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Der Suldenferner italienisch Vedretta di Solda ist mit einer Flache von 5 7 km nach dem Ubeltalferner der zweitgrosste Gletscher Sudtirols und nach dem Forni Gletscher auch der zweitgrosste Gletscher der Ortler Alpen Er befindet sich an der Ostseite von Ortler 3905 m Monte Zebru 3735 m und Konigspitze 3851 m den hochsten Gipfeln der Ortler Alpen und ist im Nationalpark Stilfserjoch unter Schutz gestellt Charakteristisch fur den Gletscher ist die vor allem im Zehrgebiet ausgesprochen starke Bedeckung mit Schutt der aus den steilen aus mesozischem Dolomit aufgebauten Ostflanken von Ortler Zebru und Konigsspitze stammt Diese die Ablation hemmende Schuttbedeckung bewirkt dass der Gletscher vergleichsweise weit herabreicht namlich bis unter 2500 m 3 Der Gletscher besitzt ein vergleichsweise kleines Nahrgebiet ein betrachtlicher Teil der Akkumulation erfolgt durch Lawinen 4 SuldenfernerSuldenferner von Osten 2008 Suldenferner von Osten 2008 Lage Sudtirol Italien Gebirge Ortler AlpenTyp TalgletscherLange 4 2 km 1980 1 Flache 5 7 km 2006 2 Exposition NordostHohenbereich 3900 m 2410 m 1995 1 Koordinaten 46 29 24 N 10 33 36 O 46 49 10 56 3155 Koordinaten 46 29 24 N 10 33 36 OSuldenferner Ortlergruppe Entwasserung Suldenbach EtschVorlage Infobox Gletscher Wartung Bildbeschreibung fehlt Ostlich des Gletschers befinden sich zwei Schutzhutten zum einen die Schaubachhutte oberhalb des Zungenendes auf dem Gegenhang zum anderen die Hintergrathutte am Fusse des Hintergrats des Ostsudostgrats des Ortler Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Form 2 Historische Entwicklung 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLage und Form BearbeitenDer Gletscher setzt sich aus vier Teilstromen zusammen Der westliche und grosste Teilstrom liegt eingebettet zwischen dem Hintergrat und dem Sudgrat des Ortler Der aus dem Kar zwischen Monte Zebru und Konigspitze kommende Tributargletscher der auch Payerferner genannt wird vereinigt sich mit dem Hauptstrom auf einer Hohe von etwa 2800 m Der von der Konigspitze herabkommende nachste Teilstrom wird auch Konigswandferner genannt Der sudliche Zufluss kommt vom Kamm zwischen Kreilspitze 3391 m Schrotterhorn 3386 m und Suldenspitze 3387 m Er wird durch den vom Schrotterhorn nach Norden ziehenden Kamm in zwei Teile gegliedert der orografisch linke Teil mundet auf einer Hohe von etwa 2600 m in den von Nordwesten kommenden Hauptstrom Die sich daran anschliessende Zunge des Gletschers biegt in nordostliche Richtung ab 3 5 Historische Entwicklung BearbeitenFur den Suldenferner ist ein Vorstoss wahrend der zweiten fruhmittelalterlichen Hochstandsphase der Alpengletscher belegt Mittels der Radiokarbonmethode konnte nachgewiesen werden dass der Gletscher um das Jahr 800 n Chr eine Larche uberfahren hatte 6 Diese befand sich am oberen Rand der Legerwand einer markanten Steilstufe auf der Ostseite des Suldentals unterhalb der heutigen Mittelstation der Seilbahn zur Schaubachhutte 3 nbsp Gletscherzunge des vorstossenden Suldenferners im Jahr 1818 nach einem Gemalde von Joseph SchwaighoferAuch mehrere neuzeitliche Vorstosse im 19 und 20 Jahrhundert sind dokumentiert Der maximale Vorstoss ereignete sich dabei bereits zu Beginn des 19 Jahrhunderts Von 1815 bis 1819 stiess der Gletscher um fast zwei Kilometer vor allein im Zeitraum zwischen dem Fruhjahr 1817 und dem Fruhjahr 1818 waren es 1200 Meter Im Jahr 1818 wurden dabei Vorstossgeschwindigkeiten von bis zu 2 Metern pro Tag gemessen solche surge artigen Vorstosse sind in den Ostalpen sonst nur vom Vernagtferner bekannt Dies fuhrte dazu dass die Gampenhofe eines der Hauptsiedlungsgebiete des heutigen Innersulden evakuiert werden mussten Der Suldenferner kam schliesslich etwa 300 Meter vor den Gampenhofen zum Stehen etwa auf Hohe der Talstation der heutigen Seilbahn Die Gletscherflache wahrend des damaligen Vorstossen wird auf 9 56 km geschatzt 3 In der Folgezeit gab es weitere Vorstosse wobei die Hochststande der Jahre 1858 1903 und 1927 nicht mehr die Ausmasse von 1819 erreichten Bei seinem letzten Vorstoss im Jahr 1987 wuchs die Flache Gletschers nochmals auf 6 47 km an Seither schmilzt der Gletscher zuruck 3 Beim Gletscherinventar des Jahres 1997 wurden fur den Suldenferner 5 8 km verzeichnet im Jahr 2006 waren es 5 7 km Die Ermittlung der Umrisse des Gletschers und damit der Flache ist im Zehrgebiet wegen der starken Schuttbedeckung schwierig 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Suldenferner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Julius Payer Originalkarte des Sulden Gebietes 1865 Fotobericht uber die Querung des Suldenferners 2022 auf wasserundeis comEinzelnachweise Bearbeiten a b WGMS Fluctuations of Glaciers Database World Glacier Monitoring Service Zurich 2012 DOI 10 5904 wgms fog 2012 11 abgerufen am 7 Februar 2013 a b Christoph Knoll Hanns Kerschner A glacier inventory for South Tyrol Italy based on airborne laser scanner data In Annals of Glaciology Band 50 2009 S 46 52 online PDF 287 kB a b c d e J Stotter S Fuchs M Keiler A Zischg Oberes Suldental Eine Hochgebirgsregion im Zeichen des Klimawandels In E Steinicke Hrsg Geographischer Exkursionsfuhrer Europaregion Tirol Sudtirol Trentino Spezialexkursionen in Sudtirol Geographie Innsbruck S 244 253 Innsbruck 2003 ISBN 3 901182 35 7 online PDF 2 4 MB Herbert Louis Klaus Fischer Allgemeine Geomorphologie Textteil und gesonderter Bilderteil 4 Auflage Verlag de Gruyter S 116 Berlin 1979 ISBN 3 11 007103 7 Google books Sebastian Finsterwalder Max Lagally Die Neuvermessung des Suldenferners 1906 und dessen Veranderungen in den Jahrzehnten In Zeitschrift fur Gletscherkunde Band 7 S 145 182 1913 online PDF 3 8 MB K Nicolussi G Patzelt Untersuchungen zur holozanen Gletscherentwicklung von Pasterze und Gepatschferner Ostalpen In Zeitschrift fur Gletscherkunde und Glazialgeologie Band 36 S 78f 2000 online PDF 10 3 MB Normdaten Geografikum GND 1187289094 lobid OGND AKS VIAF 5661155953604842630005 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Suldenferner amp oldid 235889661