www.wikidata.de-de.nina.az
Fakahina alte Namen Niuhi polynesisch fur Kokosnussinsel Predpriatie Fangahina Akahina ist ein dunn besiedeltes aus zwolf Inseln bestehendes Atoll im Nordosten des Tuamotu Archipels im Sudpazifik das politisch zum franzosischen Uberseeterritorium Pays d outre mer Franzosisch Polynesien gehort Die nachste bewohnte Insel ist Fangatau 75 km in ostlicher Richtung FakahinaNASA Bild von Fakahina NASA Bild von FakahinaGewasser Pazifischer OzeanArchipel Tuamotu ArchipelGeographische Lage 15 59 S 140 8 W 15 983333333333 140 13333333333 Koordinaten 15 59 S 140 8 WFakahina Franzosisch Polynesien Anzahl der Inseln Hauptinsel Lange 8 7 kmBreite 5 kmLandflache 8 km Lagunenflache 20 km Gesamtflache 30 km Einwohner 131 2007 Vorlage Infobox Atoll Wartung HoeheFehlt Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Verwaltung und Infrastruktur 4 Siehe auch 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeografie BearbeitenFakahina ist ein Atoll dessen zentrale vulkanische Insel bereits seit langer Zeit unter der Meeresoberflache verschwunden ist Nur noch der nahezu geschlossene Kranz von Motus der eine flache Lagune umschliesst ist verblieben Das annahernd ovale Atoll ist 8 7 km lang und 5 km breit und erhebt sich nur wenige Meter uber die Meeresoberflache Die gesamte Landflache der aus Korallensand und trummern bestehenden Motus betragt zusammen etwa 8 km Wesentlich grosser ist die rund 20 km bedeckende Lagune die jedoch keinen befahrbaren Zugang zum Meer hat Fur eine Verbindung mit dem Ozean sorgen mehrere flache Tidenkanale Hoa im Sudosten des Atolls Ein Wasseraustausch ist jedoch nur bei hohen Wasserstanden gewahrleistet Von der ursprunglichen Flora sind kaum noch Reste vorhanden Im spaten 19 und im fruhen 20 Jahrhundert wurde die gesamte Insel gerodet um Kokospalmen fur die damals lukrative Kopra Produktion anzupflanzen Die Kokosplantagen bestimmen heute das Landschaftsbild Der mythische Held Tehu soll der Sage nach Taro und Ape Alocasia macrorrhizos sowie den Brotfruchtbaum die er von seinen Fernreisen mitbrachte auf Fakahina eingefuhrt haben Diese Nutzpflanzen sind immer noch Grundnahrungsmittel auf der Insel Geschichte BearbeitenUber die ursprunglichen Bewohner ist wenig bekannt Wann und von wo die Insel besiedelt wurde ist noch nicht erforscht Man weiss aus Uberlieferungen die die Missionare gesammelt haben dass Fakahina einst in die drei Stammesfurstentumer gati Tane Mahinui und Tekopu untergliedert war Der Sage nach emigrierten die Tekopu mit Mannern Frauen und Kindern auf die Insel Hao Die beiden verbliebenen Stamme lagen miteinander in standiger Fehde Ursache fur zahlreiche blutige Stammeskriege 1 Es sind noch einige archaologische Relikte der Ureinwohner u a mehrere Marae erhalten Der Baustil der Zeremonialanlagen ist eng verwandt mit dem der Nachbarinsel Fangatau In der Regel bestanden sie aus einem grossen eingeebneten und manchmal mit Steinen abgegrenzten Platz an dessen Ende sich eine oder zwei in Reihe stehende steinerne Plattformen Ahu erhoben Frontal zu den Plattformen standen Steinsitze mit hohen Ruckenlehnen fur die Stammeshauptlinge 2 39Der Marae Apataki liegt im Sudosten der Insel in einem Palmenhain ca 60 m vom Strand entfernt Er ist die am besten erhaltene Zeremonialstatte Fakahinas Der etwa 50 cm hohe Ahu mit einem grossen Orthostaten in der Mitte ist noch recht gut erhalten Davor mit Blick zur Zeremonialplattform steht ein steinerner Hauptlingssitz mit einem ca 1 5 m hohen Kalksteinplatte als Ruckenlehne Der grosste und bedeutendste Zeremonialplatz von Fakahina war der Marae Rangi Te Tau Noa auch Marae Kapita genannt unweit des Dorfes im Westen der Insel zur Ozeanseite hin gelegen Er bestand einst aus zwei langgestreckten nebeneinanderliegenden ca 1 m hohen Steinplattformen 3 Die Anlage wurde bei einem Zyklon im Jahr 1903 zerstort als meterhohe Wellen die gesamte Insel uberschwemmten Dabei wurden auch funf kleine auf dem Areal errichtete Plattformen Altare oder Begrabnisplattformen sowie Schadelgruben in denen die Knochen der Menschenopfer bewahrt wurden vollstandig vernichtet 2 50 Heute sind nur noch ein paar verstreute Steine zu sehen Im Suden der Insel liegen die Uberreste einer weiteren Zeremonialplattform des Marae Farakao Zentrum eines Schildkrotenkultes von dem jedoch nur noch einige aufrecht stehende Kalksteinplatten erhalten sind Ursprunglich gab es noch viel mehr Zeremonialstatten Der amerikanische Ethnologe Kenneth P Emory sammelte 1929 bei einem Besuch der Insel die Namen von 21 Marae An der Nordseite bei Teniu ist noch eine alte Brunnengrube der Polynesier zu erkennen die die Ghyben Herzberg Linse anschneidet um daraus Susswasser zu gewinnen Sie wird nicht mehr genutzt die Wasserversorgung erfolgt heute uber Zisternen Otto von Kotzebue entdeckte Fakahina am Abend des 2 Marz 1824 fur Europa Er taufte die Insel nach seinem Schiff Predpriatie Da die Dammerung schnell eintrat blieb das Schiff zunachst in einiger Entfernung liegen und erst am folgenden Morgen segelten die Europaer naher an die Insel heran Kotzebue sah aufsteigende Rauchsaulen und wertete sie als Zeichen dass die Insel bewohnt war Ihm fiel der dichte Bewuchs uberragt von hohen Kokospalmen auf Als sich das Schiff naherte versammelten sich zahlreiche mit Speeren und Keulen bewaffnete Krieger am Strand einige von ihnen zeigten Drohgebarden Durch das Fernrohr nahm Kotzebue von grossen Brotfruchtbaumen beschattete Hutten sowie Frauen und Kinder wahr die sich jedoch schnell in das Dickicht fluchteten Obwohl mehrere grosse Kanus am Ufer lagen machten die Bewohner keine Anstalten sich den europaischen Schiffen zu nahern Kotzebue liess die gesamte Insel umrunden konnte jedoch keinen geeigneten Ankerplatz finden Ohne mit den Bewohnern in Kontakt getreten zu sein entfernte sich das Schiff in Richtung Westen um die Nachbarinsel Fangatau Araktschejef anzulaufen 4 Im Jahr 1860 ereignete sich eine schreckliche Bluttat die sogar die franzosischen Behorden zum Eingreifen veranlasste Der angesehene Hauptling Paiore von der Insel Anaa der zum Christentum ubergetreten war hatte Fakahina besucht und war dort ehrenvoll und zuvorkommend empfangen worden Bei seinem zweiten Besuch im Jahr 1860 brachte er elf Glaubensbruder mit Reprasentanten von verschiedenen Inseln der Tuamotus Sieben von ihnen gingen an Land Paiore blieb jedoch entgegen den Gepflogenheiten an Bord Das war eine grobe Unhoflichkeit gegenuber den Gastgebern Die erzurnten Krieger von Fakahina ergriffen daher sechs der Ankommlinge einer konnte entfliehen und ermordeten sie unter den Augen von Paiore am Strand Auf Bitten der Missionare denen Paiore von dem Vorfall berichtet hatte entsandte die Verwaltung des franzosischen Protektorates im Dezember 1860 die Fregatte Cassini um ein Exempel zu statuieren Bei Ankunft des franzosischen Kriegsschiffes fluchteten die Insulaner das Landungscorps konnte jedoch 20 Personen ergreifen die nach Tahiti verbracht wurden Pater Montiton liess 1870 ein grosses Kreuz als Mahnmal fur die Ermordeten am Strand von Fakahina errichten 5 Paiore wurde spater als Schopfer einer kunstlerischen Darstellung des Universums wie die Bewohner der Tuamotus es sich vorstellten bekannt Der franzosische Pater Albert Montiton 1825 1894 von der Congregation des Sacres Cœurs de Picpus in Deutschland Arnsteiner Patres kam als Missionar von Hawaii auf die Tuamotu Inseln 1870 missionierte er auf Fakahina und ihm gelang es die verheerenden Stammeskriege zu beenden Zudem liess er Kokospalmen pflanzen Brunnen graben Felder anlegen und eine Kirche bauen Im Suden der Insel liess er das Dorf Hokikakika mit Strassen und festen Hausern errichten in dem alle Einwohner fortan wohnen sollten Der Zyklon des Jahres 1903 zerstorte Hokikakika zum grossen Teil Hinzu kam ein verheerender Ausbruch der Spanischen Grippe der die Insel weitgehend entvolkerte Hokikakika wurde nie wieder aufgebaut Die Uberlebenden siedelten sich im heutigen Dorf Tarione an Einen Teil der Bevolkerung konnten die Missionare Henry Bodin und Herve Audran dazu bewegen von dem verwusteten Fakahina auf das unbewohnte Atoll Puka Puka umzusiedeln Verwaltung und Infrastruktur BearbeitenFakahina bildet zusammen mit der Nachbarinsel Fangatau die politische Gemeinde Fangatau und ist eine der beiden Communes associees Teilgemeinden dieser Gemeinde Der einzige bewohnte Ort ist Tarione im Nordwesten der Insel Das Statistische Institut Franzosisch Polynesiens Institut de la statistique de la Polynesie francaise registrierte fur 2012 auf Fakahina 155 Einwohner 6 In Tarione hat man einen massiven auf Betonstelzen stehenden Schutzbau errichtet in den sich die Bewohner bei Zyklonen bei denen die niedrige Insel uberschwemmt wird fluchten konnen Wegen eines erhohten Salzgehaltes eignet sich die Lagune von Fakahina nicht fur die Perlenzucht Der Tourismus ist mangels einer geeigneten Infrastruktur ebenfalls bedeutungslos Das Hauptstandbein der Wirtschaft ist nach wie vor die Kopraproduktion trotz inzwischen erheblich reduzierter Mengen In den Jahren 1913 bis 1917 als Kopra auf dem Weltmarkt noch hoch gehandelt wurde produzierte Fakahina rund 350 Tonnen jahrlich Heute sind es noch etwa 30 Tonnen Die Kopra wird von einer 70 m langen Mole an der Ozeanseite von Tarione verschifft Dort legt auch das etwa einmal im Monat unregelmassig verkehrende Versorgungsschiff von Tahiti an Von der Mole fuhrt eine betonierte Piste zum Dorf 1985 wurde im Westen der Insel ein Flugplatz mit einer 950 m langen asphaltierten Landebahn gebaut Er liegt etwa 1 5 km sudlich des Dorfes und wird nur bei Bedarf von der Air Tahiti uber Fangatau angeflogen Der Flugplatz ist durch eine unbefestigte Strasse mit dem Dorf verbunden Die Piste fuhrt weiter als Ringstrasse rund um die Insel und erschliesst mit Nebenwegen die Kokosplantagen Ein breiter Hoa die Passe Pahava im Suden wird von einem Betonsteg uberspannt Siehe auch BearbeitenListe der Tuamotu InselnEinzelnachweise Bearbeiten Pere Herve Audran Former political conditions at Fakahina The Journal of the Polynesian Society 1919 Volume 28 No 112 S 232 239 online a b Kenneth P Emory Tuamotuan Stone Struktures Bernice P Bishop Bulletin 118 Honolulu 1934 Leon Gaston Seurat Les marae des iles orientales de l archipel des Tuamotu Paris 1905 Otto von Kotzebue Neue Reise um die Welt in den Jahren 1823 bis 1826 Weimar 1830 S 62 63 Kenneth P Emory The Tuamotuan creation charts by Paiore The Journal of the Polynesian Society Volume 48 No 189 1939 S 1 29 online Institut de la statistique de la Polynesie francaise 2012Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fakahina Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bild und Kurzbeschreibung Memento vom 23 Dezember 2010 im Internet Archive englisch Informationen zum Flughafen englisch Inseln und Atolle des Tuamotu Archipels Ahe Ahunui Akiaki Amanu Anaa Anuanuraro Anuanurunga Apataki Aratika Arutua Faaite Fakahina Fakarava Fangatau Fangataufa Hao Haraiki Hereheretue Hikueru Hiti Katiu Kauehi Kaukura Makatea Makemo Manihi Manuhangi Maria Est Marokau Marutea Nord Marutea Sud Mataiva Matureivavao Morane Motutunga Mururoa Napuka Nengonengo Niau Nihiru Nukutavake Nukutepipi Paraoa Pinaki Puka Puka Puka Rua Rangiroa Raraka Raroia Ravahere Reao Reitoru Rekareka Taenga Tahanea Taiaro Takapoto Takaroa Takume Tatakoto Tauere Tekokota Tematangi Temoe Tenararo Tenarunga Tepoto Nord Tepoto Sud Tikehau Tikei Toau Tuanake Tureia Vahanga Vahitahi Vairaatea Vanavana Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fakahina amp oldid 237283015