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Dieser Artikel behandelt historische Kartographie Zu den touristischen Themenkarten siehe Radwanderkarte zum Beforderungsentgelt siehe Fahrradkarte Radkarten zahlen zu den mappae mundi und zeichnen sich durch die kreisrunde Darstellung der damals bekannten Welt aus Aus diesem Grund konnen die im Mittelalter weit verbreiteten TO Karten als Modifikation der Radkarten gesehen werden Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 TO Karten 3 Bilder beruhmter Radkarten 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenGemass der Bibel und auch antiken Quellen wurde die bekannte Welt im Erdkreis vorgestellt O Form Da die Arbeiten von Monchen ausgefuhrt wurden werden derartige Darstellungen auch Monchskarten genannt Die Karten sind fast durchwegs geostet Osten ist oben in der oberen Kreishalfte befindet sich Asien und meist auch das Paradies unterhalb liegen Europa und Afrika Mit der Errichtung des christlichen Konigreichs Jerusalem andern sich insofern die Karten als das Heilige Land den Weltmittelpunkt einnimmt 1 Die beruhmte Weltkarte des Andreas Walsperger kann als Radkarte bezeichnet werden TO Karten BearbeitenIsidor Bischof von Sevilla versuchte mit seinem Werk Etymologiae das gesamte aus der Antike stammende Wissen zu sammeln und zu bewahren Im Kapitel de natura rerum findet der Betrachter eine Weltkarte auf der die Erde vom Weltmeer umgeben ist Zwei Flusse Don und Nil und das Mittelmeer teilen die Landmasse T formig in die drei Kontinente Europa Afrika und Asien 2 In einer Textstelle des Gelehrten heisst es Orbis a rotunditate circuli dictus quia sicut rota est Undique enim Oceanus circumfluens eius in circulo ambit fines Divisus est autem trifarie e quibus una pars Asia altera Europa tertia Africa nuncupatur Der Erd Kreis wird nach der Rundheit des Kreises benannt Darum wandelt der diesen umfliessende Ozean in Grenzen eines Kreises Er wiederum ist dreifach geteilt Von denen der eine Teil Asien der andere Europa der dritte Afrika genannt wird Etymologiae 14 1 1 de terra 3 Der Buchstabe T Tau ist gleichzeitig Symbol des Universums Der Florentiner Leonardo Dati schreibt uber die Dreiteilung in seinem Gedicht La Sfera folgendes Un T dentro a uno O monstra il disegno Come in tre parte fu diviso il mondo Ein T innerhalb eines O zeigt uns das Bild wie die Erde in drei Bereiche geteilt war 4 Die T formige Dreiteilung und die kreisrunde also O formige Darstellung der Erde sind fur die Bezeichnung TO Karten verantwortlich Haufig wurden sie als kleine Textabbildungen in Psalter eingefugt Mit den Kreuzzugen ab 1100 wurden jedoch die Inhalte der Karten umfangreicher und entsprechend grossere Darstellungen entstanden Bilder beruhmter Radkarten Bearbeiten nbsp Hereford Karte 13 Jahrhundert nbsp Ebstorfer Weltkarte spatestens um 1300 nbsp Radkarte nach Isidor von Sevilla aus Jean Mansel La Fleur des Histoires Handschrift Valenciennes 1459 1463 nbsp Radkarte aus Isidor von Sevillas Etymologiae Erstdruck Gunther Zainer 1472 nbsp Schema nach Meyers Konversationslexikon 1888 uberarbeitet geostet wie im Mittelalter nbsp Fra Mauros Weltkarte von 1459Literatur BearbeitenIngrid Baumgartner Dynamiken in der Kartographie um 1500 In Berndt Hamm Frank Rexroth Christine Wulf Hrsg Reichweiten Dynamiken und Grenzen kultureller Transferprozesse in Europa Band 2 Grenzuberschreitung und Partikularisierung Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Neue Folge Band 49 2 De Gruyter Berlin 2021 ISBN 978 3 11 074037 0 S 195 233 doi 10 26015 adwdocs 1751 Anna Dorothee von den Brincken Das Weltbild des irischen Seefahrer Heiligen Brendan in der Sicht des 12 Jahrhunderts In Cartographica Helvetica Nr 21 2000 S 17 21 doi 10 5169 seals 11657 Anna Dorothee von den Brincken Mappa mundi und Chronographia Studien zur imago mundi des abendlandischen Mittelalters In Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters Bd 24 1968 S 118 186 Digitalisat Evelyn Edson Emilie Savage Smith Anna Dorothee von den Brincken Der mittelalterliche Kosmos Karten der christlichen und islamischen Welt Primus Darmstadt 2005 ISBN 3 89678 271 1 Brigitte Englisch Ordo orbis terrae Die Weltsicht in den Mappae mundi des fruhen und hohen Mittelalters Orbis mediaevalis 3 Akademie Berlin 2002 ISBN 3 05 003635 4 Zugleich Hamburg Universitat Habilitations Schrift 2000 Hartmut Kugler Hochmittelalterliche Weltkarten als Geschichtsbilder In Hans Werner Goetz Hrsg Hochmittelalterliches Geschichtsbewusstsein im Spiegel nichthistoriographischer Quellen Akademie Verlag Berlin 1998 ISBN 3 05 003188 3 S 179 200 Joachim G Leithauser Mappae mundi Die geistige Eroberung der Welt Safari Berlin 1958 DNB 452795125 Claudius Sieber Lehmann Albrecht von Bonstettens geographische Darstellung der Schweiz von 1479 In Cartographica Helvetica Nr 16 1997 S 39 46 doi 10 5169 seals 9073 Christoph Mauntel The T O Diagram and its Religious Connotations a Circumstantial Case in Christoph Mauntel Hrsg Geography and Religious Knowledge in the Medieval World Das Mittelalter Perspektiven mediavistischer Forschung Beihefte 14 de Gruyter Berlin Boston 2021 S 57 82 ISBN 978 3 11 068595 4 doi 10 1515 9783110686159Siehe auch BearbeitenGlyphe als Symbol fur Erde oder KircheWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Radkarte T und O Karte Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary T O Schema Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Radkarte Lucas Brandis Lubeck 1475Einzelnachweise Bearbeiten Hartmut Kugler Hochmittelalterliche Weltkarten als Geschichtsbilder In Goetz Hans Werner Hrsg Hochmittelalterliches Geschichtsbewusstsein im Spiegel nichthistoriographischer Quellen Berlin 1998 S 179 200 hier S 179 Joachim Gustav Leithauser Mappae mundi Die geistige Eroberung der Welt Berlin 1958 S 61 62 https www thelatinlibrary com isidore 14 shtml Anna Dorothee von den Brincken Mappa mundi und Chronographia Studien zur imago mundi des abendlandischen Mittelalters In Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters Bd 24 1968 S 118 186 hier S 131 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