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Die Synagoge Goethestrasse in Kiel existierte von 1909 bis 1938 Mahnmal zum Gedenken an die Zerstorung der Synagoge in der Goethestrasse Ecke Humboldtstrasse 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 FussnotenLage BearbeitenDas Grundstuck auf dem ehemals die Synagoge stand liegt ostlich des Schrevenparks damals Hohenzollernpark im Kieler Stadtteil Schreventeich an der Ecke Goethestrasse Humboldtstrasse Es grenzte direkt an das Schulgrundstuck des damaligen Reform Realgymnasiums am Knooper Weg Ecke Humboldtstrasse heute Gymnasium Humboldt Schule 1 und lag gegenuber dem heute ebenfalls noch bestehenden Kraftwerk Humboldtstrasse Geschichte Bearbeiten nbsp Abrissarbeiten der Synagoge 1939 Ende des 17 Jahrhunderts siedelten sich die ersten Juden in Kiel an 1782 entstand in der Kehdenstrasse 12 einem ehemaligen Kaffeehaus der Universitat das erste judische Bethaus der Stadt 1869 bezog die Gemeinde eine dreistockige Synagoge in der Hassstrasse wo noch heute ein Teil des ehemaligen Erdgeschosses als Ruine besteht 2 Als jene zu klein geworden war kaufte man zum Vorzugspreis von 13 425 Mark von der Stadt ein Grundstuck an der Ecke Goethestrasse Humboldtstrasse Dort liess die judische Gemeinde nach Planen des Kieler Architekten Johann Theede eine grosse Synagoge bauen die am 2 Januar 1910 in Gegenwart des Oberburgermeisters Paul Fuss und des Oberrabbiners aus Wandsbek ihrer Bestimmung ubergeben wurde 3 Die Gemeinde hatte die neue Synagoge aus eigenen Mitteln Spenden sowie dem Verkaufserlos des Grundstucks in der Hassstrasse finanziert Es wurde ein monumentales vierflugeliges Gebaude dessen Zentralbau von einer imposanten Kuppel abgeschlossen wurde Im grossen zweigeschossigen Versammlungsraum fanden ca 400 Personen Platz Neben diesem beherbergte die Synagoge auch eine Religionsschule und war ein Zentrum des judischen Lebens in Kiel wo verschiedene Vereine und Verbande ihre Raumlichkeiten hatten Nachdem 1926 der Innenhof uberdacht worden war wurde dort ein Steh und Wannenbad eingebaut 3 In der Reichspogromnacht vom 9 auf den 10 November 1938 plunderten und verwusteten nach Weisung durch den damaligen Kieler Polizeiprasidenten Joachim Meyer Quade Angehorige der SS und SA unter Aufsicht des SA Fuhrers Carsten Volquardsen die Synagoge und steckten sie anschliessend in Brand Die Stadt kaufte der Judischen Gemeinde 1939 Ruine und Grundstuck deren Wert vor der Zerstorung auf ca 200 000 RM geschatzt wird fur 20 000 RM ab Die bald danach begonnenen Abbrucharbeiten zogen sich bis zum November 1940 hin so dass es nicht mehr zum ursprunglich geplanten Bau eines Wohn und Geschaftshauses an dieser Stelle kam 4 5 nbsp Inschrift der Gedenktafel von 1968Zum Gedenken an die Zerstorung der Synagoge wurde 1968 an der Fassade eines dort in den 1960er Jahren errichteten Wohnhauses eine bronzene Tafel angebracht 1989 wurde dann an der Goethestrasse Ecke Humboldtstrasse ein Mahnmal errichtet das von der Hamburger Bildhauerin Doris Waschk Balz gestaltet wurde Diese integrierte die altere Gedenktafel in ihr Werk 5 6 Jeweils am 9 November bzw an den Jahrestagen der Einweihung der Synagoge veranstaltet die Kieler Burgerschaft hier unregelmassig Gedenkfeiern 1933 waren nur ca 0 3 der Kieler Bevolkerung Juden Und doch bildeten die damals dort lebenden ca 600 Juden die zweitgrosste judische Gemeinde Schleswig Holsteins nach Altona Von ihnen waren nach Ende des Zweiten Weltkriegs nur noch wenige verblieben 1961 lebten nur noch 27 in der Stadt 7 Heute bilden ca 550 vornehmlich aus Osteuropa zugezogene Juden zwei selbststandige Gemeinden in Kiel die jeweils ein eigenes Bethaus nutzen Die Synagoge der Judischen Gemeinde fur Kiel und Region befindet sich in der Wikingerstrasse im Stadtteil Gaarden Ost Das Bethaus der Judischen Gemeinde Kiel befand sich in der Eckernforder Strasse Anstelle von diesem wurde am 31 August 2008 in der Jahnstrasse nur wenige hundert Meter vom Standort der ehemaligen Synagoge entfernt ein neues bezogen 5 8 3 deren Mietvertrag Anfang 2019 auslief Seit Sommer 2019 nutzt die Gemeinde ein Gebaude an der Waitzstrasse als Synagoge 9 Siehe auch BearbeitenListe der im Deutschen Reich von 1933 bis 1945 zerstorten SynagogenLiteratur BearbeitenPressestelle der Versorgung und Verkehr Kiel GmbH VVK Hrsg Dokumentation zur Geschichte der Kieler Synagoge und des Mahnmals an der Goethestrasse 13 Kiel 1992 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Synagoge Goethestrasse Kiel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kreuzung Goethestr Humboldtstr Panoramadarstellung des Standortes der ehemaligen SynagogeFussnoten Bearbeiten Humboldt Schule Kiel Daten zur Geschichte der Schule Memento vom 1 Juni 2011 im Internet Archive auf humboldt kiel lernnetz de Alte Synagoge soll aufgewertet werden spd net sh de 3 August 2004 abgerufen am 10 April 2011 a b c Symbol fur judisches Leben in Kiel kn online de 12 Januar 2010 abgerufen am 10 April 2011 Eckhard Colmorgen Red Die Judische Gemeinde In Kiel im Nationalsozialismus Materialien und Dokumente 2 Auflage Hrsg Arbeitskreis Asche Prozess Kiel 1994 S 67ff Reader Digitalisat beim Arbeitskreis zur Erforschung des Nationalsozialismus in Schleswig Holstein e V AKENS abgerufen am 10 April 2011 a b c Kieler Erinnerungstage 9 November 1938 Kieler Novemberpogrom kiel de Abgerufen am 5 Dezember 2017 Pressestelle der Versorgung und Verkehr Kiel GmbH VVK Hrsg Dokumentation zur Geschichte der Kieler Synagoge und des Mahnmals an der Goethestrasse 13 Kiel 1992 Grusswort von Stadtprasidentin Cathy Kietzer aus Anlass der Vortragsveranstaltung Vor 100 Jahren Einweihung der Kieler Synagoge Memento vom 14 Oktober 2011 im Internet Archive PDF Datei 36 kB Ruckkehr zum historischen Ort Memento des Originals vom 29 Januar 2016 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lvjgsh de PDF Datei 1 96 MB In Judisches Schleswig Holstein 3 Ausgabe Juli 2008 S 8 abgerufen am 10 April 2011 Heike Linde Lembke Zwei Synagogen an der Forde 29 Mai 2019 abgerufen am 11 Dezember 2019 Normdaten Geografikum GND 4330411 4 lobid OGND AKS VIAF 235199079 54 327 10 1258 Koordinaten 54 19 37 2 N 10 7 32 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagoge Goethestrasse amp oldid 221175374