syv seglsten 1960 En kvinde ved en flod 1961 De sode piger 1974 Kurs mod solnedgangen 1982 Soforhor 1982 Et atelier i Paris I II posthum 1990 Literatur BearbeitenUta von Bassi Hansen Hamsun und die Wahrheit Eine Studie zur danischen Dokumentarliteratur am Beispiel Thorkild Hansens Hamsun Prozess Peter Lang Frankfurt M 1984 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Thorkild Hansen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biografie Den Store Danske Einzelnachweise Bearbeiten Deutsch unter dem Titel Der Hamsun Prozess Aus d Dan von U Leippe u M Wesemann Knaus Hamburg 1979 Wolfgang Butt Thorkild Hansen Essay KLfG Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar DER SPIEGEL Das ist vielleicht die Nemesis Nr 46 1979 Uta von Bassi Hansen Hamsun und die Wahrheit Eine Studie zur danischen Dokumentarliteratur am Beispiel Thorkild Hansens Hamsun Prozess Peter Lang Frankfurt M 1984 S 80 89 Normdaten Person GND 118701436 lobid OGND AKS LCCN n80028081 NDL 00442403 VIAF 109499328 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hansen ThorkildKURZBESCHREIBUNG danischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 9 Januar 1927GEBURTSORT KopenhagenSTERBEDATUM 4 Februar 1989STERBEORT Karibik Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thorkild Hansen amp oldid 202622948