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Maria Therese Elisabeth Sickenberger 24 Januar 1853 in Weiherhammer Oberpfalz 6 April 1926 in Munchen war Padagogin und Schriftstellerin sie veroffentlichte auch unter dem Pseudonym Therese Singolt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenTherese Sickenberger wurde als Tochter des Bergrates Franz Sickenberger 1819 1893 und dessen Ehefrau Anna geb Eckart im Oberpfalzischen Weiherhammer geboren Zusammen mit ihren Geschwistern darunter der Padagoge und Zentrumspolitiker Hermann Sickenberger sowie der katholische Priester Zolibatsgegner und Philosoph Otto Sickenberger wuchs sie in Munchen auf Nachdem sie im Jahre 1868 das Aschersche Madcheninstitut in Munchen verlassen hatte wurde sie Erzieherin Zum Jahresende 1871 begann sie eine mehrjahrige Auslandstatigkeit als Erzieherin zunachst in Sezanne in Frankreich und anschliessend in Rom und Neapel 1879 wurde sie auf Bestreben von Amalia von Bourbon am bayerischen Konigshof als Erzieherin der Prinzessinnen Clara von Bayern 1874 1941 und Elvira von Bayern 1868 1943 angestellt 1882 erlitt sie heftige Anfalle von Gelenksrheumatismus sie musste die prestigevolle Anstellung am Konigshof aufgeben war zeitweise bettlagerig und pflegebedurftig und verfiel in Depressionen Im Sommer 1883 verbrachte sie mehrere Monate in der Kuranstalt Friedrich Ritter von Hessings in Goggingen wo sie eine Linderung ihrer korperlichen und seelischen Schmerzen erfuhr Sie hatte bereits in den fruhen 1870er Jahren erste Gedichte und Prosa verfasst war damit jedoch nie an die Offentlichkeit getreten In Goggingen fasste sie den Entschluss fortan ihre Kraft der Schriftstellerei zu widmen Sie tat dies unter dem Pseudonym Therese Singolt das von dem Bach Singold inspiriert wurde der durch das Kurgelande floss Als sich nach dem Kuraufenthalt und im Zuge weiterer therapeutischer Behandlungen ihr Zustand besserte grundete sie zusammen mit ihrer Schwester Sophie Sickenberger 1860 1928 in der Munchner Burgstrasse die Hoheren Unterrichtskurse fur junge Madchen in denen junge Madchen aus hohem Haus Bildung erfuhren und auf ihre spatere Rolle als Hausfrau und Mutter oder Erzieherin vorbereitet wurden 1898 schliesslich eroffneten die beiden Geschwister die Hohere Madchenschule Maria de la Paz in Munchen Als Erzieherin war Therese Sickenberger dem sog Lehrerinnenzolibat unterworfen sie unterhielt spatestens seit 1898 eine geheime und kurze Liebesbeziehung zu dem katholischen Priester und Kunsthistoriker Joseph Popp 1867 1932 Bereits 1896 hatte sie den Psychiater Paul Hermann Tesdorpf 1858 1936 kennengelernt zu dem sie sehr schnell eine innige Freundschaft und Seelenverwandtschaft entwickelte Tesdorpf der selbst literarische Ambitionen hatte war eng mit der Schriftstellerin Henriette Keller Jordan 1835 1909 befreundet mit der sich auch Sickenberger schnell anfreundete Gemeinsam unterhielten sie einen literarischen Salon in Munchen Als Keller Jordan starb heirateten Sickenberger und Tesdorpf im Jahre 1910 Gemeinsam veroffentlichten sie fortan eigene Lyrik und Prosawerke und ubersetzten Werke aus dem Englischen Franzosischen Spanischen und Lateinischen Sickenbergers Lyrik ist von der Natur und Naturerfahrung gepragt sie vereint dort uberwiegend autobiographische und sehnsuchtige Gedanken Obwohl sie fur Frauenbildung und Frauenrechte eintrat sind ihre Lyrik und Prosa weitgehend unpolitisch Durch ihre Veroffentlichungen machte sie sich vor allem im suddeutschen Raum schnell einen Namen sie veroffentlichte regelmassig in Anthologien und Zeitschriften auch stand sie mit Munchner Schriftstellern wie etwa Michael Georg Conrad in Kontakt An Heiligabend 1923 erlitt Therese Sickenberger einen Schlaganfall der sie die restlichen Jahre ihres Lebens an das Bett fesselte und ihre schriftstellerische Tatigkeit stark einschrankte Sie starb am 6 April 1926 in Munchen Ihr privater und kunstlerischer Nachlass ist in der Bayerischen Staatsbibliothek Munchen uberliefert Werke BearbeitenTherese Tesdorpf Sickenberger veroffentlichte zahllose Gedichte und Prosawerke in Zeitungen und Zeitschriften wie der Deutschen Dichtung oder der Literarischen Warte zu ihren monographischen Veroffentlichungen zahlen Henri de Regnier Als Lyriker Literarische Studie 1912 Feenmarchen aus alter Zeit Jedes mit seiner Moral 1912 Ubersetzung von Marchen von Charles Perrault Das medizinische Lehrgedicht der Hohen Schule zu Salerno 1915 zusammen mit Paul Hermann Tesdorpf Ubersetzung des lateinischen Textes von Johann Christian Gottlieb Ackermann Bucher des Glucks Gedichte 1926 posthum herausgegeben von Paul Hermann Tesdorpf Verse von Henri de Regnier 1932 posthum herausgegeben von Paul Hermann Tesdorpf Ahnungsbang vor nahem Sturm Gedichte 2019 posthum herausgegeben von Marc Rothballer Literatur BearbeitenSophie Pataky Hrsg Sickenberger Therese In Lexikon deutscher Frauen der Feder Pataky Berlin 1898 S 301 Das Biogramm wurde von Therese Sickenberger selbst verfasst Marc Rothballer Weiherhammer in der literarischen Erinnerung Therese Tesdorpf Sickenbergers 1853 1926 In Oberpfalzer Heimat Band 63 2019 Marc Rothballer Hrsg Editorische Notiz In Ahnungsbang vor nahem Sturm Gedichte Independently Published Luxembourg 2019 S 64 69 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Therese Tesdorpf Sickenberger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Therese Tesdorpf Sickenberger auf Deutsche Biographie aufgerufen am 17 November 2019 Normdaten Person GND 117275085 lobid OGND AKS VIAF 8161183 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tesdorpf Sickenberger ThereseALTERNATIVNAMEN Sickenberger Therese Geburtsname Singolt Therese Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutsche Padagogin und SchriftstellerinGEBURTSDATUM 24 Januar 1853GEBURTSORT WeiherhammerSTERBEDATUM 6 April 1926STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Therese Tesdorpf Sickenberger amp oldid 204613577