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Der Tatarenturm ist ein ehemaliger Wehrturm der Stadtbefestigung der Magdeburger Altstadt Blick vom Turm hinter der Ausfahrt an der Mollenvogtei auf den Tatarenturm im Hintergrund der Remter der Domklausur1955Geschichte und Architektur BearbeitenDer Turm entstand laut der Schoppenchronik im Jahr 1239 1 2 nach anderen Angaben 1241 3 4 5 auf Veranlassung des Erzbischofs Wilbrand von Kafernburg im Zuge von Massnahmen zur Stadtbefestigung im Hinblick auf befurchtete Angriffe von Tataren eigentlich Mongolen die allerdings nach ihrem Sieg uber ein polnisch deutsches Ritterheer 1241 bei Liegnitz aus innenpolitischen Grunden in die Mongolei zuruckkehrten Er ist damit deutlich alter als die beiden anderen in unmittelbarer Nachbarschaft erhaltenen Wehrturme Kiek in de Koken und Turm hinter der Ausfahrt der Mollenvogtei Westlich des Turms befindet sich der Magdeburger Dom ostlich lag ursprunglich das tiefer gelegene Vorland zur Elbe Der Tatarenturm stand am sudlichen Ende der Stutzmauer die das hoher gelegene Domgebiet gegenuber dem Elbvorland abstutzte auf dessen Boden der Turm gegrundet wurde Der unter Teil des Turms wurde dann vermutlich im Rahmen der Baumassnahmen zum etwas sudlich gelegenen Rondell Cleve 1536 unter einer Aufschuttung verdeckt Im 18 Jahrhundert die Wehrturme hatten bereits seit langem ihre ursprungliche militarische Funktion verloren entstand ostlich vor dem Turm der Furstenwall mit Kasematten und einer Promenade 1899 wurde vom westlich gelegenen Remtergang durch das erste Obergeschoss des Turms eine Tordurchfahrt zum Furstenwall gefuhrt um so den Bereich um den Domplatz mit dem Furstenwall zu verbinden Hierfur wurde auf der Ostseite der Boden um etwa 4 bis 5 Meter aufgeschuttet Der Tatarenturm wurde stark umgebaut und wirkt vom Furstenwall heute wie ein zweigeschossiges Haus Bedeckt ist der Tatarenturm mit einem Walmdach Die Gesamthohe des Turms betragt 11 0 Meter bei einem rechteckigen Grundriss von 10 2 mal 6 0 Meter Das aus rotliegendem Bruchstein errichtete Mauerwerk hat eine Wandstarke von etwa 1 3 Meter Im Untergeschoss des Turms befindet sich ein Gewolbe mit einem Fenster an der nordlichen Seite Im Obergeschoss ist auf der Westseite neben der Durchfahrt der Rest eines vermauerten Rundbogens zu sehen An der nordlichen Seite des zweiten Obergeschosses ist noch das aus Grauwacke gefertigte Gewande eines zugemauerten Fensters zu erkennen Literatur BearbeitenHeinz Gerling Denkmale der Stadt Magdeburg Helmut Block Verlag Magdeburg 1991 ISBN 3 910173 04 4 Seite 110 Helmut Menzel Der Furstenwall Stadtplanungsamt Magdeburg 2001 Seite 21 f Sabine Ullrich Magdeburg Architektur und Stadtebau Verlag Janos Stekovics Halle an der Saale 2001 ISBN 3 929330 33 4 Seite 57 Denkmalverzeichnis Sachsen Anhalt Band 14 Landeshauptstadt Magdeburg Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt Michael Imhof Verlag Petersberg 2009 ISBN 978 3 86568 531 5 Seite 465Einzelnachweise Bearbeiten Schoppenchronik zitiert nach Menzel Furstenwall Seite 22 Denkmalverzeichnis Seite 465 Gerling Denkmale der Stadt Magdeburg Seite 110 Ullrich Magdeburg Architektur und Stadtebau Seite 57 Menzel Furstenwall Seite 2152 123953 11 635546 Koordinaten 52 7 26 2 N 11 38 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tatarenturm amp oldid 225824896