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Temoe auch Timoe alter Name Crescent Island ist ein kleines Atoll im sudlichen Pazifischen Ozean Es ist das sudlichste Atoll von Franzosisch Polynesien und eines der am weitesten sudlich gelegenen Atolle der Erde Geografisch gehort die Insel zum Tuamotu Archipel genauer zu den Gambierinseln und liegt etwa 50 km von der nachsten bewohnten Hauptinsel Mangareva entfernt Temoe ist nicht standig bewohnt und wird von der Gemeinde Gambier der Subdivision administrative des Tuamotu Gambier des Hochkommissariats von Franzosisch Polynesien Haut commissariat de la Republique en Polynesie francaise verwaltet TemoeNASA Bild von Temoe NASA Bild von TemoeGewasser Pazifischer OzeanArchipel GambierinselnGeographische Lage 23 21 S 134 29 W 23 345833333333 134 475 Koordinaten 23 21 S 134 29 WTemoe Franzosisch Polynesien Anzahl der Inseln 16Hauptinsel OmeniʻiLandflache 2 1 km Lagunenflache 13 1 km Gesamtflache 20 km Einwohner unbewohntKarte von Temoe Karte von TemoeVorlage Infobox Atoll Wartung HoeheFehlt Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geologie 1 2 Flora 2 Geschichte 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Atoll besteht aus einem Kranz von ca 40 Motus die eine Lagune mit einer Flache von 13 1 km umschliessen Die Lagune ist recht flach durchschnittlich nur 13 m tief 1 309 und mit etlichen Korallenfelsen gesprenkelt die teilweise bis an die Wasseroberflache reichen Fur den Wasseraustausch zwischen der Lagune und dem offenen Ozean sorgen zahlreiche Hoa vor allem an der Sud und Sudwestseite Die Tidenkanale sind jedoch zu flach um Bootsverkehr zu erlauben Lediglich zwei Hoa im Nordwesten und Westen sind bei hohen Wasserstanden eingeschrankt befahrbar Die Landflache aller Inseln zusammen betragt nur 2 1 km Geologie Bearbeiten Wie alle Atolle verdankt auch Temoe seine Existenz dem Vulkanismus Die etwa 15 Mill Jahre alte basaltische Basis der Insel erhebt sich aus einer Tiefe von 3700 m unter dem Meeresspiegel Temoe bildet eine Inselkette mit Oeno Henderson und Ducie die wahrscheinlich alle aus demselben Hotspot entstanden sind 1 308 Die aus vulkanischen Gesteinen bestehende Zentralinsel ist jedoch langst unter der Meeresoberflache versunken sodass nur noch die auf dem Korallenriff aufsitzenden Motus herausragen Flora Bearbeiten Die Motus aus Sand und Korallenschutt und sind humusarm Der Boden bietet Pflanzen daher nur wenige Nahrstoffe sodass die Flora nicht sehr artenreich ist Die strandnahen Bereiche sind von kriechend wachsender Triumfetta procumbens bedeckt Die sich anschliessende Vegetation besteht hauptsachlich aus Suriana maritima und Pandanus In den inneren etwas angehobenen Arealen gedeihen zudem Scaevola und Pemphis acidula uberragt von Kokospalmen 1 312 Wilson sah 1797 noch keine Kokospalmen auf der Insel 2 115 ebenso wenig Lucett im Jahr 1842 3 285 Die heute dort wachsenden Palmen haben Ruckkehrer von dem benachbarten Mangareva in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts gepflanzt Geschichte Bearbeitensiehe auch Geschichte der GambierinselnDass Temoe einst bewohnt war beweisen zahlreiche Relikte der polynesischen Ureinwohner von denen einige obwohl nicht restauriert fur den heutigen Besucher noch zu erkennen sind Der US amerikanische Anthropologe und Kurator des Bernice P Bishop Museums in Honolulu Kenneth P Emory 1897 1992 war der erste Fachgelehrte der die Bauten der fruhen Polynesier wahrend eines zweitagigen Aufenthaltes auf Temoe im Jahr 1934 untersucht und beschrieben hat 4 Eine der noch sichtbaren Hinterlassenschaften der Polynesier ist eine vierstufige aus unbearbeiteten Korallenblocken aufgeschichtete Tempelplattform Marae die der neuseelandische Anthropologe Peter Buck Te Rangi Hiroa schon in den 1930er Jahren fotografiert hat Buck beschreibt den Marae als einen offenen Hof mit einer aufragenden an der Front stufenformig gestalteten Steinplattform und Begrabnis Kammern an beiden Enden Die Anlage ist heute in einem wesentlich schlechteren Erhaltungszustand als 1934 und gleicht eher einer ungeordneten Ansammlung von Steinen von ungefahr 2 m Hohe Peter Buck nahm an dass Temoe von Fluchtlingen aus Mangareva besiedelt worden sei 5 In einer Ausgrabungskampagne in den Jahren 2001 bis 2003 haben franzosische Archaologen die Uberreste von insgesamt 13 Zeremonialplattformen auf den Inseln registriert Sie gruben ausserdem auf dem Motu Omenii Nui einer etwas grosseren Sauminsel im Sudwesten ein umfangreiches Graberfeld aus in dem Manner Frauen und Kinder bestattet waren Die Graber waren mit Pyramiden aus locker aufgeschichteten unbearbeiteten Steinen gekennzeichnet Man fand keine Grabbeigaben ausser einigen Angelhaken aus Muschelschalen Die Radiokarbondatierung ergab dass der Friedhof zwischen 1410 und 1650 n Chr genutzt wurde 6 Der Archaologe Marshall Weisler von der University of Queensland analysierte die Abfallhaufen von mehreren Siedlungen Die Uberreste liessen darauf schliessen dass sich die polynesischen Ureinwohner hauptsachlich von Seevogeln der Pazifischen Ratte Rattus exulans Schnecken Muscheln Gastropoden und Fischen ernahrten Die am haufigsten verzehrten Fischarten waren Papageifische Menschenknochen in den Abfallhaufen legen nahe dass es auch Kannibalismus gegeben hat Im fruhen 19 Jahrhundert wurden die Siedlungen aufgegeben 7 1637 brach der Pirat Edward Davis mit seinem Schiff Bachelors Delight von den Galapagos Inseln auf um Kap Hoorn zu umrunden und in die Karibik zu segeln Er passierte dabei eine von Riffen umgebene flache und sandige Insel die fortan auf den Karten als Davisland Terra de Davis erschien Der schottisch neuseelandische Philologe und Universitatsprofessor John Macmillan Brown nahm an das verschollene Davisland sei die Insel Temoe gewesen Eine Bestatigung dafur gibt es nicht 8 nbsp James Wilsons Karte von 1799 vermerkt im Osten Natives 25 aſsembled here Fur Europa entdeckt hat Temoe Kapitan James Wilson der mit dem Missionsschiff Duff der London Missionary Society in den Sudpazifik fuhr Am Morgen des 23 Mai 1797 kam eine flache Insel in Form eines Halbmondes in Sicht die Wilson nach ihrem Erscheinungsbild Crescent Island nannte Als sich die Duff am folgenden Tag annaherte war keine befahrbare Passage in die Lagune zu erkennen Wilson selbst stieg mit vier Seeleuten und einem Eingeborenen von Tahiti versehen mit einigen Geschenken in ein Beiboot um trotz der starken Brandung an der Ozeanseite zu landen Als das Boot der Insel zustrebte versammelten sich ca 25 mit Speeren bewaffnete Insulaner am Strand darunter drei oder vier Frauen Sie nahmen eine drohende Haltung ein um die Landung der Europaer zu verhindern Wilson brach daraufhin das Landemanover ab und kehrte zum Schiff zuruck Er konnte auf der Insel weder Brotfruchtbaume noch Kokospalmen erkennen und auch keine Kanus sodass er sich fragte wie die Menschen auf dem winzigen Eiland existieren konnten 2 112 115Der erste Europaer der Temoe betrat war der englische Naturforscher und Malakologe Hugh Cuming Er erreichte die Insel am 6 Dezember 1827 mit seiner fur Forschungszwecke konzipierten Yacht The Discoverer Die Mannschaft brachte ein Beiboot aus um an Land zu gehen Die mit Musketen bewaffneten Europaer wurden am Strand bereits von zahlreichen Kriegern erwartet deren Korper schwarz und weiss bemalt waren und die lange Speere schwangen Cuming fand einen Durchschlupf im Riff musste jedoch das Boot in die Lagune ziehen da zahlreiche scharfkantige Korallenfelsen die Durchfahrt versperrten Mit Gesten forderten die Insulaner ihn auf an Land zu gehen deren Bewaffnung liess es aber nicht ratsam erscheinen Daraufhin nahmen die Krieger eine drohende Haltung ein und kreisten das Boot ein Die Europaer feuerten ein paar Warnschusse in die Luft und als dies keinerlei Wirkung zeigte zog Cuming es vor den Ruckzug anzutreten Die Eingeborenen brachten jedoch das Boot zum Kentern und Cuming fiel uber Bord Die Mannschaft gelang es das Boot wieder aufzurichten und so konnten sich alle auf der vor Anker liegenden Yacht in Sicherheit bringen 9 1838 liessen die katholischen Missionare des franzosischen Ordens Peres et religieuses des Sacres Cœurs de Picpus kurz Picpusiens in Deutschland Arnsteiner Patres alle Einwohner Temoes nach Mangareva evakuieren Es ist umstritten ob man sie als Arbeitskrafte fur den Bau der Cathedrale Saint Michel in Rikitea genannt Sudseekathedrale missbrauchte oder ob sie ihre Insel wegen der kargen Lebensverhaltnisse freiwillig verliessen Der Bau der Kirche dauerte vom 17 Januar 1839 Grundsteinlegung bis April 1841 Der britisch tahitische Handler Edward Lucett 1815 1853 der Temoe im November 1842 passierte schildert die Insel bereits als unbewohnt 3 286 obwohl auf den Karten als bewohnt bezeichnet ist das langst Vergangenheit Die Bewohner sind vor der extremen Armut und dem Mangel an Nahrung auf die Gambier Inseln gefluchtet Edward Lucett Rovings in the Pacific 1871 musste Pere Laval der Leiter der Missionsstation der Picpus Missionare auf Mangareva auf Geheiss des Bischofs von Tahiti die Gambierinseln verlassen Zum Ende des 19 Jahrhunderts kehrten einige Familien von Mangareva nach Temoe zuruck und pflanzten Kokosnusspalmen an Heute ist Temoe wieder unbewohnt doch von Zeit zu Zeit suchen Mangarevaner die Insel zur Kokosnussernte auf Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Temoe Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c Paolo A Pirazzoli A reconnaissance and geomorphological survey of Temoe Atoll Gambier Islands South Pacific In Journal of Coastal Research Vol 3 1987 a b James Wilson A Missionary Voyage to the southern Pacific Ocean T Chapman London 1799 online a b Edward Lucett Rovings in the Pacific from 1837 to 1849 with a glance at California Longman Brown Green and Longmans London Volume 1 Kenneth P Emory Archaeology of Mangareva and neighboring atolls Bernice P Bishop Museum Bulletin Nr 163 Honolulu 1939 Peter Buck Te Rangi Hiroa Vikings of the Sunrise Whitcombe and Tombs Limited Christchurch 1964 S 210 Pascal Murail amp Eric Conte Les sepultures de l atoll de Temoe archipel des Gambier Les Dossiers d Archeologie Polynesienne No 4 Tahiti 2005 S 164 172 PDF 917 kB Marshall I Weisler Contraction of the Southeast Polynesian Interaction Sphere and Resource Depression on Temoe Atoll New Zealand Journal of Archaeology 2004 Vol 25 4 John Macmillan Brown The Riddle of the Pacific T Fisher Unwin London 1924 Peter Dance Hugh Cuming 1791 1865 Prince of collectors In Journal of the Society for the Bibliography of Natural History Vol 9 4 1980 S 480Inseln und Atolle des Tuamotu Archipels Ahe Ahunui Akiaki Amanu Anaa Anuanuraro Anuanurunga Apataki Aratika Arutua Faaite Fakahina Fakarava Fangatau Fangataufa Hao Haraiki Hereheretue Hikueru Hiti Katiu Kauehi Kaukura Makatea Makemo Manihi Manuhangi Maria Est Marokau Marutea Nord Marutea Sud Mataiva Matureivavao Morane Motutunga Mururoa Napuka Nengonengo Niau Nihiru Nukutavake Nukutepipi Paraoa Pinaki Puka Puka Puka Rua Rangiroa Raraka Raroia Ravahere Reao Reitoru Rekareka Taenga Tahanea Taiaro Takapoto Takaroa Takume Tatakoto Tauere Tekokota Tematangi Temoe Tenararo Tenarunga Tepoto Nord Tepoto Sud Tikehau Tikei Toau Tuanake Tureia Vahanga Vahitahi Vairaatea Vanavana Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Temoe amp oldid 237339046