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Surpava auch surpawa surpava Hindi ist eine seltene in der volkstumlichen nordindischen Musik im indischen Bundesstaat Maharashtra gespielte Querflote und eine ungewohnliche Form der Doppelfloten Die surpava wird in senkrechter Position in der Mitte angeblasen und produziert zur Melodie gleichzeitig einen Bordunton Inhaltsverzeichnis 1 Bauform 2 Herkunft und Verbreitung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseBauform BearbeitenDie ungewohnliche Flote besteht aus einem 60 bis 70 Zentimeter langen Bambusrohr mit einem Durchmesser von 1 5 bis 2 5 Zentimetern Die Anblaskante befindet sich in der Mitte des Rohres an einem kurzen angesetzten Mundstuck An der oberen und unteren Rohrhalfte sind annahernd symmetrisch jeweils sechs Fingerlocher angeordnet Beide Lochreihen bringen unterschiedliche Tonhohen hervor und nur die Grifflocher an der nach unten ragenden Seite werden mit den Fingern abgedeckt und zur Melodiebildung verwendet Nahe den Enden der beiden Lochreihen dient ein durchgehendes grosses Loch als Luftaustrittsoffnung Diese wird an der nicht gespielten oberen Seite mit einem Schiebedeckel verschlossen Das Instrument erhielt seinen Namen vom an der oberen Seite erklingenden Bordunton Hindi sur verwandt mit svara Tonstufe und von pava umgangssprachlich fur Flote 1 Herkunft und Verbreitung BearbeitenDie surpava wird von den Dhangar 2 gespielt einer uberwiegend in Maharashtra lebenden Adivasi Gruppe Dhangar sind traditionell Schafhirten wobei eine Herleitung ihres Namens auf Sanskrit dhenugar Kuhhirten zuruckfuhrt 3 Dhangar Musiker treten bei Hochzeiten und anderen Familienfeiern sowie auf offentlichen Buhnen bei Jahresfesten wie Holi auf Sie begleiten ihre religiosen Gesange die von den mythischen Geschichten des jugendlichen Gottes Krishna mit seiner Geliebten Radha handeln neben Floten mit der zweifelligen Fasstrommel dhol und mit Zimbeln 4 Indische Bambusquerfloten die seit der vedischen Zeit bekannt sind werden geografisch in die Gruppe der nordindischen bansuri und der sudindischen venu unterteilt Die in der nordindischen klassischen Musik gespielte bansuri mit etwa 50 Zentimetern Lange und sieben Fingerlochern hat sich im 20 Jahrhundert aus kurzeren Volksmusikinstrumenten bansi mit sechs Lochern entwickelt Bei der 30 Zentimeter langen sudindischen venu ist seit Mitte des 20 Jahrhunderts eine etwas langere Version mit acht Lochern in der klassischen Musik ublich Nach ihrer musikalischen Verwendung gehort die surpava weniger zu diesen Querfloten sondern eher zu den langs gespielten indischen Doppelfloten die ebenfalls einen Bordunton zur Melodie von sich geben Hierzu zahlen die in Rajasthan im Punjab und im pakistanischen Sindh von Hirten eingesetzte kleine oder mittelgrosse alghoza auch algoza algoja bei der mancherorts beide Rohre am oberen Ende miteinander verbunden sind und die etwas langere unverbundene Hirtenflote satara derselben Regionen Das in Rajasthan auch pawa jodi Floten Paar analog jod samel einem Paar Trommeln in Goa genannte Instrument besitzt einen Tonumfang von einer Oktave Das Wort alghoza stammt aus dem Arabischen folglich durfte der Flotentyp von muslimischen Einwanderern aus dem Nordwesten eingefuhrt worden sein 5 Eine ebenso lange und in der Mitte angeblasene Bambusflote ist die veno in der Region Saurashtra in Gujarat Sie besitzt vier Grifflocher auf jeder Seite Ihr Name ist abgeleitet von venu einem Sanskrit Wort fur Bambusrohr Flote das alternativ zu pullankuzhal die kurze sudindische Bambusquerflote bezeichnet Der surpava Flotentyp ist in anderen Gegenden von Gujarat als piho oder pisbo bekannt 6 In Odisha ist die dobandi bansi eine ebensolche Doppelkerbflote die aus einem etwa 72 Zentimeter langen Bambusrohr mit einem Einblasloch uber dem mittleren Sprossknoten besteht An beiden Seiten des Knotens sind Schneidenkanten in die Rohrwand eingeschnitten zu denen die Blasluft durch als Block dienende Wachspfropfen in der Rohre geleitet wird Jeweils funf Fingerlocher befinden sich bei den nicht genau gleich langen Rohren in der Nahe der Enden Die dobandi bansi wird beim Spielen waagrecht gehalten und produziert Tonfolgen in variablen Intervallen Sie wird von Rinderhirten und Volksmusikern gespielt Bei der dortigen ekbandi bansi mit nur etwa 50 Zentimetern Lange produziert eine Rohrenhalfte einen Bordunton 7 Literatur BearbeitenStichwort Surpava In Late Pandit Nikhil Ghosh Hrsg The Oxford Encyclopaedia of the Music of India Saṅgit Mahabharati Vol 3 P Z Oxford University Press Neu Delhi 2011 S 1037Einzelnachweise Bearbeiten Oxford Encyclopaedia S 1037 Dhangar Indian Aboriginal Tribe Indianetzone Syed Siraj Ul Hassan The Castes and Tribes of H E H the Nizam s Dominions Volume 1 The Times Press Bombay 1920 S 166 Online bei Internet Archive Dhangar Dance Memento vom 11 September 2019 im Internet Archive Government of Goa Department of Tourism abgebildet ist die lange Langsflote pawa Curt Sachs Die Musikinstrumente Indiens und Indonesiens Georg Reimer Verlag Berlin 1915 S 152 Stichwort Veno In Late Pandit Nikhil Ghosh Hrsg The Oxford Encyclopaedia of the Music of India Saṅgit Mahabharati Vol 3 P Z Oxford University Press Neu Delhi 2011 S 1123 Alastair Dick Dobandi ba si In Grove Music Online 20 Januar 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Surpava amp oldid 213908310