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Die Synagoge Kriegshaber ist die alteste erhaltene Synagoge in Bayerisch Schwaben Sie bildete fast dreihundert Jahre lang das Zentrum der judischen Gemeinde in Kriegshaber einem ehemals eigenstandigen Ort vor den Toren der freien Reichsstadt heute ein Stadtteil Augsburgs Das profanierte Gotteshaus befindet sich an der Ulmer Strasse 228 und ist seit seiner Sanierung 2011 2014 eine Dependance des Judischen Kulturmuseums Augsburg Schwaben Die ehemalige Synagoge Kriegshaber 2015 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Profanierung und Verfall 5 Sanierung 6 Weblinks 7 Literatur 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Synagoge befindet sich im alten Ortskern von Kriegshaber als Teil des denkmalgeschutzten Ensembles Ehemalige Judensiedlung Sie liegt an der Ulmer Strasse auf der Nordseite der Strasse nahe der Kreuzung der Ulmer Strasse mit der Kriegshaberstrasse und der Neusasser Strasse Geschichte BearbeitenErste judische Burger im Weiler Kriegshaber sind seit den Jahren um 1565 1570 erwahnt Sie konnten hier an der von Augsburg uber Gunzburg nach Ulm fuhrenden Reichsstrasse der Ulmer Strasse siedeln wo sie auf vorderosterreichischem Land unter dem Schutz der Markgrafschaft Burgau standen Die Synagoge Kriegshaber ersetzte einen bis dahin genutzten kleineren Betsaal und ist 1675 erstmals erwahnt Gemass anderen schriftlichen Aufzeichnungen wurde sie seit 1680 fur Gottesdienste genutzt Um 1730 lebten bereits 326 judische Personen in Kriegshaber die damit mehr als 50 Prozent der Einwohner darstellten Wahrend der Ort in den folgenden 150 Jahren aber immer grosser wuchs wurde seine judische Gemeinde immer kleiner Mitte des 19 Jahrhunderts plante man den Neubau einer Synagoge da die alten Raumlichkeiten zu beengt und baufallig geworden waren Nachdem eine Planung aufgestellt und genehmigt worden war kam es allerdings nicht zur Ausfuhrung da die Zahl der judischen Gemeindemitglieder zwischenzeitlich stark gesunken war Daraufhin wurde 1862 die alte Synagoge renoviert und erweitert 1866 68 wurde schrag gegenuber der Synagoge die katholische Pfarrkirche Heiligste Dreifaltigkeit erbaut Wahrend der Novemberpogrome 1938 blieb die Synagoge als Gebaude nahezu unversehrt wurde wie die Synagoge in der Augsburger Stadtmitte und wie alle deutschen Synagogen der judischen Gemeinde weggenommen und zweckentfremdet Baubeschreibung BearbeitenDie Synagoge ist ein zweigeschossiger Traufseitbau mit Satteldach hohen Rundbogenfenstern und ostlichem Erker Der Synagoge schliesst sich im Westen ein schmales Pultdachhaus an Die eigentliche Synagoge Betsaal ist im ersten Stock des Gebaudes Dieser Saal hat ein Tonnengewolbe und eine auf drei Seiten umlaufende Empore zu der man uber ein Treppenhaus ausserhalb des Betsaales gelangt Auf der Sudseite des Gebaudes gibt es seit der Sanierung drei Turen Alle drei Turen befinden im westlichen Teil der Synagoge Die ostlichste Tur ist der Zugang zu der ehemaligen Rabbinerwohnung Die westlichste Tur ist der heutige Zugang zur Synagoge Zwischen der Tur zur Rabbinerwohnung und dem heutigen Zugang befindet sich der alte Ture zur Synagoge Profanierung und Verfall Bearbeiten nbsp Vor der Sanierung 2005 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges blieb die Synagoge zweckentfremdet und wurde als Lagerhalle und Betsaal fur andere Glaubensrichtungen genutzt 1955 erwarb die Stadt Augsburg das Gebaude Es stand daraufhin lange Zeit leer und wurde dem Verfall uberlassen da fur eine erneute Nutzung als Bethaus keine finanziellen Mittel gewahrt wurden Sanierung Bearbeiten2004 konnte das westlich gelegene Zwischengebaude angekauft und anschliessend ein Sanierungskonzept erarbeitet werden Im Jahr 2011 begannen dann die zum Teil sehr aufwandigen Sanierungsarbeiten Nach drei Jahren Bauzeit wurde die ehemalige Synagoge am 18 Mai 2014 als Dependance des Judischen Kulturmuseums Augsburg Schwaben offiziell eroffnet 1 Die Raume in der Synagoge werden immer wieder fur Ausstellungen oder Schulungen genutzt 2 nbsp Fassade nach der Sanierung nbsp Waschbeckennische neben dem Eingang nbsp Fundamentabdruck der Bima unter einer begehbaren Glasscheibe nbsp Toraschrein nbsp Tonnengewolbe mit BemalungWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Synagoge Kriegshaber Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Weiterfuhrende Informationen zur Synagoge Kriegshaber bei Alemannia Judaica Video zu den Restaurierungsarbeiten Bilder von der Museumseroffnung am 18 Mai 2014Literatur BearbeitenBenigna Schonhagen Hrsg Ma Tovu Wie schon sind deine Zelte Jakob Synagogen in Schwaben Franz Schiermeier Verlag Munchen 2014 ISBN 978 3 943866 24 7 S 26 29 Begleitband zur Wanderausstellung Ma Tovu Wie schon sind deine Zelte Jakob Synagogen in Schwaben des Judischen Kulturmuseums Augsburg Schwaben und des Netzwerks Historische Synagogenorte in Bayerisch Schwaben Einzelnachweise Bearbeiten Stadt Augsburg Ehemalige Synagoge umfassend saniert Memento vom 18 Juni 2015 im Internet Archive WEB Site des Judischen Kulturmuseums Augsburg Schwaben Stiftung Judisches Kulturmuseum Augsburg Schwaben abgerufen am 13 Februar 2018 deutsch Synagogen und ehemalige Synagogen in Augsburg Bestehende Synagoge HalderstrasseEhemalige Synagogen Judengasse Kriegshaber Pfersee Obstmarkt Wintergasse 48 379836111111 10 851283333333 Koordinaten 48 22 47 4 N 10 51 4 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagoge Kriegshaber amp oldid 215252305