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Theodor Remy 5 April 1868 auf dem Bruckmannshof in Vynen Kreis Moers 30 Dezember 1946 auf dem Palmersdorfer Hof bei Bruhl war ein deutscher Pflanzenbauwissenschaftler Inhaltsverzeichnis 1 Lebensweg 2 Forschungsschwerpunkte 3 Wichtigste Schriften 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLebensweg BearbeitenRemy entstammt einer alteingesessenen Bauernfamilie Er absolvierte eine sechsjahrige Lehrzeit auf dem Hof seiner Eltern und studierte von 1891 bis 1893 an der Landwirtschaftlichen Akademie Bonn Poppelsdorf Dann wechselte er an das Landwirtschaftliche Institut der Universitat Gottingen wo er als Doktorand und Assistent Georg Liebschers Untersuchungen uber die Nahrstoffaufnahme bei landwirtschaftlichen Kulturpflanzen durchfuhrte Genauer Von April 1894 bis einschliesslich Dezember 1895 so Landwirtschaftsminister Ernst von Hammerstein Loxten an Kaiser und Konig war er als Assistent am landwirthschaftlichen Institut der Universitat Gottingen tatig 1 Da Remy als Nichtabiturient an der Universitat Gottingen nicht zur Doktorprufung zugelassen wurde reichte er seine Dissertation an der Universitat Kiel ein 1896 wurde er dort mit der Arbeit Der Verlauf der Nahrstoffaufnahme und das Dungerbedurfnis des Roggens zum Dr phil promoviert 1896 ubernahm Remy eine Assistentenstelle am Institut fur Garungsgewerbe der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin Untersuchungen zur Qualitatsverbesserung von Braugerste und Hopfen standen fortan im Mittelpunkt seiner Tatigkeit Sein besonderes Interesse galt den Problemen einer sachgerechten Dungung Hervorzuheben von seinen Veroffentlichungen aus dieser Zeit ist die 1898 veroffentlichte Schrift Untersuchungen uber das Kalidungungsbedurfnis der Gerste Diese Arbeit und andere physiologisch orientierte Publikationen in Fachzeitschriften eroffneten ihm den Weg zur Habilitation die 1899 mit einer Probevorlesung uber die Chemie und Morphologie des Hopfenblutenstandes abgeschlossen wurde Von 1901 bis 1905 war Remy Professor und Direktor des neu gegrundeten Instituts fur Versuchswesen und Bakteriologie an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin Wahrend dieser Zeit beschaftigte er sich mit Untersuchungen uber die Stickstoff Fixierung bei Leguminosen und mit methodischen Fragen der Bodenbakteriologie 1905 folgte er einem Ruf an die Landwirtschaftliche Akademie Bonn Poppelsdorf Er ubernahm die Professur fur Boden und Pflanzenbaulehre und die Leitung des gleichnamigen Instituts Hier wirkte er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1935 Im November 1933 gehorte er zu den Unterzeichnern des Bekenntnisses der Professoren an den deutschen Universitaten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat Er war seit 1914 Mitherausgeber der Zeitschrift Soil Science und er wirkte als Herausgeber der Versuchsberichte der Rheinischen Zuckerrubenversuchsstelle und der Berichte der Rheinischen Kartoffelforschungsstelle Forschungsschwerpunkte BearbeitenWahrend seiner dreissigjahrigen Lehr und Forschungstatigkeit in Bonn Poppelsdorf war Remy zustandig fur das Gesamtgebiet der Pflanzenproduktionslehre Gleichzeitig wirkte er in enger Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Organisationen unmittelbar in die pflanzenbauliche Praxis hinein Schon bald widmete er sich den Themen die fortan im Mittelpunkt seiner Lebensarbeit standen dem Kartoffelbau und dem Zuckerrubenbau Bei den zahlreichen Kartoffel Sortenversuchen die er durchfuhrte war das damals noch ungeloste Problem des Kartoffelabbaus das zentrale Forschungsthema 1909 veroffentlichte Remy eine weit beachtete Monographie uber die Kartoffel Eine vollig neubearbeitete Auflage erschien 1928 als Handbuch des Kartoffelbaues Diese zweite Auflage galt bis nach dem Zweiten Weltkrieg als das massgebende Standardwerk uber den Kartoffelbau in Deutschland Bedeutende Verdienste auf dem Gebiet der Zuckerrubenforschung erwarb sich Remy mit seinen Bemuhungen die Methodik der Sortenversuche zu verbessern Von seinen Publikationen uber Zuckerruben ist besonders hervorzuheben die 1924 veroffentlichte Schrift Zur Lage des Zuckerrubenbaues mit Vorschlagen fur seine zeitgemasse technische Ausgestaltung und zielbewusste Forderung Remys Initiative ist es zu verdanken dass 1925 eine Zuckerrubenversuchsstelle des Landwirtschaftlichen Vereins fur Rheinpreussen eingerichtet wurde Auch mit Fragen der Nahrstoffaufnahme vor allem mit physiologischen Problemen der Kalidungung hat sich Remy in Bonn Poppelsdorf weiter beschaftigt Wegweisende fur die rheinische Pflanzenzuchtung wurden seine Untersuchungen uber die Bedeutung des Herkunftswertes fur die Qualitat von Klee und Grassamen nachdem er die hohe Ertragsleistung bodenstandigen Saatgutes in zahlreichen Versuchen eindeutig nachgewiesen hatte Auf sein Betreiben wurde 1911 die Rheinische Kleesaatbau Vereinigung gegrundet eine der ersten Organisationen dieser Art in Deutschland Als einer an den Erfordernissen der Praxis orientierter Pflanzenzuchter arbeitete Remy erfolgreich mit Futterpflanzen Mehrere im Handel zugelassene Sorten trugen seinen Namen z B Remys Rotklee Remys Altmarker Riesenkohlrube Remys Verdienste um die Pflanzenbauwissenschaft fanden wiederholt hochste Anerkennung 1925 wurde Remy Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina zu Halle Saale 1930 verlieh ihm die Landwirtschaftliche Hochschule Berlin die Wurde eines Ehrendoktors und 1943 erhielt er die Goethe Medaille fur Kunst und Wissenschaft Wichtigste Schriften BearbeitenUntersuchungen uber das Kalidungungsbedurfnis der Gerste Verlag von Paul Parey Berlin 1898 Der Kartoffelbau Bedeutung Geschichte Kultur Aufbewahrung und Verwertung unserer wichtigsten Hackfruchte Verlag von Paul Parey Berlin 1909 Eine zweite vollig neubearbeitete Auflage unter dem Titel Handbuch des Kartoffelbaues erschien 1928 im gleichen Verlag Zur Lage des Zuckerrubenbaues mit Vorschlagen fur seine zeitgemasse technische Ausgestaltung und zielbewusste Forderung Verlag von Paul Parey Berlin 1924 2 Aufl ebd 1925 Das Zuckerrubenlaub im Lichte eigener Versuchsbeobachtungen Verlagsgesellschaft fur Ackerbau Berlin 1937 Literatur BearbeitenGeheimrat Th Remy 30 Dezember 1946 in memoriam Aus seinem Leben und Forschen Mit Beitragen von A Dhein F von Meer J Esser und F Meyer Privatdruck Bonn 1947 24 S m Bild Otto Heuser Theodor Remy In Naturwissenschaftliche Rundschau Jg 2 1949 S 180 181 Ernst Klapp Theodor Remy 1868 1946 In 150 Jahre Rheinische Friedrich Wilhelms Universitat zu Bonn 1818 1968 Bonner Gelehrte Beitrage zur Geschichte der Wissenschaften in Bonn Landwirtschaftswissenschaften Bonn 1971 S 116 136 m Bild Manfred Fechner Theodor Remy In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 421 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten GStA PK I HA Rep 89 Nr 31929 fol 108 vWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Theodor Remy im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 133719669 lobid OGND AKS VIAF 40572883 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Remy TheodorKURZBESCHREIBUNG deutscher PflanzenbauwissenschaftlerGEBURTSDATUM 5 April 1868GEBURTSORT Bruckmannshof Vynen Kreis MoersSTERBEDATUM 30 Dezember 1946STERBEORT Palmersdorfer Hof bei Bruhl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Remy amp oldid 217541244