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The Heliocentric Worlds of Sun Ra Vol 1 ist ein Jazzalbum von Sun Ra Die am 20 April 1965 in den RLA Sound Studios in New York City entstandenen Aufnahmen wurden 1965 beim Label ESP Disk veroffentlicht 1 2 3 Lizenzausgaben erschienen 1969 in Europa bei Fontana und in Japan bei Phonogram 1992 erschien das Album auf CD 4 The Heliocentric Worlds of Sun Ra Vol 1Studioalbum von Sun RaVeroffent lichung en 1965Aufnahme April 1965Label s ESP Disk Fontana Phonogram Japan Format e LP CD DownloadGenre s JazzTitel Anzahl 7Lange 33 54Besetzung Piano Bassmarimba elektrische Celesta Timpani Sun RaTrompete Chris CapersPosaune Teddy NanceBassposaune Bernard PettawayPiccoloflote Altsaxophon Glocken Spiral Cymbal Marshall AllenFlote Altsaxophon Danny DavisBassklarinette Woodblocks Robert CummingsTenorsaxophon Timpani John GilmoreBaritonsaxophon Timpani Pat PatrickBass Ronnie BoykinsSchlagzeug Perkussion Timpani Jimhmi JohnsonStudio s RLA Sound Studios NYCChronologie Other Planes of There 1964 The Heliocentric Worlds of Sun Ra Vol 1 The Heliocentric Worlds of Sun Ra Volume 2 1965 Sun Ra 1992 Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Titelliste 3 Rezeption 4 Bibliografie 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDas Album ist laut Ruckseite des Plattencovers ein Album mit Kompositionen und Arrangements von Sun Ra gespielt von Sun Ra und seinem Solar Arkestra 1 Es erschien 1965 zunachst unter dem Titel The Heliocentric Worlds of Sun Ra mit einer von Sun Ra selbst gestalteten schwarz weissen Schallplattenhulle 1 Dieses Plattencover wurde 1968 durch ein neues orange rotes Cover von Howard Bernstein und Baby Jerry ersetzt das Sun Ra mit dem dritten Auge zeigt Das Album hiess ab dann The Heliocentric Worlds of Sun Ra Vol 1 da 1966 das Album The Heliocentric Worlds of Sun Ra Vol 2 5 erschienen war Eine Wiederveroffentlichung des Albums auf CD erfolgte in den 1990er Jahren durch ZYX Music ESP 1014 2 1 Sun Ra der fur Joachim Ernst Berendt und Gunther Huesmann ein wichtiger Name des grossorchestralen Freien Jazz ist stellte bereits Mitte der funfziger Jahre in Chicago eine Big Band zusammen die damals vollig neuartige Gerausch und Perkussionsklange einbezog Es sind Klange die ihr Komponist und Schopfer als kosmische Sounds als Musik der ausseren Galaxien und der Heliocentric Worlds empfindet Sun Ras Musik ist frei von den Sections der herkommlichen Big Band Die Instrumente spielen in standig wechselnden Kombinationen miteinander 6 Sun Ras Solar Arkestra ist laut Michael G Nastos eine solide 11 kopfige Musikgruppe mit kraftigen Beitragen der Saxophonisten Marshall Allen John Gilmore Pat Patrick Danny Davis und Robert Cummings des einsamen Trompeters Chris Capers der Posaunisten Teddy Nance und Bernard Pettaway und des aussergewohnlichen Bassisten Ronnie Boykins die ausschliesslich Instrumentalmusik spielten Der Bandleader Sun Ra spiele dazu kaum akustisches Klavier sondern konne sich hauptsachlich auf die Bassmarimba und in geringerem Masse auf eine elektrisch verstarkte Celesta konzentrieren 2 In John F Szweds Sun Ra Biografie Space Is The Place The Lives and Times of Sun Ra beschrieb Marshall Allen den Aufnahmeprozess des Albums The Heliocentric Worlds of Sun Ra wie folgt Sun Ra ging ins Studio und spielte etwas der Bass kam dazu und wenn es ihm nicht gefiel stoppte er es und er gab dem Schlagzeuger einen bestimmten Rhythmus vor sagte dem Bass er wolle kein boom boom boom boom sondern etwas anderes und dann fing er an die Blaser auszuprobieren und wir standen alle da und fragten uns was als nachstes kommt Ich nahm einfach die Piccoloflote in die Hand und arbeitete mit dem was gerade passierte welche Stimmung sie erzeugten oder welches Gefuhl sie vermittelten Vieles was wir probten machten wir falsch und Sun Ra stoppte das Arrangement und anderte es Oder er wechselte die Person die ein bestimmtes Solo spielte so dass sich das Arrangement anderte So bekam derjenige der das Solo spielte einen anderen Part der ihm personlich zugewiesen wurde Denn er kannte die Leute Er verstand was man besser machen konnte 7 Fur Gene Tyranny ist das Album ist ein bemerkenswertes Beispiel fur den radikalen Bruch den Sun Ra in seiner Musik mit fruheren Vorstellungen von Melodie oder Harmonie 8 vollzogen hatte Die Musik ist zwar stark perkussiv verzichtet aber auch auf einen durchgehenden Beat Fur Ekkehard Jost ist diese Musik eine spezifische Form der Verflechtung von kompositorischen und improvisatorischen Gestaltungsprinzipien einerseits mit einer Programmierung affektiver Qualitaten andererseits 9 Titelliste BearbeitenSun Ra The Heliocentric Worlds of Sun Ra Vol 1 ESP Disk 1014 1 Seite 1 Heliocentric 4 00 Outer Nothingness 7 40 Other Worlds 4 18Seite 2 The Cosmos 7 20 Of Heavenly Things 5 40 Nebulae 3 16 Dancing in the Sun 1 50 Alle Kompositionen stammen von Sun Ra Rezeption Bearbeiten In seiner Rezension bei Allmusic vergibt Michael G Nastos 4 5 von 5 Sternen und schreibt Das Album Heliocentric Worlds Vol I gehort zu den Werken die jeder Fan von anspruchsvoller improvisierter Musik besitzen sollte Auch wenn es nicht ganz das vollendete Opus das opernhafte Weltraumdrama ist das die Band schliesslich konzipieren sollte so sind doch die Samen des riesigen Baumes den sie im Begriff waren zu vollenden in diesem wirklich bemerkenswerten Werk gesat das immer noch ein Ereignis und ein Wendepunkt fur die fruhe kreative Musik ist 2 In einer fruheren Rezension bei Allmusic beschreibt Gene Tyranny die Aufnahmen als erstaunliche Sessions die Lichtjahre uber die Free Jazz Improvisation hinausgingen um eine Musik von tief empfundener Explosivitat und sanfter Geste zu schaffen die aus dem Klang selbst entsteht ohne Bezug auf vorherige Vorstellungen von Melodie oder Harmonie Und Lindsay Planer meint im All Music Guide Diese sieben Titel waren das erste was viele Free und Avantgarde Jazz Enthusiasten von Ra gehort hatten Das Herzstuck seiner Post Bop Performances ist die Flexibilitat der Unterstutzung durch das Arkestra dessen perkussive Talente nur noch von ihren unbestreitbaren Fahigkeiten an den jeweiligen anderen Instrumenten ubertroffen werden 10 In seiner Besprechung von The Heliocentric Worlds of Sun Ra Vol 1 und Vol 2 wertet Douglas Wolk Bei beiden Alben handelt es sich um Improvisationen von Untergruppen des Arkestra unter der Leitung von Ra und selbst in ihren dissonantesten Momenten sind sie verspielt und grosszugig 10 Matthew Wuethrich wertet die Aufnahmen in All About Jazz mit 5 von 5 Sternen und schreibt In der Ra Biografie von John Szwed beschreibt Marshall Allen wie Ra wahrend der Heliocentric Sessions die Anweisung gab anzufangen ein paar Augenblicke zuzuhoren dann die Musiker anzuhalten und eine neue Richtung einzuschlagen wobei sie nach und nach eine Struktur aufbauten Das Arkestra nutzte die Improvisation als sein wichtigstes kompositorisches Mittel aber Ra s Handschrift ist in der zuruckhaltenden Verwendung solch seltsamer Klangkombinationen zu erkennen Das Arkestra ist sicherlich auf Entdeckungsreise aber es wird gefuhrt Und was dabei herauskommt ist eine der besten Aufnahmen von Sun Ra 11 In seiner Rezension Heliocentric Worlds 1 amp 2 Revisited kommentiert Chris May auf der All About Jazz Website Die Alben verhalfen Sun Ra der seit den spaten 1940er Jahren obskure Aufnahmen unter seinem eigenen Namen gemacht hatte wenn schon nicht zum kommerziellen Durchbruch so doch zumindest zu einer erhohten Sichtbarkeit fur ihn und seine Musik in der aufkeimenden transatlantischen Gegenkultur Die beiden perkussionslastigen Alben vereinen Space Jazz und konservatorische Kunstmusik zum Vorteil beider und insbesondere Volume 2 ist ein Meilenstein in Ra s Entwicklung als Komponist 12 The Penguin Guide to Jazz Recordings vergaben 3 von 4 Sternen 13 die Encyclopedia of Popular Music wertete mit 5 von 5 Sternen 14 und The Rolling Stone Jazz Record Guide ebenfalls mit 5 von 5 Sternen 15 Die Jazz Zeitschrift Jazzwise nahm das Album in ihre Liste The 100 Jazz Albums That Shook The World auf und begrundete dies wie folgt Ra hatte schon seit einem Jahrzehnt Alben gemacht aber dies war das erste das eine grosse Wirkung erzielte nicht nur wegen der beispiellosen Musik einige Stucke klingen naher an tibetisch buddhistischer Musik als alles was zu dieser Zeit in Amerika gespielt wurde Ra war auf der Vinyl Landkarte und hat nie zuruckgeblickt Nachster Halt Jupiter 16 Jason Heller schrieb in Pitchfork Media im Jahr 1965 habe Albert Ayler dem Free Jazz mit Bells and Spirits Rejoice zwei seiner pragenden Dokumente geschenkt Wie in einer synchronen Umlaufbahn hatte Sun Ra dasselbe mit The Heliocentric Worlds of Sun Ra getan Outer Nothingness von Band Eins verkorpere die Musik des Arkestra in seiner koharentesten und doch entfesselten Form voller Percussion dissonanter Cluster und reichem Anteil an leerem Raum markiere das Stuck einen entscheidenden Moment in der Entwicklung von Sun Ra und auch den Punkt ohne Wiederkehr Wie bei Aylers Arbeit sei hier die spirituelle Leere im Kern des Free Jazz gefullt worden Aber in Sun Ras Fall hatte er eine ganze selbstgemachte Kosmologie die er als Materie verwenden konnte 17 Bibliografie Bearbeiten Joachim Ernst Berendt und Gunther Huesmann Das Jazzbuch Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2005 7 Auflage ISBN 978 3 596 15964 2 Richard Cook und Brian Morton The Penguin Guide to Jazz Recordings Penguin Hammondsworth 2008 9 Auflage ISBN 978 0 14 103401 0 Ekkehard Jost Free Jazz Beitrage zur Jazzforschung Studies in Jazz Research 4 Universal Edition Graz 1974 Colin Larkin Encyclopedia of Popular Music Oxford University Press Oxford 2007 4 Auflage ISBN 978 0 19 531373 4 John F Szwed Space Is the Place The Lives and Times of Sun Ra DaCapo Press Boston 1998 ISBN 978 0 306 80855 5 Weblinks Bearbeiten The Heliocentric Worlds Of Sun Ra Vol 1 bei discogs com The Heliocentric Worlds of Sun Ra Vol 1 bei allmusic com The Heliocentric Worlds of Sun Ra Vol 1 bei musicbrainz org The Heliocentric Worlds of Sun Ra Vol 1 bei espdisk com The Heliocentric Worlds of Sun Ra Vol 1 bei allaboutjazz comEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Sun Ra The Heliocentric Worlds Of Sun Ra Vol I Abgerufen am 25 Marz 2022 a b c Sun Ra The Heliocentric Worlds of Sun Ra Vol 1 Abgerufen am 25 Marz 2022 englisch The Heliocentric Worlds of Sun Ra Volume 1 Abgerufen am 25 Marz 2022 Sun Ra Online Discography Sun Ra The Heliocentric Worlds Of Sun Ra Volume 2 Abgerufen am 27 Marz 2022 Joachim Ernst Berendt und Gunther Huesmann Das Jazzbuch 7 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt 2005 ISBN 978 3 596 15964 2 S 771 John F Szwed Space Is The Place The Lives and Times of Sun Ra Payback Press Edinburgh 1997 S 216 Blue Gene Tyranny The Heliocentric Worlds of Sun Ra Vol 1 Allmusic Abgerufen am 9 November 2008 Ekkehard Jost Free Jazz Beitrage zur Jazzforschung Band 4 Universal Edition Graz 1974 S 187 a b Sun Ra The Heliocentric Worlds Of Sun Ra Vol 1 Abgerufen am 25 Marz 2022 englisch Matthew Wuethrich Sun Ra The Heliocentric Worlds Of Sun Ra Vol I 13 Januar 2003 abgerufen am 29 Marz 2022 englisch Chris May Sun Ra Arkestra Heliocentric Worlds 1 amp 2 Revisited 11 August 2021 abgerufen am 25 Marz 2022 englisch Richard Cook und Brian Morton The Penguin Guide to Jazz Recordings 9 Auflage Penguin 2008 ISBN 978 0 14 103401 0 S 1357 Colin Larkin Encyclopedia of Popular Music 4 Auflage Oxford University Press 2007 ISBN 978 0 19 531373 4 J Swenson Hrsg The Rolling Stone Jazz Record Guide Random House Rolling Stone 1985 ISBN 0 394 72643 X S 186 The 100 Jazz Albums That Shook The World Abgerufen am 25 Marz 2022 englisch Jason Heller Sun Ra 10 Essential Tracks Pitchfork Media 6 April 2022 abgerufen am 27 Juni 2022 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title The Heliocentric Worlds of Sun Ra Vol 1 amp oldid 225714276