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Die Synagoge im thuringischen Muhlhausen ist eine Synagoge und ein Kulturdenkmal Sie befindet sich im Zentrum der Stadt in einem Hof in der Judenstrasse 1 Geweiht am 6 August 1841 wurde das Gebaude nach einer umfassenden Sanierung im Jahr 1998 neu eingesegnet und dient heute vor allem als Begegnungsstatte mit einer Ausstellung zur judischen Geschichte Muhlhausens 2 Ruckansicht der Synagoge von der Kuttelgasse aus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Judische Gemeinde 1 2 Synagoge 2 Architektur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenJudische Gemeinde Bearbeiten Vermutlich seit dem 13 Jahrhundert existierte eine judische Gemeinde in der damals Freien Reichsstadt Muhlhausen Ein Pestausbruch im Jahr 1349 zog ein Pogrom gegen die judische Bevolkerung der Stadt nach sich Eine erste Synagoge wird im Jahr 1380 erwahnt sie wurde 1474 erweitert und 1513 verkauft stand 1560 leer Nach einem erneuten Pogrom im Herbst 1452 verliess die Mehrzahl der Juden die Stadt die letzten im Jahr 1517 Im Jahre 1561 wurden die Juden fur alle Zeiten aus der Stadt verbannt erst ab 1774 sind wieder Juden in Muhlhausen nachgewiesen Eine kontinuierliche Ansiedlung judischer Burger in Muhlhausen erfolgte ab Ende des 18 Jahrhunderts 1793 waren 78 Juden in der Stadt gemeldet Die judische Gemeinde grundete sich 1806 1808 beantragte die Gemeinde die Abhaltung von Gottesdiensten und am 2 Mai 1839 den Bau der Synagoge die ab 1840 errichtet wurde 1881 hatte Muhlhausen 196 Einwohner judischen Glaubens 1924 waren es 170 0 5 der Bevolkerung Muhlhausens im Jahr 1933 203 Die judische Gemeinde bestand bis 1943 Bis Ende der 1980er Jahre unterhielt die Judische Gemeinde Erfurt noch eine Filiale in Muhlhausen Auch heute leben in Muhlhausen Burger judischen Glaubens es gibt jedoch derzeit keine judische Gemeinde in der Stadt Stand 2016 3 Synagoge Bearbeiten Die Synagoge in der Judenstrasse wurde am 6 August 1841 geweiht Der Grundstein wurde am 7 September 1840 im Hinterhof des judischen Gemeindehauses in der Judenstrasse 24 gelegt welches die Gemeinde 1840 erworben hatte Die Baukosten trugen die ortsansassigen judischen Familien die auch eine Religionsschule ein rituelles Bad und einen Friedhof errichtet hatten Erster Rabbiner und Lehrer zur Zeit der Einweihung der Synagoge war Gerson Cohn Ab 1861 war Michael Fackenheim 1828 in Lispenhausen als Prediger und Lehrer in der Stadt tatig In der Reichspogromnacht wurde auch die Muhlhauser Synagoge verwustet Zu den Randalierern gehorte der spatere Landrat des Landkreises Muhlhausen Paul Vollrath Dieser schoss dem Rabbiner Max Rosenau in die Brust und verletzte ihn schwer Hierfur erhielt Vollrath im Jahr 1958 von einem Bayreuther Gericht eine zweijahrige Haftstrafe 4 Mit Erloschen der judischen Gemeinde wurde die Synagoge 1947 der judischen Landesgemeinde Thuringen ubergeben Seit 1987 gab es Bemuhungen um die Restaurierung des Gebaudes In den 1990er Jahren erfolgte eine Sanierung des Gemeindehauses und der Synagoge und am 9 November 1998 wurde das Gotteshaus wieder als Synagoge geweiht Es ist damit neben der Neuen Synagoge in Erfurt die derzeit einzige geweihte Synagoge in Thuringen Da in Muhlhausen derzeit keine judische Gemeinde existiert wird die Synagoge vorwiegend als Begegnungsstatte und Bibliothek sowie fur Ausstellungen und Konzerte genutzt 3 Neben der Synagoge und dem Gemeindehaus existiert in Muhlhausen noch der Judische Friedhof Architektur BearbeitenBei dem Gebaude der Synagoge handelt es sich um einen schlichten Fachwerkbau In der Giebelseite befindet sich ein Rundfenster uber dem Standort des Toraschreines Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Synagoge Muhlhausen Thuringen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Judische Gemeinde und Synagoge Muhlhausen bei Alemannia JudaicaEinzelnachweise Bearbeiten Tino Sieland Muhlhausen erinnert an Weihe der Synagoge vor 175 Jahren Memento vom 3 August 2016 im Internet Archive In Thuringer Allgemeine 2 August 2016 abgerufen am 1 Januar 2022 Synagoge Stadt Muhlhausen archiviert vom Original am 23 August 2017 abgerufen am 1 Januar 2022 a b Doreen Zander Muhlhausens Synagoge Thuringer Allgemeine vom 21 Januar 2011 Erich Stockhorst 5000 Kopfe Wer war was im 3 Reich 2 Auflage Arndt Kiel 2000 ISBN 3 88741 116 151 209241 10 45821 Koordinaten 51 12 33 3 N 10 27 29 6 O Normdaten Geografikum GND 7548703 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagoge Muhlhausen Thuringen amp oldid 239074345